Die Wokidioten von Ravensburger – verbieten wir demnächt auch die West Side Story?
Die Firma Ravensburger, die ihr Geld hauptsächlich mit Spielen und Puzzles verdient, hat es auch nicht leicht. Vor wenigen Tagen kündete das Unternehmen an,  die Auslieferung der beiden Bücher «Der junge Häuptling Winnetou» zum gleichnamigen Film zu stoppen und aus dem Programm zu nehmen. In einem Instagram-Post begründete die Firma dies mit dem Feedback von Nutzern, das gezeigt habe, «dass wir mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben». Links-woke Aktivisten hatten dem Verlag vorgeworfen, in den Büchern rassistische Stereotype über die Ureinwohner Nordamerikas wiederzugeben. Auch der Vorwurf der kulturellen Aneignung steht im Raum, also die Übernahme von Merkmalen der Kultur der Ureinwohner.

Wie viele deutsche Unternehmen, die sich mit irgendwelchem ideologischen Quatsch aus der linken Giftküche konfrontiert sehen, knickte man in Ravensburg sofort untertänigst ein, hatte aber nicht mit der Mehrheitsgesellschaft gerechnet, die sich in Hunderten Protest-Postings zu Wort meldete und die Feigheit des Unternehmens mit deutlichen Worten kritisierten.

Das Unternehmen teilte heute mit, man sei zu der Überzeugung gelangt, dass in den Büchern in Bezug auf die indigene Bevölkerung ein «romantisierendes Bild mit vielen Klischees» gezeichnet werde. «Auch wenn es sich um einen klassischen Erzählstoff handelt, der viele Menschen begeistert hat: Der Stoff ist weit entfernt von dem, wie es der indigenen Bevölkerung tatsächlich erging.»

Ja, und „Raumschiff Enterprise“ ist weit entfernt von den tatsächlichen Problemen der Astronauten damals an Bord von Apollo 13. Wollen wir Kirk, Spock und Scotty jetzt auf den Index setzen? Und viele Ehen verlaufen auch nicht wie bei Romio und Julia – West Side Story also raus aus den Kinos?

Die Verblödung des Kulturbetriebs in unserem Land – und auch in anderen europäischen Ländern und in den USA – ist nicht zu ertragen. Wehren Sie sich gegen die Volkserziehung, protestieren Sie bei solchen Unternehmen, kaufen Sie meinewegen deren Produkte nicht mehr. Wir normalen Menschen sind noch immer sehr viele, und wir haben Macht, wenn wir konsequent aufstehen und Widerstand leisten überall dort, wo wir das können.

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Dieser Artikel wurde 19 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    „Kulturelle Aneignung“ – also wirklich, Herr Kelle, das geht GAR NICHT !!!

    Pierre Brice, der Held meiner Jugend, sollte sich nachträglich, also posthum, schämen, daß er die Jugend der Welt mit einer solchen schmachvollen Unmöglichkeit jahrzehntelang belästigt hat !

    Gut, Anna Netrebko hat wohl in Deutschland derzeit Auftrittsverbot.
    Aber daß SIE als RUSSIN es wagt, italienische Opern zu trällern, womöglich noch sämtliche Asiaten zutiefst beleidigt als „Madame Butterfly“, das ist das Höchstmaß an „kultureller Aneignung“ !

    Und Sänger wie Sascha, die es tatsächlich wagen, auf ENGLISCH zu singen, sollten schon mal den Sack anlegen und Asche auf ihrem Kopf platzieren.

    Sendungen wie „Dolomiten Krimi“ oder wie die alle heißen, gehen auch nicht. Die müßten Schadenersatz an die Zuschauer zahlen ! Jahrelange „kulturelle Aneignung“ ! DEUTSCHE Schauspieler spielen Ausländer !

    Uwe Kockisch als Commissario Brunetti zusammen mit Michael Degen im venezianischen Kriminalitätssumpf – dann essen sie da auch noch Spaghetti und trinken Espresso !
    Kulturelle Aneignung !!

    Also, ich erwarte schon, daß spätestens nächste Woche sämtliche, SÄMTLICHE Pizzerien in Deutschland nur noch Italiener bewirten. Also, WASCHECHTE Italiener. Nicht nur welche mit italienischem Paß.

    Weil ITALIENISCHE Pizza für DEUTSCHE und DEUSCH*/-/:/_/•/INNEN, das geht ja GAR NICHT !

    Für griechische Tavernen gilt das gleiche.

    Und Fritten sind auch tabu – „kulturelle Aneignung“, da aus Belgien.

    Chinarestaurants dürfen auch nur noch für ECHTE Chinesen geöffnet werden.

    Wie schon ARD und ZDF forderten, dürfen in Spielfilmen Schwule auch nur noch von „echten“ Schwulen gespielt werden, Rollstuhlfahrer oder Behinderte nur noch von „echten“ Behinderten.

    Leichen also nur noch …

    „Der Bergdoktor“ geht auch nicht mehr, es sei denn, Herr Sigl studiert nich schnell Medizin bis zu den nächsten Dreharbeiten.

    Und „Tatort“-Komissar*/-/:/_/•/Innen dürfen – selbstredend – nur noch von echten Kaommissar*/-/:/_/•/Innen gespielt werden.

    Mörder nur noch von „echten“ Mördern.

    Tja, liebe „Wok(e)-Gemeinde“, da habt ihr noch einiges aufzuholen !

    Ach ja: John Wayne-Filme müssen auch alle vernichtet werden. Der WAR gar kein Marshall, noch nicht mal COWBOY !!!

    • Achim Koester Antworten

      Lieber H.K.,
      ich setze noch eins drauf: Wie konnte George Gershwin sich erdreisten, als WEISSER die Oper Porgy and Bess zu komponieren, und warum dürfen Werke von Tschaikowski, Mussorgsky, Rimski-Korsakow, Borodin und Glinka aufgeführt werden, obwohl diese sich nicht explizit (posthum) von Putin distanziert haben?
      Von Verdis/Shakespeares Othello ganz zu schweigen.

      • H.K. Antworten

        Erschreckend, wie „unkorrekt“ es in diesem Land, ach, was sag ich: auf dieser Welt zugeht !

        In dem Zusammenhang sollten gleich Goethes „Faust“ und alle Werke von Wagner verboten werden.

        NEIN, Wagner nicht wegen „kultureller Aneignung“. Wegen „rääächten Gedankenguts“ !

        Wo wir doch schon mal dabei sind …

        Und der „Wagner-Hügel“ in Bayreuth gehört sofort abgerissen !

        Alle Zuschauer*/-/:/_/•/Innen GENAUESTENS aufgeführt und sofort verhaftet !

        ( INKL. „Mutti“ und „Söder Makkus“ als Serientäter ! )

        Wenn das alles abgearbeitet ist, wird man(n) sich um „rääächtsdrehenden Joghurt“ kümmern …

  2. Alexander Droste Antworten

    Und mein Papa ist Negerkönig in Takatukaland. Der ist superstark, so wie ich und immer lustig. Ihn habe ich ganz lieb. Wird der jetzt ganz rassistisch verboten?

    Wenn Rassisten sich zu Antirassisten erklären und Konzerne vor Würmern erschrecken, die aus fauligem Obst hervorkriechen.

    • H.K. Antworten

      Tja, Herr Droste …

      JETZT muß ich Sie leider bei der Denunziationierungsbehörde verpfeifen.

      Das „N-Wort“ !

      Also DAS war jetzt wirklich zuviel …

      🫢

    • Tina Hansen Antworten

      Oh lieber Alexander Drosten, leider habe ich Ihnen Kommentar erst gelesen, nachdem ich meinen bereits gepostet hatte. Wir sehen wohl beide die wunderbare Schwedin bereits auf dem Index…
      Ich habe gerade ihre Kriegstagebücher gelesen, die sie ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit geschrieben hatte. Vermutlich werden auch diese bald konfisziert werden müssen. Frau Lindgren hasste Hitler und fürchtete die Deutschen, aber noch mehr fürchtete sie die Russen und da hielt sie im Zweifelsfall…. ich will es gar nicht aussprechen, weil sonst dieser Blog verboten wird.
      Ihrer Tochter Karin, später übrigens eine begabte Übersetzerin, schenkte sie Puppen zum Geburtstag. Und sie war immer glücklich, wenn sie ihrer Familie in den Kriegsjahren Köstlichkeiten wie Schweinebraten (!!!), Kalbsleberwurst oder Heringssalat servieren konnte.
      Bisher sind diese Kriegstagebücher noch frei erhältlich. Sie tragen den Titel: „Die Menschheit hat den Verstand verloren“.

  3. Tina Hansen Antworten

    „Ich heiße Lisa. Ich bin ein Mädchen. Das hört man übrigens auch am Namen.“

    So beginnen die „Kinder von Bullerbü“ von Astrid Lindgren. Mir schwant Böses…

    • H.K. Antworten

      Nachdem die Antonio Amadeu-Stiftung ja bereits vor „blonden, sportlichen Junx“ und „Mädchen mit ( zwei ) Zöpfen“ gewarnt und empfohlen hatte, die Eltern „solcher Kinder“ besonders unter dem Aspekt „rääächts“ unter die Lupe zu nehmen, gehe ich davon aus, daß in kürzester Zukunft die Flüchtlingskinder aus der Ukraine ins Visier geraten werden.

      Aber, liebe Frau Hansen, kommen Sie bloß nicht auf die Idee, sich womöglich Rastalocken „anzueignen“ !

      Dann doch lieber das großzügige Angebot unsere frei-liberalen Justizministers annehmen und sich einmal pro Jahr ein neues Geschlecht auszusuchen …

      Obwohl: „TinUS“ klingt auch nicht schlecht …

      Nee, doch nicht.
      Erinnert zu sehr an „Tinnitus“ …

      • Tina Hansen Antworten

        Oh lieber H.K., so früh am Tage stellen Sie mich bereits vor ein so großes Problem.
        Die Sache mit den Rastazöpfen… Wie soll ich es sagen, ohne dass es es mir als… Mir fehlen ein bisschen die Worte. Also, meine Vorfahren stammen, soweit ich das weiß, sämtlich aus dem tiefsten Westfalen sowie aus Holstein und der Pfalz. Alle in unserer Familie haben…. und ich auch, natürlich…. also sozusagen von Geburt an… und das lässt sich auch kaum ändern… glaube ich…
        Also, um es auf den Punkt zu bringen: Meine von Geburt an relativ hellen Haare sind schlicht und ergreifend zu fein für Rastazöpfe. Von Natur aus. Es würde gar nicht gehen. Denke ich.
        Insofern bin ich hier aus dem Schneider. Aber ich habe trotzdem das Gefühl, mit diesem Beitrag irgendetwas falsch gemacht zu haben.
        Den Namen Tinus finde ich dagegen recht klangvoll. Er lässt Assoziationen an die alten Römer zu. Aber ob das erlaubt ist??

  4. Querdenker Antworten

    Wir haben es doch als Verbraucher in der Hand. Ich halte für mich fest, die Firma Ravensburger betrachtet links-woke Aktivisten als ihre neue und einzige Zielgruppe. Da ich nicht dieser Zielgruppe angehöre, werde ich bevorzugt zu einem Produkt eines Wettbewerbs greifen. Auch wenn ich mich in ein paar Jahren an den konkreten Grund meiner Abneigung nicht mehr erinnern kann, so wird das Image „Ravensburger nein danke“ fest verankert sein.

    • H.K. Antworten

      Und im Übrigen kaufen wir nur noch da, wo in den Prospekten oder in der Anzeige wenigstens EIN/E Quoten-Migrant*/-/:/_/•/In abgebildet ist.

      ( Ich schaue übrigens nur noch „Tatort“ & Co, wenn da mindestens ein/e Schwarzafrikanier*/-/:/_/•/In vorkommt … ).

      Da fällt mir ein:

      Afrikanische/r Kommissar*/-/:/_/•/In in DEUTSCHLAND ?

      Ist das nicht … ?

  5. H.K. Antworten

    „Mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten“ zitiere ich einmal aus dem soeben erschienen Artikel von Hubertus Knabe,

    „Der zweite Tod des Winnetou
    Der Ravensburger Verlag hat den Verkauf zweier Kinderbücher zum Film „Der junge Häuptling Winnetou“ gestoppt – wegen „verharmlosender Klischees“ über die Ureinwohner Amerikas. Das Vorgehen erinnert an die untergegangene DDR, wo die Bücher Karl Mays jahrzehntelang nicht gedruckt werden durften.

    VON HUBERTUS KNABE am 23. August 2022

    AUTORENINFO
    Hubertus Knabe ist ehemaliger Direktor der Stasiopfer-Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen und Autor des Buches „Die unterwanderte Republik. Stasi im Westen“ (Propyläen).

    In den sozialen Medien ist es Mode geworden, die Bundesrepublik als „DDR 2.0“ zu bezeichnen. Meist hinkt der Vergleich gewaltig, weil es in der DDR weder die Möglichkeit gab, die Zusammensetzung der Regierung zu beeinflussen noch gegen Staats- und Parteichef Erich Honecker zu demonstrieren. Die Bundesregierung betreibt auch keinen Staatssicherheitsdienst, der mit 186.000 Informanten die Bürger überwacht.

    Zuweilen erinnern die aktuellen Geschehnisse aber tatsächlich an die DDR-Vergangenheit. So hat der Ravensburger Verlag jetzt die Auslieferung von zwei Kinderbüchern gestoppt, die er zum neuen Kinofilm „Der junge Häuptling Winnetou“ (Regie: Mike Marzuk) gedruckt hatte. Der Verlag stellt sich damit in die Tradition der Machthaber in der DDR, wo Karl Mays Werke jahrzehntelang nicht gedruckt werden durften. Der Film ist eine Art Fortsetzung von dessen Romanen, in dem der zwölfjährige Sohn des Apachenhäuptlings die Hauptrolle spielt.

    Der Verlag begründete die Entscheidung mit den „vielen negativen Rückmeldungen“ auf die Winnetou-Bücher, die „verharmlosende Klischees“ über die Behandlung der indigenen Bevölkerung in Amerika enthielten. Das Feedback habe gezeigt, dass wir „mit den Winnetou-Titeln die Gefühle anderer verletzt haben“, wofür sich der Verlag auf Instagram entschuldigte. Wegen angeblicher rassistischer Stereotype wurden nicht nur ein Kinderbuch und ein Erstleserbuch aus dem Handel genommen, sondern auch ein Puzzle und ein Stickerbuch.

    Ganz ähnlich hatten auch die Kulturfunktionäre in der DDR argumentiert. Als der Karl-May-Verlag in Radebeul nach dem Krieg beantragte, mehrere Bücher des erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller neu aufzulegen, urteilte das Sächsische Volksbildungsministerium 1948 in einer internen Stellungnahme: „Eine Karl-May-Produktion ist vom Standpunkt der Volkserziehung grundsätzlich abzulehnen. Sie verführt die Jugend zur kritiklosen Anhimmelung aller billigen Räuberromantik und trübt ihren Blick für die Auseinandersetzungen mit dem wirklichen Leben.“ Die Zentralverwaltung für Volksbildung in Ost-Berlin entschied daraufhin: „Keine Karl-May-Produktion!“

    Ranzenkontrollen gegen „Schmutz- und Schundliteratur“
    In der DDR konnte man deshalb jahrzehntelang kein einziges Winnetou-Buch kaufen. Ostdeutsche Kinder und Jugendliche mussten sich entweder mit den Ausgaben im Bücherregal der Eltern oder Großeltern begnügen oder Verwandte aus dem Westen bitten, ihnen von dort ein Exemplar mit neuer Schrift mitzubringen. Dies mussten sie allerdings am DDR-Zoll vorbeischmuggeln, weil Karl Mays Werke als „Schmutz- und Schundliteratur“ galten. Auf zentrale Anweisung der SED wurden sie sogar aus den Bibliotheken entfernt. In den Schulen gab es sogenannte Ranzenkontrollen, bei denen die inkriminierten Bücher eingezogen wurden.

    In Zwickau wurden 1951 sogar 19 Jugendliche vor Gericht gestellt, die eine „Interessengemeinschaft Karl May“ gegründet hatten. Sie hatten sich zusammengefunden, als dessen Werke aus der Schulbibliothek in Werdau entfernt worden waren. Als der 15-jährige Karl Heinz Eckardt im Unterricht erklärte, dass ihm Mays Bücher immer noch besser gefallen würden als Gedichte des späteren DDR-Kulturministers Johannes R. Becher, bekam er einen strengen Verweis. Bald darauf begannen die Schüler, die sich in der Tradition der Weißen Rose sahen, heimlich Flugblätter gegen die SED-Diktatur zu verteilen. Eckardt wurden zu 14 Jahre Zuchthaus verurteilt.

    Während des Tauwetters in der DDR 1956 hofften viele Winnetou-Fans auf eine Lockerung des Verbots. Der Verlag Neues Leben lud zu einer Beratung unter dem Titel „Karl May – Ja oder Nein?“ ein. In einigen Bezirkszeitungen erschienen positive Artikel. Nach der Niederschlagung des Volksaufstandes in Ungarn im November war es damit jedoch vorbei. Auf einer Tagung im DDR-Kulturministerium wurden Karl Mays Bücher sogar mitverantwortlich für die Ereignisse gemacht.

    In der DDR war Winnetou ein Symbol für Freiheit und Aufrichtigkeit
    Nur die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft brachte 1958 eine kurze Erzählung heraus. Dies führte allerdings dazu, dass das Verdikt der SED nun erst recht bekräftigt wurde. Das ostdeutsche Börsenblatt prangerte einen Buchhändler an, der das Heft ins Schaufenster gestellt und dazu geschrieben hatte: „Nun auch bei uns“. In dem Begleittext hieß es, man habe „nie annehmen sollen, dass ein Verlag ernsthaft daran gedacht hätte, Karl-May-Bücher wieder herauszubringen“. Nun sei das Unglaubliche geschehen, und es sei nicht verwunderlich, dass die ersten Folgen einträten. Der Karl-May-Verlag, der 1913 in Radebeul, dem Wohnort des Schriftstellers, gegründet worden war, verlegte kurz darauf seinen Sitz ins westdeutsche Bamberg.

    Erst Anfang der 1980er-Jahre änderte sich die Einstellung der SED zum Häuptling der Apachen. Im Februar 1982 beschloss das Politbüro höchstselbst, den verfemten Autor zu rehabilitieren. Zu Weihnachten durfte das DDR-Fernsehen erstmals einen der westdeutschen Karl-May-Filme ausstrahlen. Auch Mays Werke wurden jetzt – nach fast 40-jähriger Zwangspause – gedruckt. Im Februar 1983 entschied Staats- und Parteichef Erich Honecker persönlich, das bereits Ende der 1920er-Jahre entstandene Karl-May-Museum in Radebeul zu modernisieren.

    Unter der Überschrift „Die Silberbüchse Winnetous“ hatte der Philosoph Ernst Bloch schon 1929 in der Frankfurter Zeitung über Mays Werke geurteilt: „Fast alles ist nach außen gebrachter Traum der unterdrückten Kreatur, die großes Leben haben will.“ In diesem Sinne war Winnetou auch in der DDR ein Symbol für Freiheit und Aufrichtigkeit. Um dem Alltag zu entfliehen, wurde es sogar Mode, sich als Indianer zu verkleiden und das Wochenende mit Gleichgesinnten in selbst gebauten Zelten zu verbringen. In der Fernsehserie „Weißensee“ sieht man, wie ein Volkspolizist einen solchen Ausflug in die Freiheit jäh beendet, indem er die Anwesenden zwingt, das Lagerfeuer zu löschen. Jetzt ist es der westdeutsche Ravensburger Verlag, der Winnetou erneut sterben lässt.“

    Wenn ich den Artikel nicht kommentiere, dann nicht, weil mir nichts einfiele …

    • H.K. Antworten

      Sorry:

      Es muß korrekt heißen

      „Mit Erlaubnis des Herrn Präsidenten“ zitiere ich einmal aus dem soeben bei CICERO erschienen Artikel von Hubertus Knabe“.

  6. GJ Antworten

    Da bin ich aber froh, daß ich Radebeul und das Karl-May-Haus sowie die Villa Bärenfett besucht habe. Wer weiß, wie lange das noch zugänglich ist. Wenn alles unter den Verdacht der kulturellen Aneignung gestellt wird, bleibt kein Stein mehr auf dem anderen. Da kann man sich an jedem Satz stoßen, frau auch. Erschreckend, es lauert überall. Heute Morgen gelesen: Mehr Geld für Deutschkurse für Erwachsene. Und wie nennen die Scherzkekse die Aktion zur Förderung der deutschen Sprache werbewirksam? „Deutsch 4 U“. Ich fasse es nicht, und außerdem auch kulturelle Aneignung!

  7. Renz Antworten

    10 kleine Negerlein, Juddeförz, Juddeherzen, Negerkopf,-küsse und Dschungelknutscher, Mohr, Ami als süßes Teilchen, uvm. Es hört nicht auf. Ich frage mich, wann man gegen Asterix und Obelix vorgeht. Bei denen wird fast immer ein Seeräuberschiff gebracht mt nem Neger ganz oben im Krähennest. Rassistischer geht es eigentlich nicht. Ah ja – Pippi Langstrumpf.
    Bin mal gespannt wann wir keine Vornahmen mehr aus 1000+1 Nacht unseren Töchter geben dürfen. Aneignung fremden Kulturgutes.

  8. H.K. Antworten

    Nachdem Ravensburger die Winnetou-Bücher vom Markt genommen und die ARD nun verkündet hat, keine Winnetou-Filme mehr auszustrahlen, können wir davon ausgehen, daß demnächst der Verkauf von entsprechenden Bluerays und DVDs sowie die Abrufbarkeit der Filme bei Streaming-Diensten ebenfalls entfällt.

    Vor einiger Zeit, als die „me2“-Debatte in vollem Gange war und bestimmte Personen aus Filmen entfernt oder der ganze Film auf den Index gesetzt wurde, hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem Freund, der ursprünglich von mir einige überzählige Bluerays/ DVD‘s haben wollte, dann aber doch nicht.

    „1. Platzmangel, 2. alles bei Amazon prime abrufbar“ war die Begründung.

    Die ganze Sache beginnt erst.

    Neben Asterix und Obelix gibt es noch „Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer“ ( eine „N“-Kind, und dann nich ein „Führer“ !! ), „Jim Kopf und die wilde 13“, alles Mögliche von der „Augsburger Puppenkiste“ und und und.

    Bin gespannt …

  9. GJ Antworten

    Heute ist ein toller Kommentar zur cancel-culture bei Ravensburger vom Journalisten Michael Kluger im Hanauer Anzeiger zu lesen. Auf den Punkt. Ich war begeistert und habe den privat rumgeschickt. Dann kamen Rückmeldungen, daß „eigentlich“ alle an Ravensburger schreiben „müssten“. Das Wort eigentlich gefiel mir nicht. Deshalb habe ich das Staubsaugen zurückgestellt und umpriorisiert. Auf der Homepage von Ravensburger habe ich mir eine nett aussehende Pressefrau ausgesucht und ihr eine Mail geschrieben. Mit Ravensburger und Winnetou sind viele Generationen aufgewachsen. Beides war und ist in jeder Familie zu finden. Das nun der gute Name Ravensburger mit linksideologischer cancel-culture verklammert ist, finde ich bedauerlich – für Ravensburger. Ich habe gefragt, ob als nächstes Biene Maja verboten wird, die spricht, was einer Biene in der wirklichen Natur nicht entspricht. Kulturelle Aneignung? Klischeehafte Darstellung? Und was ist mit Märchen? Klischeehaft und grausam. Brüder-Grimm-Denkmäler vom Sockel reißen? Habe dringend gebeten, die Kirche im Dorf zu lassen.

  10. Bernd Minzenmay Antworten

    „Vorwurf der kulturellen Aneignung“

    Diesen Leuten geht es doch gar nicht um die Sache, sondern um etwas ganz anderes: sie wollen unsere gewachsene Identität radikal verändern. Kein normaler Mensch glaubt sich doch im Ernst in seinen Gefühlen verletzt, wenn ein „People of Colour“ bei uns mit weissem Hemd und Krawatte herumläuft. Und wer glaubt umgekehrt denn im Ernst, dass sich einer unserer „normalen“ farbigen Mitmenschen aufregt, wenn ein „Weisser“ mit Rastalocken oder wo auch immer in einem Kostüm in Landestracht einer anderen Kultur erscheint. Die Intention dieser angeblichen Besorgtmenschen liegt ganz wo anders: Wir haben viel zu viele „Aktivisten“ und Schreihälse in unseren Medien, die jedem Auffälligen für seine schrägen Ideen breite Foren zur Verfügung stellen, die es dem normalen Konsumenten schwer machen, die fast schon holzhammermässig verbreiteten und oft jede Logik vermissen lassenden Ideologien dieser Leute und die Wirklichkeit auseinanderzuhalten. Lautstarke und teilweise aggressive Mini-Minderheiten haben es dabei leicht, weil die Bevölkerung träge ist und – was zB das aus dem Verkehr gezogene Buch anbetrifft – ein normaler Bürger niemals auf die Idee kommen würde, heute anzufangen, irgend einen Kommentar zur Frage der behaupteten Betroffenheit Dritter durch angebliche Diskriminierung des Volkes der Mescalero-Apachen durch Karl-May„´´ s Old Shatterhand-Geschichten zu schreiben.

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