Kurz vorm Einnicken bei den ARD-Tagesthemen gestern Abend um 23.10 Uhr auf dem Sofa wurde ich noch einmal schlagartig wach. Bei einem Beitrag über die „Erklärung 2018“ von zunächst 27 erstunterzeichnenden konservativen Publizisten und Intellektuellen (in manchen Fällen auch beides), die Sorgen um die aktuelle Entwicklung unseres Landes zum Ausdruck bringen, erschien plötzlich „die Hamburger Autorin“ Liane Bednarz im Bild. Die eigentlich Münchner Rechtsanwältin hat inzwischen ihr ganz persönliches Geschäftsmodell entdeckt: sie versucht, harmlose bürgerliche Konservative in die gefährliche Wutbürger-Ecke zu verorten. Oftmals Leute, um die sie früher nicht nahe genug herumscharwenzeln konnte wie die Journalisten Matthias Matussek, Alexander Kissler und Birgit Kelle, die sie inzwischen fast als neurotisch anzusehen verfolgt.

Nun stand sie also da, mitten im Hamburg, und erklärte dem geneigten Publikum, dass „die allergrößte Gefahr“ darin bestehe, „das viele Rechte sich als Konservative ausgeben“. Und „viele dieser Unterzeichner würden wahrscheinlich immer noch denken, das ist alles ganz harmlos konservativ“. Ja, Liane, und das ist es auch! Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich selbst ein Bild machen können, hier der total gefährliche Text der „Erklärung 2018“ im Wortlaut:

„Mit wachsendem Befremden beobachten wir, wie Deutschland durch die illegale Masseneinwanderung beschädigt wird. Wir solidarisieren uns mit denjenigen, die friedlich dafür demonstrieren, dass die rechtsstaatliche Ordnung an den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird.“

Noch einmal: „Wir solidarisieren uns mit denjenigen, die friedlich dafür demonstrieren, dass die rechtsstaatliche Ordnung an den Grenzen unseres Landes wiederhergestellt wird.“ Also friedlich demonstrieren ! und die rechtsstaatliche Ordnung bewahren ! – für Bednarz offenbar ein erneuter klarer Beweis, das hier ganz gefährliche Rechte ihr Unwesen treiben. Schließlich habe Herr Kubitschek von den neuen Rechten Beifall geklatscht.

Es ist das Geschäftsmodell von „Geisterjägern“, wie Frau Bednarz und die Ihren in den Sozialen Netzwerken liebevoll genannt werden, normale Bürgerliche öffentlich an den Pranger zu stellen, aber überhaupt keine Ahnung davon zu haben, wo es wirklich gefährliche Typen und Strategen und Finanziers rechtsaußen gibt. Jedenfalls liest man in Bednarz‘ Texten von den wirklich bösen Jungs und Mädchen nahezu nichts.

Die „Hamburger Autorin“ wurde übrigens einem breiteren Publikum vor Jahren als „Münchner Autorin“ durch einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung bekannt. Nachdem „ihr“ erstes Buch „Gefährliche Bürger“ zusammen mit dem Autor Christoph Giesa erschienen war, von dem er öffentlich behauptet, dass er es im Wesentlichen allein geschrieben habe, entbrannte eine Art medialer Rosenkrieg. Denn: Gegen den massivcen Protest Giesas, der seinen Beruf offenbar ernst nimmt, wurden – so die SZ – auf Betreiben von Bednarz Namen und Passagen aus dem Buchmanuskript gestrichen, die mögliche Zusammenhänge zwischen der Kanzlei, in der sie inzwischen nicht mehr arbeitet, und – nennen wir sie – neurechten Kreisen beschrieben werden. Alexander Filipović, Münchner Professor für Medienethik, bezeichnet das in der SZ als „Interessenkonflikt„.

Bleibt die Frage: Ist der öffentlich-rechtliche Enthüllungsjournalismus wirklich schon so auf den Hund gekommen, dass man keine glaubwürdigere Chef-Aufdeckerin gegen böse „rechte“ Machenschaften findet, als gerade diese Frau Bednarz?

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Dass sich die Öffentlich-Rechtlichen für so etwas hergeben, ist erbärmlich und spricht Bände, nämlich, dass der Faschismus noch lange nicht überwunden ist.

  2. W. Lerche Antworten

    JA lautet die Antwort auf Ihre Frage am Ende!
    Lieber Herr Kelle, ich fände es sinnvoll, wenn Sie sehr viel stärker in diese Richtung investigieren und linke Propagandisten entlarven und die öffentlich rechtlichen Medien zur öffentlichen Stellungnahme und Positionierung bzgl. deren Schrottes, den sie verbreiten, zwingen. Besser ein Russland-Beitrag weniger und dafür hier voll auf die Tube treten!

  3. Bernd Minzenmay Antworten

    Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke hatte auf einer
    Bürgerversammlung am 14. Oktober 2015 Kritikern der damaligen Welle
    ungebremster Einwanderung – das war allerdings auch damals schon wie auch heute noch die deutlich „qualifizierte Mehrheit“ der „schon länger hier Lebenden“ – empfohlen, doch ihrerseits aus Deutschland auszuwandern. Diesen Vorschlag hatte ein Vertreter der schreibenden Kunst, ein in der Türkei geborener Deutscher, in einer stark polemischen Parabel am 19. Oktober 2015 zum Anlass genommen zu vermuten, Leute wie Herr Lübcke würden, wenn sie könnten, einwanderungskritische, aber hartnäckig auswanderungsunwillige deutsche Bürger am liebsten, wenn es sie denn noch gäbe, in Konzentrationslagern sammeln. – Nein, das war nicht Denis Yüczel (ernsthaft: der baldige Abgang der Deutschen von der Weltbühne sei „Völkersterben von seiner schönsten Seite“), sondern einer, der aufgrund von ihm empfundener Art und Weise u.a. des Umgangs mit Zugewanderten sich und seinen Lesern die Frage gestellt hatte, ob „Deutschland von Sinnen“ sei. Die Folge: Unter dem Druck der öffentlichen und öffentlich-rechtlichen Meinungshoheit kündigten selbst Buchhändler wie amazon die Zusammenarbeit mit diesem „Abweichler“ und die Medien behaupteten Dinge, die sie aus seinem Beitrag herausgehört haben wollten, die er nie gesagt hat.
    Fazit: In Deutschland herrscht völlige Meinungsfreiheit. Ohne Unterschied in Bezug auf Qualität. Allerdings in einem vorgegebenen und gut kontrollierten Netz, das nur aus Einbahnstrassenzu bestehen scheint.
    Bernd Minzenmay, Massarosa (It)

  4. colorado 07 Antworten

    ……dass der Faschismus noch lange nicht überwunden ist und vor allem von denen nicht überwunden wird, die ihn vermeintlich am eifrigsten bekämpfen.

  5. Alexander Droste Antworten

    Es ist bezeichnend, wie mit dieser Erklärung 2018 umgegangen wird. Sie wird nicht einfach so publik gemacht, sondern sie wird dargestellt. Übrigens stehe ich auch auf der Liste.

  6. S v B Antworten

    Schon unterschrieben???

    Nachdem ich den Wortlaut der Erklärung gelesen hatte, zögerte ich keine Sekunde, die Petition der wiederum so zivilcouragierten Vera Lengsfeld zu unterzeichnen. Dies zu tun, sollte eigentlich die Pflicht eines jeden sein, der mit den eklatanten politischen Fehl- bzw. Nichtentscheidungen der vergangenen Jahre in höchstem Maße unzufrieden ist. Ermöglichst die von Lengsfeld initiierte Petition doch unsere Stimmabgabe zu einem nach wie vor hochaktuellen, folgenreichen und gerade deshalb heiß umstrittenen Problem. Vielleicht sogar eine Art Volksentscheid? Wenn nur genügend unterzeichnen, ganz gewiss. Über ein Massenvotum kann sich die Politik vermutlich nicht ungestraft hinwegsetzen. Ein Jammer, ja eine Schande, wenn man die leider viel zu selten gebotene öffentliche Gelegenheit, zu zeigen, wofür man steht, ungenutzt verstreichen ließe.

    Ach ja, Frau Bednarz. Auch sie entspricht recht eindeutig der Kategorie von Linken, welche das lesenswerte Buch „Mit Linken leben“ (Martin Lichtmess, Caroline Sommerfeld) zum Thema hat.

    Vielleicht noch der Hinweis auf ein weiteres Werk: „The Strange Death of Europe“ (Douglas Murray). However, be warned! Die Ausführungen Murrays geben kaum Anlass zur Hoffnung für die Zukunft unseres Kontinents Europa. Aber viele Aspekte der irrsinnigen europäischen „Migrationspolitik“ unserer Zeit werden brillant auf ihre Gründe und Folgen hin untersucht.

  7. Heidi Bose Antworten

    Na, vielleicht will sie ja auch stellvertretende Regierungssprecherin werden, bei Martina Fietz vom Focus hat das ja wohl auch geklappt.

  8. wkrueger Antworten

    zu dieser „Dame“ nur eins: hysterisch (modern: histrionisch) ohne Ende.

    Und ein gesunder Umgang damit wäre (falls möglich): 1. Sich von solchen Personen fern halten 2. „Bühne entziehen“ d h möglichst nichts tun, womit sich diese Petson noch in Szene setzen kann 3. begreifen: Histrioniker haben ein äußerst geringes Selbstwertgefühl und sie versuchen dieses über den „großen schauspielernden Auftritt“, über die Aufmerksamkeit, die Sie bekommen auszugleichen. Deshalb sind diese Personen auch so schnell so persönlich gekränkt: weil Sie kein starkes Ich/Selbstwertgefühl haben.

    Ich mache sonst nie Ferndiagnosen. Aber diese Frau hat schon so vielen zu schaden versucht, dass ich nur raten kann: auf Abstand zu ihr, einfach freundlich ignorieren, so weit man es kann.

    Allerdings sich mit klaren Fakten positionieren und sie damit zu entzaubern kann ebenfalls sinnvoll sein.

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