Katholische Priesterinnen? Warum werdet Ihr nicht einfach evangelisch?

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, ist überhaupt nicht zufrieden mit dem Verlauf der römischen Weltsynode. Und das ist ein gutes Zeichen, zeigt es doch, dass die katholische Weltkirche gewillt ist, eine katholische Weltkirche zu bleiben.

„Enttäuschend ist, dass es keine konkreten Beschlüsse zur Öffnung von Kirchenämtern für Frauen gegeben hat“, sagte Stetter-Karp, wohl wissend, dass dies immer und immer wieder in all den Jahren von den jeweils amtierenden Päpsten eindeutig klargestellt worden ist.

Im Grunde ist es ja auch ganz einfach: Kirchengründer Jesus Christus hatte vor gut 2000 Jahren zwölf MÄNNER als seine Jünger ausgewählt. MÄNNER! Glauben Sie nicht? In der Bibel werden sie namentlich genannt: Simon Petrus, Jakobus, Johannes, Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, Thaddäus, Simon, Judas. Das sind die Namen, nicht Monika, Heike, Astrid und Juliette.

Wollte Jesus damit etwa Frauen diskriminieren, herabwürdigen gar?

Natürlich nicht, denn in seinem Umfeld spielten Frauen wie Maria Magdalena wichtige Rollen. Auch das ist alles überliefert.

Wusste Christus vielleicht einfach noch nicht, dass es mal Feminismus und Alice Schwarzer geben würde? Kaum vorstellbar, wenn er – wie Christen glauben – der Sohn Gottes gewesen ist. Der Sohn Gottes weiß nämlich alles, wenn er der Sohn desjenigen war, der Himmel und Erde erschaffen hat. Wenn Sie das nicht glauben, hey: das müssen sie ja nicht. Denken und glauben Sie, was Sie wollen!

Aber in der gängigen Auslegung der katholischen Kirche – mit immerhin 1,4 Milliarden Gläubigen weltweit – ist es die Rolle des Mannes, den Glauben weiterzutragen, und die Rolle der Frau ist es, das menschliche Leben weiterzugeben.

Punkt!

In dem Abschlussdokument der Weltsynode wird übrigens auch eingeräumt, dass Frauen weiterhin in der Kirche auf „Hindernisse für eine umfänglichere Anerkennung“ stoßen. Und, dass es keinen Grund gibt, Frauen nicht in „führende Rollen in der Kirche“ zu nehmen. Nur eben nicht als „Priesterinnen“.

Für Stetter-Karp ein Grund zur schlechten Laune: „Die Diskriminierung von Frauen bleibt bestehen – und es wäre abwegig zu bestreiten, dass das viele Katholikinnen und Katholiken in Deutschland frustrieren wird.“

Mein Vorschlag: wechselt einfach zu den Brüdern und Schwestern der protestantischen Kirchen, wenn ihr nicht mehr katholisch sein wollt!

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Dieser Artikel wurde 4 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    manchmal verstehe ich Sie einfach nicht.

    Überall, wirklich ÜBERALL auf dieser Welt ( ok, FAST überall ) können Frauen alles das, was „früher“ Männern vorbehalten war, schon seit geraumer Zeit an Berufen oder Ämtern auch ausüben und verkörpern.

    Es gibt kaum noch eine Tätigkeit, die nicht von einer Frau ausgeübt wird. Ich weiß in der Tat nicht, wieviele Müllfrauen, Kampfschwimmerinnen, Minentaucherinnen es in unserem Lande gibt, aber es werden sicher nicht nur eine handvoll sein.

    Und wenn schon ernsthaft darüber nachgedacht wird, daß nach Daniel Craig der nächste „007“ unbedingt eine Frau, d.h. eine SCHWARZE Frau, sein sollte, sind wir doch schon weit gekommen in Sachen „Emanzipation“.

    ( Irgend jemand sagte einmal, daß die Emanzipation nur deshalb erfunden worden sei, damit auch „hässliche Frauen in die Gesellschaft eingeführt werden“ könnten. Aber das war sicher ein ganz übler Zeitgenosse ).

    Gut, in einigen wenigen ( äähem ) Teilen der Erde ist es noch immer so, daß Frauen ( und Mädchen ) das Haus nur verlassen dürfen, wenn sie komplett verhüllt und in Begleitung ihres Mannes/ eines Bruders/ Vaters oder sonst eines männlichen Verwandten sind.
    ( Die wahre Emanzipation wird es erst dann geben, wenn Männer nur komplett verschleiert in Begleitung ihrer Frau/ ihrer Mutter/ Schwester oder sonst einer weiblichen Begleitung sind – oder ansonsten zuhause bleiben müssen ).

    Was die katholische Kirche angeht, so ist doch zumindest in Deutschland von unserem Justizminister der erste Schritt getan !

    Wer als Frau unbedingt eine entsprechende Position in der katholischen Kirche übernehmen will, hat doch nun die Möglichkeit, sich a) als Mann zu definieren und b) sein neues Geschlecht auch offiziell eintragen zu lassen.

    Den berühmten „Stuhl“ in Rom ( Sie wissen schon … ) gibt es ohnehin sicher nur in Erzählungen. Und sollte es ihn tatsächlich geben: Der Chirurgie sind heutzutage nur noch sehr wenige Grenzen gesetzt …

    Ich verstehe nun wirklich nicht, worüber sich da so Manche(r) noch aufregt …

    • Klaus Kelle Antworten

      @H.K.,

      es ist ganz leicht. Die katholische Weltkirche ist kein verein und keine Partei, wo man Dinge per Beschluss ändert. Jesus hat ausschließlich Männer als Apostel berufen. Die Kirche sagt: Er wird sich etwas dabei gedacht haben. Wir wollen nur Männer als Nachfolger der Jünger, ergo der Priester.

      Das ist alles.

      Die Kirche darf das. Niemand muss Christ sein, niemand muss katholisch sein.

      Klaus Kelle

  2. Franz Edler Antworten

    Vielleicht sollte man mal darüber nachdenken, wozu es überhaupt Priester braucht.
    Biblisch fundiert sind sie nur im Alten Testament und mit dem Tod Jesu am Kreuz hat der Tempelkult ein Ende gefunden.
    Erst nit der Verquickung der Kirche mit der wetlichen Macht hat man sich dann auf den Priesterdienst im Alten Testament und es wieder erfolgreich re-installiert.

    Ohne Priester würden die Nachfolger (Jünger) klar erkennen, dass es an ihnen liegt, den Glauben zu leben und zu verkünden, und dass man das nicht „delegieren“ kann.

  3. Juvenal Antworten

    Nur mal so: wenn nun in Deutschland (geht in Spanien oder der Schweiz auch) ein Frau zum Standesamt geht und sich als Mann deklariert, kann „er“ dann auch Priester werden?

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