Als die Notärzte versuchten, das Leben des Bloggers zu retten, der bei der Räumung des Hambacher Forstes gestürzt und dann verstorben ist, sollen die ökologisch bewegten Baumbesetzer „Scheiss drauf, Räumung ist nur einmal im Jahr“ gesungen haben. Das berichtet mein Kollege Peter Poensgen von der BILD. Geschmacklos, widerwärtig und menschenverachtend das Verhalten dieser Öko-Kämpfer, aber natürlich unermüdlich im Einsatz für die Rettung von Bäumen,….

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. Andreas Schneider Antworten

    An dieser Stelle kopiere ich den Inhalt einer Mail ein, die ich am 24.02.2018 um 19.31 Uhr gesendet habe.

    „… schnell niedergelegt, solange die Erinnerung noch frisch ist:
    heute Nachmittag hatte ich gegen 15.30 Uhr einen beruflichen Termin in der Brandströmstraße, 50189 Elsdorf. Ein Blick auf Google Maps zeigte mir anschließend, daß das Haus, in dem ich mich mit dem Kunden traf, Luftlinie nur einen knappen Kilometer vom nördlichen Rand des Tagebaus Hambach entfernt liegt.

    Aufhänger des begleitenden Smalltalks war der erforderliche Blick in die Fahrerlaubnis des Kunden – sein Geburtsort Frankenberg erwies sich auf meine Rückfrage hin tatsächlich als das vermutete Frankenberg an der Eder, nur ca.30 Autokilometer von meinem früheren Heimatort entfernt.

    Ich sprach ihn nun auf den benachbarten Tagebau an – ob dies für ihn eine besondere Bedeutung habe bzw. ob es für ihn, da er nun seit 1990 dort wohnt, noch eine Besonderheit darstelle.

    Der Tenor der Antwort hat mich nun doch überrascht. Grundsätzlich recht unaufgeregt und einem fatalistisch anmutenden Achselzucken herüberkommend, kam er fast unverzüglich auf die Gegner des Braunkohleabbaus zu sprechen (was ich zuerst gar nicht einmal auf meinem Radar hatte). „Die ‚Ökos’, also die wegen der Bäume im Hambacher Forst, sind hier sehr unbeliebt.“ Dies hier fast wörtlich zitiert. Es käme schon vor, daß die Fahrzeuge der Anwohner mit Steinen beworfen würden. Diese Äußerung hat mich zunächst verwirrt, und daher hakte ich gezielt nach: „Also: die Braunkohlgegner beschädigen die Autos der Anwohner des von ihnen bekämpften Tagebaus? Ist das richtig verstanden?“ Was bejaht wurde. „Wir wohnen hier und unternehmen nichts dagegen. Das ist deren Logik.“ Und, ganz impulsiv: „In der Presse steht davon nichts.“
    Als einzigen Wermutstropfen führte der Mann an, daß man das Autowaschen dort „vergessen könne“. Diese „Feinstaub“belastung wurde jedoch bislang m. W. nirgends thematisiert.

    Nun füge man diese (recht groß geratenen) Mosaiksteine bitte einmal zusammen:

    – die (nicht nur) in der lokalen Presse beschönigend als „Aktivisten“ dargestellten Kreise sind offenkundig zum überwiegenden Teil nicht ortsansässig
    – sie schrecken mangels (vielleicht gar als selbstverständlich erachteter) Unterstützung der unmittelbar Betroffenen nicht vor Straftaten gegen eben Diese zurück
    – die unmittelbar betroffene, ländlich orientierte Bevölkerung geht m. E. bedeutend unaufgeregter mit den „Umweltschäden“ vor der eigenen Haustür um als die (angegrünte ?) Protestklientel – der Landbewohner hat einen völlig anderen Bezug zu Natur und Umwelt als der “Stadtmensch“ (eine Erfahrung, die ich hin und wieder schon vor meinem Umzug nach Köln vor nunmehr fast 10 Jahren machen konnte)
    – die Presse schweigt bzgl. Der gegen die Anwohner verübten Straftaten. Handelt es sich tatsächlich nur um schlechte Recherche? Gerade der Wortlaut des Kunden lassen mich etwas Anderes vermuten.

    Vielleicht erinnern Sie sich an meine Mail vom 10.07.2017, in der ich Ihnen den Vortrag von Hans-Hermann Tirre, dem früheren Polizeipräsidenten von Mönchengladbach schilderte: „Der zweite Punkt fand quasi nur en passant Erwähnung. Es geht dabei um die wiederholten Gesetzesverstöße von „Aktivisten“ im „Hambacher Forst“. Herr Tirre sagte, daß mittlerweile die Staatsanwaltschaft Aachen die Bearbeitung sämtlicher Vorgänge übernommen habe. Die Staatsanwaltschaft Köln lasse man außen vor, da sie „völlig durchgrünt“ (Originalton!) sei.“ So aus meinem damaligen Text herauskopiert.

    Es ergibt sich mehr und mehr ein über alle Maßen erschreckendes Gesamtbild. Und die Informationsbrocken und -bröckchen erhält man nur am Rande und zufällig.“

    • W. Lerche Antworten

      Warum schweigt die Presse? Kann mir jemand den Zusammenhang von „freier Presse“ und dem systematischen Verschweigen und Beschönigen von rauhen Tatsachen zu diesem, im Fokus der Öffentlichkeit stehenden Projekt?
      Wissen die Medien tatsächlich nichts davo? Sie, lieber Andres Schneider, sind dort einmal hingefahren und nach wenigen Minuten können Sie ein Buch darüber schreiben. Können das Journalisten nicht?

      • Leyh Antworten

        Nein, können die nicht!
        Denn wenn sie es tun würden könnte es sein das sie in die Türkei ausgeliefert werden. Humor aus!

      • Andreas Schneider Antworten

        Dazu https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/die-de-professionalisierung-von-journalisten-nimmt-immer-noch-weiter-zu/:

        „Tonangebend für die politische Berichterstattung in Deutschland sind nur 6.000 bis 8.000 Journalisten. Diese sind auf wenige Städte und Redaktionen konzentriert. Zwischen ihnen findet eine tägliche Kommunikation statt. Durch diese Orientierung aneinander entstehen festgefügte Sichtweisen, die sie für die einzig sachlich richtige und moralisch vertretbare Haltung halten. Dem entziehen sich nur wenige.“

        Nun bin ich kein Journalist. Aber ich denke, daß die Empfänglichkeit für Bestätigungen eigener Sichtweisen eine nur zu menschliche Schwäche darstellt, die mit dem Beruf nichts zu tun hat bzw. zu tun haben muß.

        Ich habe mich schließlich nicht mit den „Aktivisten“ unterhalten, um eine Gegendarstellung zu erhalten; meine Zufallsbekanntschaft hat dagegen eines meiner Vorurteile angesprochen – die eingefleischte Abneigung gegen (fast) alles „Grüne“. Das wiederum beruht auf einer Erfahrung, die nunmehr um die 30 Jahre zurückliegt. Seitdem habe ich keine einzige „grüne“ Darstellung registriert, die der Realität standgehalten hätte.
        Oder habe ich vielleicht nur das wahrnehmen wollen(!), was meine damalige Beobachtung bestätigt?

        Nun wäre es für jedermann recht leicht, sich umfassend informieren (z. B. per Befahrung des Tagebaus, wie ich sie am 26.06.2018 habe vornehmen können). Aber gerade diese Verstanstaltung begann mit einer kleinen Auseinandersetzung mit einem der Teilnehmer, der, als er erfuhr, daß eine Befahrung und nicht etwa eine Diskussion im Mittelpunkt des Nachmittags stehen sollte, sein recht umfangreiches Aktenmaterial einpackte und sich entfernte, bevor überhaupt die einleitende Präsentation begann.

        Ich kann und will solches Verhalten nicht grundsätzlich auf alle Journalisten übertragen (wie gesagt: alles nur zu menschlich!). Aufgrund der Reichweite, die dieser Berufsstand allein zu erreichen vermag, gewinnt aber jede wie auch immer geartete Einseitigkeit ein besonderes Gewicht.

  2. Felix Becket Antworten

    Die Genehmigung zum Tagebau sind von oben bis unten und von rechts nach links jahrelang behördlich und politisch geprüft und genehmigt worden. Schließlich wurde die Genehmigung auch noch gerichtlich überprüft. Wie lächerlich will sich unser Rechtsstaat noch in der „zärtlichen“ Behandlung dieses kriminellen Widerstandes noch machen? Schade, dass wir die Bundeswehr hier nicht einsetzen können. Mit Räumpanzern wäre dem kriminellen Tun schnell ein Ende bereitet und der Rechtsstaat hätte sich Respektvverschafft!

  3. S v B Antworten

    Bei den schauerlichen Gesängen könnte es sich um Satire gehandelt haben, lieber Herr Kelle. Und Satire darf bekanntlich alles, oder etwa nicht? Sarkasmus aus.

    Dass parallel zu der sich vollends verselbständigenden Beliebigkeit auch die Pietätlosigkeit zunehmen würde, war eigentlich zu erwarten. Aber ein Aktivist kämpft schließlich immer für die Gute Sache, ein Tatbestand der inzwischen alles, aber auch wirklich alles, entschuldbar zu machen scheint. Als Menschen vermag man solche Ungeheuer nur unter größter innerer Überwindung zu bezeichnen. Mir will dies manchmal gar nicht mehr gelingen. Dabei ist nicht einmal auszuschließen, dass dieselbe Karawane kaltschnäuziger Individuen, die angesichts des tödlichen Unfalls eines jungen Mannes ihre widerwärtigen, menschenverachtenden Gesänge anstimmten, schon bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit weiterziehen, um auf irgendeinem Bürgersteig tausend Kerzchen anzuzünden und tausend Blümchen neben tausend Herzchen abzulegen, weil sie unbedingt das ihnen völlig unbekannte Opfer einer Gewalttat recht publikumswirksam betrauern müssen. Schizophren, irgendwie.

  4. colorado 07 Antworten

    Ja, da war die Maske mal wieder runter, von ach so naturliebenden Fanatikern! Der Mensch ist nichts, die Natur ist alles.

  5. HB Antworten

    Wenn mich spontan jemand fragen würde, wer denn in Bäumen wohnt, dann würde mir spontan nur einfallen: Affen. Verstößt das jetzt gegen die Netiquette? Dann sorry.

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