Ich frage mich immer wieder, ob wir Deutsche tatsächlich eine Hochkultur sind, oder ob wir mordmäßig einen an der Klatsche haben. Heute zum Beispiel habe ich im Netz einen TV-Beitrag des öffentlich rechtlichen RBB gesehen, der sich um die Corona-Probleme der Rauschgifthändler im berüchtigten Görlitzer Park in Berlin dreht. Da sitzt ein Gast unseres Landes („junger Mann aus Simbabwe“) und erzählt den Reportern, dass jetzt, da soziale Kontakte zu vermeiden sind, keine Kunden mehr kommen: „Das Koks in seinen Taschen will keiner mehr haben…“ Ja, schlimm. Unwillkürlich greife ich zum Taschentuch und will leise weinen.

In meiner Welt ist der Handel mit Substanzen wie Kokain verboten. In meiner Welt gibt es keine rechtsfreien Räume wie den Görlitzer Park. In meiner Welt kommt die Polizei, wenn Drogenhändler ihren illegalen Geschäften nachgehen. Und sie nehmen junge Männer aus Simbabwe, die Koks in den Taschen haben, mit aufs Revier und sperren sie in einer Zelle. Und dann kommt der Staatsanwalt und erhebt Anklage. Und dann gibt es ein Gerichtsverfahren, wo nach Anhörung und Zeugenbefragung ein Richter ein Urteil fällt. Aber das ist in meiner Welt, wo Journalisten auch über illegale Aktivitäten sogenannter Flüchtlinge (aus Simbabwe!) berichten , anstatt ihnen eine Bühne für absurdes Gejammer vor der Fernsehkamera zu bieten. Morgen, wenn unser Freund aus Simbabwe wieder im Park unterwegs ist, kommt wahrscheinlich Herr Bedford-Strom mit ein paar Plüschtieren vorbei.

In Zeiten des medialen Mainstreams sind freie, unabhängige und seriöse Medien extrem wichtig für unsere offene Gesellschaft. Gemeinsam mit vielen anderen bürgerlich-konservativen Internet-Journalisten bemühe ich mich hier auf denken-erwünscht darum, auch anderen Blickwinkeln eine Öffentlichkeit zu verschaffen. Das ist nur möglich, wenn die Freunde der Meinungsfreiheit unsere Arbeit auch finanziell unterstützen. Wenn Sie dazu in der Lage und willens sind, freue ich mich über jede Unterstützung zum Beispiel über PAYPAL hier

image_pdfimage_print

Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. HB Antworten

    Zweiteres, lieber Herr Kelle, zweiteres. Wir haben gewaltig einen an der Klatsche. Und meine Theorie dazu: seit unsere Hauptstadt wieder im preußischen Berlin liegt und nicht mehr im beschaulichen Bonn. Größenwahn halt: Berge ham’wa kenne, ab wenn wa welche hätt’n, wär’n se höher!

  2. S v B Antworten

    Obwohl, nein gerade weil, ich im allgemeinen Leuten aus Zimbabwe gegenüber große Sympathien hege, muss ich den jungen Nörgler doch sehr deutlich auf die unvergleichlich misslichere Lage von Abermillionen seiner Mitbürger, welche seit Jahrzehnten schon die desperaten Lebensumstände in ihrem eigentlich traumhaften Heimatland ertragen müssen oder aber ein Refugee-Dasein im benachbarten Südafrika führen, hinweisen. In beiden Fällen sind die meist ausnehmend sympathischen, ja liebenswerten Menschen gezwungen, sich irgendwie, aber stets aus eigener Kraft und mit selbst generierten Mitteln, gerade so über zu Wasser halten. Von einem Dasein in einem in sicher zu vielen „Hinsichten“ unvorstellbar großzügigen Land wie es Deutschland fraglos ist (und sei es auch nur als das eines Drogendealers) können die Leute im Süden Afrikas nur träumen. Wenn man die Verhältnisse dort kennt, ist man solcherlei Klagen gegenüber zur Recht taub, völlig taub.

    • HB Antworten

      Ja, liebe SvB, die lieben, fleißigen, gebildeten Menschen machen sich für gewöhnlich in Friedenszeiten auch nicht auf den Weg. Wie der gambianische Präsident sinngemäss nach einem üblen gambianischen Aufstand in einem bayerischen Flüchtlingslager beschämt festgestellt hat: das ist nicht typisch für das gambianische Volk!

      • GJ Antworten

        Es ist in Berlin dieser Tage nichts auszuschließen. Drogenhändler im Görlitzer Park wird durch den rotrotgrünen Senat ggf. als eine Soloselbständigkeit gesehen. Wenn Hartz 4-beziehende Islamisten ohne Problem eine Selbständigkeit erfinden und Soforthilfe kassierten, warum nicht auch die unter Umsatzeinbruch leidenden Dealer? Mich würde das nicht wundern. Auch könnte es sein, dass derjenige, der einen simbabwischen Dealer anzeigt, eher selbst wegen Rassismus verknackt wird als der Dealer wegen BtmG-Verstoß verurteilt wird. Vielleicht kommt man in Berlin auch noch darauf, dem ausreisepflichtigen Drogendealer eine Beschäftigungsduldung zu erteilen. Ich schließe da nichts mehr aus.

        • S v B Antworten

          Es stimmt doch sehr nachdenklich, dass das nicht eben schmeichelhafte Urteil über die Verhältnisse in der deutschen Metropole Berlin (welches dem österreichischen Komponisten Franz von Suppé zugeschrieben wird) selbst nach weit mehr als hundert Jahren so gut wie nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt zu haben scheint. Im Gegenteil, auch heute bestünde immer wieder Anlass, den berühmten Gassenhauer im Brustton der Überzeugung anzustimmen. „Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin; wo die Verrückten sind, da musste hin…“.

  3. Juvenal Antworten

    Hat ihm denn keiner von den vielen NGOs erklärt, wie er einen Antrag auf Soforthilfe als Soloselbständiger stellen kann? Oder wird er in Berlin auf Hartz IV verwiesen, das er ja leider, leider schon hat. Vielleicht hilft da dann eine klitzekleine Namensverwechslung wegen Rechtschreibschwäche oder so ….

Schreiben Sie einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert