Gestern Abend hat das Bundesinnenministerium bestätigt, dass es seit Monaten eine großangelegte Hacker-Attacke auf das Datennetzwerk der Bundesregierung gibt. Besonders betroffen sind davon das Außen- und das Verteidigungsministerium, wo die sensibelsten Daten unseres Landes geballt zu finden sind. Nun gehört Cyberkrieg heute zum Handwerk der Geheimdienste, ebenso wie einst die klassische Spionage mit ihren Desinformationskampagnen. Das ist alles nicht neu. Und da gibt es viele Mitspieler, die große personelle Ressourcen, Energie und Geld in so etwas investieren. Neben Schurkenstaaten wie Iran und Nordkorea – mit angeblich personell der vierstärksten Trollarmee der Welt – lassen sich auch die USA, China, Israel und Russland nicht lumpen. Wer erinnert sich nicht daran, dass Deutschlands wichtigster Verbündeter USA einst selbst das Mobiltelefon der Bundeskanzlerin anzapfte – ein unglaublicher Affront gegen unser Land.

Und nun also mal wieder Russland – warum nicht? Jedes Land auf der Welt spioniert. Selbst da, wo man es nicht für möglich hält, werden Dokumente gestohlen oder heimlich fotografiert (Vatikan), werden wichtige Zielpersonen der anderen Seite observiert und in Einzelfällen „abgeschaltet“, denken Sie an russische Oppositionelle wie Alexander Litvinenko oder den ehemaligen russischen Vize-Ministerpräsidenten Boris Nemzow, der erschossen auf einer Brücke in Kreml-Nähe gefunden wurde. Solche Dinge passieren in dieser Welt, ob wir das wollen oder nicht.

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat vergangenes Jahr angekündigt, der Bundeswehr neben Heer, Marine und Luftwaffe eine neue Streikraft hinzufügen zu wollen: eine Cyberarmee, 15.000 Köpfe stark. Wenn diese glücklose Ministerin jemals etwas richtig gemacht hat, dann dieses Projekt. Nur: Heute wird allen Bürgern vor Augen geführt, wie schutzlos Deutschland auch in der Cyberwelt ist. Die äußere Sicherheit unseres Landes ist massiv gefährdet. Zu wenige Soldaten, zu wenig einsatzbereite Panzer und Kampflugzeuge, zu wenig Zelte, eine U-Boot-Flotte, die jüngst nicht ein einziges einsatzbereites Boot hatte, Marine-Hubschrauber, die nicht über große Wasserflächen fliegen können. Und jetzt Rechner unserer wichtigsten Ministerien, die über Monate mit Schadsoftware infiziert und abgeschöpft wurden. Wenigstens klappt das mit von der Leyens Seminaren für sexuelle Vielfalt in der Truppe reibungslos.

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Die Verteidigungsunfähigkeit zeigt nur einmal mehr, wie wenig wert unser Land seinen Eliten ist.

    • W. Lerche Antworten

      Der „Wert“ unseres Landes für seine Eliten berechnet sich vermutlich daraus, wie viel Geld sie für sich herausholen können.

  2. W. Lerche Antworten

    Ich bleibe und wiederhole meine These dazu:
    In der Hauptsache geht es um Rüstungs-„Beschaffungs“-Projekte. Wichtig ist, dass das Geld des Steuerzahlers die „Richtigen“ erreicht.
    Nebensächlich bzw. dilletantisch erfolgt dann das Management für die „Umsetzungs“-Projekte in die Praxis. Jeder Fehler und Mangel, der dabei zutage tritt, bringt zusätzliches Geschäft für die „Richtigen“.
    Logik: Je unfähiger das gehobene Bundeswehr-Management ist, desto profitabler für die „Lieferanten“.

  3. Alexander Droste Antworten

    Deutschland ist drittgrößter Waffenexporteur. Da wird sich das eine oder andere Panzerchen oder Düsenjetchen zur Seite legen lassen.

    Und das mit dem russischen Hackern ist ja auch nichts weiter als eine Vermutung – Verschwörungstheorie.

    Da wir ja nur von USA-Gnaden überhaupt existieren, wird natürlich alles, was Deutschland tut vom US-Geheimdienst überwacht, außerdem vom britischen, französischen wie israelischen. Weil sich die Russen auch nicht mehr wohl fühlen vielleicht auch vom russischen.

    Nach ausgiebigen Recherchen weiß ich auch, dass Deutschland noch immer unter Besatzungsstatut steht und die sog. „Feindstaatenklausel“ noch immer nicht getilgt ist. Somit hat man ein prima Erpressungsmittel gegen Deutschland in der Hand. Das erklärt vieles. Glauben Sie nicht? Belege auf Wunsch.

  4. W. Lerche Antworten

    Ich denke auch an die Enthüllungsjournalistin Daphne Caruana Galizia (Bombenattentat) und aktuell an den slowakischen Enthüllungsjournalisten Kuciak (Doppelmord) – nicht in Russland, sondern bei uns in der EU.

  5. Friedrich Albrecht Antworten

    Jeder Minister, in dessen Verantwortungsbereich so viele Fehler und Unzulänglichkeiten zu Tage kommen, wie aktuell im Verteidigungsministerium, muß eigentlich umgehend seinen Hut nehmen! Doch was tut Frau Merkel stattdessen? Richtig, Frau von der Leyen wird an dieser Stelle wieder eingesetzt und sie selbst sieht natürlich alle Fehler bei Anderen. Es ist einfach ein Skandal.

  6. noyoulikeme Antworten

    UvL ist der im Merkelismus „groß“ gewordene Antityp eines engagierten und aufrichtigen Politikers mit dem Anspruch etwas poilitisch bewegen zu wollen. In ihrer Person kummulieren sich fachliche Inkompetenz und Unkenntnis des jeweils verwalteten Amts mit Karrieregeilheit und Fönwelle. Es gab und gibt wenige Politiker die ihr diesbezüglich im negativen das Wasser reichen können. Das Cyberattacken auf deutsche Regierungsinfrastrukturen möglich sind liegt natürlich einfach daran, dass die von ihr initierte Stopschild-Kampagne nicht konsequent in allen Bereichen des Internet umgesetzt wurde … Die Frau gehört entlassen und zwar vollständig.

  7. noyoulikeme Antworten

    Ergänzend wäre zudem zu sagen, dass die gerne kolportierten Darstellungen über die Herkunft von Attacken dem braven naiven Bürger sagen sollen, dass sich in all diesen Fällen letztlich staatlich politische Intressen eines Staates Urheber der Attacken sind. Es wäre ja auch zu doof, wenn der kleine deutsche Dummbürger beggreift, dass Cyber-Attacken auf staatliche Einrichtungen ein gut florierendes Geschäftmodell sind. Die „Abnehmer“ der so gewonnen Ware sitzen keineswegs nur inRussland sondern fakltisch überall(!) auf der Welt. So pflegt man fleißig den Russenangstwahn … wie bequem

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