Raus damit! Wie halten Sie das mit dem Heizen?

Viele Städte in Deutschland haben beschlossen, dass es angesichts der Energiekrise in der Adventszeit keine der sonst üblichen Weihnachtsbeleuchtumgen geben wird. Zyniker könnten spontan denken, merkt doch sowieso kaum noch einer, dass Weihnachten etwas Besonderes ist, da kann man auch die Glühbirnen weglassen.

Viel interessanter finde ich, was wir alle jetzt privat zu Hause machen.

Also, nicht in Bezug auf die Weihnachtslichter, sondern zum Beispiel auf das Heizen. Obwohl ich – wie Sie wissen – davon ausgehe, dass in der kalten Jahreszeit bei Ihnen allen ausreichend geheizt werden kann, ist der Preis das eigentlich Problem. Die Kosten explodieren regelrecht, viele von Ihnen haben bereits die Briefe der Versorgungsunternehmen mit den neuen Vorauszahlungs-Ankündigungen erhalten.

Ich ertappe mich dabei, dass ich – anders als früher – automatisch die Heizkörper im Flur runterdrehe, wenn ich das Haus verlasse, die Heizkörper im Bad nur aufdrehe, wenn einer von uns fünf Minuten später duschen will und so weiter. Wie ist das bei Ihnen? Verändern Sie jetzt in der Krise im persönlichen Lebensumfeld etwas?

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Dieser Artikel wurde 33 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    Bei meinen Großeltern, die beide Weltkriege mitgemacht haben, wurde in ihrem ohnehin kleinen Haus nur ein Raum im Winter ständig beheizt, das war die Küche, in der man sich überwiegend aufhielt. So ähnlich machen wir es heute auch, heizen nur das Bad und das Wohnzimmer, und das auch nicht auf 25°C. So kommen wir hoffentlich einigermaßen glimpflich über den Winter.

  2. John Brunswick Antworten

    Natürlich ist die Heizung aus. Geht ja gar nicht anders. Außer zum Duschen, ein bisschen Komfort gönnt man sich dann doch noch. Die Holzöfen im Haus sind allerdings schon in Betrieb, und Heizmaterial ist Gottseidank reichlich vorhanden. Den Luxus hat aber nicht jeder. Gestern Morgen habe ich mit unserem Schornsteinfeger geklönt, der hatte auch nur Hiobsbotschaften auf Lager. In seinem Wohnort Lübtheen, kostete das Gas über die Fernleitung der Stadtwerke Hagenow bisher für ein normales Einfamilienhaus 1400 € pro Jahr. Dieses Jahr allerdings schon 3000 €, und für das nächste Jahr wurde schon verlautbart, sich auf bis zu 8000 € einzustellen. Schönen Dank auch, liebe Politiker .
    Zur causa Flüchtlingsunterkunft in Sumte: gestern Abend hatten wir ne Bürgerversammlung in der Anlage. Die Stimmung aufseiten der Bürger war, gelinde gesagt, aufgeheizt. Mittlerweile gab es in der unmittelbaren Nachbarschaft der Unterkunft die ersten Eigentumsdelikte, es wurden vorsätzlich Zäune beschädigt und ein Mob von etwa 25 Mann hat den Garten und Gewächshäuser des Nachbarn der Anlage geplündert. Es wird sich zu zehnt mitten auf der Straße unterhalten (ja, wirklich mittendrauf), sodass der Verkehr zum Erliegen kommt, die Brandmeldeanlage in der Unterkunft ist abgeschaltet, damit nicht andauernd Alarm ausgelöst wird wenn mal wieder jemand in der Unterkunft raucht, der Brandschutz ist also nicht gegeben. Die Dame vom Landkreis wollte gestern Abend zu diesem Thema Falschbehauptungen verbreiten, dass überhaupt keine Brandmeldeanlage vorhanden sei. An dem Punkt bin ich ihr sehr lautstark ins Wort gefallen, sie sollte gefälligst nicht solch einen Blödsinn erzählen ( ist der exakte Wortlaut meinerseits…) . Wir als örtliche Feuerwehr hätten die Anlage fast 20 Jahre lang betreut, und wüssten es besser als sie. Im Nachgang wurde vonseiten der offiziellen Stellen tunlichst vermieden, dieses Thema nochmals anzusprechen.
    Die Heizkosten spielen in der Unterkunft übrigens keine Rolle. Ist jedenfalls meine Interpretation von voll aufgedrehten Heizkörpern und offenen Fenstern..m

    • H.K. Antworten

      1. HOLZ-Öfen ???

      Haben Sie DAS mit Greta, Fridays for Future, Last Generation & Co abgestimmt ??

      2. Zu den Flüchtlingsunterkünften nur soviel:

      Wann immer ich hier an zwei solcher Unterkünfte vorbeikomme, ist dort – bei offenen Fenstern und offensichtlich leeren Räumen – die volle Beleuchtung an. Nicht nur IN den Räumen, sondern auch die Außenbeleuchtung, die reichlich vorhanden ist, brennt den ganzen Tag.

      Mal abwarten, wie „traumatisierte Geflüchtete“ aus Marokko, Tunesien, Ghana und sonstwo aus Afrika reagieren, wenn die Heizungen auf 18-19 Grad heruntergedreht werden.

      Aber das wird wohl gar nicht passieren.

      Mit einer deutschen Omi geht man halt anders um als mit unseren „Goldstücken“ in 10er-Stärke.

      Und nachdem die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ kürzlich errechnete, daß Familien mit „Bürgergeld“ besser leben, als die, die arbeiten, wundert den deutschen Michel und die Micheline ohnehin nichts mehr.

      • GJ Antworten

        Zur aktuellen Flüchtlingslage habe ich heute an anderer Stelle unter „Schweden, Italien …“ meinen Senf dazu gegeben. Und zum Begriff „Bürgergeld“: Ich habe im Studium „Staatsrecht“ eingetrichtert bekommen, wie sich „Bürger“ juristisch definiert. Bürger ist, wer wahlberechtigt ist. Wenn man diesen Begriff streng staatsrechtlich verwendet, würden dieses neue Bürgergeld demnach ausschließlich Deutsche ab 16 bekommen können, meinetwegen noch hier lebende und gemeldete Unionsbürger ab 16, weil diese bei Kommunalwahlen wahlberechtigt sind. Und ihre hier lebenden Kinder in familiärer Gemeinschaft. Wenn die Ampel das nun so definieren will, daß jeder Ausländer mit vorübergehendem Aufenthaltsrecht „Bürgergeld“ bekommen soll, dann rumort es in meinem rechtstaatlich sozialisierten Hirn. Ähnlich wie bei Merkels Wortaustausch, wo das Volk auf einmal zur Bevölkerung umgedeutet wurde

        • S v B Antworten

          Ach, sehen Sie doch nicht alles so furchtbar genau, liebe GJ. Machen Sie sich locker, genauso locker eben wie die, die sich „das alles“ zurecht fabulieren. Aber im Ernst, vielen Dank für Ihre faktenbasierte juristische Aufklärung. Diese dürfte jedoch dazu beitragen, dass viele Leser jetzt noch „ein wenig weniger“ Vertrauen in diesen Staat und seine Lenker verspüren könnten. Meine Güte, wo soll das alles bloß noch hinführen? Vielleicht sollte man sich in Brüssel auch einmal den rechtsstaatlichen Webfehlern im Heimatland der Kommissionspräsidentin zuwenden und nicht immer nur das juristisches Augenmerk auf Polen und Ungarn richten?

  3. H.K. Antworten

    Ein dicker Pullover, eine schöne Decke, ein paar Kerzen, ein Heißgetränk ( so man denn den Strom zum „Heißmachen“ bezahlen kann ) können ja sehr heimelig sein.

    Es soll aber auch den einen oder anderen älteren oder auch kranken Menschen in diesem Land geben, der über eine nicht von den Öffentlich Rechtlichen üppig geartete Rente verfügt und ganz einfach friert. 18, 19 Grad sind für Viele einfach zu kalt und kosten Gesundheit.

    Wieviele insbesondere öffentlich Bedienstete, die in kalten Büros sitzen und arbeiten sollen, über kurz oder lang mit einem „gelben Schein“ kommen und anschließend wochenlang ausfallen, wird sich zeigen.

    Ebenso wird sich zeigen, wieviele E-Autos bei explodierenden Strompreisen noch fahren werden.

    Und es geht ja nicht nur um Kosten für Heizen und Strom.

    Wer einmal die Supermarktprospekte durchblättert, stellt fest, daß inzwischen vieles heute in der Werbung, also zum „Sonderpreis“, deutlich teurer ist als noch vor wenigen Monaten der Normalpreis.

    Nicht von ungefähr sprechen unsere Regierungsexperten ja bereits von möglichen „sozialen Unruhen“, zumindest über die Berliner Polizei wurde kürzlich berichtet, wie sie sich darauf vorbereitet. Und das wird in den anderen B7ndesländern nicht anders sein.

    Davon, was passiert, wenn ältere, kranke oder in Not befindliche Menschen schlicht keinen Notruf absetzen können, weil aus grüner Volltrottelideologie kein Strom fließt und nichts mehr funktioniert, will heute kein/e Grün*/-/:/_/•/In etwas wissen.

    „Wir werden uns danach viel zu verzeihen haben“ wird dann nicht nur für Corona gelten.

    • S v B Antworten

      „“Wir werden uns danach viel zu verzeihen haben“ wird dann nicht nur für Corona gelten“. – Davon können wir alle wohl ausgehen. Allerdings vermute, ja befürchte, ich, dass die Sache, anders als noch bei Corona, wohl nicht mehr mit einem bloßem Verzeihen abgetan sein könnte. Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie Robert Habeck Jens Spahns berüchtigte Worte in einem völlig anderen Kontext, nämlich angesichts einer desaströsen, durch schiere Verzweiflung gekennzeichneten, nationalen Notlage (die ja wohl nicht gänzlich auszuschließen sein dürfte) in einem ebenso hilflosen wie treuherzigen Tonfall wiederholt. Dass eine solche hohle Phrase von einer seit Wochen, vielleicht gar schon Monaten gegen eisige Kälte ankämpfenden, noch dazu fortschreitend verarmenden Bevölkerung sonderlich gut rezipiert würde, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

  4. Querdenker Antworten

    Es gibt ein einfaches Naturgesetz, was Teile der grün/woken Bagage auch noch nicht verstanden hat. Wenn man noch nichts gemacht hat, kann man mit wenig Aufwand sehr viel erreichen. Wenn man allerdings schon einiges gemacht hat, erfordert ein klein wenig mehr Ergebnisse einen hohen Aufwand.
    Beispiel Strom, weil es in der BRD noch nie den billigsten Strom gab, hat doch fast jeder auf sparsame Elektrogeräte und LED Beleuchtung umgestellt. Die berühmte Kugel Eis liegt zurzeit bei 1,80€ bis 2,00€ und die kWh liegt noch bei 0,32€. In der Eiskugel-Währung kosten 6 kWh eine Kugel Eis. Weil ich überall bereits sparsame Geräte habe, wird es sehr aufwendig und unbequem weitere 6 kWh einzusparen. Es sei denn, ich investiere Tausende Euros in neueste A+++ Geräte.
    Das gleiche gilt auch für meine Gasheizung, ich habe eine moderne Heizung mit einer zentralen WLAN-Steuerung aller Heizkörper. Natürliche kann ich in ungenutzte Räume die Raumtemperatur weiter reduzieren und konsequent alle Türen schließen. Allerdings kann man auch leicht das Gegenteil bewirken. Wenn ein nur zeitweise genutzter Raum zu sehr auskühlt, wird beim Hochfahren der Raumtemperatur mehr Energie benötigt, als ein durchgehend etwas wärmer Raum benötigt.
    Als Letztes müssen wir auch über Lebensqualität reden. Nach einem anstrengenden Tag oder einer Winterwanderung mit der Familie und Freunden im wonnig warmen Wohnzimmer den Tag mit einem Glühwein zu beenden, ist für mich ein unbezahlbar wertvolles Stück Lebensqualität.

  5. Alexander Droste Antworten

    Ich habe gute Beziehungen nach Moskau und gebe Vollgas, mir wird warm ums Herz. (Scherz)

    Ich lebe, obwohl es nicht nötig wäre, immer auf Sparflamme. Schon alleine, um der Öl- und Gasmafia so wenig wie möglich Geld zu überlassen. Daher heize ich mit Pellets und muss wohl konstatieren, dass ich der Holzmafia auch weniger zukommen lassen will. Ganz zu schweigen von der Rot-Grün-Mafia, die dem Bettler noch das letzte Hemd auszieht um es ihm dreckig und zerlumpt gnädigst wiederzugeben. Wir hier in D. zahlen die höchsten Preise, Steuern, Sozialgedöns und so weiter und werden als Dankeschön von allen Seiten vollgep…t. (Ich bitte um Verzeihung für eine drastische Sprache)

    Ansonsten stehe ich ohne Licht anzumachen auf, es leuchtet eine gedimmte LED in der Helligkeit einer Kerze. Der größte Verbraucher ist dieser Rooter im Dachboden.
    Kochen, Kühlen, aufs allernötigste, um der Strommafia möglichst Geld vorzuenthalten.
    Waschen, Körperpflege und dergl. mit Wassersparprogramm, Duschen einmal die Woche, kühl 30°C (immer noch zu warm, 10°C müssen reichen), ansonsten am Waschbecken. Ich war schließlich schon immer so schlau wie die Grünen. Schließlich darf man ja der (Ab-) Wassermafia nicht zu viel Geld überlassen.

    So, fertig mit der Satire.

    Ich lebe ganz normal wie immer und das wirklich sparsam mit den Ressourcen, weil ich das sinnvoll finde. Das mit den Pellets stimmt, mit dem Strom nicht. Mein Auto z.B. fährt z.T. elektrisch, in der Stadt eigentlich immer, geladen wird im Carport. Zu Weihnachten habe ich eine el. Fußbodenheizung unterm Esstisch, ansonsten hat die auch nicht viel zu tun. Raumtemperatur 21°C genügt, 19°C nicht! Habe ich ausprobiert. Zur Körperpflege genügt tatsächlich das Waschbecken. Seitdem habe ich weniger Hautprobleme – und kein Corona! Schließlich sollen die Pharmamafia und die Kosmetikmafia auch nicht zu viel Geld bekommen. Oh, schon wieder Satire, sorry.

    Hurra, das spart mir Tausende und ich bin sogar ohne Impfung, Sauna und Solarium immer noch gesund.

    • H.K. Antworten

      Lieber Herr Droste,

      was machen Sie mit der ganzen Kohle, die Sie zurückbekommen bei der sparsamen Lebensweise ?

      😉

    • S v B Antworten

      Toll. Mir reichen auch 21 Grad. Locker. Ihre Duschwassertemperatur würde mir aber dann doch nicht behagen. In diesem Zusammenhang gebe ich allerdings zu bedenken, dass Männer im Allgemeinen wesentlich weniger kälteempfindlich sind als Frauen. Welch selbiges damit zu tun hat, dass Männer mehr Muskelmasse, Frauen hingegen mehr Fettgewebe besitzen. Traurig, aber wahr. – Guten Abend noch und freundlichen Gruß zum Wochenende nach Düsseldorf!

  6. H.K. Antworten

    „Der Winter, der ein Sommer war“ kam mir in den Sinn, als ich den Artikel gerade las.

    Und als nächstes dann „ist heute der 1. April ?“

    Da berichtet die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ heute abend

    „Im gleichen Gebäude

    Gefangene haben es wärmer als Polizisten“

    Es erinnert schon an Schilda, was da aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt berichtet wird.

    „Düsseldorf – In Nordrhein-Westfalens Polizeiwachen wird es in diesen Tagen kriminell kühl: Nach Vorgaben des Bundes dürfen die Büros – wie in allen öffentlichen Gebäuden – nur bis 19 Grad beheizt werden.
    Verrückt: Ausgerechnet die Arrestzellen in den Polizeipräsidien sind davon nicht betroffen. Folge: Die Gefangenen haben es wärmer als die Polizisten …

    Das Düsseldorfer Innenministerium bestätigte auf BILD-Anfrage, dass die Zellen explizit von der 19-Grad-Regelung ausgenommen sind. Der Grund: Zellen – auch in Gefängnissen – gelten als WOHNraum, nicht als ARBEITSraum. In Wohnräumen werden dagegen Temperaturen von 20 bis 22 Grad empfohlen.
    Dass die Gefangenen nicht bibbern müssen, hat für die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mit Menschenwürde zu tun: „Wir können diesen Personen ja nicht einfach eine dicke Jacke geben“, so GdP-NRW-Chef Michael Mertens zu BILD.“

    Gerüchten zufolge bringt der NRW-Innenminister den Polizisten persönlich eine Decke und einen ( alkoholfreien ) Glühwein an kalten Tagen vorbei …

  7. S v B Antworten

    „Verändern Sie jetzt in der Krise im persönlichen Lebensumfeld etwas?“

    Nö, brauch‘ ich nicht. Wüsste gar nicht, wie oder wo ich mich weiter einschränken sollte. Schon mein Vater selig (verstorben 1973) hat mich und meine Geschwister stets sowohl zu Achtsamkeit wie auch zu Sparsamkeit – nicht zum Geiz! – in Sachen Energieverbrauch angehalten. Als Dermatologe wurde er ohnehin nie müde, hervorzuheben, dass tägliches Duschen (insbesondere natürlich das Einseifen) für die menschliche Haut eine Zumutung, ja geradezu schädlich sei. An Hitzetagen im Sommer wurden der Familie kurze Duschbäder ab und an ausnahmsweise erlaubt. Allerdings erlaube ich mir heute diesbezüglich dann doch die eine oder andere Ausnahme. Schon seit vielen Jahren lege ich „Wasserpausen“ ein, sprich, ich lasse das Wasser nicht während des gesamten Duschvorgangs – sinnlos – weiterlaufen. Gleiches gilt für den Vorgang des Zähneputzens und Händewaschens, ist doch klar. Trotzdem soll es tatsächlich noch Männer geben, die während der Nassrasur das Wasser unablässig laufen lassen. Geht gar nicht. Zudem habe ich vor langer Zeit schon festgestellt, dass sich wärmere Räume mit der Zeit ungut auf meine Atemwege auswirken. Generell „spiele“ ich mit den Heizungs-Thermostaten, stelle sie kurz bevor ich mich für längere Zeit in einem Raum aufhalte, höher. Ab 11 Uhr abends „greift“ zwar die Nachtabsenkung, aber ich stelle die Thermostate vorm Zubettgehen dennoch auf eine niedrige Stufe. Schließlich springt die Heizungsanlage aus Rücksicht auf wenige noch berufstätige Frühaufsteher im Nachbarhaus bereits um 5 Uhr früh an. Da liege ich noch in den Federn und benötige keine zusätzliche Wärmezufuhr. Ich dreh‘ halt dann auf (nein, nicht SO wie man vielleicht denken könnte!), wenn ich aufstehe. Als erstes natürlich im Bad. Die Heizkörper reagieren erfreulich schnell und sorgen rasch für angenehme Temperaturen in Bad, Küche oder wo auch immer. Ich mache die Raumtemperaturen demnach jeweils von meinem Aufenthaltsort in der Wohnung abhängig, lasse also nicht alles ständig weiterlaufen. Das hat bisher immer hervorragend funktioniert. – Wenn’s draußen dann so richtig kalt ist, werfe ich mich in meine schnuckeligen Hausanzüge aus Teddy und Flausch. Teils etwas alberne, meinem Alter eher nicht mehr ganz angemessenen Teilen. Aber – ich liiiebe sie, alle. In ihnen kann ich für viele Stunden fast regungslos am Schreibtisch hocken, ohne zu frösteln. Sie halten mich also mollig warm. Auf einen ganz besonderen Luxus will und werde ich nie und nimmer verzichten – na ja, jedenfalls nicht, solange sich noch Reste von Strom aus der Steckdose quetschen lassen – auf meinen vielgeliebten Matratzen-Wärmer (60 Watt). Dieser wird, meist schon ab Mitte September, auf dem spätabendlichen Weg ins Bad eingeschaltet, selbstredend auf Höchststufe 3, sodass ich dann ein knappes halbes Stündchen später in ein kuschelig vorgewärmtes Bett krabbeln kann. Auweia, DAS wär’s wohl, was ich im Falle eines Blackouts am schmerzlichsten vermissen würde – mein vorgewärmtes Bett. – Summa summarum ist letztlich also alles eine Sache der Gewohnheit. Die Notwendigkeit einer Verhaltens-Revision in Sachen Energie erkenne ich in meinem Falle jedenfalls nicht. Allerdings vermute ich, dass sowohl das ausgewiesene Energiegenie Habeck sowie der pfiffige Thermostat-Dozent Kretschmann aus Cleverländ (sic) mein Energie-Management als ungenügend, ja gar als verschwenderisch bezeichnen könnten.

    PS: Da ich selbst im Winter mittags oft, ja sogar meist, ziemlich erratisch esse, bleiben sowohl Herdplatten als auch Backofen regelmäßig kalt. Ab und an muss die Mikrowelle mal ran. Selbstredend läuft der Kühlschrank und einige Male am Tag auch der Wasserkocher. Nicht gerade üppig, aber dennoch vorstellbar, dass Habeck und Kretschmann auch gegen diese verdächtige energetische Opulenz Einwände haben könnten.

      • S v B Antworten

        Also, wenn Sie mir nun noch verraten, wo’s die gibt, fahre ich gleich morgen hin und hol‘ mir einen. Dann kurbele ich mir vor jeder Tasse Kaffee halt ’nen Wolf. Mal mit Rechts, mal mit Links. Gewiss vorzüglich zum Aufbau oder auch nur zum Erhalt der Arm- und Hand-Muskulatur geeignet. Sag‘ ich doch, Habeck macht uns alle fit. Na, irgendwie wohl schon.

  8. GJ Antworten

    Raus damit? Ich oute mich, daß ich schon seit Jahren nur jeden 2. Tag dusche, was mit dem nötigen Rhythmus des Haarewaschens begründet ist sowie mit empfindlicher Haut. Und ich bin regelrecht lustfeindlicher Wassersparer. Wir haben einen Sparduschkopf. Das Wasser wird nur aufgedreht für einmal kurz Nassmachen und dann nur solange, bis der Schaum abgespült wird. Mit Wellness oder gar Luxus hat das nix zu tun und über die Grünen Sparsprüche kann ich nur bitter Lachen. Bin aufgewachsen in einem Haushalt ohne Warmwasser, ohne Klo im Haus. Dusche gab es auch nicht. Plumsklo im Hof und täglich mit kaltem Wasser und 2-Waschlappenmethode gelebt. Nachts müsste ein Nachttopf reichen und geschlafen habe ich als Kind auf einer aufklappbaren Küchenbank mit Behelfsmatratze. Wenn ich dann Typen sehe wie Frau Lang und Frau Roth beim Oktoberfest vor der fetten Schlachtplatte, die MIR erzählen wollen, wie ICH bescheidener leben soll, dann krieg ich Zustände! Bei meinen Duschgewohnheiten lasse ich mir 40 Grad nicht nehmen. Zumindest in kühleren Jahreszeiten nicht. Und ich gehe auch nicht schlotternd ins Badezimmer. Dafür sorgt mein Mann. Dort haben wir Fußbodenheizung und einen Handtuchheizkörper. Der Kaminofen ist wasserführend und sorgt für das benötigte Warmwasser. Ansonsten Wärmepumpe. Gas oder Öl haben wir nicht. Zur Arbeit fahre ich mit einem kleinen Elektroauto. Wo ich in letzter Zeit wirklich spare, sind allerlei industriell hergestelltes Esszeug. Die ganze Maggi- und Knorrfraktion kommt nicht in den Einkaufskorb. Es gibt unzählige „Angebote“ in den Regalen, die der Mensch definitiv nicht braucht, weil sie außerdem ungesund sind. Und ich spare definitiv an Klamotten. Was die aktuelle must-have Herbstmode ist, ist mir seit Jahren schnurz. Ich benutze keine Schminke und gehe da. 3x pro Jahr zum Friseur. Pony schneide ich zwischendurch selbst. Ein Nagelstudio oder eine Fußpflege habe ich noch nie betreten. Außer meinem Ehering trage ich keinen Schmuck. Mit meinem Konsumverhalten habe ich noch nie zu Wirtschaftswachstum beigetragen. Wüßte daher nicht wirklich, wo ich noch sparen könnte. Sind Sie jetzt entsetzt?

    • H.K. Antworten

      Entsetzt ?

      ERSCHÜTTERT !!!

      In welch dekadentem Oberluxus leben SIE denn ???

      „ 2-Waschlappenmethode“

      Ich fasse es nicht …

      ZWEI !!

      Unsereiner kommt von Ostern bis Nikolaus mit einem einzigen aus !

      Und an Nikolaus wird er gewendet …

    • Klaus Kelle Antworten

      Nein, ganz und gar nicht, liebe GJ!
      Vielen Dank für die sehr persönliche Schilderung Ihrer Lebensgewohnheiten! Solche Dinge machen diesen Blog aus.

      Schönen Sonntag!

      Klaus Kelle

    • S v B Antworten

      Liebe GJ, Ihr toller Kommentar beeindruckt mich weit mehr als alles, was ich aus den gegenwärtigen Regierungskreisen seit deren Inauguration vernommen habe. Übrigens dusche ich im Winterhalbjahr nur anderthalb Mal pro Woche (ha, nun aber schnell nachrechnen, wie dies wohl zustande kommen könnte, hahaha). Dabei habe ich vor Jahren einmal festgestellt, dass man deutlich(!) weniger Wasser zum „Abspülen“ seines Korpus benötigt, wenn man anstatt Duschgel ein Seifenstück benutzt. Wasser spült Seife nämlich ruck-zuck runter vom Körper. Und zwar rückstandslos. Bei Duschgels dauert der Abspülvorgang dann doch um einiges länger (wenn man keine gelartigen Rückstände auf der Haut dulden mag). Oh ja, auch ich oute mich als totaler Fan von Waschlappen. Diese werden im Handel ja recht vornehm als Seiftücher angeboten. Papperlapapp, für mich sind und bleiben sie Waschlappen. Trotz der Gefahr einer unbestreitbaren Doppeldeutigkeit. Schade nur, dass Waschlappen in Geschäften so selten, ja fast nie, erhältlich sind. Weiß der Kuckuck, warum. Das muss sich ändern! Mit Waschhandschuhen kann ich nun mal nix anfangen. Auch dies natürlich reine Geschmacksache. In vielerlei Hinsicht fühle ich mich Ihnen seelenverwandt. In Vielem, was anderen als „Must“ erscheinen mag, kann auch ich keinerlei Mehrwert erkennen, also gut und gerne darauf verzichten. Der Friseur, der arme, sieht mich meist nur zweimal im Jahr, Schminke u. v. a.? – no thank you. Nicht mal ein Smartphone nenne ich mein eigen. Mein Klapp-Motorölchen ist gut 20 Jahre alt, und meine beiden golden Golfs haben 28 bzw. 18 Jahre auf dem… Dach (von einem Buckel kann bei Autos ja wohl kaum gesprochen werden). – Herrje, liebe GJ, ist Ihnen denn gar nicht bewusst, dass Konsumverweigerer wie Sie und ich dieses Land immer tiefer ins Elend stürzen? In den totalen wirtschaftlichen Ruin? Aber… wenn doch selbst die Regierung uns nun „ständig inständig“ bittet, ja uns fast schon befiehlt, zu sparen? Aber doch nur Energie, wie Strom und Gas un so !!! – ertönt da ein empörter Zwischenruf. DAS allerdings macht für mich kaum Sinn. Denn nicht nur in häuslichen Steckdosen, sondern auch in jedem erworbenen Artikel, in jeder nur denkbaren Dienstleistung, in jeder kulturellen Darbietung steckt schließlich Energie, und davon meist nicht gerade wenig. Und weil das alles ziemlich verwirrend klingt, lässt man seine ganz persönliche Kirche am besten auch weiterhin im Dorf; auf dem Platz, wo sie schon immer stand. – PS: nochmals vielen Dank für Ihren „starken“ Kommentar.

      • GJ Antworten

        Oh, vielen lieben Dank für die Rückmeldungen. Zu den Waschlappen: die in meinem Eigentum befindlichen Stücke sind mindestens 27 Jahre alt (Die mit den Kindermotiven) und die anderen noch älter (Aussteuer von Muttern). Das ist noch richtig gute Qualität gewesen. Die Frottierware und Bettwäsche von früher ist nach unzähligem Waschen besser erhalten als heutige Wäre nach einem Jahr. Aussortiert wird, wenn ich die Zeitung durch ein Handtuch lesen kann. Und auch dann taugt das noch für die handwerkenden Männer, wenn die mal ein Tuch für Grobes brauchen, zum Fahrradputzen etc.

  9. H.K. Antworten

    Ein Punkt, der bisher gar nicht angesprochen wurde, ist das Mietverhältnis bzgl. Heizen.

    Er Vermieter soll gefälligst eine neue, sparsame Heizung einbauen, oder das Gebäude energetisch sanieren oder die vorhandene Heizung um-/ aufrüsten.

    Wenn ich richtig informiert bin, ist ein Großteil der vermieteten Wohnungen in Deutschland im Besitz von „Kleinvermietern“, d.h. da hat sich jemand irgendwann u.a. zur Altersvorsorge eine kleine Wohnung gekauft.

    Die steht nun nicht allein in weiter Flur, sondern gehört zu einem Wohngebäude, das mehreren Eigentümern gehört.

    WIE soll nun der einzelne Vermieter für seine eine Wohnung das Gebäude sanieren oder eine andere Heizung einbauen ?

    Wenn sich alle Wohnungseigentümer einig wären, wäre es umsetzungstechnisch relativ leicht – von den Kosten abgesehen.

    Wenn aber z.B. noch Gewerbeeinheiten zum Gebäude gehören und der Eigentümer damit die Mehrheit der „Eigentumsanteile“ hat, welches Interesse sollte er daran haben, daß die Wohnungen besser beheizt werden ?

    Leider nur ein Beispiel, was die weltfremde Abgehobenheit unserer Polit-Elite angeht.

    • GJ Antworten

      Das ist in der Tat richtig. Die Mieter, die von „ihrem“ Geld Wohnkosten bezahlen müssen, sind übel dran. Und viele Vermieter vermieten solche Immobilien dann auch lieber an Ämter, die dann Transferempfänger reinsetzen. Auf dem Wohnungsmarkt für Asylbewerber werden ganz andere Mietpreise aufgerufen mit entsprechend langen Laufzeiten. Nebenkosten werden in tatsächlicher Höhe bezahlt. Die Bewohner müssen da eher nicht sparen. Das Amt zahlt. Und wo will der einzelne Mieter unterkommen, wenn er sich eine Privatwohnung nicht mehr leisten kann? Auf den Campingplatz?

      • H.K. Antworten

        Das scheint zumindest hier in der Stadt anders zu sein.

        Es wird ein bestimmter Höchstsatz an „Grundmiete“ und ein ebensolcher für Nebenkosten gezahlt.

        Der Vermieter schließt auch keinen Vertrag mit der Stadt oder einem Amt, sondern mit dem „Bewerber“ direkt. Bei Mietproblemen oder Nichtzahlung ist die Stadt fein raus. Soll sich der kapitalistische Vermieter dich kümmern.

        Selbst wenn „das Amt“ die Miete plus Nebenkosten an den Sozialhilfeempfänger überweist und der nicht an den Vermieter zahlt, ist das Sache des Vermieters.

        Im dümmsten Fall muß er die Räumung einklagen – und bis zur Durchsetzung nicht nur auf die Mieteinnahmen verzichten, sondern die entstehenden Neben- und Heizkosten bis dahin selbst zahlen.

        Merkwürdige Rechtsprechung in diesem Land …

      • renz Antworten

        Aber hallo – das mit dem Campingplatz ist viel zu positiv gesehen. Die bereits existierende Realität völlig überteuerten Mieten kann man im Silikon Valley sehen. Dort gibt es tausende hochqualifizierte IT Arbeitskräfte in Vollzeitbeschäftigung, die sich nicht mal den Campingplatz leisten können. Die schlafen und wohnen in einem normalen PKW. Gegen Raub und Vergewaltigung haben diese Menschen eine Schusswaffe. Soweit sind wir noch lange nicht; Schusswaffen sind ja noch rääääächtser als Nazis.

  10. GJ Antworten

    Es ist bei uns im Kreis unterschiedlich, wer als Vermieter auftritt. Und es kommt drauf an, ob die Rede ist von Asylsuchenden oder von Menschen mit Bleiberecht. Solange genügend Wohnraum von privat angeboten wird und die Eigentümer bereit sind, mit dem Bewohner Verträge zu schließen, dann ist es auch bei uns so wie von H.K. beschrieben. Etwas ganz anderes ist es bei Asylbewerbern. Da wird sich kaum ein Eigentümer finden, der mit ihnen einen Vertrag abschließt. Dann tritt die Kommune als Mieter auf und vermietet unter. Der Wohnungsgeber hält sich dann an die Kommune. Bei steigenden Zugangszahlen wird das immer schwerer mit den Vertragsbedingungen, also für die Kommunen.

    • H.K. Antworten

      Auf der Homepage der Stadt heißt es ausdrücklich

      „ Auf Wunsch ist Ihnen das Team „Wohnungen für Flüchtlinge“ im Amt für Soziales und Wohnen behilflich und kann den Kontakt zu Geflüchteten herstellen. Die Entscheidung, wen Sie in Ihrer Wohnung aufnehmen, bleibt bei Ihnen. Den Mietvertrag schließen Sie unmittelbar mit Ihren künftigen Mietern ab.“

      Falls die „Goldstücke“ nicht zahlen, obwohl das Amt ihnen die Miete überweist, hat der Vermieter den schwarzen Peter.

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