„Ich bin noch kein Mitglied der WerteUnion, aber nach dieser Veranstaltung wird sich das ändern…“ Alexander, ein 17-jähriger JU-Mann aus Nürnberg erntete gestern in einem Fraktionssaal der CDU/CSU im Berliner Reichstag rauschenden Applaus für seine Ankündigung, die einen schönen Abschluss des fulminanten Tages bildete. Der konservative Berliner Kreis in der Fraktion um Bundestagsabgeordnete wie Sylvia Pantel (NRW), Klaus-Peter Willsch (Hessen) und Veronika Bellmann (Sachsen) hatte eingeladen und 170 gleichgesinnte Parteifreunde aus allen Teilen Deutschlands waren dem Ruf gefolgt.

Im Vorfeld hatte es viel mediale Aufregung und Rauschen im Blätterwald gegeben, denn zum Meinungsaustausch kam Fraktionschef Ralph Brinkhaus, der erst vergangenes Jahr – für viele überraschend – den mächtigen Merkel-Atlatus Volker Kauder abgelöst hatte. Und weil das Gespräch nicht-öffentlich war, schreibe ich auch nicht mehr dazu, als dass es stattgefunden hat und eine sehr intensive Diskussion hinter verschlossenen Türen auslöste.

Man darf vermuten, dass der mächtige Fraktionsboss einiges mitgenommen hat, was Qualität und Intensität der neuen Aufbruchs in der Union angeht.

Der Nachmittag im Reichstag stand im Zeichen der Diskussion über ein Sachthema – den Islamismus (oder sollten wir sagen den Islam?) in Deutschland. Der Massenzuzug von Menschen aus dem islamischen Kulturkreis in das christlich-abendländische Deutschland beunruhigt viele Bürger, nach meiner bescheidenen Einschätzung eine Mehrheit der Deutschen.

Als Sachverständige hatte der Berliner Kreis dazu die Islam-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall eingeladen, keine „Rechtspopulistin“, sondern ein waschechtes Mitglied der SPD. Sie zeichnete ein beunruhigendes Bild der Netzwerke, die von islamistischen Aktivisten in Deutschland derzeit geknüpft werden und ihrem wachsenden Einfluss auf die Politik in unserem Land. Wer mischt dabei mit? Wer trifft sich zu welchem Anlass mit wem? Welchen Strategien für eine zunehmende Islamisierung des Landes folgen die Aktivisten? Wer unterstützt das in der etablierten Politik? Mucksmäuschenstille herrschte bei den Ausführungen der „unabhängigen Sekten- und Islamismus-Expertin“. Dann durfte auch noch der frühere Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) Hans-Georg Maaßen reden. Genau genommen stand das nie in Frage, ist Maaßen doch seit 1979 Mitglied der Unions-Familie (Begann in der JU). Warum sollte so ein Mann nicht reden dürfen zu einem Thema, von dem er wahrscheinlich mehr versteht als jeder andere in Deutschland?

Maaßen nahm kein Blatt vor dem Mund. Der islamistische Extremismus in Deutschland werde „vielfach unterschätzt“. Die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes seien von den Politik in der vergangenen Zeit nicht mit „der notwendigen Sensibilität“ beachtet worden.

Ich wiederhole mich hier, aber die Diskussion um dieses Thema und die Auswirkungen auf die Zukunft unserer Gesellschaft ist – endlich – auch in der CDU angekommen. Vorbei die verklärte Sichtweise auf Kulturbereicherung und bunte Vielfalf, sondern Klartext. Es wird Zeit.

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Dieser Artikel wurde 13 mal kommentiert

  1. W. Lerche Antworten

    Herr Maaßen gefällt mir ausgesprochen gut mit seinen Reden und kompetenten Ausführungen zu allen Themen. Seine Aktivitäten sehe ich als Bereicherung in der Auseinandersetzung mit den fatalen Folgen Merkels Politik. Er ist augenscheinlich der Erste, der das Thema unkontrollierte Masseneinwanderung aus dem arabischen Raum absolut sachlich und frei von Ideologie öffentlich aufs richtige Gleis bringt.
    Doch alles, was bis jetzt in der kleinen Werte Union gesprochen wird, sind nur Worte. Aber immerhin wird offiziell darüber gesprochen.
    Ich bin gespannt und kann nach vielen Jahren Merkel nicht glauben, dass aus diesen Worten Taten werden.
    Auf der anderen Seite zur medial kaum beachteten Werte Union werden die Grünen medial hochgepuscht. Es wird bereits laut über Grün-Rot-Rot nachgedacht.
    Wenn das so ist, dann sollte die bürgerliche Mehrheit sich ebenfalls zusammen tun und Schwarz-Blau-Gelb dagegen halten. Andernfalls werden wir einen Kanzler Habeck bekommen, wie es schlimmer nicht kommen könnte.
    Wir wollen doch nicht wie Herr Meuthen in solchem Fall auswandern müssen.
    Der Schaden, den deutsche Eliten derzeit in Deutschland anrichten, wird man in Generationen nicht reparieren können.

  2. colorado 07 Antworten

    „….beunruhigt viele Bürger, nach meiner bescheidenen Einschätzung eine Mehrheit der Deutschen…..“ Wo ist aber die Mehrheit , die die Türöffner abwählt?

  3. Alexander Droste Antworten

    Die Hoffnung stirbt zuletzt und ich glaube nicht an Wunder. Alle Signale stehen auf rot-rot-grün. Die Presse wie ÖR-Medien werden dafür sorgen. Die Bräsigkeit der satten Mehrheit wird es abnicken. Und dann ist schluss mit lustig. Deutschland macht sich dann selbst zum EU-Empfängerland und zum Krisengebiet.

    • gabriele bondzio Antworten

      „Deutschland macht sich dann selbst zum EU-Empfängerland und zum Krisengebiet.“…wir sind doch jetzt schon mittendrin.
      Wendt, schreibt: „Deutschland verabschiede sich im Jahr 2019 von seinen Grundwerten.Versuchen Sie einmal, eine Angelerlaubnis oder die Genehmigung für den Betrieb einer Würstchenbude zu bekommen, ohne einwandfrei ihre Identität zu belegen. Da wird der deutsche Staat zu bürokratischer Höchstform auflaufen. Aber Einbürgerung in unser Land soll möglich sein, auch ohne lästige Formalitäten.“
      Thyssenkrupp, VW, Bayer kündigen nicht unbeträchtliche Entlassungen von Fachkräften an. Von allen EU-Staaten hat Merkel-Deutschland die zweitniedrigste Wachstumsrate. Selbst die EU-Kommission stuft das Wirtschaftswunderland langsam als Problemfall ein. Und der IWF blickt besorgt auf die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Aber die zu Versorgenden strömen weiter über die Grenzen.

      • W. Lerche Antworten

        …kein Problem, so lange es noch viel wegzunehmen gibt von den Fleißigen und aus allen Töpfen, die sie füllen.

  4. Ruth Antworten

    Nicht öffentlich – heimlich …. nun, gerade solche Themen sollten öffentlich diskutiert werden. Wie sollen denn sonst Wähler wieder zurück zur CDU finden? Von dem Gemauschel hinter verschlossenen Türen hatten wir wahrlich genug.

    • W. Lerche Antworten

      …öffentlich geht ja nicht, wenn medial verhindert wird, womöglich nach der Lesart „weil dafür in der Bevölkerung kein Interesse besteht“!

  5. Stefan Schmidt Antworten

    Vielleicht weitere Zeichen einer Wende?
    Es wird sicher lange dauern, aber ein bisschen Hoffnung behalte ich mir.

  6. gabriele bondzio Antworten

    Sachthema – den Islamismus (oder sollten wir sagen den Islam?) …natürlich sollten wir sagen, der Islam! Islamismus ist eine erfundene Bezeichnung um Schlechtes auszulagern um sich nicht sachlich damit auseinanderzusetzen.
    Werde da immer an die Bad Bank ( Bank für schlechte Verpflichtungen) erinnert. Die im Rahmen der Bewältigung einer Bankenkrise auf den Plan gerufen wurde.
    Tauscht man Bank mit Islam, kommt das Selbe raus.

    • W. Lerche Antworten

      ..das Wortspiel treffend erkannt. So kann man über böse Moslems reden, ohne die guten aufzubringen. Besser wäre es, die guten Moslems würden endlich mal gegen die bösen vorgehen. Aber dann gibt’s womöglich Bürgerkriege in vielen Ländern, vielleicht auch bei uns.
      Aber solange Erdogan mit Ditip nicht islamistisch sind, gehören die zu den Guten.

      • gabriele bondzio Antworten

        „Besser wäre es, die guten Moslems würden endlich mal gegen die bösen vorgehen. „…da müssen sie aber auf den Sankt-Nim­mer­leins-Tag warten @W.Lerche

  7. S v B Antworten

    Das Gähnen, Recken und Strecken, also die Aufwachphase, die nun dem politischen Dauerschlaf, in dem sich die Konservativen nun schon seit Jahren befinden, darf aber nun nicht zu lange währen. Mit jedem Tag, den man verstreichen lässt, ohne sich unliebsamen Entwicklungen kraftvoll entgegen zu stemmen, wird der Schaden, den diese Gesellschaft letztlich davon tragen wird, größer. – Aufschlussreiche Erkenntnisse über die „Wahl-Eignung“ einiger Zeitgenossen habe ich in den vergangenen Tagen gewonnen. In Gesprächen über die kommende Wahl offenbarte man mir nachgerade unlogische Wahlpräferenzen. Würde man annehmen, dass Leute, die finanziell ausnehmend üppig ausgestattet sind, sich ihren Lebensabend u. a. mit Kreuzfahrten auf Schiffen der Premium-Klasse versüßen und sich auch sonst eher nichts versagen, DIE LINKE(!) wählen wollen? Schließlich habe man dies auch in der Vergangenheit schon so gehalten. Hä??? Also gibt es sie wirklich, die Stuck-Fischgratparkett-Champagner-oder-wie-man-sie-sonst-noch-nennen-mag-Sozialisten! Auch der eine oder andere Grünen-Wähler gab sich zu erkennen, und ich sehe keinen Anlass, die Aussagen anzuzweifeln. Allerdings konnte ich mir den einen oder anderen empfindlichen Seitenhieb auf die jeweils eigene, ausnehmend aufwendige Lebensführung der besorgten Klimaschutz-Wähler nicht verkneifen; was aufseiten meiner Gesprächspartner zwar einen Hauch peinlicher Betroffenheit entstehen ließ, der sich allerdings sehr bald verflüchtigte. Ist’s Unbedarftheit, ist’s Bigotterie? Vermutlich beides. – Manche Parteien können wirklich von Glück reden, dass es solche Wähler gibt. Noch dazu, wie anzunehmen, gar nicht mal so wenige.

  8. W. Lerche Antworten

    Deswegen bleibt Frau Merkel so lange und hält am Stuhl fest, bis es die Grünen und anderen Sozialisten geschafft haben.

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