Nützlicher Idiot: Orban in Moskau

Ob das eine gute Idee von Viktor Orban war, jetzt ohne Absprache mit den EU-Partner zu Putin zu fliegen? Ich denke nicht, wenngleich sein Argument, man müsse alles tun, damit der Krieg in der Ukraine beendet wird, natürlich auch nicht falsch sein kann.

Das wollen wir doch alle: Frieden

Aber Putin ist derjenige, der es in der Hand hat. Er hat den Krieg begonnen, dem bisher 500.000 Ukrainer und Russen zum Opfer gefallen sind. Und er könnte den Krieg mit einem Telefonanruf beenden, wenn er es wollte.

Aber er will es gar nicht, er will Unterwerfung und Eroberung, damit sie auf dem Roten Platz ihrem Führer zujubeln.

Eine Schande, dass sich der ungarische Präsident zum nützlichen Idioten machen lässt und dabei die anderen EU-Staaten vor den Kopf stößt.

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 57 mal kommentiert

  1. Hannes Antworten

    Nicht nur Putin könnte mit einem „Klick“ den Krieg beenden, das selbe könnten auch die US-Eliten, die Zuflüsterer der US-Regierung.

    Zitat: „Ich denke nicht, wenngleich sein Argument, man müsse alles tun, damit der Krieg in der Ukraine beendet wird, natürlich auch nicht falsch sein kann.

    Das wollen wir doch alle: Frieden“

    „Das wollen wir doch alle“? Wo ist denn das zu erkennen und wer ist denn „wir“.

    • Günther M. Antworten

      Mit dem „Wir“ versuchen schlaumeiernde Selbstübersch(w)ätzer ihre Mitmenschen zu verwirren, um die für ihre Zwecke einzuspannen.
      Ein durchsichtiges Manöver, das man je nach Temperament – von Lächeln bis zur Frage nach dem Wickeltischunfall – beantworten sollte.

  2. H.K. Antworten

    Hm.

    Hat niemand den Artikel in der „Zeitung mit den vier Buchstaben“ gelesen, in dem vor gar nicht langer Zeit Paul Ronzheimer himself und dann auch noch persönlich ein Interview mit dem ukrainischen Verteidigungsminister geführt hat, in dem dieser glasklar zum Ausdruck brachte, solange Putin in Moskau regiere, werde die Ukraine „niemals !“ mit den Russen bzgl. des Krieges verhandeln ?

    Ich schrieb es hier schon einmal an anderer Stelle.

    Wenn ich mich recht erinnere, gab es auf meinen seinerzeitigen Kommentar nicht eine einzige Antwort.

    Ich bin nach wie vor nicht im mindesten ein Freund Putins und der Ansicht, daß er die Ukraine eiskalt und völkerrechtswidrig überfallen hat.

    Trotzdem sollten wir bei der Wahrheit bleiben.

    Im Übrigen: Diejenigen, die wir 1989 bejubelt haben, weil sie eine nicht unwichtige Rolle bei der Wiedervereinigung gespielt haben, waren die Ungarn.

    Und diejenigen, die uns 2015 „den Arsch gerettet“ haben, indem sie die EU-Außengrenze gesichert haben, waren ebenfalls die Ungarn.

    Es würde mich nicht wundern, wenn angesichts der „Sanktionen“ der EU und aller Anfeindungen in nicht allzu ferner Zukunft ein „Unxit“ dem „Brexit“ folgen würde.

    Die EU treibt es voran.

    • Tina Hansen Antworten

      Lieber HK,
      ich für mein Teil kommentiere hier gar nicht mehr zum Thema Ukraine, weil die Fronten geklärt und verhärtet und auch alle Argumente x Mal ausgetauscht sind. Ein schönes Wochenende für alle hier!

      • S v B Antworten

        Liebe Tina Hansen, natürlich haben Sie mit Ihrer Entscheidung völlig recht. Im Grunde ist das Thema „irgendwie ausgelutscht“. Dennoch lässt einen das Thema Frieden suchen und finden für die Ukraine irgendwie nicht los. Vielleicht sollten Sie sich dennoch das Interview anschauen bzw. anhören, das Roger Köppel von der Schweizer Weltwoche mit Viktor Orban auf dem Flug von Moskau weiter nach Aserbaidschan geführt hat. Angesichts der gegenwärtigen Position Orbans als EU-Ratspräsident (der sich doch tatsächlich zum Versuch einer Friedensinitiative – eine Ungeheuerlichkeit in unserer Zeit! – hat hinreißen lassen), will in mir fast ein winziger Keim der Hoffnung sprießen. Den Ministerpräsidenten Ungarns für seinen so beherzten wie vernünftigen Schritt einen „nützlichen Idioten“ zu schimpfen – wie es Herrn Kelle beliebt – finde ich nicht nur unanständig, sondern total daneben. – Also, nur Orban, Köppel und Interview googeln, dann taucht das Video gleich mehrfach auf.

        • Tina Hansen Antworten

          Aber liebe SvB, natürlich habe ich das Interview bereits gesehen und bewerte Orbans Initiative genau wie Sie. Ich finde nur die Beiträge des von mir ansonsten so hoch geschätzten Hausherrn in dieser Angelegenheit oft so daneben, dsss ich mir aus alter Freundschaft und aus Dankbarkeit für diesen Blog hier die Kommentare inzwischen verkneife. Wie Sie hoffe ich auf Frieden; ich bin Unterzeichnerin des Manifests der Damen Schwarzer und Wagenknecht! In diesem Sinne sende ich herzliche Grüße

  3. gerd Antworten

    V. Orban spielt wohl die letzte europäische Karte aus, bevor D. Trump das Spiel übernimmt. Ob der ungarische Präsident ein nützlicher Idiot ist, muss erst noch bewiesen werden. Bei Joe Biden ist der Beweis schon erbracht.
    Zumindest ist Orban ein gewiefter Taktiker; keine 3 Tage nachdem die Ungarn den Vorsitz im Europarat übernommen haben, reist er nach Kiew und Moskau. Die Kriegstreiber in der EU beissen jetzt natürlich in alle Tischplatten deren sie habhaft werden können…….Chapeau Mr. Orban!!

    • Achim Koester Antworten

      @gerd:
      Stimme Ihnen fast voll zu, nur bei Biden würde ich das Attribut „nützlich“ streichen.

  4. Eva-Marie Antworten

    In Arnolds Zweig Roman ‚der Streit um den Sergeanten Grischa‘ trifft Grischa auf seiner Flucht aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager eine Frau, Babka, die ihm hilft. Babka erkennt die Persönlichkeit Grischas in einem Blick. Sie nennt ihn: „Soldat, Idiot“. Dies fällt mir ein, wenn ich all die Wohlgesinnten höre, die mit Verweis auf Putin äußern, nur Putin habe es in der Hand, die Waffen ruhen zu lassen. Solange Putin nicht die Waffen ruhen lässt, kümmern wir uns nicht um einen möglichen Frieden. „Soldat, Idiot“, sagte Babka.

  5. S v B Antworten

    Längst schon ist mir jeder, wirklich jeder Versuch willkommen, Wege zum Frieden aufzuspüren. Orbans Besuch in Moskau ausdrücklich eingeschlossen.

  6. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Welche Absprache hätte Herr Orban denn mit der EU treffen sollen? Die EU mauert doch nach Strich und Faden und merkt nicht, wie sie immer mehr in diesen Krieg hinein gezogen wird.

    Jeder Versuch, einen Waffenstillstand zu erreichen, ist notwendig. Haben wir vergessen, daß hier Menschen für globale Interessen verheizt werden? Wir verhalten uns wie Autofahrer, die den Crash kommen sehen aber draufhalten, weil sie Vorfahrt haben.

    Es gibt keine Meldung der Tagesschau über Orban, ohne den Hinweis, daß er sich nicht EU-konform verhält.. Er wird zum Schmuddelkind des Bündnisses gemacht. Dabei erscheint er mir als einer der wenigen Staatslenker in der EU, die eine Politik für ihre Bevölkerung vertreten und nicht ideologisch verstrahlt sind.

    Gestern habe ich über eine Familie gelesen, die nach Ungarn ausgewandert ist. Man vergleicht das Leben in Ungarn heute mit dem Leben in Westdeutschland vor einigen Jahrzehnten und fühlt sich in Ungarn sehr wohl. Die Städte sind belebt, das Leben ist günstiger, die Sicherheit größer.
    Apropos Sicherheit: Toni Kroos zieht es vor, nach Beendigung seiner Laufbahn in Spanien zu bleiben. Der Grund ist die größere Sicherheit und bessere Ausbildung seiner Kinder!

    • H.K. Antworten

      So ein Unfug !

      Kann doch gar nicht sein !!

      Schließlich leben wir „im besten Deutschland, das wir jemals hatten !“ – sagt sogar unser oberster Bürger.

      Selbst „Mutti“ hat uns erklärt, das wir uns in „dem Land, in dem wir gut und gerne leben“ doch wohlfühlen und zufrieden sein dürfen !

      Außerdem will die halbe Welt hier her – also MUSS es hier doch „toll“ sein.

      • Achim Koester Antworten

        @H.K. – also MUSS es hier doch „toll“ sein.
        Ist es ja auch, leider nicht für die „die schon länger hier leben“ und Steuern zahlen müssen.

        • H.K. Antworten

          Wem sagen Sie das …

          Wenn selbst ein Toni Kroos lieber in Spanien bleibt, weil er seine Tochter dort um 23:00 besser aufgehoben fühlt als in „einer Großstadt in Deutschland“ …

          • Günther M.

            2021 warnte er noch vor der AfD.
            Er halte es für wichtig, wählen zu gehen, außer, wer AfD wählen will.
            Die sollten besser zu Hause bleiben, denn diese Partei brauche niemand?
            Jetzt ist ihm Deutschland zu gefährlich?
            Ach, was?

          • H.K.

            Mancher lernt selbst kurz vor der „Rente“ noch dazu …

  7. gerd Antworten

    „Putin ist derjenige, der es in der Hand hat. Er hat den Krieg begonnen, dem bisher 500.000 Ukrainer und Russen zum Opfer gefallen sind. Und er könnte den Krieg mit einem Telefonanruf beenden, wenn er es wollte.“

    D. Trump braucht anscheinend auch nur einen Telefonanruf um den Krieg zu beenden. Joe Biden weiß nicht wo das Telefon steht.

    • S v B Antworten

      „Joe Biden weiß nicht, wo das Telefon steht.“

      Nach eigener Aussage fühlt sich Biden wieder top-fit. Und will, was Wunder, auch der nächste Präsident der USA werden. Seine Unpässlichkeit beim Duell mit Trump wäre lediglich einer bösen Erkältung geschuldet gewesen. Dass er weitermachen will im Amt betonte Biden gleich viermal hintereinander. Sich den längst überfälligen neurologischen Tests zu unterziehen, hat er bis zum heutigen Tage strikt abgelehnt. Dabei würde nur eine gründliche Untersuchung Partei und Wählern, der amerikanischen Nation, ja der ganzen Welt endlich, endlich Klarheit verschaffen können. Und Bidens Familie natürlich auch.

      • Tina Hansen Antworten

        Biden IST topfit. Alles andere sind Verschwörungstheorien von Rechtsextremen, Klimaleugnern, Ungeimpften, Trump-Fans und Putin-Trollen.

        • S v B Antworten

          Na, irgendwo dazwischen können notorische Verschwörungstheoretikerinnen wie wir sich wohl auch einordnen. Guten Gewissens, wie ich meine. – Lieben Gruß zum Wochenende!

          Ach übrigens…
          die blöden kleinen Plastikstege, welche die Verschlusskappen von Flaschen an Letzterer halten sollen, sind regelmäßig das erste, was ich von Plastikflaschen entferne. Zuhause mit der Küchenschere, unterwegs entweder mittels manueller Gewalt oder notfalls auch mit einer stets mitgeführten kleinen Nagelschere. Niemals in meinem Leben habe ich Plastikflaschen und ihre Verschlusskappen getrennt entsorgt, Letztere am Ende gar achtlos in die Landschaft geworfen. Im Gegenteil, an einigen damals für uns heimischen Stränden der südafrikanischen Ostküste haben mein Mann und ich über Jahre Massen von Plastikmüll aufgesammelt. Genialer Nebeneffekt übrigens, „das Kreuz“. – Damals galten wir mit unserer Sammelwut als seltsame Exoten, heute jedoch veranstalten manche Gemeinden oder Schulen ab und an Umwelttage, an denen örtliche Strände hauptsächlich von Plastikmüll befreit werden. Unter unserem Strandgut befanden sich in der Tat massenhaft (!) Schraubverschlüsse von Plastikflaschen. In allen nur erdenklichen Farben. Mal hieß es, die bunten Käppchen wären, separat von ihren Flaschen, irgendwann in Siedlungen landeinwärts von den Bewohnern in Bäche oder Flüsse geworfen worden, sodass sie Richtung Ozean geschwommen und mit der Flut zurück an die Strände gespült worden wären. Bisweilen wurde gar der Verdacht geäußert, dass große Schiffe aller Arten sich zumindest Teilen ihres Mülls kostengünstig und bequem auf hoher See entledigen könnten, und die niedlichen Käppchen „zöge es dann eben wieder magisch an Land“. Das alles wäre zwar gesetzwidrig, aber who cares auf hoher See? Uns war im Grunde egal, wer dafür verantwortlich zeichnete. Eine Riesen-Sauerei war es allemal. Also sammelten und sammelten wir unermüdlich weiter. Bis, ja bis wir letztlich festzustellen glaubten, dass „auch das Kappen-Fass offenbar keinen Boden hatte“. Irgendwann reichte es uns, und wir gaben das Plastikmüll-Sammeln frustriert auf. Dabei hatte das (eher spärliche!) Lob von anderen Strandbesuchern unserer Motivation doch stets recht gut getan. – Heute hoffe ich nur noch, dass die Flaschen-Verschluss-Verordnung der EU auch und gerade in Ländern und in der internationalen Schifffahrt baldmöglichst mindestens ebenso konsequent gehandhabt wird wie bei uns – mutmaßlich den Europameistern, ach was, Weltmeistern in den drei „elementaren Müll-Disziplinen“: Trennung, Entsorgung und Recycling. Allzu gerne macht man sich andernorts nämlich einen schlanken Fuß, wenn es um unbequeme Vorschriften und kostenträchtige Lösungen geht. In Sachen CO2 und Klimaschutz ist es ja nicht viel anders.

          • S v B

            Korrektur, es sollte heißen: „Das Kreuz erstarkt durch diese Übungen“ .

          • H.K.

            Diese dämlichen Plastikstripse ärgern besonders meine Frau, die sich jedesmal darüber aufregt und sie inzwischen beim ersten Gebrauch sofort abschneidet.

            Ganz unsinnig finde ich sie trotzdem nicht.

            Man kann auch über „Disen-Jürgen“ denken, was man will, aber das Verbot der Dosen-Ringe ( oder wie die Dinger heißen ) hiekt ich unter Umwektaspekten schon für sinnvoll.

            Für mich ist das nur der falsche Ansatz.

            Wir brauchen ein Umdenken, ein neues „Umweltbewußtsein“.

            Kein Tier beschmutzt seinen eigenen Bau ohne Not – schließlich lebt es darin.

            Außer uns Menschen. Wir schmeißen „einfach weg“.

            Ich sagte es schon an anderer Stelle hier:

            Ein Paradebeispiel ist für mich z.B. Singapur.

            Dort können Sie zwar nicht von der Straße essen, aber es ist kurz davor.

            Als ich bei meinem ersten Besuch dirt einen einheimischen Kollegen fragte, ob die drakonischen Strafen für Zigarettenwegwerfen, Aufduestraßespucken etc etc. incl. Kontrollen nicht unendlich „nervig“ sei, antwortete er „so what ?! We want a proper country !“

            Dieses Grundbewußtsein fehlt uns – wie bei manch Anderem auch.

          • Achim Koester

            @S v B:
            Kleiner Tipp am Rande, aus eigener Erfahrung, denn auch ich habe die Kappen früher mittels Schere bzw. brachialer Gewalt entfernt, bis mir das zu lästig wurde. Dann habe ich gemerkt, dass bei viel Flaschen (leider nicht bei allen) sich die Kappe nach hinten biegen lässt, und sich dort halbwegs arretiert, z.B. bei den Wasserflaschen von Lidl, aber nicht bei denen von Aldi. da muss man nach wie vor abschneiden oder-reißen. Jedenfalls stimme ich Ihnen zu, dass das wieder einmal eine Schnapsidee der EU Bürokraten war, die erwiesenermaßen zum Großteil aus Politikern bestehen, die in ihrem Land versagt haben und weggelobt wurden.

          • H.K.

            In Brüssel sitzen Batterien von Menschen herum, die den ganzen Tag kaum etwas anderes zu tun haben, als sich etwas zur Begründung ihres Daseins und ihres ( doppelt so hohen wie üblichen ) Gehaltes auszudenken.

            Und abends wird dann zur Belohnung „lecker essen“ gegangen – auf Spesen, versteht sich.

        • S v B Antworten

          @Tina Hansen

          Wichtiger Lesetipp, allerdings – wohl kaum unbeabsichtigt – in Englisch: Prof. Wolfgang Meins (Neuropsychologe) auf Achse „JOE BIDEN: THE CLINICAL PICTURE.

          Obwohl es sich um eine aufgrund zahlreicher Beobachtungen gestellte Ferndiagnose handelt, könnte diese Bidens oft geradezu erbärmlichen Zustand erklären. Übrigens, im Zusammenhang mit den vielfältigen Arten von Demenz ist die Medizin selbst heute noch weitgehend auf klinische(!) Zeichen bei der Diagnosenstellung angewiesen. Insofern kann eine sich auf intensive Beobachtungen stützende Ferndiagnose durchaus ihren Aussagewert haben.

          Als nächster Präsident der Vereinigten Staaten kommt Biden demnach keinesfalls in Frage. Ein Mensch, der seinen körperlichen und mentalen Zustand, seine eigenen Fähigkeiten nicht mehr rational einordnen kann, der noch dazu offensichtlich unter Altersstarrsinn leidet, hat im Oval Office absolut nichts mehr verloren. Wenn bei den Dems schon kein anderer Kandidat kurzfristig aus dem Hut gezaubert werden kann, dann wird’s zwangsläufig wieder Trump. So what???

  8. Ursel Antworten

    Ja, Putin hat den Krieg begonnen. Ob der Westen aber so ganz schuldlos ist an dieser blutigen Eskalation der Lage, bezweifle ich.
    Es gibt eine Reihe seriöser Persönlichkeiten, die dies bezweifeln. Dazu gehören u.a. Klaus von Dohnanyi und der frühere US-Außenminister Henry Kissinger. Dieser erinnerte in der Wochenzeitung „DieZeit“ daran, dass er schon 2014 Zweifel am Vorhaben geäußert habe, „die Ukraine einzuladen, der Nato beizutreten“.

    Viktor Orbans Reise nach Moskau sehe ich darum mit gemischten Gefühlen. Vor allem frage ich mich, was er damit Schlimmes anrichtet?
    Als „nützliche Idioten“ könnte man auch jene bezeichnen, die das jahrelange westliche Spiel mit dem Feuer verharmlost oder gerechtfertigt haben, statt sich mögliche Folgen klarzumachen und sie nicht bedenkenlos auszuschließen oder zu rechtfertigen.
    Dass der russusche Angriffskrieg gegen das Völkerrecht verstößt, steht außer Frage. Insofern ist Putin eindeutig der Böse. Dennoch frage ich mich, ob die Schuldfrage nur nach diesem Kriterium zu beantworten ist und deshalb mit Putin nicht besser so umgegenagen wird, wie Viktor Orban das tut.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Ursel,

      Jeder Versuch, das Töten da zu beenden, ist es wert. Und natürlich hat der Westen fehler gemacht, schon 2001, als Putin im Bundestag die Hände zur Freundschaft ausstreckte. Hätte man ihn damals angemessen vernünftig behandelt, gäbe es heute auch diesen Krieg nicht. Niemand bezweifelt das.

      Aber nun ist Krieg seit Februar 2022, 500.000 Tote bis heute. Und den Angriffsbefehl hat Putin gegeben, und es ist seine Armee, die da zerstört, metzelt und vergewaltigt. Und niemand darf da wegsehen und die Ukrainer ihrem Schicksal überlassen. Sie könnten sofort aufgeben, Luhans, Donezk und Krim abgeben, auf EU und NATO verzichten. Unddann würden ihre Kinder und Kindeskinder unter russischer Herrschaft leben müssen. Wer will denn das? Wollen Sie das?

      Beste Grüße, Klaus Kelle

      • Ursel Antworten

        Dennoch bleibt meine Frage: Welche schlimmen Auswirkungen hat Viktor Orbans Reise nach Moskau? Nur wenn ich die sähe, könnte ich begreifen, warum er als „nützlicher Idiot“ bezeichnet wird.

        • Klaus Kelle Antworten

          Orbans Besuch hat keine „schlimmen Auswirkungen“ – soweit wir das beurteilen können. Niemand außer den Beiden weiß natürlich, was sie besprechen, wenn sie allein sind. Den Inhalt der Vier-Augen-Gespräche zwischen Merkel und Putin wüsste ich auch gern.

          Als „nützlichen Idioten“ habe ich Orban bezeichnet – übrigens ein Begriff, der von Lenin erstmals verwendet worden sein soll – weil er aus der Phalanx der EU-Staaten ausgeschert ist, ohne auch nur zu erwähnen, dass er es vorhat. Die EU ist sich einig, nicht bilateral mit Putin und Russland zu verhandeln, so lange russische Truppen in der Ukraine Krieg führen. Wenn der neue EU-Ratspräsident Orban 3 Tage nach Amtsübernahme nach Moskau zu Putin fliegt, dann ist das ein Vertrauensbruch gegenüber den europäischen Partnerländern und ein gefundenes Fressen für die Propaganda des Kreml. Seht her, die EU ist gar nicht gschlossen.

          Das finde ich ekelhaft.

          • Hildegard Königs-Albrecht Dr.

            „Die EU ist sich einig, nicht bilateral mit Putin und Russland zu verhandeln, so lange russische Truppen in der Ukraine Krieg führen.“

            Genau da beißt sich die Katze in den Schwanz.
            Denn das bedeutet, daß es so lange weiter geht, bis eine Partei am Boden liegt. Wann wird das sein? Wieviele weitere Tote wird diese Haltung verursachen?

            Was hilft es, immer wieder zu betonen, Daß Putin diesen Krieg vom Zaun gebrochen hat? Ganz davon abgesehen, daß nie einer ganz schuldig und der andere ganz unschuldig an einer Auseinandersetzung ist.

            Jeder Versuch, diesen Krieg zu beenden, sollten wir unterstützen statt starrköpfig am Schuldprinzip festzuhalten.

          • gerd

            „Seht her, die EU ist gar nicht gschlossen.“

            Ist sie ja auch nicht. Selbst die Amis kaufen noch massenhaft Uran in Russland ein. Willkommen in der Realität.

          • H.K.

            Sie wird es auch auf absehbare Zeit nicht sein – wenn überhaupt jemals.

            Wer schon eine Zeitumstellung bzw. die „Rückgängigmachung“ ( damit haben zumindest wir Deutsche ja Erfahrung … ) nicht hinbekommt, wird sich in wirklich existentiellen Punkten immer nach eigenen Interessen richten – außer das stets in vorauseilendem Gehorsam agierende Ger-Money …

  9. Günther M. Antworten

    Sie arbeiten mit Halbwahrheiten.
    Vor seinem Treffen mit W. Putin ist Viktor Orban zu Gesprächen in Kiew gewesen!

    Zu Ihrer Beurteilung von Herrn Orban:
    Der Mann wird seiner Verantwortung gegenüber den Menschen seines Landes gerecht, das ist alles andere als eklig – im Gegensatz zu rückgratlosen Sprechpuppen an den Fäden von Hintermännern.

    Demokratie braucht Opposition.
    Es ist natürlich möglich, dass das im Politikverständnis von Liberal-, Rechts-, Erzkonservativen oder was in dieser Ecke noch so rumkraucht, kein Fuß gefasst hat?
    (Als neueste Variante gibt’s nun auch noch Linkskonservative)

    Sie favorisieren doch ein Europa der Vaterländer.
    Wollen Sie etwa dem staunenden Leser vermitteln, dass Sie dieses EU-Gebilde auch nur annährend damit in Verbindung bringen?
    Mit allem, das sich dort etabliert hat?

    Als neue Errungenschaft von denen habe ich soeben den Drehverschluss einer 0,5-L-Plastikflasche geöffnet und darf nun beim Trinken aus selbiger den an einer Lasche befestigten Deckel als Sichtblende wahlweise vor dem rechten oder linken Auge bewundern.

    Darüber kann man noch lachen, aber warten Sie mal das Ende dieses von Ihnen präferierten kindlichen Vergnügens namens Sommermärchen ab – es dräut schon wieder!

  10. Tina Hansen Antworten

    Kleiner Musik-Tipp am Abend: Mike Krüger hat dem Plastikflaschen-Nippel ein Liedchen getextet. Zu hören auf – natürlich- Youtube.

  11. H.K. Antworten

    „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als 1 Minute schießen !“

    Helmut Schmidt +

    • S v B Antworten

      O nein! Warum müssen Sie mich immer wieder quälen – alleine schon mit der bloßen Namensnennung eines, nein Deutschlands klugen, unvergessenen, unvergesslichen, unvergleichlichen und von unzähligen Menschen im Land nach wie vor hoch verehrten H. Sch.? Wie sehr wünschte man ihn sich zurück…

      • H.K. Antworten

        Leider hat die „große, alte Arbeiterpartei“ nicht mehr viel mit ihm an der Mütze.

        Angesichts DIESER SPD wäre sogar eine Regierung unter Gerhard Schröder noch ein Segen …

    • Klaus Kelle Antworten

      Ja, das haben Chamberlain und Daladier 1938 auch gedacht und das Sudetenland in Verhanbdlungen an Hitler hergeschenkt. Hat prima geklappt….

      • H.K. Antworten

        Das war 1938 ?

        Und die Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki von 1945 halten Sie mir vor und fragen, ob ich auch noch die Indianer ( dürfen die tatsächlich noch so genannt werden ? ) anführen möchte ?

        🤔

  12. gerd Antworten

    Ein kurzes Wort zum Sonntag:

    „Selig die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden!“
    (Matthäus 5,9)

    In 2024 sind Menschen die aktiv am Frieden arbeiten wollen, Idioten. Findet den Unterschied.

    • H.K. Antworten

      Hat zweifellos Sinn.

      Aber in der Konsequenz würde es – wörtlich genommen – heißen, na, Sie kennen die Sache mit der linken und der rechten Wange.

      Ähnlich ist es mit dem – ebenso sinnvollen, aber nicht konsequent zu Ende gedachten – Satz „Der Klügere gibt nach“.

      Letztendlich würde das bedeuten, daß die Welt nur von Idioten regiert wird.

      • gerd Antworten

        „Letztendlich würde das bedeuten, daß die Welt nur von Idioten regiert wird.“

        Die Welt wird von Idioten regiert……ausnahmslos. Besonders in Schland ist das überdeutlich.

        • H.K. Antworten

          Fragt sich, welche „Klügeren“ da so alle nachgegeben haben – und warum.

          In „Schland“ ist mir noch immer nicht klar, warum „sie“ dieses Land vor die Wand fahren – aus lauter Blödheit oder mit voller Absicht ? Nur: warum – mit welchem Ziel ?

          Und noch viel weniger klar ist mir, warum „das Volk“ das sehenden Auges nicht nur zulässt, sondern noch forciert.

          Hier würde ich allerdings als Grund auf „Pech beim Denken“ tippen …

          Im Grunde hilft nur auszuwandern. Fragt sich nur, wohin ?

          ( Immer diese lästigen „w… ?“-Wörter … Aber: „wer ?“ – „wie ?“ – was ?“ – „wieso ?“ – „weshalb ?“ – „warum ?“ Wer nicht fragt, … ).

          • GJ

            Vergessen Sie das WO und WIE VIELE und WOMIT nicht! Die W-Fragen sind nicht nur für Kermit und Miss Piggy wichtig.

          • H.K.

            Ja logo !

            Passt nur nicht mehr in den Singsang-Reim …

        • Achim Koester Antworten

          @gerd
          Wir werden nicht von Idioten, sondern von Verrätern regiert, aber die sind von Idioten gewählt worde.

    • S v B Antworten

      @gerd

      Herrje, jetzt auch das noch! Immer wieder ertappt man das Christentum doch tatsächlich dabei, wie es selbst scheinbar wohlgefestigte Weltbilder zerstört. Und zwar gna-den-los. Nun, das wiederum schafft den so dringend benötigten Raum für Pharisäertum und Bigotterie. Nur keine Aufregung, alles ist gut. 😉

      • gerd Antworten

        Die Bergpredigt ist nicht exemplarisch dem Christentum zuzuordnen. Die Friedfertigen müssen keine Christen sein um als Söhne Gottes bezeichnet zu werden. Mahatma Gandhi z.B. war definitiv kein getaufter Christ.

  13. Querdenker Antworten

    Emotionslos betrachtet, lese ich heute etwas von kleinen russischen Erfolgen und morgen etwas von kleinen ukrainischen Erfolgen. Vielleicht gelingt es irgendwann einmal der Ukraine mit westlichen Waffen und NATO Soldaten so lange Widerstand zu leisten, bis Russland die Lust, Waffen, Soldaten und Mittel verliert und sich gedemütigt zurückzieht. Oder Russland gelingt es schrittweise, die Ukraine bis zur Kapitulation zu erobern, weil vielleicht Trump wieder der neue US-Präsident ist oder der Ukraine die Soldaten ausgehen und es keine NATO-Soldaten gibt. Beides ist wesentlich realistischer als die Maximalforderung der Ukraine sowie des Westens, es gibt nur dann Frieden, wenn Putin seine Armee umgehend aus der Ostukraine und der Krim zurückzieht. Die stupide und gebetsmühlenartig Wiederholung der Maximalforderung ist phantasielos und verlängert nur das Leid. Nur Gespräche mit beiden Konfliktparteien führen schrittweise zum Frieden. Damit Konfliktmanagement erfolgreich sein und funktionieren kann, braucht es immer die Hilfe von anderen, die den Prozess anstoßen und begleiten. Bei der EU sehe ich das Signal, dass sie den Konflikt aber gar nicht lösen will oder noch nicht dazu bereit ist. Somit läuft jedes Konfliktmanagement mit der EU ins Leere und der Alleingang von Orban wird der bessere Weg zum Frieden sein.

  14. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Im CICERO online ist heute zu lesen:

    Philipp Sajthy
    Das europäische Dilemma wird immer sichtbarer
    Eine gesamteuropäische Umfrage zeigt: An einen militärischen Sieg der Ukrainer glaubt innerhalb der EU kaum noch jemand. Insbesondere in Westeuropa macht sich ein Pessimismus breit, der zu einer europäischen Zerreißprobe führen könnte.

    • H.K. Antworten

      Der Oberst a.D. und CDU-Abgeordnete Kiesewetter hat seine Forderung, „den Krieg nach Rußland zu tragen“ und „russische Ministerien zu zerstören“ trotzdem m.W. bis heute weder zurückgenommen noch wurde dies von der CDU-Führung eingefangen.

      Oder es wäre an mir vorbeigegangen …

  15. Alexander Droste Antworten

    Wenn Russland nachgibt, wird es zerstört und zerstückelt. So jedenfalls befürchten es die Russen. Die Ukraine ist ein Schlussstein im Angriffskrieg gegen Russland. So sehen es eben die Russen. Wie soll man es ihnen verdenken, ist es doch bislang immer so gelaufen mit jenen Ländern, die der einzigen Weltmacht Widerstand leisteten – zumindest versuchsweise.

    Es gibt ein interessantes Interview von Tucker Carlson mit Jeffrey Sachs. Vielleicht ist das ja mal erhellend für die Yankee-Fans und Putinhasser.

    Nein, Russland hat nicht unprovoziert einfach aus Mordlust die Ukraine überfallen. Wer das behauptet, lügt! Und die Kriegsverbrechen begehen insbesondere auch die Fremdenlegionen in der Ukraine! Der „Wertewesten“ schützt Verbrecher! und das ist nichts Neues, die dürfen auch in Deutschland nach Herzenslust marodieren.

    Wie armselig wirkt Ronzheimer in seinem Interview mit Urban? Orbans Mission ist mutig, er ist nicht nützlicher Idiot. Er tut es für UNS! Denn wir werden im Fall des Falles restlos verwüstet. Den Amerikanern kann es ja egal sein, die sind weit genug weg.

    Die Russen sind zwar nicht unschuldig, aber nach wie vor bin ich überzeugt, dass dieser Krieg in der Ukraine UNSER KRIEG ist. Der Wertewesten will den Krieg, deswegen hat man die Russen provoziert, bis sie losgezogen sind.

    Der amerikanische Militäranalyst Scott Ritter rät den Deutschen, sich besser an den Russen und BRICS zu orientieren als an den USA. Kann man auch auf YT finden.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Alexander Droste,

      „Nein, Russland hat nicht unprovoziert einfach aus Mordlust die Ukraine überfallen. Wer das behauptet, lügt!“

      Wer genau behauptet das?

      Klaus

  16. Ulrich Viebahn Antworten

    Herr Kelle, Ihre mickrigen Zeilen (Spekulation und Meinung) lassen meinen Blick hochwandern auf Ihr Motto: DENKEN ERWÜNSCHT.

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert