Halloween ist auch in Ostdeutschland angekommen

Das kleine Örtchen Linum (750 Einwohner), ein Stadtteil von Fehrbellin in Brandenburg, ist derzeit wieder Schauplatz eines bemerkenswerten Naturereignisses. Ich bin hingefahren, um mir das einmal selbst anzuschauen.

Jedes Jahr, wenn es Herbst wird, sammeln sich Zehntausende Kraniche auf den Feldern rund um Linum, um sich genügend Kraft anzufressen, bevor sie über den Winter in den sonnigen Süden fliegen. Ich stand da an einem Teich und unter großem Gekreische zogen gewaltige Vogelschwärme vorbei. In dieser gebalten Form kannte ich das wirklich nicht.

Aber interessant wurde es auch, als wir mit dem Auto den Heinweg antraten.

Denn im Halbdunkel zogen bemerkenswert viele Verkleidete von Haus zu Haus, ganz augenscheinlich um „Süßes oder Saueres“ von den Bewohnern zu fordern. Viele Kinder, aber noch mehr Jugendliche und Erwachsene. Und vor den Haustüren stapelten sich Kürbisse, in den Fenstern leuchtete Plastikkürbisse.

Halloween hat in Ostdeutschland Fuß gefasst. Und das finde ich überraschend, bestätigt es aber gleichzeitig auch wieder, dass sich tatsächlich jeder US-Trend früher oder später in Deutschland durchsetzt. In ganz Deutschland.

Ich persönlich kann mit Halloween nichts anfangen

Dabei muss man wissen, dass diese Art des angelsächischen Brauchtums aus dem katholisch geprägten Irland stammt. Und das Geisterfest Halloween hängt natürlich mit dem 1. November zusammen, für die Katholiken weltweit das Hochfest „Allerheiligen“.

Ich will jetzt nicht darüber philosophieren, wie Halloween mit keltischen und heidnischen Bräuchen zusammenhängt und welche Bewandnis das mit den Kürbissen hat. Sondern, dass dieses Fest in Deutschland und selbst in den Regionen, in denen man den Leuten 28 Jahre lang erzählt hat, dass Amerika ganz doll böse sei, Spaß an dem Fest hat.

Für mich ist heute Reformationstag. Ein christlicher, ein evangelischer Feiertag, den ich aber auch nicht wirklich feiere, weil ich – bei allem Respekt für die richtigen Fragen, die einst Martin Luther an seine katholische Kirche stellte – die Trennung des Volkes Gottes nicht für etwas halte, das ich feiern müsste oder wollte.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 42 mal kommentiert

  1. GJ Antworten

    Hier hat keiner geklingelt. Nach Einbruch der Dunkelheit ist hier zwischenzeitlich Schicht im Schacht. Die Leute bleiben privat zuhaus oder intern bei Kita-Halloweenfeiern mit Zombie-Wackelpudding und geschnitzten Kürbissen. Mag sein, daß das in anderen Regionen anders ist, aber hier ist tote Hose,

  2. GJ Antworten

    Von einem Sankt-Martin-Umzug ist in meiner Gemeinde nichts zu lesen. Aber hier ist alles evangelisch, vielleicht liegt es daran?

    • Achim Koester Antworten

      @GJ
      Vielleicht gibt es stattdessen ein „Lichterfest“? War ja mal so gefordert.

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Der Martinstag ist am 11. November. Vielleicht kommt da noch was.

      Am Rande von Düsseldorf scheint Halloween in diesem Jahr präsenter zu sein. Es gibt einige dekorierte Vorgärten, Gruppen von umherziehenden Kindern und etliche Halloween-Feste für Erwachsene.

  3. .TS. Antworten

    Hier um urbanen Südwesten war heut abend Schulkinder-Ausnahmezustand. Habe aufgrund meines transatlantophilen Freundespaares fleißig mitzelebriert. Die Kinder (auch die Großen) hatten eine Menge Spaß. Nächstes Jahr gern wieder (auch wenn es eigentlich nicht mein Ding ist), und die Deko landet bis dahin in der Kürbissuppe (schmeckt auch zum Martinstag, ganz ohne popkuturellen Hintegrund).

  4. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    In der letzten Woche zogen bei schönem Herbstwetter riesige Kranichschwärme über den Osten von Düsseldorf. Ihr Geschrei hört man schon lange, bevor sie zu sehen sind.
    Ein faszinierender Anblick.

    • S v B Antworten

      Liebe Frau Dr. Königs-Albrecht,
      selbstredend sei Ihnen wie Herrn Kelle das faszinierende Naturschauspiel, welches die in ihr Winterquartier ziehenden Kraniche boten, von Herzen gegönnt, aber – um ganz ehrlich zu sein – a wengerl neidig bin i scho.

      • H.K. Antworten

        Das dürfen Sie auch !

        Wenn ich bei uns das Geschrei der nach Süden fliegenden Vögel höre, ertappe ich mich jedesmal dabei, nach draußen zu laufen, um sie auch zu sehen.

        Immer wieder faszinierend, diese riesigen Formationen zu beobachten.

        Sicher etwas kindisch, aber seit frühester Jugend bin ich bei dem Anblick geradezu bewegt, weil mir das Schauspiel wie ein Abschied und die Rufe wie ein „auf Wiedersehen !“ vorkommen.

        • S v B Antworten

          Lieber H.K.,
          was soll an Ihren Empfindungen denn „kindisch“ sein? Die Natur hält für uns Menschen immer wieder Wunderbares, ja sogar wichtige Erkenntnisse und Einsichten bereit. Man muss nur willens sein, aufmerksam zu beobachten und zuzuhören. Die Fähigkeit dazu scheint manchen beinahe schon angeboren zu sein, anderen hingegen steht es frei, sich diese im Laufe ihres Lebens anzueignen, und wieder anderen wird der Sinn für die Wunder unserer Erde vielleicht zeit ihres Lebens verstellt bleiben. Freuen Sie sich und seien Sie dankbar, dass Sie schon seit Kindertagen wache Augen und Ohren haben für die eindrucksvollen Bilder, Laute und Erkenntnisse, mit welchen uns die Natur täglich beschenkt und so unser Leben auf diesem – trotz allem! – schönsten und wundervollsten aller Planeten immer wieder zu bereichern vermag.

          „Just my 2 pence“ – unter schändlicher Missachtung Ihrer Urheberrechte.

          • H.K.

            Liebe SvB,

            ich werde Sie – mutmaßlich – nicht wegen Verletzung meiner „Urheberrechte“ verklagen.

            Zurückblickend bin ich immer wieder erstaunt, geradezu verblüfft, was in meinem Leben so alles passiert oder wie sich etwas entwickelt.

            Wenn all das wirklich „Zufall“ gewesen sein soll, was allein bisher eingetreten ist, habe zumindest ich keine annähernd „wissenschaftliche Erklärung“ für auch nur ein einziges Ereignis.

            Ich kann verstehen, daß so Manche/r aus der Kirche austritt, weil er z.T. erhebliche Probleme mit dem „Bodenpersonal“ hat. Aber ich WEISS – ohne es beweisen zu können – daß da oben irgendwo EINER ist, der auf uns aufpasst.

            Auch, wenn wir uns manchmal fragen, ob ER gerade Urlaub macht oder in die falsche Richtung schaut, weil wir nicht nachvollziehen können, was da passiert und warum ER es zulässt.

            Vielleicht absolut idiotisch, so zu denken, aber ein „richtig“ oder „falsch“ gibt es hier m.E. nicht.

            Der Gedanke, ER könnte NICHT da sein, nach dem Tod ist NICHTS mehr, alles ist irgendwie ohnehin sinnlos, und auch die nach Süden ziehenden Vögel wissen eigentlich gar nicht, wieso sie das tun, alle, die andere besch…. , betrügen, ihnen Leid zufügen, würden, wenn sie auf dieser Erde damit davongekommen sind, niemals und von niemandem zur Rechenschaft gezogen und die ( wirklich ) Guten würden auch niemals ihren Lohn bekommen, wäre – für mich – geradezu unerträglich.

            Schon merkwürdig, was einem so alles durch den Kopf geht, wenn eine Armada Federvieh gen Süden zieht …

          • Dr. Hildegard Königs-Albrecht

            Man konnte in letzter Zeit mehrfach in Publikationen lesen, daß gerade Naturwissenschaftler den Glauben an einen Schöpfergott wieder entdeckt haben, weil sie erkannt haben, wie komplex unsere Welt ist.

            Da greift eins in das andere, das kann nicht zufällige Entwicklung sein.
            Wir haben lange geglaubt, wir hätten bereits sehr viel entdeckt und erkannt, aber das Gegenteil ist der Fall.
            Jede neue Entdeckung führt zu einer Unzahl neuer Fragen.

            Eine gut lesbare Lektüre zu diesem Thema:
            Peter Blank – Alles Zufall?: Naive Fragen zur Evolution

          • Tina Hansen

            @HK, ich kann Ihren Gedanken nur in vollem Umfang zustimmen. Auch ich glaube mit zunehmender Verweildauer auf dieser schönen Erde immer weniger an Zufälle. Wie viele Menschen gibt es, die Dinge erlebt haben, für die es keine wissenschaftliche Erklärung gibt und die nur den richtigen Moment, Anstoß und Gesprächspartner brauchen, um plötzlich auch darüber zu sprechen? Ob deshalb eine der großen Weltreligionen gleichsam „Recht“ haben, weiß ich zwar nicht, aber ganz gewiss ist da MEHR als wir uns vorstellen können.

          • H.K.

            Ich gebe zu, daß es einem mitunter angesichts irgendwelcher Naturkatastrophen oder auch bei Kriegen, in denen nicht nur Soldaten, sondern auch völlig unschuldige Menschen verwundet, verstümmelt oder gar getötet werden, schon schwerfallen kann, zu glauben, daß da EINER ist, „der es schon richten“ im Sinne von Gutmachen wird.

            Auch, wenn jemand aus der eigenen Familie oder aus dem engeren Freundeskreis stirbt, vielleicht sogar völlig unerwartet, und die Trauer, ja Bestürzung, groß ist, kann man schon mal ins Zweifeln kommen.

            Aber wenn wir ehrlich sind und uns fragen, warum, wieso, kann durchaus herauskommen, daß derjenige zwar „mitten aus dem Leben gerissen“ wurde, aber weder hat lange leiden noch als Pflegefall leben müssen.

            Ich weiß, wovon ich rede.

  5. Querdenker Antworten

    Ich bin kein Halloween Freund, für mich ist es ein importierter Brauch ohne einen regionalen Bezug. Wobei dieser Brauch auch eine starke kommerzielle Kompetente mitbringt. Zweitens hat der bekannteste Spruch: „Süßes, sonst gibt’s Saures!“ einen erpresserischen Beigeschmack. Wer keine Süßigkeiten geben will, bekommt einen Streich gespielt. Ein Nein wird nicht akzeptiert und selbst eine kleine Dankbarkeit für die Süßigkeiten ist nicht vorgesehen. Auch bei den Streichen ist der schmale Grat zur Sachbeschädigung von Kindern nicht erkennbar. Sehr viel schöner finde ich das St. Martin Brauchtum, St. Martin ist der Hausheilige der Rheinländer. Die rheinischen Kinder feiern den Heiligen am 11. November. Zu meiner Zeit gab es immer Fackel-Umzüge, Wecken, St. Martinsfeuer und fast immer ritt ein Martins-Darsteller vorweg. Anschließend gingen wir zum Schnörzen, an den Haustüren bekamen wir Süßigkeiten und dafür sangen wir unter anderem:

    D’r hellije Zinter Mätes, dat wor ne jode Mann,
    dä jof de Kinder Kääzcher un stoch se selver an.
    Butz, butz wieder butz, dat wor ne jode Mann.
    Hier wohnt ein reicher Mann, der uns was geben kann.
    Viel soll er geben, lange soll er leben,
    selig soll er sterben, das Himmelreich erwerben.
    Lass uns nicht so lange, lange steh’n, denn wir müssen weiter geh’n, weiter geh’n.

    Der Unterschied ist offensichtlich, der „hellije Zinter Mätes“ steht für Nächstenliebe und Dankbarkeit. Beim „Süßes, sonst gibt’s Saures!“ steht ein, ich fordere von dir. Was dem Zeitgeist entgegenkommt und das gefällt mir nicht.

  6. Neu-Romantiker Antworten

    Es gibt einen gefährlichen Okkultismus. Aber es gibt auch einen seriösen Steinerschen Okkultismus. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

  7. H.K. Antworten

    Wenn ein ausgehöhlter geschnitzter Kürbis beleuchtet im Fenster steht, wenn kleine Kinder kostümiert umherziehen und per Klingelstreich um Süßigkeiten bitten, so what ! Alles gut !

    Wenn die Polizei in zahlreichen Städten mit „Ausschreitungen“ rechnet und sich entsprechend vorbereitet, wenn ganze Horden von großen ( aber im Geiste kleinen ) Kindern mit Kaskaden von Böllern auf die Beamten losgehen, wenn in manchen Städten hunderte maskierter „Autotuner“ mit quietschenden Reifen in „blutbefleckten“ Autos durch die Straßen brettern und ein Großaufgebot der Polizei das Spiel beenden muß, stellt sich die Frage, was da „Spaß“ ist.

    Mir persönlich schmeckt an Halloween ( davor und danach auch ) am besten eine schöne, selbstgemachte Kürbissuppe, gerne in zahlreich möglichen Varianten.

    👻🍁🍁🍁👻

    • Achim Koester Antworten

      @H.K.
      Aber in die Suppe auf jeden Fall etwas steirisches Kürbiskernöl geben, wirkt geschmacklich Wunder.
      Guten Appetit!

      • H.K. Antworten

        Tatsächlich ? Muß ich ausprobieren.

        Danke !

        Ääh: Plöde Frage:
        Mitkochen oder erst vor dem Servieren dazugeben ?

        • S v B Antworten

          So kenn‘ ich’s:
          die heiße, bereits in Suppenteller oder -tasse ihres alsbaldigen Verzehrs harrende, samtig-sämige Kürbissuppe erhält unmittelbar vorm Servieren noch eine Zier-Grafik aus Kürbiskern-Öl sowie, als Krönung des Ganzen, ein neckisches Häubchen aus nicht ganz steif geschlagener Sahne. Hmmm, lecker… PS: übrigens… etwas fein geriebener frischer Ingwer (notfalls auch in Pulverform) macht den Geschmack das Süpplein noch eine Prise interessanter. Jedenfalls für den, der Ingwer mag.

          • S v B

            Herrje! Jetzt hab‘ ich doch glatt die (mögliche) Prise Zimt vergessen. Alternativ zum Ingwer und wiederum nur für den, der Zimt mag, versteht sich. Und von diesem doch sehr aromatischen Gewürz wirklich nur eine „kleine Prise“… Sonst könnte aus der herbstlichen Kürbissuppe allzu leicht eine Weihnachtssuppe werden. Geschmacklich, mein‘ ich.

          • H.K.

            Ich möchte ja nun nicht etwa einen Ordnungsruf kassieren wegen Umfunktionierens in einen Koch-Blog – aber:

            Wenn jedes Jahr im Herbst rund ein halbes Dutzend Kürbisse ( meist Butternut oder Hokkaido ) zu Suppe verwandelt werden, wird nur eine „Basis-Suppe“ gekocht und zum Essen je nach aktuellem Gusto „verschönert“.
            Knoblauch und Ingwer gehören immer zur „Basis“.

            Die Variationen können aus ( „entweder“, nicht: „und“ ! ) Sahne, Kokosmilch, Crème fraiche oder auch Balsamico-Creme und z.B. Cabanossi-Stückchen oder auch Garnelen bestehen. Besonders eignen sich auch selbstgemachte Knofi-Croutons, die bei nahezu allen Ergänzungen passen.

            Das Kürbiskernöl von @ Achim Koester muß ich ausprobieren.

            Angeblich ist auch ein Schuß Cognac sehr schmackhaft ( aber noch nicht getestet ).

            Dazu passt immer ein frisches, knackiges Krustenbrot mit Butter und frisch gemahlenem Pfeffer sowie ein Hauch Salz.

          • S v B

            @H.K.
            Kabanossiwurst, Garnelen… echt lecker, aber bitte da, wo sie auch hin(ein)gehören. Dass Ihnen Kürbisöl unbekannt schien, könnte auf Ihren Wohnsitz im hohen Norden Deutschlands hindeuten. Das Öl wird, aufgrund seiner österreichischen – konkret steirischen – Herkunft, wohl eher im Süden Deutschlands verwendet. Die Kerne werden übrigens vor der Pressung geröstet, was dem Öl sein ganz spezielles Aroma verleiht. Also isses in diesem Fall nix mit kaltgepresst… 😉

          • H.K.

            Ja, Kürbiskernöl ist mir sehr wohl u.a. von diversen österreichischen ( Ski-) Urlauben bekannt, nur als Verfeinerung von Kürbissuppe nicht.

            Aber ich bin ja noch sehr jung und kann nicht ALLES kennen …

            😉

        • Tina Hansen Antworten

          Auf keinen Fall mitkochen, sondern vor dem Servieren auf die heiße Suppe geben! Nicht zu üppig, da der Geschmack intensiv ist. Schmeckt wunderbar und sieht auch so aus 🎈

        • Achim Koester Antworten

          @H.K.
          Kürbiskernöl verträgt keine hohen Temperaturen, daher nicht mitkochen, sondern vor dem Servieren in den Teller geben. Alternativ kann man es auch zur Selbstbedienung auf den Tisch stellen , als mise en place.

  8. S v B Antworten

    In einen meiner Aufenthalte bei Freunden, die vor Jahrzehnten in einen US-Staat ausgewandert sind, fiel zufällig der Halloween (eine Verbalhornung von Holy Evening, Heiliger Abend). Schon einmal habe ich hier im Blog von den unfassbaren Nachstellungen grausamster Vollstreckungen von Todesurteilen – u. a. die perfekt imitierte Exekution eines (echten!) Kindes auf einem elektrischen Stuhl mittels grellen Elektroblitzen, akustisch untermalt durch die verzweifelten, gellenden Schreie des kleinen Todeskandidaten – berichtet. Im nächsten Raum wurde ein Kind mit dem Beil geköpft, usw. Wenn ich mich recht entsinne, wurden vier Varianten der Vollstreckung eines Todesurteils auf brutalste Wiese nachgestellt. Alle außer mir schienen offensichtlich begeistert, sich nachgerade zu amüsieren. Auf die mir öfter gestellte Frage „How did you like the Haunted House?“ musste ich den Fragenden leider eine Antwort schuldig bleiben. Mir Unbedarften aus Deutschland hatte das alles wirklich die Sprache verschlagen. Meine Freundin, deren Kind ebendiese (gute!) Schule besuchte, meinte nur schulterzuckend, dass sie eben so seien, die Amerikaner, und dass sie diese nicht ändern könne. Vermutlich hatte sie damit recht. Und wohl auch mit ihrer Mitteilung, dass die Kinder, die mit der schelmischen Warnung „Trick or Treat“ von Tür zu Tür zögen, von ihren Eltern vor ihrem Ausschwärmen eingebläut bekämen, die Süßigkeiten bloß nicht schon unterwegs zu essen, sondern sie ausnahmslos erst den Eltern zur gründlichen Inspektion auf „gefährliche Zutaten“vorzulegen. Irgendein Sadist oder Irrer könnte die Leckereien schließlich ungenießbar gemacht oder gar vergiftet haben. Hello, American Halloween! – Was ist aus dem religiös motivierten Halloween bloß geworden, was hat man nur aus ihm gemacht…?

    Passender Hörtipp zu Halloween für Klassik-Freunde:
    Camille Saint-Saens: Danse macabre, op. 40

    • Achim Koester Antworten

      @S v B
      Toller Tip 🤙
      Übrigens, Mephisto Walzer (Liszt) ode Symphonie phantastique (Berlioz) passen auch gut.

      • S v B Antworten

        @Achim Koester
        Danke für Ihre beiden „Gegen-Tipps“. Werde mir die genannten Musikstücke morgen in aller Ruhe anhören.

        • Achim Koester Antworten

          @S vB:
          als „gegen“ war es nicht gemeint. War nur froh, dass jemand gute Musik zu schätzen weiß, und wollte einen Tipp geben.

          • S v B

            @Achim Koester

            Beide, Liszt und Berlioz… beide auf ihre jeweils ganz eigene Weise genial. Wie hätte man anderes erwarten können? Übrigens, mit meinem „Gegen-“ sollte lediglich die geographische Gegenrichtung angezeigt werden, welche Ihre Tipps im „Gegensatz“zu meinen – wenn auch nur virtuell – genommen haben. Ein kleiner Scherz sozusagen.

  9. H.-J. Pöschl Antworten

    Ich war über den 31.10. bei Freunden in Polen. Ich habe mich gewundert, dass es an diesem Abend pausenlos an der Tür klingelte und ganze Heerscharen von Kindern und Jugendlichen durch die Straßen zogen. Und das im erzkatholischen Polen.
    Aber am nächsten Tag zogen diese und noch mehr zur benachbarten Kirche und anschließend zum Friedhof. Der Gottesdienst musste für viele, da in der Kirche kein Platz mehr war, im Freien stattfinden.
    Ja, so ist das eben, wenn Spaß und Glauben eine Einheit bilden.
    Dagegen bin ich mir sicher, dass in meinem heimatlichen Brandenburg der Reformationstag kaum eine Rolle spielte und die Halloweenjünger zugenommen haben.
    Man muss schon erleichtert sein, dass die Krawalle, wie in Berlin und anderswo, weitgehend ausblieben.

  10. H.K. Antworten

    Soeben ( Sa., 02.11.2024: 13:10 ) sind wohl mehrere hundert Wildgänse in mehreren Formationen mit lautem Geschrei über unser Haus gen Süden geflogen.

    Ein phantastisches Schauspiel.

    • S v B Antworten

      Wie gemein! Aber… vielleicht mögen die klugen Vögel nicht über die Alpen gen Süden fliegen. Nachvollziehbar wär’s, wenn sie stattdessen lieber einen „kleinen Umweg“ in Kauf nähmen. Aber so komme ich wohl nie mehr in den Genuss von Bild und Ton dieser sympathischen Geschöpfe. PS: klingt vielleicht auch Ihnen noch das in früheren Zeiten oft gesungene Volkslied „Wildgänse rauschen durch die Nacht…“ im Ohr? – Werde das alles gleich mal googeln.

      • H.K. Antworten

        „ „Wildgänse rauschen durch die Nacht…“

        „VOLKSLIED“ ???

        Schauen Sie lieber mal vorsichtig aus dem Fenster – steht da schon mindestens eine schwarze Limousine mit vier Schlapphüten drin ?

        Au weia …

        • S v B Antworten

          Bei näherem Interesse empfehle ich detaillierte musikwissenschaftliche Auslassungen zum Lied bei Google unter „Wilhelm Schepping, Wildgänse rauschen durch die Nacht, Uni Köln.“

    • S v B Antworten

      Asche über mein Haupt. Wer hätte das gedacht – Abertausende von Wildgänsen aus dem hohen Norden Europas und der Arktis überwintern in… Deutschland, und zwar im Gebiet zwischen Duisburg(!) und den Niederlanden. Sie kriegen die Alpen also ihr ganzes Leben lang nicht zu Gesicht. Wer hätte gedacht, dass sie sich mit den zwischen Duisburg und den Niederlanden herrschenden Temperaturen und Futterbedingungen zur Winterzeit zufrieden geben würden? Wahrhaft bescheidene Vertreter der Großvogel-Welt. Richtig sympathisch sind sie, diese Graugänse. Kraniche hingegen zieht es in den Süden Europas. Denen ist es hier in Mitteleuropa im Winter einfach zu kalt. Verständlich. Hach, man lernt doch nie aus, oder? Jetzt bleibt mir nur noch, die Flugroute dieser stolzen Vögel zu eruieren.
      PS: Der Kranich, einst oder vielleicht immer noch Symbol der Lufthansa, gilt übrigens als deutscher Nationalvogel. Jawoll. Na ja, inzwischen vielleicht auch nicht mehr…

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Waren es wirklich Gänse? Über den Osten Düsseldorfs sah man nur Kraniche.

        • H.K. Antworten

          Da das Federvieh gen Süden zog, vermute ich mal, daß es tatsächlich Kraniche waren.

          Ich war ziemlich erstaunt, zu lesen, daß Wildgänse angeblich irgendwo in Ostfriesland überwintern.
          🌨️🧣❄️

          Aber wir sind ja alle hier noch ziemlich jung und können nicht alles wissen oder kennen …

          😉

      • S v B Antworten

        In einem Fachartikel las ich doch tatsächlich, dass die beiden Arten oft nur sehr schwer zu unterscheiden seien. Was mir ziemlich seltsam vorkam. Wenn man Fotos von den beiden Arten sieht, unterscheiden sie sich sehr wohl. Vielleicht bezog sich die „Fake-Warnung“ ausschließlich auf die Beobachtung bei Nacht und/oder Nebel. 🙂

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert