Der großartige Kollege Gunnar Schupelius von der BZ in Berlin  macht uns auf einen aktuellen Zoff rund um Regenbogenfahnen in Berlin aufmerksam. Dort soll am 4. Juli u. a. vor dem Rathaus in Spandau eine solche Fahne – internationales Symbol der Homosexuellenbewegung – gehisst werden. Julia Fischer, die Frauenbeauftragte_*In des Bezirks hat nun dem Geschäftsführer des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg (LSVD), Jörg Steinert, mitgeteilt, dass er auf der kleinen Feierstunde nicht reden darf.

Was hat Steinert verbrochen, der seit 13 Jahren für den LSVD arbeitet? Hat er einer alten Frau ihre Handtasche geraubt? Hat er Hundewelpen ertränkt? Besitzt er Kinderpornos? Wir wissen es nicht. Der Grund, weshalb die Julia ihn nicht dabei haben will, formuliert sie in einem Brief an Steinert:

„Sie sind auf einem Foto mit Richard Grenell zu sehen, der selbst unter den Republikanern noch weit rechts steht. Wie passt das für Sie zu den Themen Vielfalt, Toleranz & Respekt, die wir mit dem Hissen der Fahne einfordern?“

Zu Erklärung: Richard Grenell ist der Botschafter der Vereinigten Staaten in Deutschland, also unseres wichtigsten Verbündeten. Ein Diplomat, der Klartext spricht, was uns Deutschen nicht immer gefällt. Aber dass ein hauptamtlicher Homo-Lobbyist die Regenbogenfahne vor dem Spandauer Rathaus nicht mithissen darf, weil er – nicht mit Charles Manson – auf einem Foto mit dem US-Botschafter zu sehen ist, das ist selbst für Berliner Verhältnisse einfach nur lächerlich.

Zwei Fragen noch:

1) Warum brauchen wir eigentlich heute noch im Deutschland der bunten Vielfalt Frauenbeauftragte?

2) Werden vor Berliner Rathäusern demnächst Fahnen des Bundesverbandes Lebensschutz (BVL) gehisst um an die mehr als 100.000 Abtreibungen pro Jahr in Deutschland zu gedenken?

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Dieser Artikel wurde 14 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Eigentlich sollte er glücklich sein, dass er in einer solchen Gesellschaft nicht reden muss!

  2. Juvenal Antworten

    Die Gesinnungs-Gestapo frisst in der GröHaZ* ihre Kinder

    *Grösste Hauptstadt aller Zeiten

  3. Konrad Kugler Antworten

    Es gibt einen deutschen Professor, dessen Namen ich nicht mehr sicher weiß, der kommt mit seinen Berechnungen auf Abtreibungszahlen von 350 000 in Deutschland. Der österreichische Abtreiber Fiala behauptet ziemlich das gleiche.

    Deshalb darf es bei der Invasion doch keine Obergrenzen geben.
    [Wer sich bis DE durchgekämpft hat, der ist Sieger (und führt sich entsprechend auf) siehe Domplatte.]

    Warum gilt >mitgefangen – mitgehangen< nur für KZ-Beschäftigte?

  4. eckhard kuhla Antworten

    Die 1. Frage stelle ich mir schon lange, denn die Queers haben schon lange die Diskurshoheit in der Gleichstellerei erlangt. Deswegen hier der erste Versuch einer Antwort: Würden die Femis zB die Gleichstellungsstellen realiter in „Büros für Vielfalt“ umbennen, würden sie den rd, 2000 Gleichstellerinnen ihre Machtbasis entziehen.

  5. colorado 07 Antworten

    Wenn einem ein Foto zur Falle wird, dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht im Lande der Vielfalt, Respekt und Toleranz.

  6. Felix Becker Antworten

    Die Ausladung von Herrn Steinert sehe ich wie Sie, Herr Kelle. Ihre Argumentation zu diesem Herrn Grenell sehe ich aber völlig anders: Der Mann arbeitet ja hart daran, das deutsch – amerikanische Verhältnis zu zerstören. Das kann nicht im Sinne unseres Landes sein.

  7. Stefan Schmidt Antworten

    Das erinnert mich an G20 wo Personen attakiert wurden, weil sie auf Videoaufnahmen neben oder kurz hinter Lauren Southern gingen.
    Diese hatten nichts mit Southern zu tun, sondern sind einfach nur zufällig neben ihr hergelaufen.
    Guilt by Association.

    Gemeinsam auf einem Bild zu sein sagt doch gar nichts aus.
    Vielleicht ist Herr Steinert ja einer jener verrückter Menschen die sich noch mit Menschen mit anderen Meinungen unterhalten.

  8. S v B Antworten

    Lediglich ein weiteres Zeugnis für das sich mehr und mehr in die Gesellschaft hineinfressende, bedauerlich infantile, intolerante Verständnis von Toleranz. Passt ins Gesamtbild – perfekt.

  9. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Becker,
    wir haben auch Politiker in unseren deutschen Reihen, die hart daran arbeiten, das deutsch-amerikanische Verhältnis zu belasten oder zu zerstören.

  10. W. Lerche Antworten

    Ich finde, dieser US-Botschafter gehört sofort ausgewiesen, so wie der sich hier aufführt indem er böse Drohbriefe an Regierung und Wirtschaft versendet. Mit Respekt hat der gewiss nichts am Hut. Er vertritt knallhart US-Geschäftsinteressen und erscheint mir tüchtig mit Krawall gebürstet. Der Sachverhalt, dass unsere Berliner Weichgespülten mit ihm schwer zurrecht kommen, bedeutet nicht, dass er gut wäre.

  11. ruth-elisabeth Antworten

    ich bin eben durch zufall auf fiesem blog gelandet . . . noch kann ich mich nicht entscheiden ob ich weiß, wirklich weiß, wofür alle die hier schreiben und/oder kommentieren, einzuordnen sind – mit meinem politischem und ziemlich klarem verständnis und verstand . . .
    aber was mir zumindest in diesem artikel – oder muß ich hier auch „Post“ sagen ?- auffällt, ich habe eine inhaltliche formulierung wieder gefunden die ich vor einiger zeit in meinem eigenem – nicht öffentlichem blog- aufgeschrieben habe:
    ich hatte in einem anderen blog gelesen dass jemand sich vornimmt in zukunft intoleranter zu sein wenn er auf intolerante meinungen trifft.
    intoleranz ist also eine art gegenmittel bzw. ein Heilmittel zur toleranzförderung . . . ??
    wie verquer ist denn so eine denke ??
    solchen aussagen gegenüber will ich vehement intolerant sein.
    denn auch ich habe das unwohlgefühl mich in einer DDR II und teilweise auch in einer total verhetzten Republik zu befinden.
    eigene Meinung, standhaftigkit gegenüber Überzeugungen, das droht inzwischen in die kriminnalisierung abzurutschen.
    mehrmals wöchentlich werde ich bei Nachrichtensendungen einfach das Propagandegefühl nicht los.
    ich erinnere mich das mein Vater ende der 80er fragte: wer schützt uns vor den Grünen ? – ich glaube damals konnt sich keiner vorstellen dass diese Frage -in der zukunft- ernsthaft zu stellen sein würde . . .

  12. Wolfgang Andreas Antworten

    In einem niederbayerischen Wirtshaus

    Es gibt sie noch die Gstanzl-Sänger in bayerischen Wirtshäusern, die aus dem Stegreif mit deftigen, meist politschen 4-Zeilern , sich gegenseitig zu übertrumpfen versuchen. Etwas hochdeutsch verständlich übersetzt, sang da einer aus gegebenem Anlaß:

    Sagt a Berliner zum Bonner:
    Ihr wart´s ja net groß!
    Fragt a Bayer an Berliner:
    Geht´s bei euch schon wieder los?

    Ein anderer danach:

    Die Greana wia I woaß,
    woll´n etzt entsorgen an jedn Schoaß!
    Und gangert´s nach´m Trittin obn bei de Praiß´n
    Da derfert´st boid nimmer scheißn!

    Refrain: da da dadda da da datt/ dadda dat da dadatt…

    Und dann kam einer, der das Gstanz´l wohl dem brühmten RoiderJackl geklaut hatte:
    Für de Politik da kriang´s jetzt a nimmer
    die allersten Leut!
    Denn wer an g´scheitn Kopf und guade Füß hat,
    Der wird Fuaßballer heut!

    Ein Glück, daß es Handy´s zum Aufnehmen gibt!

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