Im Hamburg wird derzeit der ARD-Tatort „Schattenleben“ mit Wotan Wilke Möhring und Franziska Weisz gedreht. Es geht darum um einen V-Mann der Polizei in der linken Szene der Hafenstadt. Als Drehort hat sich die Produktionsfirma einen bekannten Treffpunkt der inksextremen Szene dort ausgesucht: das Kollektiv „M1“. Die BID zitiert einen Sprecher des Hamburger Verfassungsschutzes: „Das Objekt ist dem Hamburger Verfassungsschutz bekannt. Es gibt hier eindeutige Bezüge in die linksextremistische Szene, die das Objekt selbst auch für Veranstaltungen nutzt.“

Auf der Homepage dieses zweifelhaften Etablissement heißt es: „Wir sehen es sehr kritisch, dass Polizei-Gewalt in diesem Format salonfähig gemacht wird und die Polizei durch dieses Format überwiegend in ein positives Licht gestellt wird.“ Das hält die M1-Genossen allerdings nicht davon ab, den Dreharbeiten zuzustimmen. Aus Ihren Zwangsgebühren werden nämlich ca. 3000 Euro an das linksextreme Zentrum gezahlt.

 

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Dieser Artikel wurde 5 mal kommentiert

  1. S v B Antworten

    Wenn erst einmal alle Schranken gefallen sind, wird selbst solches möglich, wie man sieht. Rückgrat und Moral gelten längst als uncool. Es ist die Quote, die zählt, und sonst wohl nichts mehr. Gerade bei den Machern des Tatorts wundert mich eine solch nonchalante (to say the least) Haltung nicht wirklich. Wie viele andere Unterhaltungssendungen dient auch der Tatort, früher ein fast gänzlich unpolitisches Format, inzwischen mehr der Umerziehung der Massen denn der gekonnten, die Nerven der Zuschauer strapazierenden Unterhaltung. Zudem sind Inhalt und Akteure mit der Zeit immer unglaubwürdiger, bisweilen geradezu „irrer“ geworden. Schon deshalb habe ich mich irgendwann aus dem Format ausgeklinkt. Wer weiß, vielleicht würde manch „gestandener“ Schauspieler die ihm angebotene Rolle in einer besonders manipulativen Folge sogar aus Überzeugung ablehnen, tut dies schließlich aber doch nicht – und zwar aus aufgrund finanzieller Notwendigkeit. Dass auch Schauspieler durchaus den Mut aufbringen können, ihre ganz persönliche Meinung zu einem umstrittenen Thema öffentlich zu äußern, hat eine stattliche Anzahl von ihnen gerade jüngst bewiesen. So recht „bekommen“ ist ihnen dies bekanntlich nicht. Die Angst geht um, auch im Kulturbetrieb.

  2. GJ Antworten

    Es klingt für mich zunächst spannend, daß es im Tatort den Ermittlungsansatz eines V-Manns in der linksautonomen Szene gibt. Also mal nicht Kampf gegen Rechtsradikale. Das Team Falke und Grosz von der Bundespolizei hat mir bislang überwiegend gut gefallen. Ihr Themenbereich hat meist mit Schleusung, Schmuggel, illegale Migration zu tun. Wenn jetzt eine „echte“ Location eingebaut wird heißt das hoffentlich nicht, daß Falke/Grosz zu linkslastigen Sympathisanten werden. Wenn Frau Grosz konsequent weiterentwickelt wird, erhoffe ich mir eher eine klare Kante gegen jedweden Extremismus. Interessanter finde ich da einen Blick auf die Diversity Checklist der Hamburger Filmförderung, die jeder Filmschaffende ausfüllen muß, der Fördergelder generieren möchte. Dies befördert, daß die Anzahl diverser Protagonisten sichtbar steigt, vor und hinter der Kamera. Kaum noch ein Team, das ohne ein schwarze Kommissarin, einen homosexuellen Assistenten, einen bisexuellen Kommissar oder eine Hauptkommissarin mit rechtsextremem Sohn auskommt. Falke trinkt Milch und Grosz hat als Einstieg ihren amoklaufenden Chef in Afghanistan erschossen, soweit, so außergewöhnlich. Ich bin gespannt auf diesen Tatort und werde verfolgen, was dazu noch zu lesen sein wird.

  3. Achim Koester Antworten

    Den „Tatort“ werde ich mir wahrscheinlich nicht antun, denn wie GJ treffend bemerkt, wird die politisch/gesellschaftliche Grundtendenz eindeutig „politisch korrekt“, d.h. links sein. Als Täter käme evtl. ein aus dem Hut gezauberter deutscher Rechtsradikaler in Frage, weil ja nach den geltenden Prämissen ein Täter niemals links, POC, Migrant sein, oder gar mehr als nur eines dieser Attribute aufweisen darf.
    Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Drehbücher von Psychologen unterstützt werden, die, wie im Verkaufssektor schon lange üblich, die Botschaft direkt ins Unterbewusstsein lenken, um den Filter eigenständigen Denkens als Störfaktor auszuschalten.

  4. Alexander Droste Antworten

    Gerade den neuen Film von Imad Karim gesehen: „Dekadenz – Jubelnd in den Untergang“ und bin ergriffen. Im öffentlich unredlichen wird man den wohl nie sehen können. Danke Imad Karim!

    • Achim Koester Antworten

      Hallo Herr Droste,
      vielen Dank für den Hinweis , ich habe mir den Film gerade bei YouTube angeschaut, er bringt es auf den Punkt.
      Dazu empfehle ich Ihnen den Beitrag von Sahra Wagenknecht: „Grün wählen – schwarz ärgern“, ebenfalls auf diesem Kanal.

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