Gestern Abend war ich mit unserer jüngsten Tochter im Konzert einer im Rheinland beliebten a-capella-Formation. Die Schule, wo unsere Kleene im Chor singen darf, hatte empfohlen, Karten für 37,50 Euro zu kaufen, und das taten wir natürlich. So saßen wir inmitten von 800 weiteren Müttern und Väter mit Kindern in der Stadthalle Neuss und freuten uns auf einen beschwingten und kindgerechten Abend.

Schon im ersten Lied sangen die fünf Barden eine extra getextete neue Strophe, die sie einfügten. Es ging darin um die furchtbaren Menschen, die AfD wählen und zu Pegida-Demos gehen. Im weiteren Verlauf des Konzertes kam die AfD, „diese furchtbare Partei, die leider immer noch existiert“, noch mehrfach vor. Zum Schluss noch die Empfehlung der rheinischen Frohnaturen auf der Bühne, draußen im Vorraum am Stand für das Hilfswerk Miserior zu spenden. Die Empfehlung richte sich besonders an die „paar AfDler, die sich in unsere Konzerte verirrt“ hätten. Da könnten Sie ordentlich spenden, und etwas zu tun, dass nicht so viele arme Menschen aus ihren Heimatländern flüchten müssten…

Köstlich, diese Rheinländer! Das Konzert war dann Gott sei Dank endlich vorbei, Applaus, Licht an, raus. Neben mir ein anderer genervter Vater, auch mit seiner Tochter – bei solchen Gelegenheiten treffen sich Väter mit ihren Kindern immer gern. Er sagte: „Weißt Du, ich wähle die AfD nicht, aber das hier geht mir echt auf die Eier…“

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Dieser Artikel wurde 23 mal kommentiert

  1. Michael Jahn Antworten

    Der Kampf gegen Rechts hat auch die Gottesdienste erobert. Letzte Woche wurde ein 92jähriger verdienstvoller Fußballer und Trainer zu Grabe getragen. Er hatte immer das Gemeinschaftserlebnis beim Fußball als besonders wichtig empfunden, und dass diese Erlebnisse auch im Weltkrieg und in der Kriegsgefangenschaft für ihn eine prägende Rolle gespielt haben. Der Enkel rief die Gläubigen w ä h r e n d des Requiems bei den Fürbitten dazu auf, immer genau hinzuschauen, um welche Gemeinschaften es sich denn handelt, gerade in dieser Zeit. Er hat nicht wörtlich gesagt: Wählt nicht die AfD, aber zwischen den Zeilen war genau d a s herauszuhören. Deutschland 2019, Kampf gegen Rechts!

    • gabriele bondzio Antworten

      Ich zitiere mal aus „unzensuriert.at“ vom 4. Juni 2018 (Datum beachten):
      „Eine Dauerprovokation eigener Art sind die ständigen Forderungen aus offensichtlich Merkel-treuer Richtung samt „politisch korrekten“ Medien nach einer geheimdienstlichen Überwachung der eng und vertrauensvoll mit der österreichischen Regierungspartei FPÖ zusammenarbeitenden AfD. Längst haben beide Parteien im Sinne ihrer „Blauen Allianz“ schon Routine, etwa in der Entsendung von Rednern zu wichtigen Veranstaltungen der anderen Partei wie dem Abhalten eines gemeinsamen Gipfeltreffens und Ähnlichem.
      Auch sonst muss man bei der CDU ziemlichen Handlungsbedarf nicht zuletzt bei der glaubwürdigen Abgrenzung zum Antisemitismus feststellen. Als etwa in den letzten Monaten der auch mit einem handfesten Finanzskandal hervorgetretene Bischof von Eichstätt, Gregor Maria Hanke, einen aus einem anderen Priesterseminar unter anderem wegen antisemitischer Ausschreitungen hinausgeworfenen Bewerber erst zum Diakon und dann auch noch zum Priester weihte, gab es seitens der so gerne sich österreich-kritisch gebärdenden Merkel-Truppe keine Distanzierung. Von jüdischer Seite hatte es sehr wohl heftige Proteste gegeben. „

      • Stefan Schmidt Antworten

        Ähnlich ist es doch mit linkem Antisemitismus, darüber braucht man auch nicht zu reden, die AfD ist viiiiiiiieeeeeeel schlimmer.

  2. Stefan Schmidt Antworten

    Ich wär einfach gegangen. Wie vor Wochen bei einem Gottesdienst….das wird für lange Zeit der letzte gewesen sein.

    Ich habe einfach keine Geduld mehr mich dieser dümmlichen Propaganda auszusetzen.
    Ich wünschte ich würde mich häufiger dem argumentativ entgegenstellen, aber nicht in jeder Situation ist das passend und ich bin ziemlich aufbrausend und schnell gereizt.

    Und Ihr Sitznachbar hat durchaus recht.
    Ganz gleich wie man zur AfD steht, das im Umgang mit dieser etwas falsch läuft sollte jedem klar sein…
    Ach ich weiß einfach nicht…..ich gehe jetzt erstmal raus, schönes Wetter genießen. 🙂

    • W. Lerche Antworten

      Das mit dem „einfach gehen“ ist so eine Sache, wo abzuwägen ist, wenn der Vater bei AfD-Bashing geht, was das für die Tochter für deren Zukunft bedeutet. Schon mal was von Sippenhaft gehört? Vielleicht bekommt sie dann keinen Studienplatz oder sie steht unter besonderer Beobachtung. Allein dies könnte genügen, ihr im Zweifel einen Strich durch die Rechnung zu machen. Die Ideologie hier und heutzutage scheint tatsächlich schon wieder über dem Recht zu stehen, so wie das aus der DDR kenne. Umgekehrt zum „einfach gehen“ engagierte sich mein Vater dort in der Freiwilligen Feuerwehr, in der Handwerkskammer und war Mitglied der Blockpartei NDPD, deren Mitglieder es im Dorf 4 an der Zahl gab. Und meine Mutter war Mitglied im Elternbeirat an der Schule. Meine Eltern waren Handwerker mit bürgerlicher Prägung. Sie arrangierten sich auf diese Weise mit dem Staat, ohne ihm in den Hintern zu kriechen, NUR damit ihre beiden Söhne für das Gymnasium zugelassen werden und eine Chance auf einen Studienplatz bestand, zumal Handwerkerkinder gegenüber Arbeiterkindern ohnehin benachteiligt worden sind. Ich weiß nicht, ob es in Deutschland schon wieder soweit ist, das Zukunftschancen von Kindern vom ideologischen Verhalten der Eltern abhängig ist. Falls ja, dann hätte ich den Saal im Interesse der Tochter gewiss nicht verlassen.

  3. Andreas Post Antworten

    Ich war auch auf einem Konzert der „Alte Bekannte“. Früher nannten sie sich „Wise Guys“. Mir wurde (nachdem ich mich über die Hetze gegen die AfD beschwerte im Konzert von Dan erklärt, das man auf Besucher wie mich gerne verzichtet.

  4. Alexander Droste Antworten

    AfD steht für Bildungselite. Das behaupte ich jetzt einfach. Alle, die AfD-Bashing betreiben, sind bildungsfern.

  5. S v B Antworten

    Ohne Wenn und Aber hätte ich mich sehr bald von der manipulativen Zumutung befreit. Ich wäre aufgestanden und hätte den Saal verlassen. In der Hoffnung, dass sie’s irgendwann einmal kapieren werden. Wohl wäre der Eintrittspreis dann verwirkt gewesen, aber viel besser hätte ich den Betrag nicht anlegen können. Schließlich hat auch die Erteilung einer noch so kleinen Lektion ihren Preis. Und auch ein verständiges Kind hätte – trotz anfänglicher Auflehnung – etwas fürs Leben mitnehmen können; sehr gerne mach‘ ich mit, aber nicht um jeden Preis. Ich hätte diese dumm-dreiste, pseudo-politische Veranstaltung nicht bis zum Schluss ertragen können.

    • Stefan Schmidt Antworten

      Ouh ja, das isses! 🙂

      Wir besuchen alle solche Veranstaltungen und in der entsprechenden Situation gehen wir einfach raus. 😀

      Ich bin dabei……wenn ich irgendwie an das nötige Geld komme. 😀

      • S v B Antworten

        Natürlich geht’s auch billiger, lieber Stefan Schmidt. Als ein Kino, das ich bis dato oft und gerne besucht hatte, dazu überging, vorwiegend mainstream-unterwürfige Streifen zu zeigen, hatte es mich als Kundin verloren. Trotz manchen Verzichts kann konsequentes, an eigenen Maßstäben, orientiertes Verhalten ausgesprochen Freude machen. Man sollte es nicht meinen, aber es ist tatsächlich so. Einfach mal ausprobieren. – Schönen Rest-SONNtag noch!

        • HB Antworten

          Dieses Verhalten vermute ich bei vielen, meist solventen Besuchern. Sind doch die äußerst auf „bunt“ gestreamten Kabarettisten der Anfangsjahre nach 2015 sehr viel ruhiger geworden. Denen ist vermutlich schlicht und einfach das Publikum verloren gegangen, ähnlich den Mainstreammedien. „Wir sind mehr“ als Ihr denkt!

  6. gabriele bondzio Antworten

    Die Grünen, welche maßgeblich an den Unsinn Gender/Ausgrenzung polt. Gegner mitarbeten, haben nunmehr (weil sie im Osten keine Fuß in der Tür haben).
    Eine Entschuldigungs-Kampange angekurbelt.
    Habeck: „„Wir haben einen Raum freigelassen, in den andere gestoßen sind. Ich empfinde es auch persönlich als Fehler, dass ich mich in den neunziger Jahren nicht besonders für die deutsche Einheit interessiert habe.“
    Er schlug vor, dass der Bund einen Teil der Ost-Fördermittel für neue Forschungseinrichtungen zur Verfügung stellt und das Geld nach einem Ideenwettbewerb vergeben wird.
    Danke, danke für ihre „vorzügliche Idee“, Herr Habeck. Aber wir sind in unserem Leben genug ausgeforscht worden. Verschwenden sie hier nicht ihre Prioritäten!

    • gabriele bondzio Antworten

      Türkisch- und syrischstämmige Jugendliche haben in der Gelsenkirchener Altstadt, mal wieder auf ihre Art gefeiert.
      Die Armen sind eben der Langeweile preisgegeben.
      Mit Schottersteinen auf Passanten geworfen selbige angepöbelt, Feuerlöscher entleert und den Not-Aus-Knopf der Rolltreppen betätigt.
      Die Polizei übergab sie ihren Eltern!
      Ein Sprecher der Bundespolizei sagte FOCUS Online, dass es bereits seit zwei bis drei Jahren am Hauptbahnhof immer wieder zu Schwierigkeiten mit den Jugendlichen komme.
      Da ist die Übergabe an die Eltern, das besste Mittel, die Situation aufrecht zu erhalten.
      Habeck sollte hier mal einen Ideen-Wettbewerb ausschreiben. Da käme was zusammen.
      Broder legt auch den Finger in die Wunde: „Und alles, was den Rechten nützt, sollte man eigentlich unterlassen. Aber ist es nicht auch Wasser auf die Mühlen der AfD, wenn Angela Merkel noch länger Bundeskanzlerin bleibt? Ist nicht auch Jean-Claude Juncker Wasser auf die Mühlen der AfD? Was sollen wir da nun tun?“

      Da ist guter Rat teuer!

    • HB Antworten

      Mir scheint, dass sich dieser smarte „Schwiegermuttertyp“ für einiges nicht interessiert hat, was er jetzt für seine politische Position dringend benötigen würde. Aber das merkt bei den grünen Wählern keiner, haben die doch die gleichen Defizite.

    • S v B Antworten

      Es ist nur der Machtmensch Habeck, dessen Interesse für den Osten Deutschlands jetzt so plötzlich erwacht; der Mensch Habeck ist es ganz sicher nicht. Ihre während entbehrungsreicher Jahrzehnte erworbene „politische Menschenkenntnis“ ist den Bürgern Ostdeutschlands Gott sei Dank noch nicht gänzlich abhanden gekommen. Sie ist ihnen heute bei der trefflichen Einordnung von Politiker-Sprech eine wertvolle Hilfe.

  7. gabriele bondzio Antworten

    Apropos, habe ich heute bei Sichtung der Nachrichten einen prima Spruch aus der Modewelt, welcher passt wie die Faust aufs Auge, gefunden.
    Wer leicht rot wird, sollte beim Lügen Grün tragen.“ Yves Saint Laurent, Modeschöpfer (1936-2008)
    Der verbissenen Kampf gegen die Bürger wird nur noch mittels Halbwahrheiten intensiviert.
    Die „schon länger hier Lebenden“werden wirklich in jeder Hinsicht hinter die Fichte geführt
    „Der ultimative Nazi-Selbsttest“ von Axel Renz ist hier eine wichtige Entscheidungshilfe, wo sie so stehen.
    Vorallem seine Auswertung zeigt, mit viel Humor, ihre „rechte“ Belastung auf.
    Und denken sie bitte daran:
    Das Ungleichgewicht des führt zu Muskulären Dysbalancen (Ungleichgewicht zwischen funktionell gegenüberliegenden Muskelgruppen wie Bauch und Rücken oder zwischen linker und rechter Seite bezeichnet.)
    Das kann äußerst schmerzhaft werden.
    Mir ist heute früh, beim Betrachten- Blutmond des Jahres-im kalten Schlafzimmer,
    auch eine Verrenkung untergekommen. -:)

    • S v B Antworten

      „…auch eine Verrenkung untergekommen.“ Au weia, das kenn‘ ich zur Genüge. Die verflixte Kälte! Ich wünsche Ihnen, liebe Frau Bondzio, eine baldige Entrenkung.
      Mit anderen Worten: Gute Besserung!

      • gabriele bondzio Antworten

        Sie sind wirklich eine mitleidsvolle Seele. Danke Ihnen!
        Aber was sich ausrenkt, renkt sich meist auch mit Geduld wider ein.

        • S v B Antworten

          Wie schön und beruhigend wäre es doch, wenn die Feststellung, die Sie in Ihrem zweiten Satz getroffen haben, auch im Zusammenhang mit den politischen Verhältnissen im Lande ihre Anwendung finden könnte. Auch hier wird von uns allerdings noch sehr viel Geduld aufzubringen sein.

  8. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo alle,
    ich weiß nicht warum, aber plötzlich war er da, der Gedanke.
    F. Schiller
    Deutschland ein Wintermärchen
    Das sollten alle mal lesen!
    Ist aktueller den je!

    Was ich noch sagen möchte: Ich habe auf meiner LINKEN Seite am Arsch einen eingeklemmten Nerv! Und nicht nur der nervt!

    Frage: kann man die „GRÜNE WOCHE“ nicht in BUNTE WOCHE“ umbenennen?

    • Achim Koester Antworten

      Lieber Herr Leyh,
      ich möchte ja nicht schulmeistern, aber ist das Buch nicht von Heinrich Heine?

      • Hans-Joachim Leyh Antworten

        Hallo Herr Koester,
        sie haben natürlich Recht!
        Heinrich Heine
        Asche auf mein Haupt!

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