Beim Blick in das vielfältige YouTube-Angebot, über das ich nebenstehend sinniere, blieb ich auch beim Thema Prostitution hängen. Ein junger – nennen wir ihn wohlmeinend – Nachwuchsjournalist lässt sich da von der Kamera auf dem Straßenstrich  an der Berliner Kurfürstenstraße begleiten. Zusammen mit einer „Streetworkerin“ verteilt er Kaffee, Tee und Kondome an die wohl sehr jungen „Damen“ und fragt, wie es denn so ist dort. Im Grunde wissen wir das ja schon aus dem Bestseller „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ der jungen Christiane Felscherinow, die aus eigenem Erleben vom Elend minderjähriger Kinder berichtet, die aus dem Teufelskreis von Drogensucht und Prostitution nicht herausfinden und irgendwann mit einer Spritze im Arm tot auf den Treppenstufen in einem Hauseingang gefunden werden.

Das „älteste Gewerbe der Welt“, wie es so nett genannt wird, ist gar nicht nett. Aber es ist ein Milliardengeschäft, und auch in Deutschland sollen nach offiziellen Schätzungen mehr als eine Million Männer zumindest hin und wieder die „Dienste“ einer Hure in Anspruch nehmen – manche für „20 Euro ohne Gummi“, wie ich im öffentlich-rechtlichen Grundversorgungs-Fernsehen lerne.

In Großstädten – Köln und Berlin waren „Vorreiter“, meine ich mich zu erinnern – gibt es sogenannte „Verrichtungsboxen“, rot-grüne Politiker_*Innen haben durchgesetzt, dass jede Prostituierte in Deutschland eine Sozialversicherung  und regelmäßige gesundheitliche Checks haben müssen. Im Vollkasko-Staat Deutschland wird auch das Geschäft mit der „käuflichen Liebe“ durchsozialisiert. Wahrscheinlich können wir das gar nicht anders ohne Fragebögen und Stempel. Und wahrscheinlich ist das ja auch richtig gerade in diesen „Berufsgruppen“.

 

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Dieser Artikel wurde 1 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Ein „Herz“ für die „Damen“ ( gibt es da eigentlich auch eine Quote ? Und was ist DA mit Gender* ?? ) hatte bereits dort gut drei Wochen die CDU.

    „Erster CDU-Politiker fordert: Macht die Bordelle wieder auf !“

    schrieb die Zeitung mit den vier Buchstaben am 17.11.2020 und berichtete

    „ Mitten im Corona-Lockdown fordert der erste CDU-Politiker: Macht die Bordelle wieder auf!
    Johannes Werner (61, Abgeordneter in Berlin): „Die Schließung war ein Fehler. Prostituierte werden gezwungen, sich in die private Schattenwirtschaft abzusetzen, wo Schwarzarbeit, Zuhälterei und Gewalt herrschen.“

    Die werden dann doch sicher jetzt offenbleiben, im Rahmen der „Grundversorgung“.

    Oder ?!

    Wäre auch mal ein Thema für Illberger, Maischner, Lill und Wanz oder Blasperg …

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