Wir schicken Beschützer, die beschützt werden müssen
Also, die Meldung kann man so zusammenfassen: Die Bundesregierung möchte die Kurden im Kampf gegen die IS-Barbaren stärker unterstützen als bisher. Aber Soldaten und Flugzeuge zum Kämpfen schicken – so viel dann doch wieder nicht. Also will sie 100 Ausbilder entsenden, die den kurdischen Kämpfern beibringen, wie sie die Waffen, die man letztens bereits – trotz einiger logistischer Probleme – geliefert hat, auch benutzt. Wenn die Bundesregierung aber deutsche Soldaten irgendwo in die Welt zu einem Einsatz schickt, bei dem unter Umständen geschossen wird, muss vorher der Bundestag zustimmen. Das aber – so meldet heute Morgen der WDR – will die Regierung umgehen. Ihre Lösung: Sie schickt 100 Bundeswehr-Ausbilder, die ihre Arbeit unter dem Schutz von Soldaten verbündeter Nationen leisten sollen. Verstehen Sie? Ich will es mal mit meinen Worten sagen: Wenn man den Bundestag bei Out-of-Area-Einsätzen sowieso am liebsten nicht fragen will, warum beschließt man dann vorher, dass man ihn fragen soll? Und haben die Soldaten der anderen NATO-Länder nicht mit dem Schutz von Flüchtlingen mehr als genug zu tun, als das sie nun auch noch die Bundeswehr bei ihren Schutz-Aktivitäten schützen sollen? Deutschland wird in Sachen Sicherheit und Bündnis langsam zu einer echten Lachnummer.
Das ist peinlich und zudem auch noch unredlich = doppelt peinlich! (Bosbach for Chancellor).
Die Grundlagen solch (berechtigter!!!) Einwände sind schon über 20 Jahre alt. Als ehemaliger „Zettie“ zu Kaltkriegszeiten, der sich heute noch privat einmal jährlich mit seinen zu guten Freunden gewordenen Stubenkameraden trifft, waren wir bereits zur Zeit der Wiedervereinigung der Meinung, dass man die Bundeswehr rechtlich auf neue Beine stellen müsse und angesichts sich etwa abzeichnender Veränderungen die Wehrpflicht obsolet sein werde. Aber erst der ungeliebte zu Guttenberg räumte mit diesem Anachronsimus auf – freilich, ohne weitere Grundlagen je ernsthaft angegangen zu sein. Aber schon seit dem Einsatz von Belet Huen im Jahre 1993 habe ich meine Söhne dahin gehend erzogen, DIESER Bundeswehr aus dem Wege zu gehen, wenn möglich.
Ich möchte dabei nicht falsch verstanden werden! An anderer Stelle wurde diese Meinung auf eine Stufe mit „mangelndem Wehrwillen“ gesetzt. Ganz gewiss ist das nicht der Fall!
Wenn ich mich jedoch entschließe, einer Streitmacht beizutreten, so sollte uneingeschränkte Klarheit herrschen, zu welchem Zweck diese Streitmacht unterhalten wird. An dieser Stelle kann ich nichts, aber auch gar nichts entecken, was sich an den Rechtsgrundlagen lt. Grundgesetz geändert haben soll, aufgrund derer ich zur Hoch-Zeit des Kalten Krieges den jungen Rekruten noch im Brustton der Überzeugung zum Besten geben konnte, dass sie abseits eines einen Verteidigungsauftrags im NATO-Rahmen keine Einsätze zu erwarten hätten.
Heute ist fest zu halten, dass allenfalls der Begriff der „Verteidigung“ zumindest eine Aufweichung seiner Definition erhalten hat. Es sollte kein Problem sein, dies im Grundgesetz eindeutig zu verankern. Da man jedoch schon Kampfeinsätze Gott weiß wo nicht als die „Krieg“steilnahme zu bezeichnen bereit war, der sie nun waren und sind, kann ich dies nur als Herumeiern der „politischen“ Entscheiderebene wahrnehmen. Ist man sich der Tragweite bewusst und hält dann doch lieber das Feigenblatt der „Parlamentsarmee“ vor, als dass man Klartext zu reden bereit wäre?
Über die IS mag man sagen, was man mag – mir gehen diese Banden auch gegen den Strich. Aber ehe man Militäreinsätzen irgendwo auf dem Globus das Wort redet, sollte Eines auch klar sein: seit gut 60 Jahren werden im Namen verschiedener Ideologien und Weltanschauungen Kriege eben auch auf fremdem Boden ausgetragen. Aber welche dieser Kriege hat je zu einem dauerhaften und befriedigenden Ergebnis im Sinnes Dessen geführt, der ihn ursprünglich losgetreten hat?
Soll heißen: gäbe es eine IS und vergleichbare „Terrorgruppen“ überhaupt, wenn man den Menschen vor Ort ihre Lebensweise nicht streitig gemacht hätte?
Punktgenau ! Unsere Bundes“wehr“ wäre doch schon in einem Gefecht mit der Liechtensteiner Gendarmerie überfordert. ( Nichts gegen Liechtenstein ! )
Und dann wollen ausgerechnet wir „Ausbilder“ zu den Kurden schicken ? Was sollen die kurdischen Kämpfer denn von uns lernen ?
Mülltrennung ? Oder wo die TÜV – Plakette auf dem Panzer angebracht wird ?
Eher könnten die gefechtserfahrenen kurdischen Kämpfer unseren Soldaten etwas beibringen !
Ich fühle mich an die Italiener im 2 Weltkrieg erinnert : Da glaubte Mussolini ja auch, die von Ausrüstung und Kampfmoral her völlig unfähigen italienischen Streitkräfte überall einsetzen zu müssen. Aber in Demut füge ich hinzu : Unsere heutige Bundeswehr ist wohl in einem noch schlechteren Zustand als damals die italienische Armee.
wir machen uns nur noch lächerlich.