Wo sind die „russischen Schläfer“ im Bundestag?

„Das ist jetzt nicht euer Ernst“, soll AfD-Chfin Alice Weidel im Bundsvorstand ihrer Partei ausgerufen haben, als sie von den aktuellen Reiseplänen einer AfD-Delegation ins russische Sotschi erfuhr.

Der sächsische AfD-Landeschef Jörg Urban soll dabei sein, die Bundestagsabgeordneten Rainer Rothfuß und Steffen Kotré und der EU-Abgeordnete Hans Neuhoff. Man fragt sich unwillkürlich, warum die Herren Münzenmaier, Moosburg und Keuter aus der Bundestagsfraktion nicht auch dabei sind.

Aber all diese Herrschaften, die ganz bewusst oder aus grenzenloser Naivität unsere Gesellschaft weiter spalten und zur Freude Putins in seinem Sinn agieren, sind natürlich nicht „die AfD“.

Die wackeren AfD-„Diplomaten“, zumindest ein Teil davon, werden in Sotchi Dmitri Medwedew treffen, antiwestlicher Einpeitscher des Kremls und Vorsitzender von Wladimir Putins Regierungspartei „Einiges Russland“, der immer mal über Atomraketen gegen deutsche Städte öffentlich sinniert. Aber sicher geht‘s den AfD-Abgeordneten bei ihrer Reise nur um den Frieden, oder?

im Bundestag ging es gestern um die angebliche Fünfte Kolonne Putins im Bundstag. Und wissen Sie, wer da ganz besonders empört war?

Na klar, wissen Sie das!

Es regt schon den Zynismus an, wenn ausgerechnet die Nachlassverwalter der DDR-Diktatur gestern  im Deutschen Bundestag empört über die AfD sind, weil die angeblich Putins Geschäfte in Deutschland betreiben. Ausgerechnet die SED, die sich heute DIE LINKE nennt und unentwegt dem Sozialismus zum Endsieg verhelfen will. Die sich nicht entblödet, auf ihren Parteitagen Fäuste in die Luft zu recken und die „In-ter-natiooo-naaaale“ zu besingen. Man bekommt Brechreiz, wenn man diese Fünfte Kolonne heute, im Jahr 2025, sieht.

Die AfD sei „auch hier im Parlament Handlanger russischer Interessen“, rief die SPD-Fraktionsvize Sonja Eichwede in den Plenarsaal, vergaß aber leider zu erwähnen, welche schändliche Rolle ihre Partei, voran mit all den Schröders, Steinmeiers, Schwesigs und „Pöbel Ralle“, bei Nord Stream 2 gespielt hat, um russische Interessen zum Schaden Deutschlands und zur Freude des Kreml anzurichten.

Hat sich damit eigentlich schon einmal ein Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages beschäftigt?

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Dieser Artikel wurde 3 mal kommentiert

  1. Johannes Antworten

    Kommt die Reise tatsächlich zustande, wäre es von den genannten politisch komplett instinktlos zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine solche Reise anzutreten.

    Klar, die würden argumentieren, es diene dem Dialog und der Deeskaltion. Und wer will dagegen etwas sagen.

    Aber in Anbetracht des aktuell konstruierten und völlig abstrusen Vorwurfs die parlamentarischen Anfragen der AfD dienten Putins Plänen; komplett politisch instinktlos:

    Kann Frau Weidels Reaktion absolut nachvollziehen.

  2. Martin Ludwig Antworten

    Wenn jemand auch in Zeiten von frei Verfügbaren Informationen noch heute wirklich der festen Überzeugung ist, dass Nord Stream 2 zum Schaden Deutschlands und im Interesse Russlands gebaut und in Betrieb genommen wurde, dann fehlt für eine vernünftige und faktenbasierte Diskussion schlicht jede Grundlage.
    Ich drehe mich hier argumentativ im Kreis und gleichwohl ich wie, viele Andere Kommentatoren hier im Blog auch, stets darüm bemüht bin meine Ausführungen mit Fakten zu untermauern, weigert sich so mancher „Leser“ strikt, sich mit den Tatsachen auseinanderzusetzen.
    Was den Rest dieses vielsagenden Artikels angeht, verbleibe ich mit Kopfschütteln und Schulterzucken. John F. Kennedy und Nikita Chruschtschow haben selbst in der schärfsten Zeit der Kubakrise einen kühlen Kopf behalten und miteinander geredet. Keiner wäre dabei auf die Idee gekommen, einen der beiden als Spitzel oder „Spalter der Gesellschaft“ zu bezeichnen. Ein drohender Atomkrieg wurde verhindert und hierfür war und ist jedes erdenkliche Mittel, dass nicht mit unmittelbarer Gewalt zu tun hat, recht!

    Diplomatie kann und darf immer das Mittel der Wahl sein, um einen Krieg zu beenden oder besser noch, dessen Entstehung zu verhindern. Wer sich gegen Diplomatie ausspricht, dem entgegne ich stets, er möge doch bitte sofort selbst und mit seinen Kindern an der Seite in den Krieg ziehen und an vorderster Front gegen den Feind kämpfen.
    Wer dazu auch nicht bereit ist, den bezeichne ich als Heuchler.

    Und um einer möglichen rhetorischen Rückfrage zuvorzukommen:
    Ja, ich vergleiche die AfD mit Kennedy, gleichwohl diese nicht an der Regierung beteiligt ist und deswegen nicht über die Möglichkeiten des POTUS verfügt. Der Vergleich dient nämlich nur dem Zweck zu veranschaulichen, dass vernünftige Menschen miteinander Reden, statt sich zu erschießen.
    Vernünftige Menschen gibt es in unserer Regierung derzeit nicht, deswegen muss die Opposition als Beispiel für gelebte Vernunft herhalten.

  3. GJ Antworten

    Herr Urban kann russisch, hat dort studiert, ist mit einer Russin verheiratet. Die Ehefrau von Herrn Frohnmaier ist auch eine Russin. Macht das schon per se verdächtig? Altkanzler Schröder hat zu Putin und Russlands Oligarchen viel tiefere Verstrickungen. Er und etliche andere Genossen haben in der Vergangenheit finanziell mächtig profitiert und Leichen im Keller. Vielleicht kommt da noch so einiges an die Oberfläche. Es würde mich nicht wundern.

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