Unerwartetes Lebenszeichen aus dem liberalen Kellergewölbe

Zum Wochenende habe ich eine wirklich gute Nachricht für Sie alle: die FDP lebt noch. Ich hatte Wochen, ja ganze Monate den Eindruck, das es keine liberale Partei mehr im Deutschen Bundestag gibt. Doch dann kam Christian Lindner, trat ans vorher desinfizierte Rednerpult und sprach Klartext. Klartext, ja wirklich.

Zwar habe man bisher die Maßnahmen der Merkel-Administration mitgetragen,  bekannte er, aber nun sei einige Zeit vergangen und alle wüssten mehr über das Covid-19-Virus und seine Gefährlichkeit. Lindner weiter wörtlich: „Und weil die Zweifel gewachsen sind, Frau Bundeskanzlerin, endet heute auch die große Einmütigkeit in der Frage des Krisenmanagements.“ Bamm! Endlich.

Nach der  AfD, deren Frontmann Alexander Gauland den ersten Aufschlag in der Debatte machte, haben sich nun auch die Freien Demokraten entschieden, ihre Aufgabe als Oppositionspartei ernstzunehmen. Endlich, möchte ich als bürgerlicher Verzweiflungwähler noch mal wiederholen, der in den vergangenen zehn Jahren oft seine Kreuze auf dem Stimmzettel bei den Liberalen platziert hatt Um es dann schon ein, zwei Tage später bitter zu bereuen.  Na gut, ich bin auch nicht FDP-Überzeugungswähler und deshalb nicht Lindners Kernzielgruppe. Ich kenne ihn aus seiner Zeit im Düsseldorfer Landtag, und ich finde ihn durchaus smart. Seine Kampagne zur Bundestagswahl 2017 sollte internationale PR-Awards kassieren ohne Ende. Aber die FDP will Bürgerrechte auch für Kriminelle, ich will eine effektive Polizei. Die FDP will sexuelle Vielfalt, ich bin katholisch. Die FDP will am Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk festhalten (warum eigentlich?), ich halte die Anstalten für verzichtbar. Die FDP wendet sich an die Jungen, ich bin alt, wenigstens ein bisschen.

Und trotzdem wähle ich sie oft. Weil sie für die Freiheit steht, für weniger Staat, weniger Bürokratie. Für kleine und mittlere Unternehmen, für Handwerker, Ladenbesitzer, Ärzte, Steuerberater und Golfspieler. Ich bin auch Handwerker, mein Handwerk ist recherchieren und formulieren. Und für Freiheit, für eine offene Gesellschaft, für  Bürgerrechte  stehe ich auch. Aber kommt da endlich noch mehr? Lindner sagte im Bundestag, es müsse darüber gesprochen werden, „wie wir Gesundheit und Freiheit besser vereinbaren“. Ja, da hat er recht. Aber wie geht es weiter? Was passiert nächste Woche? Einmal der Kanzlerin im Bundestag die Versäumnisse vorhalten, das ist gut. Aber es reicht nicht.

Und wer soll es denn sonst machen? Die Grünen fallen als Rechtsstaatspartei komplett aus. Ihr Chef Robert Habeck kommt als Model beim Fotoshooting noch ganz passabel rüber – wie Lindner auch – aber inhaltlich ist das nullkommanullkommanull. Etwa wenn er den von Pleite bedrohten Gastwirten allen Ernstes empfiehlt, ihre geschlossenen Lokale jetzt mal umweltgerecht umzubauen. Oder wenn er im Fernsehinterview nicht weiß, dass die Pendlerpauschale auch für Bahnfahrer gilt. Den Mann als Kanzler? Die grüne Verbotspartei als Wahrerin der Freiheitsrechte? Herzlichen Glückwunsch, Deutschland!

Dieses Land braucht eine starke  liberale Stimme, das sage ich als einer, der eher konservativ tickt, aber auch das bei weitem nicht allumfassend. Und selbst wenn sie mich demnächst wieder enttäuscht und ich sie nicht wähle, finde ich gut, dass es sie gibt. Aber ein bisschen mehr Power, ein bisschen Grundsätzliches und weniger  nur an der Oberfläche kratzen wie jetzt – das wäre sehr schön für uns alle.

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Dieser Artikel wurde 33 mal kommentiert

  1. Christ343 Antworten

    Die FDP macht zu sehr Politik für die Unternehmer. Deswegen ist es gut, dass die FDP schwach ist.
    Was Corona betrifft, so verhalten sich die Schweden vorbildlich. Sie haben die Wirtschaft nicht eingeschränkt.
    Corona ist für gesunde Menschen nicht gefährlich. Deswegen ist es wichtig, gesundheitsbewusst zu leben. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

    • Ruth Antworten

      Bei jedem Artikel von Herrn Kelle folgt promt ein Kommentar von Ihnen mit Hinweis auf Ihre Webseite! Bei allem Respekt, aber Ihre permanente Werbung in diesem Forum für Ihre private Webseite geht mir zunehmend auf die Nerven.

      Auch Menschen, die sehr gesundheitsbewusst leben, können erkranken!

      Man kann geteilter Meinung über die FDP sein.
      Und ja, die FDP macht Politik für Unternehmer! Na und? Politik für Gretel-Jünger oder Sozialschmarotzer gibt es ja auch. Warum nicht auch Politik, die sich auf die Interessen für Unternehmer und Fleissige Menschen fokusiert?

      Unternehmer bieten Arbeitsplätze – ist das so schlimm? Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber zahlen Steuern!
      Unternehmer generieren Gewinne, die zusätzlich versteuert werden – ein Glück. Denn mit all diesen Steuern werden derzeit alle bezahlt, die schon in der ersten Woche des Lockdowns Hilfe vom Staat – sprich von allen Steuerzahlern – verlangten.

    • Klaus Beck Antworten

      @christ343:

      Manchmal helfen ja auch Fakten, um Menschen zu zeigen, was sie für einen Schmarrn behaupten:

      https://ourworldindata.org/grapher/total-covid-deaths-per-million?tab=chart&country=DNK+FIN+DEU+NOR+SWE

      Ich hoffe, Herr Kelle nimmt mir den Link nicht übel …

      Und BTW, lieber Christ343: Das weltweit anerkannte multifaktorielle Bedingungsgefüge der Salutogenese und Resilienz auf „gesunde Ernährung“ und irgendwelche Quacksalberei zu reduzieren, ist peinlich infantil und/oder geschäftstüchtig.
      Einfach mal dazu Edzard Ernst lesen …

      • S v B Antworten

        „Das weltweit anerkannte multifaktorielle Bedingungsgefüge der Salutogenese und Resident auf „gesunde Ernährung“ und irgendwelche Quacksalberei zu reduzieren, ist peinlich infantil und/oder geschäftstüchtig.“

        Sehr richtig, lieber Kurt Beck. ich entsinne mich noch sehr gut an die geradezu gefährlich umprofessionelle Empfehlung der inzwischen verstorbenen südafrikanischen Gesundheitsministerin Tshabalala-Msimang, welche Betroffenen seinerzeit empfahl, ihrer HIV-Infektion einzig mit Vitamin C und Rote Beete Herr zu werden. – Auch im Zusammenhang mit COVID-19 erreichte mich von einigen südafrikanischen Freundinnen schon sehr bald mancher todsichere Tip, wie man eine Infektion entweder ganz verhindern oder zumindest gut in Schach halten könne. Dabei waren die Begründungen, WARUM das genannte Mittelchen oder die spezielle Vorgehensweise helfen würde, dermaßen hanebüchen, dass einem wirklich die Haare zu Berge stehen konnten. Die alternativen Hobbymediziner und Gesundbeter sind schon ein ganz besonderes Völkchen. Ob hier oder sonst wo in der Welt. Ein lieber Freund, der sich seit etlichen Jahren fast ausschließlich nach Ratschlägen von Quacksalbern ernährt und so seine Gesundheit zu fördern trachtet, schaut inzwischen wirklich aus, als würde bald sein letztes Stündlein schlagen. Seine Frau und er sind der von örtlichen Ernähungssektierern und Health-Shop-Experten verbreiteten Ernährungs-„Religion“ seit einigen Jahren völlig anheim gefallen. Sie sind gegen kritische Anmerkungen oder gar gutes Zureden von Freunden völlig immun. Ein Zustand, der bei jemanden, der sich insbesondere um die Gesundheit der beiden, aber durchaus auch um ihre Finanzen sorgt (sowohl der Rat der Ernährungs-Gurus als auch die empfohlenen Mittel und Lebensmittel belasten den Geldbeutel mitunter erheblich!) Verzweiflung hervorruft. Und all das, obwohl meine liebenswerten Freunde ansonsten nett, humorig klug und gebildet sind. Es ist ein Jammer, dass die beiden sich in eine solch perfide Abhängigkeit haben manövrieren lassen. – Auch in diesem Falle hätte sich eine gewisse Distanz ganz sicher als segensreich erwiesen.

    • Alexander Droste Antworten

      „Die FDP macht zu sehr Politik für die Unternehmer. Deswegen ist es gut, dass die FDP schwach ist.“

      Das ist ein eklatanter Trugschluss. Denn es sind die Unternehmer, die unsere Gesellschaft tragen. Sie investieren und beschäftigen Leute. Sie wagen etwas, besitzen Know how, tragen Risiken und Verantwortung. Sie haben Moral und Ethik. Sie schaffen Mehrwert. Sie schaffen Waren und Dienstleistungen. Es geht vor allem um die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die durch multinationale Konzerne vom Markt gefegt werden. Und es ist sehr schlimm, dass die FDP schwach ist. Und Sie? Kaufen Sie bei Amazon?

  2. Stefan Schmidt Antworten

    Mir geht es mit der FDP ziemlich ähnlich.
    Ich habe ihr gerne meine Stimme gegeben, weil ich jemanden im Bundestag wissen will der sich im Zweifel gegen „Zensur- und Abhörgesetze“ und für den Rechtsstaat einsetzt.
    Damals, eine FDP wie sie Sabine Leutheusser-Schnarrenberger repräsentierte.
    Aber in den letzten Jahren wurde ich da auch immer wieder ziemlich schnell enttäuscht.

    Opposition ist wichtig, nein sie ist notwendig in einer freiheitlichen Grundordnung. Klar muss in einer Krise auch mal angepackt werden, aber so gar kein Widerspruch ist dann doch etwas wenig, vor allem, weil es in Deutschland alles noch relativ harmlos verläuft.

    Schau’n wir mal…

  3. Christ343 Antworten

    @ Ruth
    Hahaha …….
    Natürlich hat die FDP eine Existenzberechtigung. Aber wenn die FDP zu viel Macht bekommt, werden sozial Schwache ausgegrenzt.

    • W. Lerche Antworten

      Ich als dienstleistender Einzelunternehmer werde in jedem Fall ausgegrenzt, egal wer regiert. Von 100 Euro Gewinn vor Steuer bleiben mir nach Abzug von Einkommensteuer, Gewerbesteuer, Solidaritätszuschlag, Pflichtbeiträgen, Zwangsgebühren nur 25 – 30 Euro. Die Staatsquote beträgt somit ca. 70 bis 75%.
      Staatsquote = Enteignung. Warum? Na weil mir der Staat meinen Gewinn enteignet.
      Und von den restlichen 25% kassiert er 19% Mehrwertsteuer. Und dem Händler, bei dem ich einkaufe, ergeht es wie mir.
      Und als ich mir im Vertrauen auf den Staat ein private Altersvorsorge mit einer Direktversicherung ansparte, änderte dieser Staat rückwirkend die Regeln und gestattet der gesetzlichen Krankenkasse, wo ich solidarisch freiwillig geblieben bin, von meiner ausgezahlten Altersvorsorge 20% wegzunehmen.
      Ich als Gewerbetreibender, freiwillig gesetzlich versichert, bin die einzige verbliebene soziale Gruppe, die unsere Regierung nicht vom Haken lässt.
      Also muss ich 2 weitere Jahr länger meinem Gewerbe nachgehen, um diese erfahrene Wegelagerei zu verkraften.

      • W. Lerche Antworten

        Ich versuche mir vorzustellen, wie jemand Privatvermögen von 80 Mrd. bis 1 Billion Dollar aufbauen kann, wie so etwas möglich ist. Bei der Steuer- und Abgabenlast in Deutschland ganz sicher nicht.

        • Ludvik Medved Antworten

          In Deutschland ganz sicher nicht! Deswegen entstehen die Zukunftsunternehmen mit ihren riesigen Gewinnen und den dazugehörigen Arbeitsplätzen nicht im durchgehend regulierten und gegängelten Deutschland, sondern in den etwas freiheitlicheren USA.
          Während wir uns darüber streiten, wie wir unsere Daten schützen können, wächst drüben ein Internationaler Riesenkonzern wie Google heran, dem wir freiwillig alle unsere Daten abliefern, von denen wir nicht wissen, wie sie verwendet werden – das freiwillig! Hätten wir weniger reguliert, hätte etwas ähnliches auch bei uns heranwachsen können. Die Daten könnten wir dann wenigstens ansatzweise schützen, während sie jetzt für uns unerreichbar sind! Dazu entstehen die Gewinne und Arbeistplätze wo anders, aber eben nicht bei uns. Aber macht nichts! Wir haben ja immer noch unseren Sozialstaat….

  4. Ruth Antworten

    Ich muss gestehen, mir fehlt die Stärke der einstigen FDP !

    Es ging bergab mit dieser Partei mit der unglaublichen Fehlbesetzung seinerzeit, ausgerechnet Herrn Westerwelle zum Außenminister zu machen. Gerade er wäre sinnvoller im Finanz- oder Wirtschaftsbereich gewesen.

    Aktuell das Schlimmste für mich war, wie die FDP Führung ihrem eigenen Kandidaten in Thüringen in den Rücken fiel. Herr Kemmerich wurde demokratisch gewählt, er wäre bei dem Chaos dort eine sinnvolle und kluge Alternative gewesen – er hätte eine Chance verdient. Der abgewählte Herr Ramelow wäre nicht mehr an der Macht. Die böse AfD auch nicht. Doch die Kanzerlin hat anders befohlen und es wurde wie in einer Diktatur üblich ausgeführt – dank Herrn Lindner’s Verhalten!

    Wie kann man da der FDP noch vertrauen?

    Und ja, Kritik an der GroKo ist überfällig und zwar nicht erst jetzt in Covid-19 Zeiten.

    Warum zum Beispiel wird Apotheken verboten, vorhandene Antikörper-Schnellstest zu verkaufen oder gar vor Ort durchzuführen? Warum will man unbedingt verhindern, dass das Volk feststellen kann, ob es nicht vielleicht immun ist oder nicht?

  5. Rudolf Jahns Antworten

    Lieber Klaus,
    „… bürgerlicher Verzweiflungswähler …“ ist der Beweis, dass Du Dein Handwerk verstehst. Sehr treffend! Und auch ein FDP Stammwähler und Mitglied bereut zuweilen, das Kreuz bei seiner ParteI gemacht zu haben. Westerwelle als Wirtschafts- oder Finanzminister wäre viel besser gewesen, wie Ruth richtig anmerkt. Aber heute aus Furcht, mit der AfD gleichgesetzt zu werden, auf Filzpantoffeln durch die politische Landschaft zu schleichen, ist nicht auszuhalten!

  6. Klaus B. Antworten

    Unternehmer erwirtschaften mit ihren Arbeitnehmern das Geld, von dem alle anderen leben – es gibt keine andere Quelle ausser der Druckerpresse und die ist nicht von Dauer! Insofern brauchen wir eine Partei, die sich für die Wirtschaft einsetzt.

  7. KFB Antworten

    Eine Partei, die wie die FDP ein „Recht“ auf Tötung ungeborener Kinder unterstützt,
    ist für Christen, die ihren Glauben erst nehmen, leider nicht wählbar

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Die FDP verfolgte und verfolgt auch heute eine kirchenfeindliche Politik. Christliche Werte werden abgelehnt. Der Gipfel war die Forderung nach Anerkennung der „Homo-Ehe“ als Voraussetzung für Koalitionsverhandlungen nach der letzten Bundestagswahl. Frau Merkel ist dieser Forderung eilfertig nachgekommen, die FDP verweigerte sich dennoch einer Regierungsbeteiligung.
      Seitdem verschwand die Partei trotz ihres smarten Vorsitzenden in der Versenkung.
      Peinlich das Einknicken in Thüringen. Ich kann nicht erkennen, für welche Politik die FDP steht. Da hilft auch nicht die fulminante, aber letztlich inhaltsleere Rede von Herrn Lindner im Anschluß an Merkels Regierungserklärung.
      Für mich als Katholikin kann die FDP keine Alternative sein.

  8. Felix Becker Antworten

    Lieber KFB welche Partei können Sie dann wählen? Alle im Bundestag vertretenen Parteien erlauben doch prinzipiell Abtreibungen in allerdings unterschiedlichen Variationen. Für mich ist die FDP die Rechtstaatspartei, die unverrückt für die „soziale, freie Marktwirtschaft“ steht. Diese Wirtschafts- und Rechtsstaatlichkeitsordnung ist Basis unseres Wohlstandes, den man durchaus als „Massenwohlstand“ bezeichnen kann – jedenfalls ging es Deutschland nie besser auch im Vergleich mit anderen Ländern. Deshalb betreibt die FDP auch keine Politik für Unternehmer sondern für Unternehmen – lieber Christ343!

  9. Klaus Hilbert Antworten

    Oft habe auch ich die FDP gewählt, vor allem, weil sie in Regierungskoalitionen ein wichtiges Korrektiv zum großen Partner darstellte und auch wahrnahm. Von den Vorsitzenden waren einige sehr gut, andere weniger. Über Rösler möchte ich ganz schnell den Mantel christlicher Nächstenliebe decken, sonst fällt mir dazu nichts ein. An Westerwelle hat mir imponiert, wie er einem britischen Reporter darauf aufmerksam machte, daß in Deutschland deutsch gesprochen wird. So etwas gilt ja hierzulande schon als schwachsinnig! Lindner hat es immerhin geschafft, die Partei mit 10,7 % zurück in den Bundestag zu bringen. In der momentanen Krise hat es aber jede Opposition schwer, sich zu profilieren.

  10. W. Lerche Antworten

    Was im Bundestag geredet wird ist das eine. Was praktisch gehandelt wird ist das andere. „Nach ihren Taten sollt Ihr sie messen!“
    Ich sah diese Rede Lindners.
    Konkret: Was bedeutet das nun, was wird die FDP tun, was wird sich infolge ändern?

  11. Gregor Kühn Antworten

    Herr Kelle, nun hat die FDP also als blindes Huhn mal ein Korn gefunden. Bei BT-Reden der AFD-Abgeordneten finden sie diese Körner in schöner Regelmäßigkeit. Wenn sie schon eine Verzweiflungskreuz bei der rückgratlosen FDP machen können, dann sollte dies gerade für einen konservativen Katholiken doch bei der AFD erst recht möglich sein. Wiegen die Stellungnahmen der AFD zu Familie, Sexualität, politischer Islam, illegale Migration usw. einen Höcke und Kalblitz nicht auf?
    Irgendwie kommt mit das alles bei Ihnen ziemlich inkonsequent vor. Ich war übrigens jahrzehntelanger CDU-Wähler und habe höchst ungern anerkennen müssen, dass die CDU nicht mehr Lösung des Problems, sondern das eigentliche Problem ist. Konservative Politik im Sinne der vormerkelschen CDU macht keine FDP, sondern – und das gilt es ernst zu nehmen – die AFD.

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Kühn,

      „Irgendwie kommt mit das alles bei Ihnen ziemlich inkonsequent vor.“

      Wieso? Wissen Sie, bei welcher Wahl ich wen und was gewählt habe? Und woher? Ich habe oft FDP gewählt, ein paar Mal meinen CDU-Landtagsabgeordneten, ein anständiger, fleißiger und übrigens katholischer Mann. Und manchmal auch andere Parteien.

      Als konservativer Katholik kann ich überhaupot nichts mehr wählen, weder die kirchenfeindliche FDP noch die Homoehe-CDU noch die völkischen Deutschland-Deutschland-über-alles-Gröhler. Es ist trostlos, dass es für unsereins kein überzeugendes Angebot mehr gibt auf dem Wahlzettel…

      • Christoph Friedrich Antworten

        @ KK:

        Anscheinend sind auch Sie der Verleumdung der ersten Strophe unseres Deutschlandliedes aufgesessen. Schauen Sie sich diese Strophe doch bitte näher an. Da ist beispielsweise von brüderlichem Zusammenhalten die Rede. Brüderliches Zusammenhalten von uns Deutschen wäre doch wirklich nicht schlecht. Im übrigen gilt das „Deutschland über alles“ erstens nur der Politik – Deutschland über Parteienhader, Korruption usw., und zweitens nur dem eigenen Sprachraum – damals tatsächlich etwa von der Maas bis an die Memel und von der Etsch bis an den Belt.

        Mit dem Grölen meinen Sie ja wohl die AfD – aber die grölt nicht (auch nicht Herr Höcke), wenngleich es durchaus problematische Gestalten in dieser Partei gab und gibt. Problematische Gestalten gibt es aber auch in den anderen Bundestagsparteien …

  12. Alexander Droste Antworten

    Einmal Pobacken zusammen, Brust raus, Kinn hoch und los. Dann aber fällt das Widerwort wieder in sich zusammen.

  13. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Für mich ist Lindner der bestangezogene Hohlkörper im Bundestag. Er steht eigentlich für nichts, möchte aber von allen geliebt werden, vor allem von un’s Mutti.

    Ein Narziss, dem das Merkel in Thüringen hinterrücks ein Blatt in das Wasser der Werra mit seinem Spiegelbild fallen ließ und dieses dadurch verzerrte. Erschreckt von der Häßlichkeit des verzerrten Bildes gelobte er sogleich Besserung. Und wenn er rechtzeitig gestorben währe, säße sein FDP- Ministerpräsident noch in seinem Amte. -Soweit das Märchchen.

    Lindner taugt als Werbefigur für Haarwasser, für gute Anzüge und als Bewunderer seiner selbst; ein Schönling ! -So eine Art Westerwelle, nur hüpscher.

      • Van Nelle Antworten

        mit verantwortungslosem Tierchenschutz ist man gesinnungsethiktechnisch immer auf der richtigen Seite, nichts desto trotz, gab es denn überhaupt keine andere alternativlose Alternative?

  14. Susanne Wenzel Antworten

    Lindners Kniefall vor Merkel nach der MP-Wahl von Kemmerich in Thüringen – einfach „unverzeihlich“. Wenn Madame wieder „Kusch“ sagt, wird er brav ins Körbchen springen.

  15. colorado 07 Antworten

    Ich meine trotzdem, es gehe darum, den „Block“ zu sprengen, der keine Opposition zulässt.
    Dann könnte vielleicht auch die CDU wieder den Mut fassen, zu sich zurückzukehren und aus dem Block , in den sie sich einschweißen ließ, herauszukommen.

  16. Klaus Hilbert Antworten

    Zu KK und Chistoph Friedrich

    Es wird immer behauptet, die ehemals 1. Strophe unserer Nationalhymne soll die Herrschaft von Deutschland über die ganze Welt bedeuten. Das ist ausgemachter Blödsinn. Es meint tatsächlich, daß den Deutschen ihr Land über alles geht!
    Zum Vergleich: In der Hymne Hymne der UDSSR hieß es „Vaterland, kein Feind soll dich gefährden, teures Land das unsre Liebe trägt. Denn es gibt kein andres Land auf Erden, wo das Herz so frei dem Menschen schlägt.“
    Kein Mensch kommt da auf den Gedanken, daß die UDSSR das freieste Land der Welt war.

  17. KJB-Krefeld Antworten

    FDP ? Nein Danke
    Seit ich das aktive Wahlrecht habe (seit nunmehr über 65 Jahren) habe ich meine Zweitstimme der FDP gegeben und die Erststimme der CDU. Das geht mehr oder weniger auf meinen Gr0ßvater mütterlicherseits zurück. Der war liberal bis auf die Knochen. Ich erinnere mich noch heute gut daran, wie er uns in Berlin 1940 besuchte. Er schimpfte gleichermaßen über die SOZIS und die NAZIS. das habe ich als damals 6 jähriger (zum Glück) nicht verstanden, aber es ist hängen geblieben.
    Nachdem uns ANGIE die CDU auf sozialistisch gewendet hat (SOZIS s.o.) ist sie für mich nicht mehr wählbar. Das Gleiche gilt für mich für die FDP, bei der Liberalismus nur noch beim F vorhanden ist. Also wähle ich seit 2013 die AfD (mit beiden Stimmen). Nur bei dieser Partei habe ich das Gefühl, keine „Blockpartei“ a la DDR 4.0 zu wählen.

    • Christine Lamine Antworten

      Und mir geht es genauso wie Ihnen, sehr geehrte/r KJB-Krefeld. Seit Angela Merkel sind Ehre, Worthaltung und Rücktritte in der Politik nicht mehr zeitgemäß. Das einzige Bestreben was heutigen Politikern wichtig ist, so lange als möglich an der Macht und am eigenen Einkommen festzuhalten. Wer seine eigene Biographie in Wikipedia schönschreiben lässt wie Herr Lindner, verdient mein Vertrauen nicht. Herr Lindner ist ein Schönwetter-Politiker, entspricht eher dem Bild eines Dressmans und sein Haarwuchs ist ihm weitaus wichtiger als seine Wähler. Aber wen kann man heutzutage noch wählen? Es scheint doch die Devise zu sein, was man bei der Wahl versprochen hat muss nicht zwingend umsetzbar sein. Die Wahlplakate kommen schon länger ohne Wahlversprechen aus, es genügt ein Gesicht und 3 Worte „Sie kennen mich“. Fakt ist, wenn Wahlen etwas bewirken würden, wären sie längst verboten. Meine derzeitige Hoffnung ist die AfD mit sehr vielen studierten Köpfen, die noch wissen wovon sie reden und wo der Patriotismus noch eine wichtige Rolle spielt. Ihr gebe ich meine beiden Stimmen, solange Wahlen noch erlaubt sind.

  18. Frank Schubert Antworten

    Ach, es wäre so schön, könnte man zwischen der AfD und der FDP wählen !
    Aber besonders seit Thüringen ist mir jegliche Zuversicht in eine wählbare FDP verloren gegangen. Auch zuvor habe ich die Tiraden im Bundestag gegen die AfD nicht verstanden, hier ist mir insbesondere Herr Buschmann aufgefallen. Dabei hätte ein weites politisches Terrain viele Möglichkeiten der politisches Attacke gegen die CDU/CSU/SPD/Grünen gegeben.

    So bleibt nur die AfD, die trotz einiger zweifelhafter Gestalten, immer noch allein und tapfer gegen den allumfassenden Merkel-Brei anschwimmt.

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