
GASTSPIELT Prof. Dr. JÖRG MEUTHEN: Die Handelskrise als Chance nutzen – Freihandel statt Zollkrieg!
Und nun? Global sind Staatenlenker erschüttert nach Donald Trumps Rosengarten-Rede, die Börsen weltweit auf Talfahrt, die versammelte Ökonomenzunft alarmiert wie selten. Was der US-Präsident da am Mittwoch an zollpolitischen Maßnahmen angekündigt hat, ist kein Kleinkram, sondern hat das Zeug zum Beginn eines veritablen Handelskrieges mit noch unabsehbaren Folgen für den weltweiten Austausch von Gütern und Dienstleistungen. Die Zeichen stehen auf Protektionismus statt Freihandel, mit allen heftigen unliebsamen Folgen, die das zwangsläufig mit sich bringt.
Wie sollte die EU nun auf die Ankündigungen Trumps vernünftigerweise reagieren?
Sollte sie flugs zum Gegenschlag ausholen? Die eigenen Zollmauern für US-Produkte noch höher bauen, als sie – was hierzulande nur zu gerne übersehen wird – ohnedies schon sind? Andere nicht-tarifäre Daumenschrauben, derer gibt es so einige, weiter anziehen?
Hört man in diesen Tagen europäische und deutsche Politiker, exemplarisch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen oder auch den Noch-Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, gehen offenbar alle Überlegungen in diese Richtung. Wie immer natürlich eifrigst flankiert von den üblichen Medienvertretern, die zum handelspolitischen Gegenschlag gegen den bösen US-Buben Trump auszuholen fast unisono fordern.
So einfach, so naheliegend, so schlicht
Und so dumm! Oh nein, genau das sollte jetzt eben NICHT geschehen. Sondern das genaue Gegenteil sollte man stattdessen tun: Nämlich ALLE Zölle für US-Güter per sofort auf Null setzen, und weitere nichttarifäre Handelshemmnisse wo immer kurzfristig möglich abbauen, statt sie weiter anzuziehen.
Die Handelskrise als Chance nutzen und das maximal offensiv in die USA kommunizieren, das wäre das richtige Mittel der Wahl. Und zugleich ankündigen, dass wenn Trump nun nicht im Gegenzug kurzfristig Gleiches liefert – Zölle für EU-Importe in die USA ebenfalls runter auf Null -, die EU binnen Jahresende die Zölle auf US-Produkte dann gezwungenermaßen wieder hochfahren wird.
Was dann geschehen wird? Nun, Trump wird dann seinerseits liefern und den begonnenen Handelskonflikt mit der EU beenden müssen, kaum dass er begonnen hat. Muss er, und wird er dann auch. Schon aus schierem Eigeninteresse.
Denn an klugen Beratern, die ihm vermitteln, dass es seinem eigenen Land mit der Etablierung von Freihandel zwischen den USA und der EU deutlich besser ergehen wird als mit einer dauerhaften Hochzollpolitik, wird es ihm gewiss nicht mangeln. Statt eines fest etablierten Handelskonflikts mit lauter verlierenden Nationen könnte es so erstmals eine wirkliche Durchsetzung von Freihandel zwischen der EU und den USA geben (frühere Chancen verstrichen bekanntermaßen ungenutzt).
Mit dem Resultat einer Win-win-Situation für alle Beteiligten, mit einem gewaltigen Schub für weiteres Wachstum, Wohlstand und Prosperität hüben wie drüben. Angestoßen von einer überraschend, zugleich besonnen und klug reagierenden Europäischen Union. DAS allein wäre die unerwartete, aber richtige Reaktion Europas auf Trumps Ankündigungen, die im Falle ihrer Umsetzung nichts als Verlierer hervorbringen wird.
Warum nur bin ich mir sehr sicher, dass man in Brüssel aber das exakte Gegenteil dessen tun und den Handelskrieg zum Schaden aller – und mit großem Pathos wie immer – annehmen wird? Ich wünschte, ich würde mich darin täuschen, und die EU einmal durch wirklich vernünftiges Verhalten überzeugen. Aber das wird wohl mein freiheitlicher Wunsch bleiben…
Ja, Herr Meuthen: es wird ein Wunsch bleiben.
Die allermeisten Politiker in der EU sind inzwischen von einem fehlleitenden Moralvirus befallen, der rationales Denken auslöscht. Am stärksten und schädlichsten wütet dieses Virus bei den Politikern in Deutschland (und hier zustärkst bei den Grünen).
Es die bittere Realität wird Heilung bringen – zum völlig unnötigen Schaden für Viele.
„Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil“.
Ein immer wieder gern zitierter und auch häufig zutreffender Satz.
Nur: nicht immer trifft Handeln nach diesem Prinzip den Nagel auf den Kopf.
„The Donald“ ist ein Deal Maker.
Ob dabei immer all seine Gedanken sofort offenkundig sind, sei dahingestellt.
Zumindest hat er seine tatsächliche, auch militärische, Macht schon in seiner ersten Amtszeit nicht wirklich genutzt, um Kriege anzuzetteln.
Sehr geehrter, lieber Herr Professor Meuthen,
Ihre Gedanken und Vorschläge sind das Gegenteil des oben zitierten Prinzips.
Und sie sind völlig richtig.
Leider kommen unsere Polit-Eliten weder in Deutschland noch in Brüssel darauf, auch anders als mit dem „groben Keil“ zu agieren.
Sie glauben, mit Konfrontation und „entsprechenden Gegenmaßnahmen“ ihr Ziel erreichen zu können und verkennen völlig, daß man ( frau auch ) seinem Gegenüber auch ins Gesicht lächeln und ihn ganz anders kontern kann, nämlich mit einer „Charme-Offensive“.
Würden Deutschland und die EU so vorgehen, ich bin zuversichtlich, sie hätten deutlich mehr Erfolg als mit ihrer Konfrontationsstrategie. Wobei sich das Wort „Strategie“ im Grunde schon selbst ausschließt. Wirklich „strategisch“ ist da nichts.
Bleibt es bei diesem Vorgehen, wird es nur Verlierer geben.
Der letzte „schwarze Freitag“ ließ Böses ahnen.
Hoffen wir, daß Ihre Vorschläge auf fruchtbaren Boden fallen.
By the way:
Im heutigen „Sonntagsstammtisch“ des Bayrischen Rundfunks war u.a. Joe Kaeser, Ex-CEO bei Siemens, zu Gast.
Er äußerte den gleichen Vorschlag wie Prof. Meuthen: Einfach alle Zölle der EU auf amerikanische Produkte auf „0“ setzen. „Und dann schaun mer mal“.
Sehr vernünftig, der Meuthensche Vorschlag. Obschon er den Entscheidern diesseits des Atlantik, also in Good Old Europe, vielleicht ungewohnt disruptiv erscheinen mag. Deutschland und v. d. Leyens EU tendieren bekanntlich – mitunter bis zur Peinlichkeit – zu fast schon infantil anmutenden Trotzreaktionen. Oft vermisst man eine gewisse gedankliche Geschmeidigkeit, eine Elastizität, die andernorts in der Welt oft mit Bravour beherrscht und entsprechend erfolgreich eingesetzt wird. Die bevorzugten Trotzreaktionen der EU dürften gerade bei einem Donald Trump kaum verfangen. Deshalb sollte man den Meuthenschen Rat zur Vorgehensweise unterstützen. Zumindest versuchen könnte man’s doch mal. Wenn das Ungleichgewicht der Zölle – entgegen aller Hoffnungen bzw. Erwartungen – länger als für die von Europa gesetzte Frist (eine bestimmte Anzahl von Tagen oder Wochen) durch fortgesetzten Trumpschen Starrsinn aufrechterhalten bliebe, wäre es der EU unbenommen, ihr großzügiges Angebot zur Güte umgehend zurückzuziehen. Warum sollte immer nur Trump überraschen? Und warum sollte man sich diesseits des Atlantik nicht ähnlich gut aufs Verblüffen verstehen? Vielleicht fehlt ja einfach nur ein wenig Übung? Nun dann, die erste Chance, dies nachzuholen, hat sich soeben aufgetan.
Sehr vernünftiger Vorschlag. Ihr Wort in Gottes Ohr.
Nicht zu viel Optimismus bitte. Der Hass der Roten und Grünen ist so groß, dass sich einige Chlorhühnchen sicher finden lassen. War doch alles schon da, nur der Beelzebub noch nicht.
Wobei, verehrter GJ, ein rechtes Wort in Gottes Ohr hilfreich sein könnte.
Die EU und besonders Deutschland haben sich seit Jahren auf Trump eingeschossen. ÖRR und „Qualitätsmedien“ unterstützen diesen Kurs, so daß Trump für die überwiegende Mehrheit der Deutschen der Beelzebub ist, den man zum Teufel jagen möchte.
Schon vor der Präsidentschaftswahl wurde nur bruchstückhaft über die USA, die Demokraten und die Republikaner berichtet. Jeder Versuch, die Trumpsche Politik zu verstehen, wird vermieden.
Versteht denn wirklich keiner, dass es freien Handel nicht geben kann, noch nie gegeben hat und auch nie geben wird? Der Begriff als solches ist einfach falsch und der Traum vom freien Handel ist nichts anderes als spinnereien wie „frieden schaffen ohne Waffen“ oder „kein Mensch ist illegal“.
Wir können das an dieser Stelle gerne mal durchspielen:
Es gilt freier Handel auf alle Produkte weltweit. Die Chinesen, Indien und einige andere asiatische niedriglohnländer prodzieren alles zu dumpingpreisen. Tageslohn eines indischen Fabrikarbeiters, der 12 Stunden / Tag ohne Pausen arbeitet und keinen Urlaubsanspruch, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall etc. genießt beträgt 2,80 €.
Das Produkt wird auch in Deutschland hergestellt. Tageslohn des Arbeiters hier ca. 197 € zzgl. Personalnebenkosten.
Beide Produkte können von einer Person in jeweils einem Arbeitstag hergestellt werden und liegen nun im Geschäft nebeneinander.
• Produkt a(sien) kostet mit Import, Großhandelszuschlag etc. 45 €.
• Produkt b kostet ohne Import und im Fabrikverkauf 450 €.
Beide Produkte können als qualitativ gut bezeichnet werden und der Kunde erkennt abgesehen vom Aufdruck „Made in EU“ und „Made in China“ keinen Unterschied.
Quizfrage:
Für welches Produkt entscheidet sich der deutsche Kunde?
Masterfrage:
Wer kauft künftig Produkte „Made in EU“ und wo wird über kurz oder lang die weltweitde Produktion aller Güter stattfinden?
Freihandel scheitert an ungleichen Lebensbedingungen und den Gesetzeslagen der Importländer. In Deutschland müssen Produkte nunmal auf ihre Sicherheit getestet sein und Vorgaben, Grenzwerte, Sicherheitsaspekte etc. erfüllen. Daneben gibt es Vorschriften zum Arbeits- und Gesundheitssschutz, Umweltvorgaben, Lieferkettengesetze etc.
Wir können nicht und niemals weltweit einheitliche Standards schaffen und entsprechend ist der freihe Handel eine Lüge und kann in diser Form nie umgesetzt werden.
Die richtige Vorgehensweise wäre demnach:
Zurück zu „Made in Germany“! Wichtige wirtschaftszweige wie die Medikamentenherstellung zurück in unser Land. Weg von der EU und ihren bürokratischen Vorgaben und Target II Systemen und zurück zu einer EWG, die Interessen einzelner wahrt und jedem Land seine Souveränität zugesteht.
Die Globalisierung ist gescheitert und der Moralapostel Germany hat maßgeblich dazu beigetragen.
PS: Selbst innerhalb der EU gab und gibt es keinen freien Handel! Einem deutschen Kunden ist es beispielsweise nicht erlaubt nach Italien oder Frankreich zu fahren und dort beispielsweise ein Elektroauto zu erwerben, nach Deutschland zu bringen und hier zuzulassen.
Ich spreche aus Erfahrung – habe es versucht und bin grandios gescheitert. Mein Plan war es einen Citroën Ami/Fiat topolino für 4.999 € zu kaufen und hier zuzulassen. Die Fahrzeuge wurden jedoch baugleich in Deutschland unter dem Namen OPEL Rocks-E für 8.800 € angeboten. Da kann der dumme Deutsche leider kein Geld sparen und bei unseren Nachbarn kaufen…. ich musste da Fahrzeug zurück nach Italien bringen. Es gab keine Möglichkeit der Zulassung.
Das gleiche gilt übrigens für deutsche Fahrzeuge die im Ausland erworben werden und dort einen bruchteil des deutschen Preises kosten.
Wir werden von früh bis spät belogen und betrogen.
Ginge es nur um Zölle, wäre der Gedanke interessant. Es geht aber um mehr , um Handelshemmnisse, Vorschriften , Normen Zulassungen , Genehmigungen,usw.
Das alles verhindert den freien Warenverkehr.
Siehe die Chlorhühnchen.
Im „Stammtisch“ gestern im BR war der ehemalige Siemens Chef Joe Kaeser zu Gast und hat genau dasselbe vorgeschlagen: alle Zölle seitens der EU sofort auf 0. Der in der Regel ausgeprägtere Narzissmus bei Journalisten und Politiker verhindert bei ihnen, diese Maßnahme als einzig wirksame Taktik zu begreifen. In ihrem erbärmlichen Infantilismus kennen sie nur das „Wie-Du-mir-so-ich-Dir“. Die EU und Deutschland gehen an ihrer Dummheit und Eitelkeit zugrunde.
Bei so manchen von der EU erhobenen Zölle für US-Produkten muss man sich schon fragen, mit was die gerechtfertigt werden sollen. Beipielsweise für PKW. Den größten Anteil machen wohl Fahrzeuge deuscher Hersteller aus, die in den USA montiert werden, wie beispielsweise die BMW X SUV oder die Mercedes M-Klasse. Das schafft auch ein paar Arbeitsplätze hierzulande und bei Zulieferern aus der EU, die Teile an die BMW- und Mercedes Werke exportieren. Die Produkte der US- Autoindustrie sind für den Markt der EU doch gar nicht relevant, außer für ein paar Freaks, die einen US-Pickup oder Sportwagen fahren wollen. Und viel Geld für den Umbau der Fahrzeuge nach EU-Richtlinien bezahlen. Das fängt ja schon damit an dass eine Nebelschlußleuchte in den USA nicht vorgeschrieben ist und US-PKW daher keine haben, über Reifen die hierzuland gar nicht zulassungsfähig sind weil Vmax Reifen niedriger als Vmax Fahrzeug und viele andere Hindernisse..
Am dümmsten sind die Leute der EU, die meinen, man könne Trump mit der Digitalsteuer in die Knie zwingen. Die haben anscheinend noch nie analysiert, wie stark wir in diesem Bereich von US-Produkten und Dienstleistungen abhängig sind. Wohl kaum ein Unternehmen in der EU arbeitet ohne Produkte der US-Software- und Digitalindustrie.
Als Privatmann ist das schon eher möglich. Diese Nachricht wurde mit einem Xubuntu-Laptop geschrieben. Ich sehe gar nicht ein, mein noch gut funktionierendes 5 Jahre altes Laptop wegzuschmeißen, nur weil Windows 11 meint es sei zu alt. Mit Xubuntu läft es flott und stabil und das Softwarepaket kostet keinen Cent. Naja, mit dem Mobiltelefon wird es schwierig ohne Apple und Google.
Papperlapapp, „erst handeln, dann denken“ lautet in vielen Fällen noch immer die Brüsseler Devise. Es zeugt nicht nur von hochgradiger politischer bzw. ökonomischer Kurzsichtigkeit, sondern nachgerade von Realitätsverweigerung, wenn man meint, der Trumpschen Impulsivität unbedingt mit der eigenen begegnen zu müssen und das Resultat dann mit „leichter Verwunderung“ zur Kenntnis zu nehmen. Gerade was die „All-over-Digitalität“ – zumindest in der westlichen Welt – angeht, haben die USA nach wie vor – und vermutlich auch noch für längere Zeit – das Sagen, will heißen, „das digitale Heft“ fest in ihrer Hand. Zudem ist Donald Trump wohl kaum der Typ Mann, der sich in die Knie zwingen ließe, sprich, vor aller Welt eine Haltung einnehmen würde, die Demut oder Reue erkennen ließe. Nein, nicht mal verbal. Ja, warum denn auch…?
15:05
Offenbar liest doch jemand aus der EU hier mit:
Per Eilmeldung wird soeben mitgeteilt, die EU biete den USA die komplette „Abschaffung aller Zölle auf Industriegüter“ an.
„Lieber H.K.“,
nee…!!! Sagen Sie jetzt bloß nicht, dass das wahr ist! Ähm.. doch, vielleicht sagen Sie doch lieber, DASS es wahr ist… Potzblitz, der Kelle-Blog mischt wahrhaftig mit in der Großen Politik, in der Weltwirtschaftspolitik sogar – Sie merken, dass ich mich kaum noch einkriege ob des Brüsseler Sinneswandels. Jetzt schau’n wir einfach mal supergespannt zu wie’s weitergeht. Jesses, wer hätte DAS auch nur zu hoffen gewagt? WOW!
PS.: Noch „EIN so’n Fall“, und wir lassen uns in Brüssel auf die Gehaltsliste setzten. Schließlich weiß man ja in etwa, wie hoch die Tagessätze sind, die qualifizierte Berater in Wirtschaft und Politik fakturieren… Und drunter tun auch WIR’s ganz gewiss nicht. 😉
Inzwischen können Sie es sogar in der „Zeitung mit den vier Buchstaben“ lesen:
„Für Industriegüter
EU bietet USA Zoll-Deal an“
VOR der Bezahlschranke, frei lesbar.
Gerade wollte ich es schreiben, schon ist mein Bruder im Geiste, lieber H.K., zuvorgekommen. Potzblitz!
Na, na, KEINE Vertraulichkeiten !
Wir sind uns noch nicht persönlich vorgestellt worden !
🫣
🤣
Bei der Gelegenheit- nicht nur Prof. Dr. Meuthen und Alice Weidel sind studierte Volkswirte, sondern auch CDU-Generalsekretär Linnemann. Was hört man aus der Richtung?
Heute war wirklich Achterbahn an den Börsen angesagt.
Als kurz nach der Meldung, die EU biete The Donald einen „Zoll-Deal“ an, der verlauten ließ, er denke über eine 90-tägige Aussetzung seiner verhängten Zölle nach, gingen die Börsen wieder nach oben.
Kurz darauf verlautete, es handele sich um „Fake News“ und alles ging wieder nach unten.
Schon erstaunlich oder besser: beängstigend, wie schnell heutzutage irgendwelche in die Welt geblasenen, unverifizierzen Meldungen derartige Finanzbewegungen auslösen können, als wäre es ein besseres Monopoly …
Sowohl The Donald als auch die EU sollten ernsthaft über die Vorschläge von Prof. Meuthen nachdenken – es könnte für beide Seiten hilfreich sein …
„…als wäre es ein besseres Monopoly…“
Es IST ein Monopoly, lieber H.K.. Ob ein wirklich besseres sei einmal dahingestellt. Im Grunde hat sich an der „Börsen-Mentalität“ seit dem berühmt-berüchtigteren holländischen Tulpenzwiebel-Crash im Jahre 1637 wohl nur wenig oder nichts verändert. Seit jeher gilt es als unsich’rer Boden, dieses Börsenparkett…
Wie man heute liest, hat Trump den Vorschlag derEU abgelehnt, angeblich, weil zu wenig Volumen aus den USA in die EU importiert werde. Als Geschäftsmann sollte er allerdings wissen, dass sich Ware nur verkaufen lässt, wenn Qualität und Preis in einem vernünftigen Verhältnis stehen und das Produkt für den Anwender attraktiv ist. Wenn das für viele amerikanische Produkte nicht zutrifft, liegt das Handelsdefizit nicht an Europa.
@Achim Koester
Au weh, wenn ich alleine an die vor Qualität nur so strotzende „Weiße Ware“ meiner in Hawaii lebenden Freundin denke. Oder auch an die diverser Mietwägen… Verglichen mit den gewohnten, hiesigen Produkten ließ jedenfalls noch vor einigen Jahren so manches zu wünschen übrig. – Wenn ich mich auf Erkundungstour begeben würde, um in meinem Hausstand Produkte Made in USA auszumachen, müsste ich nach vielen Stunden intensiver, doch letztlich vergeblicher, Suche erschöpft aufgeben. Halt – wo wohl der etwas in die Jahre gekommene Apfel-Laptop meines Mannes hergestellt wurde? Am Ende gar in… Tai… wan…? Oder vielleicht doch noch in einer entlegenen Ecke des Rust Belts? Die vielen Millionen arbeitsbereiter bzw. fleißiger Amerikaner, die, nicht selten trotz Mehrfach-Beschäftigung, niemals in ihrem Leben auf einen grünen Zweig kommen werden, tun mir in der Seele leid. Ihnen gegenüber ein geradezu unvorstellbarer, fast schon unappetitlicher Reichtum, boomende Börsen, blühende Wissenschaften, digitale Wunderwelten und Exkursionen ins All. Es muss also wohl etwas Grundlegendes, Elementares, sein, was an dem gigantischen Gebilde namens United States of America nicht stimmen kann.
Nur mal zur Klarstellung: Freihandel heißt auch Freihandel bei Lebensmitteln. Das würde die Bauern in Deutschland platt machen. Besonders die Regionen mit kleinteiligen Feldern. Bauern in Nähe der Städte können sich mit Pferdehaltung für Städter über Wasser halten. Andere mit Ferien auf dem Bauernhof. Aber wie soll ein Bauer in Deutschland mit den Riesenflächen in den USA, Argentinien oder Ukraine konkurrieren.
Solange der deutsche Verbraucher noch das nötige Kleingeld hat, könnte er sich weiterhin bzw. verstärkt dem Direktkauf bei lokalen Erzeugern (Bauern) widmen. Der Trend zum Verkauf ab Hof ist – jedenfalls im Bayerischen – noch ungebrochen, ja hoffentlich weiterhin auf dem Vormarsch. Ob Eier, Milch, Fleisch, Honig (sogar Lippenbalsam vom Imker!), Feldfrüchte und vieles andere mehr, die Landwirte finden nach wie vor ihre Abnehmer. Dass solche Lebensmittel ihren Preis haben müssen, dürfte verständlich sein. Eine Massenbewegung allerdings wird aus dem Buy local kaum werden – letztlich wohl aus Kostengründen für all jene Verbraucher, die genauer rechnen müssen als andere.
Gestern bei NIUS ein bemerkenswerter Beitrag zum Thema von Marc Friedrich.
Es ist erheblich komplizierter als es unsere fantastischen Mainstream-Medien darstellen.
Trump handelt nicht so erratisch, wie es uns immer dargestellt wird. Er hat einen Plan.