Veganer Grünkohl, Currywurst und Nippes: Über den Weihnachtsmarkt geschlendert

Es ist saukalt draußen, bei Ihnen sicher auch. Und Sie heizen und wissen gleichzeitig, dass Sie dieses unvermeidbare Heizen teuer zu stehen kommen wird in den nächsten Monaten, wenn die neuen Abschlagszahlungen vom Vermieter oder den Stadtwerken eingefordert werden.

Wann aber haben wir alle Zeit, endlich in Weihnachtsstimmung zu kommen?

Ich habe es heute versucht, in meiner Heimat am schönen Niederrhein. In der Stadt Willich gibt es nämlich das Schloss Neersen, und drumherum war an diesem Wochenende dort der traditionelle Weihnachtsmarkt. Endlich wieder nach Corona.

Am Samstag gegen Abend versuchte ich es, brach aber nach einer halben Stunde den Bummel ab, weil es so voll war, so eng, solch ein Gedränge, dass da selbst bei hohem Glühweinkonsum keine Chance auf Besinnlichkeit bestand. Wenn Sie ständig angerempelt werden, ohne dass sich wenigstens jemand entschuldigt, wenn sich betrunkene späte Mädels in wattierten Winterjacken einen Eierpunsch nach dem anderen in den Hals schütten, dann hilft auch nicht mehr, wenn aus den Lautsprechern „Vom Himmel hoch, da komm‘ ich her…“ dudelt.

Also heute Nachmittag nochmal, das war entspannter. Und ich mag ja auch diese kleinen traditionellen Märkte noch, wo man wenigstens einen Hauch gebrannter Mandeln in der Winterkuft wahrnehmen kann. Anders als auf den Giga-Märkten wie Köln, wo sie in einem ewigen Strom von  Menschen aus aller Herren Ländern durch die engen Gassen geschoben werden, ob Sie es nun wollen oder nicht. Und da riechen Sie eher süßliche Cannabisdämpfe als gebrannte Mandeln.

Nein, das war heute schön beim Schloss Neersen. Ich hatte Ihnen ja versprochen, einen Currywurst-Test zu machen. Habe ich, und es war top. Holzkohlegrill, Krakauer Grillwurst, frische Pommes mit Majo – 6,50 Euro. Die älteren con Ihnen werden sich noch erinnern: 6,50 Euro, das waren früher 13 Deutsche Mark. Für eine Bratwurst und Pommes. Moderne Zeiten.

All der Nippes in den Buden, den man so kennt wie Holzschnitzereien und bunt blinkende Weihnachtsdekos, gab es natürlich reichlich. Keine Ahnung, wer das kauft. Und warum. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft war gleich mit mehreren Ständen vertreten, auch veganen Grünkohl gab es. Und weil sich die (christliche) Bruderschaft Barmherzigkeit auf die Fahnen geschriebn hat, gab es eine ordentliche Portion leckeren Grünkohl mit Mettwürstchen für angemessene 4,50 Euro.

Bin ich jetzt in Weihnachtsstimmung? Natürlich nicht. Aber beim Zurückschlendern erstand ich noch an einer total weihnachtlichen Bude mit mediteranen Köstlichkeiten wie Schafskäse, Oliven und Fladenbrot nein bisschen was für zu Hause. So hatte sich der Besuch auf dem Weihnachtsmarkt doch noch gelohnt.

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Dieser Artikel wurde 29 mal kommentiert

  1. Freichrist343 Antworten

    Es ist im Moment sehr kalt. Aber nächste Woche soll es schon wieder überdurchschnittlich warm sein. Es ist gut, dass das Jahr 2022 bald vorbei ist. Das Jahr 2023 kann mehr Positives bringen. Bei der Wahl in Berlin am 12. Februar wird die FDP wahrscheinlich aus dem Abgeordnetenhaus fliegen. Dadurch wird eine Neuwahl des Bundestages wahrscheinlicher. Vor allem dann, wenn Wagenknecht 2023 eine eigene Partei gründet. Zudem wird das Christentum gemäß Patricia Garfield erneuert. Bitte googeln: Manifest Natura Christiana

  2. .TS. Antworten

    6,50 für eine Wurst mit Fritten, das ist ein Preis den ich schon seit 10 Jahren nicht mal mehr am Badeseekiosk gesehen habe. Hier ist es schon fast üblich daß man sich für 6,50 entscheiden muß ob man die Wurst ODER die Pommes will – dafür gibts dann die Pommes auch in einem zeitgemäß ökobraunen (aber dennoch plastikiprägnierten) Trichter serviert.

    Ansonsten ist es im Süden derzeit auch mit erheblichem Gewimmel doch recht annehmbar, und es gibt doch noch viele Stände die dem bewährten Vorbild in Auswahl, Stil und Preisgefüge treu geblieben sind und einen Besuch allemal verdienen.
    Bedenklich ist hingegen schon die schon fast massive Präsenz von Polizei, privaten Sicherheitsleuten und Merkelpollern die sich gegenüber 2019 mehr als verdoppelt hat. Und an der Reklametafel lockt derzeit das „Weihnachtshasserbuch“ – (F)rohes Fest, kann man da nur sagen.

    • S v B Antworten

      Stehe offenbar auf dem Schlauch. Was bitte ist denn ein „Weihnachtshasserbuch“???
      Das hört sich ja gruselig an… Man möchte fast meinen, Sie haben einen Weihnachtsmarkt besucht, der sich in den Iran, na ja, vielleicht auch nur nach Qatar, verirrt hat. Bitte um Aufklärung.

      • .TS. Antworten

        Das muß dieses Buch gewesen sein: http://dietmar-bittrich.de/weihnachtshasserbuch/
        Die Reklame war direkt an der zentralen Charlottenplatz-Haltestelle unweit des Kretschmann-Dienstzimmers, sicher aber auch an vielen anderen Orten mit gleichen Reklametafeln desselben Werbeverbreiters.

        Das Buch selbst ist übrigens wohl harmlose bissige Satire, es ist mehr die Art wie es beworben wurde die ich fehl am Platz finde.

        Weihnachtliche Musik wird auch rar:
        Den Herren- oder Kinderchor konnte man zwar durchaus auch mit traditionellem Liedgut vernehmen, nicht selten war aber auch Weltmusik, Rock oder neuzeitliche Kirchen(jugend)musik zu hören – hat ja alles durchaus seine Berechtigung und Zielgruppe, aber was hat das noch mit besinnlicher Winterzeit und Weihnachten zu tun?

  3. Achim Koester Antworten

    Scholz und Lindner gehen zusammen durch eine Fußgängerzone und bleiben vor einem Schaufenster stehen.
    Scholz sagt: „Ich verstehe nicht, was die Leute so von Inflation reden, bei diesen Preisen: Anzug €150,- Hemd €30,-, Krawatte €20,-, das ist doch nicht teuer!“
    Darauf Lindner: „schau mal genau hin, Olaf, das ist eine Reinigung.“

  4. Franz Reinartz Antworten

    Werter Herr Koester, ich bezweifle, dass ausgerechnet Luxus-Hochzeiter und -Uhrenträger Lindner den Unterschied bemerken würde. Diese Damen und Herren brauchen nicht auf Preise zu achten und sie achten nicht darauf. Und eine Bratwurst – ob mit oder ohne Pommes – würden sie nicht selbst bezahlen. Das macht wer von der Security und verrechnet es dann.
    Übrigens kann ich mir Grünkohl mit Mettwurst als „preiswerte“ Alternative in der veganen Ausführung nicht vorstellen.

    • Achim Koester Antworten

      Werter Herr Reinartz,
      ich gehe mal davon aus, dass Herr Lindner seine Hochzeit selbst bezahlt hat, alles Andere wäre unerlaubte Vorteilsnahme. Aber eigentlich zielt die Pointe auf Scholz (oder Habeck, wenn Ihnen das lieber ist) und seine Vergesslichkeit in puncto Geld. Im Falle Habeck auf die Ignoranz.

    • S v B Antworten

      „…kann ich mir Grünkohl mit Mettwurst als „preiswerte“ Alternative in der veganen Ausführung nicht vorstellen.“

      Werter Franz Reinartz, veganen Grünkohl KANN es gar nicht geben. Gilt doch nach wie vor die eherne Regel, dass er mit Schweineschmalz, alternativ vielleicht gerade noch mit Gänseschmalz, zubereitet werden muss. Ja, muss. Das ist seit Hausfrauengedenken so. Basta. – Übrigens stelle ich beim Einkauf in Lebensmittelmärkten mit einer gewissen Besorgnis fest, dass die Anzahl der veganen Produkte in der letzten Zeit in einem geradezu „furchterregendem Ausmaß“ zugenommen hat. Man muss die teils infantil, teils raffiniert formulierten Produktbezeichnungen und -zutaten schon gründlich unter die Lupe nehmen, um den Inhalt eindeutig zuzuordnen – vegan oder nicht. Als sich noch „einigermaßen normal“ Ernährende/r muss man inzwischen aufpassen wie ein Spitz, dass man sich nicht vergreift. Schon beim Studium der Inhaltsstoffe so mancher Fleisch- , Wurst-, oder anderer Fakes revoltieren meine Gedärme. Das Veganertum stellt eine von etlichen „Ernährungsreligionen“ dar, mehr nicht. Zu dieser oder einer der anderen überzutreten, kommt für mich jedenfalls nicht in Frage. Sollte sich die strikt vegane Ernährungsweise jedoch flächendeckend etablieren und konsequent über Jahrhunderte, gar Jahrtausende(!) von Gesellschaften praktiziert werden, sehe ich schwarz, hauptsächlich für die Entwicklung des menschlichen Gehirns. War es doch gerade das tierische Einweiß, welches (insbesondere ab dem Zeitpunkt der Erfindung des Garens im Feuer) ganz wesentlich zu dessen Vergrößerung beigetragen hat. Wem eine allmähliche Rückbildung, also der Verlust von Gehirnmasse wohl wünschenswert erscheinen könnte? Nun, vielleicht sollte uns diese Problematik heute noch nicht allzu sehr beunruhigen. Wäre ja noch so weit hin…

      • H.K. Antworten

        Ach, ich habe da keine Bange.

        Gelegentlich „Promi Big Brother“ , „Dschungelcamp“ oder „Deutschland, deine armen Kinder“ oder so ähnlich geschaut und schon klappt‘s auch mit der Verplödung …

      • renz Antworten

        Veganisches Angebot ermöglicht drastische Preissteigrungen bei ALDI und CO. Dreckbeklebtes Ackerzeug minderer Qualität.
        Vegane Ernährung über Generationen…. Indien ist so ein Staat mit vielen Veganern. Unter denen sind auch sehr viele sehr gut ausgebildete Menschen. Meist unsportlich – das haben wir aber hier in Deutschland auch. Ohne Vegan zu sein. Bier, Fett und Zucker-Wampen. Schau meh mal wer in 2 Generationen noch existiert. Ich tippe auf Indien.

        • S v B Antworten

          Liebe/r renz, das Zeitfenster, um welches es im Zusammenhang mit einer eventuell(!) ernährungsbeeinflussten Rückentwicklung des menschlichen Gehirns ginge, ist gigantisch – für die Menschen der Gegenwart nicht wirklich überschaubar und kaum zu begreifen.

          Aber Sie haben natürlich recht, wenn Sie herausstellen, dass Indien ein enormes Potenzial hat, was überdurchschnittlich begabte und ebenso fokussierte Individuen angeht. Ich selbst durfte schon viele von Ihnen kennenlernen. Vor wenigen Wochen erst hatte ich kommentiert, dass die Bundesrepublik wohl gut beraten wäre, wenn sie vornehmlich Menschen vom indischen Subkontinent einlüde, sich hier ausbilden zu lassen, hier zu studieren, zu arbeiten, zu forschen oder was auch immer. Allerdings habe ich bisweilen feststellen müssen, dass man es im Handwerklichen mitunter nicht ganz so genau nimmt. Vieles schaut auf den ersten Blick in der Tat beeindruckend aus, aber auf den zweiten gibt es bisweilen „Unregelmäßigkeiten“, ja kleine Schlampereien. An der Exaktheit der Verarbeitung kann’s also schon mal hapern, was die Funktionstüchtigkeit aber nicht weiter in Frage stellt. Nun, auch das könnte sich letztlich zum Besseren wenden. Unter Indern finden sich, u. a., hervorragende IT- Spezialisten, brillante Banker, super Ärzte (aller nur denkbaren Fachrichtungen), usw. usf. Auch durch Zuverlässigkeit, die sich hierzulande noch immer der Wertschätzung erfreut, wird ein Inder/eine Inderin in den meisten Fällen punkten können. Und auch die Gewalt-Affinität, ein Thema, welchem eine verantwortungsbewusste Staatsführung durchaus auch erhöhte Aufmerksamkeit schenken sollte, dürfte sich von der der autochthonen Bevölkerung nicht sonderlich unterscheiden. Halt, die höchstwahrscheinlich einzige Gefährdung, mit der beim näheren Umgang mit Indern regelmäßig zu rechnen ist, stellt deren meist brandgefährliche, grausam scharf gewürzte Lieblingsspeise, dar – Curry genannt. Mein lieber Herr Gesangverein, beim ersten Mundvoll kann durchaus schon mal der Eindruck entstehen, dass man die unerwartet plötzliche Attacke auf Mund- und Magenschleimhaut nicht lebend überstehen wird. Boah! Gelöscht wird der Brandherd dann mit Joghurt oder Leitungswasser. Aber sonst…? – sind Inder im Allgemeinen ausgesprochen freundliche, friedliche Menschen. Ach ja, schade, wenn ich es komplett vergäße. Ich muss unbedingt noch erwähnen dass, egal ob Männlein oder Weiblein, indische Schönheiten ganz sicher die nun mal schönsten Schönheiten der Welt sind, sozusagen. In diesem Zusammenhang sei z. B. an die beeindruckenden Bollywood-Stars erinnert. Umwerfend schön, jedenfalls, wenn’s nach meinem Dafürhalten geht. – Nicht ganz unpassend zur Adventszeit könnte man also den deutschen Einwanderungsverantwortlichen ermunternd zurufen: Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, für Inder gern und jederzeit!

          • H.K.

            Ääääh – wer Indien schon einmal von innen erlebt hat, sieht das vielleicht ein klein wenig anders …

            ( Trotzdem würde ich jederzeit wieder hinreisen … ).

          • S v B

            Meine Informationen beziehen sich ausschließlich auf Populationen und Individuen, welche in andere Teile der Welt ausgewandert sind. Entweder sie selbst, schon als junge Leute oder im besten Mittelalter, Oft allerdings schon die Eltern oder Großeltern (ein hochinteressantes Thema übrigens, das es lohnt, sich damit näher zu befassen. Ich denke, dass man gerade aus diesen Erfahrungen recht gut Schlüsse auf den zu erwartenden Integrationswillen wie auch das Integrationsvermögen und den sich daraus ableitenden Erfolg der Inder in den Aufnahmegesellschaften ziehen lassen. Deshalb am Schluss mein vorweihnachtlicher Aufruf an unsere Regierung. Was das Thema Einwanderung nach Deutschland aus Indien angeht, hat sich Baerbock ja gerade jüngst schon mal vorgetastet. Nicht sonderlich geschickt – wie so oft. Und nicht ohne es erneut auf einen Affront anzulegen. Diesmal beabsichtigte sie, sich in die heikle Kaschmir-Frage einzumischen, was von der indischen Regierung – erwartungsgemäß – nicht goutiert wurde. Man verbat sich jegliche Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes. Die vorwitzige deutsche Außenministerin wurde also in deutlichen Worten in ihre Schranken gewiesen. Endlich mal, richtig so.

          • H.K.

            Wir sind uns nicht wirklich klar darüber, daß wir nicht nur Arbeitskräfte ( bestenfalls ) ins Land holen, sondern Menschen, z,T, aus Kulturkreisen, die völlig, wirklich absolut, anders sind als unserer.

            Ich sollte – bei schlechtem Wetter – mal meine Fotos, Videos und Dias ( ! ) herauskramen.

            Indien ist eine völlig andere Welt.

            Freue mich heute noch an meinen mitgebrachten handgearbeiteten Seidenmalereien aus Delhi – und an dem über 100 Jahre alten, auf dem „Thief-Market“ von Bombay gekauften Grammophon – oder an dem aus einem Stück Jade gearbeiteten kiloschweren Buddha …

            Erinnerungsstücke, für die ich damals ausgelacht wurde.
            Heute sagt jeder, der vorbeischaut „oh, toll ! Woher ist das ?“

            Aber ich schweife ab …

          • S v B

            Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass es hier mit jungen Absolventen indischer Highschools, Colleges oder Varsities wohl kaum zu signifikanten Problemen kommen könnte. Wieviele indischstämmige Menschen werden wohl schon längst in Deutschland leben, arbeiten, studieren usw.? Vermutlich eine erstaunliche Anzahl. Ich habe, wie gesagt, viele kluge, clevere, freundliche, bestens ausgebildete, äußerst angenehme und vertrauenswürdige Indischstämmige kennengelernt. Diese alle rekrutieren sich überwiegend, nicht alle, aus der sozialen Mittel- und Oberschicht. Und gerade nicht aus der leider wohl immer noch bettelarmen Unterschicht. Und erst recht nicht aus der Riege der Sadhus. Auch in Indien ist die Zeit garantiert nicht stehen geblieben. Dafür hat wohl auch dort die Jugend gesorgt. Wann haben Sie das Land bereist, wenn ich fragen darf?

  5. Nordlicht Antworten

    Wohl bekomms!

    Den letzten Weihnachsmarkt besuchten ich mit meiner Frau vor rd. 10 Jahren in Erfurt vor dem Dom: Wunderbar, hab ich als traumhaft in Erinnerung. (Die beste Bratwurst allerdings Ecke Schlösser-/Barfüßerstraße).

    Als nun in die nordisch-ländliche Einöde Gezogene erfreuen wir uns an der Natur und vermissen das Gewese der Weihnachtsmärkte nicht, in DK sind sie wohl auch nicht endemisch. Die Kinder berichten aus Köln und Düsseldorf Szenen wie die im Text beschriebenen.

    Nochmals: Wohl bekomms.

    • S v B Antworten

      Ich schnappte gestern quasi im Vorbeigehen auf, dass sich etliche Leute auf den Weihnachtsmärkten regelrecht betrinken – und sich dann auch dementsprechend benehmen – würden. Was im Grunde aber fast schon als verständlich (also wohl auch als entschuldbar) angesehen werden müsse, da die Menschen, was Weihnachtsmärkte (und andere „Vergnügungen“) anging, in Corona-Zeiten regelrecht ausgehungert worden seien. Ja, wenn das sooo ist…

  6. H.K. Antworten

    Der letzte Besuch auf dem Weihnachtsmarkt meiner Wahlheimat fand vor rund drei Jahren statt, also vor Corona.

    Wir hatten richtig „Jank“ auf ein schönes Brötchen mit Bratwurst.

    Beim Schlendern kamen wir geradewegs auf einen entsprechenden Stand zu und bestellten.

    Der Herr hinter dem Tresen hatte links einen Latexhandschuh an, mit dem er das Brötchen anfaßte, mit der rechten aufschnitt und dann die Bratwurst mit der „nackten Hand“ per Zange ins Brötchen bugsierte.

    Anschließend nahm er das gezahlte Geld mit der rechten, gab es in die behandschuhte Linke und zählte die Münzen dann beidhändig in die Schublade.

    Als ich ihn ansprach, wozu er eigentlich einen Handschuh anhätte, antwortete er „müssen wir, sonst kriegen wir Ärger mit dem Ordnungsamt“.

    Der nächste Kunde, der gleiche Handschuh bitte !

    • S vB Antworten

      Solches ist sehr oft zu beobachten, gerade auch in Bäckereien. Mit oder auch ohne(!) Latex-Handschuhe. Ich find’s zwar auch nicht sooo toll, bin aber diesbezüglich nicht allzu empfindlich. Bekanntlich schadet ein bisschen Dreck der menschlichen Gesundheit erheblich weniger als so manche hausfraulichen Hygienemaßnahmen im häuslichen Bereich. Wer weiß, wieviele Schnitzel (unter etlichem anderen) Sie, lieber H.K. in Ihrem Leben schon mit bestem Appetit verzehrt haben, die zuvor in der Küche oder noch auf dem Weg zum Tisch den Fußboden – wenn auch nur flüchtig – geküsst hatten. Ich rate, einfach nicht allzu genau hinzuschauen. Hauptsache, es schmeckt, Also – ’n guadn aus Upper Bavaria!

      • H.K. Antworten

        Jaja, das berühmte Kopfkino …

        Aber wer EINMAL einen Abklatsch eines ( Bier-)Flaschenhalses gesehen hat, trinkt in diesem Leben jemals wieder aus einer Flasche.

        ( Den Abklatsch eines Geldscheines oder einer Handvoll Münzen will ich gar nicht wiedergeben … ).

        Mit Schaudern erinnere ich mich an die Diskussion vom letzten Oktoberfest, wo Besucher berichteten, daß die servierten Maßkrüge voller Lippenstift u.ä. waren. Kontrollen ergaben dann wohl, daß die Gläser entweder nur oberflächlich und kalt oder auch gar nicht gespült worden waren.

        Bei € 10-12 pro Maß kann man das ja auch nun wirklich nicht erwarten …

        ( Ich möchte auch gar nicht wissen, was ich z.B. in China so alles gegessen habe … ).

        Aber: wohl bekomm‘s !

        • S v B Antworten

          Ich habe schon unter den…ähm, merkwürdigsten Bedingungen logiert, gespeist und getrunken. Habe in unmittelbarer Gesellschaft stattlicher Hausschweine bis zur Hüfte im Fluss gestanden und mir mit „unserem“ Flusswasser meine Zähne geputzt. Auch habe ich – im wahrsten Sinne des Wortes – mausetot an der Oberfläche dümpelnde Nagetiere aus eben dem abgestandenen (Badewannen-)Wasser gefischt, mit dem man sich sowohl waschendes auch seine Zähne putzen musste (es gab kein Fließwasser, und die Wannenfüllung sollte idealerweise für den gesamten Aufenthalt und möglichst auch noch für den nächsten Gast reichen). Das zerborstene Waschbassin hatte man irgendwann durchs Fenster nach draußen entsorgt, dafür gab es den Luxus eines mittig abgebrochenen Wandspiegels, den wir auch dem Gast aus dem Nebenzimmer zur Kontrolle seiner Rasur zur Verfügung stellten. Besagte Luxus-Herberge wurde am Tag unserer Abreise übrigens schon vom Botschafter Neuseelands und seiner attraktiven Gattin bezogen. Wie lange die beiden blieben, weiß ich nicht. Es dürfte nicht allzu lange gewesen sein. Mit immer wieder angezogenen Beinen äußerst delikatest zubereitete Flusskrebse zu verspeisen, während eine ganze Schar gut durchtrainierter und bestens gelaunter Ratten unterm Tisch Zufassen spielen – ebenfalls eine völlig neue Erfahrung. Hier eine Armee von Mammut-Kakerlaken, dort einen nur wenige Stunden alten Wurf niedlicher Kätzchen ausgerechnet in DEM Bett willkommen zu heißen, in welchem man es sich – nach des Tages Mühen – eigentlich gerade für die Nacht so recht gemütlich machen wollte. Und, und – na und? Wenn man sich nur emsig genug bemüht, gewöhnt man sich an vieles, und schließlich wohl auch an alles. Also, nicht zu penibel sein, lieber H.K. Das Leben kann unfassbar spannend und bereichernd sein… ;-)))

          • H.K.

            Stimmt.

            Alles totaaaal verwöhnte Wohlstandskinder …

            Ich werde NIIIIIIEEEE wieder meckern, wenn im Urlaubshotel Kakerlaken aus meinem Kopfkissen kriechen oder mir bei der Rückkehr vom Strand oder einem Ausflug eine bekiffte Ratte aus der Minibar entgegentorkelt oder ein paar Mistkäfer auf dem Käsebuffet Samba tanzen.

            Isch schwööööre !

            ✌️

          • gerd

            „oder mir bei der Rückkehr vom Strand oder einem Ausflug eine bekiffte Ratte aus der Minibar entgegentorkelt“

            Bekiffte Ratten sind kein Problem. Bekiffte Politiker schon…….

          • S v B

            Habe gerade vorhin noch einen späten Kommentar dem Artikel über „Illerkrichberg“ angehängt. Ein Hinweis also nur für noch am Thema Interessierte…

  7. renz Antworten

    Leute – all diese netten Erlebnisse überleben wir nur, weil wir entsprechend geimpft und mit massenhaft verfügbaren Medikamenten ausgestattet sind. Ohne diese Lebensverlängerer in Asien , Afrika und Lateinamerika gäbe es keine Bevölkerungsexplosion.

    • S v B Antworten

      Also ich weiß nicht… Auch ich nehme so einiges an Medikamenten (weil die Ärzte mir glaubhaft versicherten, dass dies unabdingbar sei). Allerdings meldet sich in meinem Innersten mitunter doch der Gedanke, wie und wie lange ich wohl leben würde, wenn ich den ganzen Kram eben gerade nicht einwerfen würde. Schade, dass für diesen Fall keine entsprechende Versuchsanordnung möglich ist. Und so bleibt das alles für Millionen, gar Milliarden von Menschen wohl auf ewig ein Rätsel… Und für Big Pharma ein gigantisches Business.

      • H.K. Antworten

        Ich erinnere mich an einen meiner hochgeschätzten Chefs vor vielen Jahren.

        Wir kamen in einem Gespräch irgendwie auf das Thema Medikamente, Pillen etc.

        Als ich meine Skepsis gegenüber „Chemie ohne Ende“ äußerte, antwortete er „So ein Sapp ! Früher sind die Leute mit 30 elendig verreckt !“

        Recht hatte er.

        Und wenn ich mich entscheiden müßte, ob ich lieber noch lebe statt mit 30 den Löffel abzugeben und dadurch zu verhindern, daß Pharma & Co sich die Taschen vollmachen, dann ist die Entscheidung relativ schnell getroffen.

        • S v B Antworten

          Wobei man auch mutmaßen könnte, dass die meisten der seinerzeit allzu frühen Tode sich wohl hauptsächlich aus Arbeitsunfällen, durch Kriegsgeschehen, Scharmützel, Duelle, Gewaltanwendung bei Auseinandersetzungen, Unfälle, Kindbettfieber(!) und dergleichen mehr erklären könnten. Es handelte sich in der weit überwiegenden Zahl der Fälle also um Akutkrankheiten, die – mit heutigen Mitteln – im Normalfall relativ schnell aus der Welt zu schaffen gewesen wären. Langzeit-, ja Medikationen auf Lebenszeit, wie sie heute insbesondere in fortgeschrittenem Alter üblich und verbreitet sind, waren damals demnach eher nicht angezeigt. Worüber ich also grübele ist die Dauermedikation gegen dies und das und wieder was. Ich kenne Leute, deren Medikationspläne 18 Tabletten und mehr pro Tag, den der Herr werden lässt, verzeichnen. Wobei nicht einmal gesichert ist, ob oder dass sich die einzelnen Medikamente vielleicht gegenseitig über das zuträgliche Maß hinaus verstärken oder abschwächen könnten. Oder einander sogar komplett neutralisieren, quasi aus dem Spiel kegeln könnten. In bei weitem nicht allen Fällen – und hauptsächlich bei gängigen Präparaten werden so genannte Cross-Checks durchgeführt. Ob auf diese durchgängig Verlass ist, who cares? Ich habe – mit anderen! – die Erfahrung gemacht, dass gerade ältere Leute sich teils regenrecht freuen, wenn ihnen der Doktor noch ein Medikament verordnet hat. So auch die Mutter einer Freundin, die mehr als einmal glückstrahlend vom Arztbesuch nach Hause zurückkehrte und stolz mit einem Rezept für ein weiteres Medikament in der Luft herum wedelte. Ihr täglicher Intake belief sich auf mehr als 20 Tabletten pro Tag. Sauber. Ein kritischer, hellwacher Diplom-Chemiker äußerte sich schon vor Jahren in sarkastischem Tonfall über die Crux, dass sich die Suizid-Gefahr bei Patienten signifikant erhöhen könnte, wenn man ihre Cholesterinwerte auf einen immer niedrigeren Level drücken würde (was heute ausgesprochen oft vorkommt). Das Gehirn wäre nämlich dringend auf Fette wie z. B. Lezithin angewiesen, und diese Fette hätten kaum noch eine Chance, in ausreichender Menge in den Gehirnstoffwechsel zu gelangen. Ein lange anhaltender Mangel könnte folglich schwere Depressionen auslösen, welche letztlich bis zum Suizid führen könnten. Als ich dies meinem Arzt vortrug, scheute er sich offensichtlich, den Ausführungen des Chemikers rigoros zu widersprechen. Sogar im Internet kann man Vergleichbares lesen. Der Sarkasmus des Chemikers gipfelte in der Folgerung, dass der Patient also wählen könne zwischen einem – eventuell tödlichen – Event oder dem Suizid, ausgelöst durch anhaltende Lezithin-Mangelperioden. Man sieht, schon bei einem einzigen, millionenfach verordneten und geschluckten Medikament gibt es gute Argumente für und wider seine Langzeit-Einnahme. Da scheint guter Rat wirklich teuer.

          • H.K.

            Nun ja, ich bin weder Mediziner noch Apotheker und in Chemie hatte ich früher – ach, egal …

            Das Problem sehe ich in verschiedenen Punkten:

            1. Oftmals gehen Menschen zu verschiedenen Ärzten, die jeweils Medikamente verschreiben, z.T. aber weiß der eine vom anderen jedoch nicht. Somit kann es selbstverständlich zu Kontraindikationen kommen.

            2. Gerade Ältere ( äääähemmm – WIR selbstverständlich nicht – ) leiden unter Einsamkeit und Langeweile.
            Und wenn „der Herr Dockter“ doch nun mal so ein netter ist, es im Wartezimmer meist die neuesten Magazine gibt und man sich dort nach einer gewissen Zeit auch „gut kennt“, verbringen manche halt auch ihre Zeit gern dort. Außerdem ist es schön warm dort und bei vielen Ärzten gibt es zumindest Wasser und leckeren Kaffee. Aber sicher alles nur ein Gerücht …

            3. Medizin im Allgemeinen hat selbst ein Übriges dazu getan, „kostenoptimiert“ zu arbeiten, sprich: es werden Op‘s durchgeführt, die unnötig sind; es werden mal kurzerhand niedrigere Diabetes- oder Blutdruckwerte als „normal“ eingestuft und somit schwuppdiwupp Millionen „Kranke“ produziert, mit denen man „gut Geld machen“ kann.

            4. Die Coronamaßnahmen von Spahn, Lauterbach & Co. haben wiederum zu Psychosen, Vereinsamung, viel menschlichem Leid und auch zu Skepsis in den letzten rund drei Jahren geführt. Sowohl Zwangsmaßnahmen ( Impfung ) und deren verleugnete Nebenwirkungen als auch aus Angst vor Coronainfektionen unterlassene Vorsorgeuntersuchungen führen nun – ebenso wie jetzt umgesetzte „Energiesparmaßnahmen“ in Büros und Behörden nicht nur zu „Erkältungskranken“, sondern insgesamt zu einem deutlichen Zulauf zu Ärzten und Krankenhäusern und damit zu „Überlastungen des Gesundheitssystems“, verstärkt durch Schließung bzw. Abbau von z,B. Kinderbetten oder das Vergraulen von Pflegekräften, die sich einen weniger stressigen Job suchen.
            Immer weniger Ärzte und Pflegekräfte verbringen immer mehr Zeit mit Dokumentation und Administration, statt sich um die Patienten zu kümmern.

            Das wiederum führt zu teils verheerenden „Flüchtigkeisfehlern“ z.B. in Krankenhäusern.

            5. Insbesondere privat Krankenversicherte bekommen in diesen Tagen die Beitragsmitteilung ihrer PKV und fallen nahezu in Ohnmacht.
            Speziell die Beiträge für die Pflegeversicherung steigen z.T. um über 50 %.
            Wenn Lauterbach in Talkshows die Besserbezahlung von Pflegekräften fordert, klatschen alle Beifall – ohne zu bedenken, wer denn diese höheren Gehälter wie bezahlen muß.

            Insgesamt führt all das dazu, daß so mancher angesichts einer Inflation von 10 % und explodierenden Energiekosten sowie vielfach erhöhten Mieten und Nebenkosten seine Krankenversicherung kaum noch bezahlen kann.

            6. Durch die Verlagerung der Produktion von Unmengen von Medikamenten nach China z.B. und batterieweise irgendwo auf den Weltmeeren herumschippernden, oftmals feststeckenden Containerschiffen kommt es nicht nur zu Engpässen und damit Preiserhöhungen, wir sind im Falle eines Falles sogar „blank“. Eine unheilvolle Abhängigkeit überall.

            7. Wenn dann noch Schlagzeilen in der Boulevardpresse auftauchen, nach denen „Pfleger Kliniken leiten“ und „Patienten nach Operationen zuhause übernachten“ sollen, erkennt selbst der Gutmütigste den gesundheitlichen „Verfall“ des Systems.

            Fazit: Da ganze System ist krank.

            Aber ohne wäre alles noch schlechter.

            Also: Schnabel auf, Pille rein und alles wird gut.

            Hoffentlich …

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