Abschuss MH17: Kein begründeter Zweifel daran, was passiert und wer schuldig ist

In Amsterdam beginnt heute der Prozess um den Abschuss eines Passagierflugzeugs über der Ukraine am 17. Juli 2014. Die Maschine war unterwegs von Amsterdam nach Kuala Lumpur und wurde in zehn Kilometer Höhe von einer Flugabwehrrakete getroffen. 298 Menschen starben.

Vier Männer sollen verantwortlich für die Tragödie sein, drei Russen und ein pro-russischer Separatist aus der Ukraine. Keiner von Ihnen wird vor Gericht erscheinen, weil Russland die Auslieferung verweigert. Klar, verweigert Russland die Auslieferung. So wie Russland jegliche Mitwirkung an den Ermittlungen verweigert hat. So wie bewaffnete russische Milizen die Absturzstelle unmittelbar nach nach dem Abschuss hermetisch abriegelten und sowohl ukrainischen als auch niederländischen Ermittlern Zugang zu dem Gelände verweigerten. Wer nichts zu verbergen hat, verhält sich anders.

Ich habe in meinem ganzen Journalistenleben nicht eine zweite solche schlüssige Indizienkette gesehen, wie in diesem Fall. Zehntausende Telefonate wurden ausgewertet, Hunderte Zeugen werden in den nächsten Monaten in Amsterdam verhört. Und wer die Schuld trägt, daran gibt es keinen Zweifel, wenngleich ich nicht behaupten will, dass Russland bewusst den Abschuss angeordnet hat. In einem solchen schmutzigen Krieg mit Söldnern passieren solche Dinge, nicht nur auf russischer Seite. Jeder weiß das. Aber warum geben sie es nicht zu? Wegen zu erwartender Schadenersatzahlungen an die Hintergliebenen in hoher Millionenhöhe? Allein die albernen Fälschungen, mit denen Russland versuchte, die Verantwortung für den Abschuss dem Kriegsgegner Ukraine zuzuschieben, belegen, was für ein abgekartetes Spiel da lief und bis heute läuft.

Die Rechercheure des britischen Journalistengruppe Bellingcat haben in akribischer Recherche nachgewiesen, dass Flug MH 17 von einer russischen Buk-Rakete getroffen wurde. Eine mobile Abschussrampe mit vier Raketen war zuvor von russischen Söldnern in die Ostukraine und unmittelbar nach dem Abschuss wieder außer Landes nach Russland gebracht worden. Das alles ist belegt mit zahlreichen Fotos  und Videos aus öffentlich zugänglichen Quellen. Eine gute Zusammenfassung finden Sie hier.

Und hier

Die Zeitung „de Volkskrant“ schreibt, dass russische Agenten des Militärgeheimdienstes GRU auf Mitglieder des Untersuchungsteams angesetzt wurden, um ihnen manipulierte „Belege“ zuzuspielen. Eigentlich alles so wie immer, in der guten alten Zeit, nur dass das damals noch KGB hieß…

 

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Dieser Artikel wurde 21 mal kommentiert

  1. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    wahrscheinlich wird man Ihnen jetzt entgegenhalten, was die USA schon alles angestellt hat.

    • Klaus Kelle Antworten

      Zweifellos! Und es ist ja auch richtig, dass die Vereinigten Staaten auch Sauereien gemacht haben. Was Sie aber nicht erleben werden ist, dass die Putin-Fans auch mal irgendwann ihren verklärten Blöick vom Führer abwenden und den Mann als das betrachten, was er ist: ein Politkrimineller….

      • Alexander Droste Antworten

        „… dass die Putin-Fans auch mal irgendwann ihren verklärten Blöick vom Führer abwenden und den Mann als das betrachten, was er ist: ein Politkrimineller….“

        Von den Politkriminellen ist er zu unserem Glück einer der weniger Schlimmen.

  2. Alexander Droste Antworten

    Wo liegt der Ursprung der Ursachenkette? Was auch immer als Ergebnis dieser Ermittlungen rauskommen mag, Krieg ist überflüssig und schädlich. Leidtragende sind immer Unbeteiligte. Die Befehlshaber beider bzw. aller Kontrahenten sind diejenigen, die zur Rechenschaft zu ziehen sind. Aber sie sind immer außen vor und reiben sich die Hände. Nutznießer sind außerdem die Rüstungsindustrie und das dahinter stehende Kapital. Sie reiben ihre Taschen und Bäuche.
    Wenn man noch den Naturschutz mit in Betracht zieht, muss man sagen, Krieg ist die schlimmste Umweltzerstörung, Luft- und Wasserverpestung, Lebensraumvernichtung, Artenbedrohung, die man sich ausdenken kann. Dann wird ein versehentlicher Abschuss eines zivilen Flugzeugs ein Kollateralschaden von vielen. Wer bestraft eigentlich die Verwendung von angereichertem Uran als Munition? Wer sühnt für Bombardements von Hochzeitsgesellschaften?

    Diese Anklage des Flugzeugabschusses mag gerechtfertigt sein, ist aber eine Farce gegenüber all den anderen Kriegsverbrechen, die ungesühnt bleiben!

  3. Ruth Antworten

    Die Frage nach dem Motiv führt zu den wahren Tätern.

    Wer hatte ein Interesse daran, diese Maschine abzuschießen?

    Putin? Warum? Was hätte er davon?

    Ich bin da nicht so eifrig mit der Vorverurteilung.

    ————
    Ich wünsche mir hier vollständige Aufklärung.

    Aber nicht nur in diesem Fall.

    Auch bei den Morden in Hanau hätte ich gerne Fakten – wer hat die Mutter getötet? Wellche Rolle spielt der Vater bei all dem, der – sobald seine „grüne“ Erziehung seines Sohnes angesprochen wurde, sofort aus dem Zugriff der Fragesteller verschwand. Wenn ein rechts-radikales Motiv, warum und von wem wurde die Mutter getötet?

    Auch in Volkmarsen sind viele Fragen offen. Warum wurde eine Nachrichtensperre verhängt? Wer ist der Täter, nachdem man ja zunächst mit falschen Namen die Bevölkerung für dumm verkaufen wollte. Auch hier? Warum – was war das Motiv?

    • HB Antworten

      Gute Frage!
      Es gibt auch Gerüchte über einen Bandenkrieg, erst in FFM und dann in Hanau.
      Und, genau, warum hören wir nichts mehr von Volkmarsen mit 76 Verletzten, darunter fast 20 Kindern, das Jüngste 2 Jahre alt?
      Aber ein Flugzeugabschuss, einen Kontinent weiter, sechs Jahre her, der interessiert brennend!

    • Rainer Berg Antworten

      Die Hanau-Morde sind vermutlich komplizierter. Wenn es ein Bandenkrieg war, woher kannten die den wahnsinnigen Täter? Das riecht mir eher nach Geheimdienst, da passt vieles nicht zusammen und die Morde passierten kurz vor der Wahl in Hamburg, also wie auf Bestellung und gegen wen sie verwendet wurden, ist wohl klar.

  4. Rainer Berg Antworten

    Wieso sollte Putin den Abschuss angeordnet haben? Klingt nicht logisch. Mir kommt das ein wenig so vor wie beim Skripal-Anschlag. Putin steht besonders in Syrien im Weg und man versucht offensichtlich, ihn international schlecht dastehen zu lassen. Beim Skripal-Anschlag: Wenn schon der russische Geheimdienst einen Mord plant, ist das Opfer bereits tot, weiß es nur noch nicht. Und ganz bestimmt nicht mit einem Nervengas, das auf die ehem. SU weist. Da gibt es unauffälligere Möglichkeiten, jemanden in’s Jenseits zu befördern. Dann auch noch eine gut aussehende junge Frau, die in Mitleidenschaft gezogen wurde – schön mediengerecht. Vielleicht haben Russen die Maschine abgeschossen; ich weiß es nicht. Aber wenn britische Journalisten die Recherche gemacht haben, bin ich verdammt skeptisch. Übrigens, ein Verehrer von ehemaligen KGB-Leuten bin ich mit Sicherheit nicht, ich versuche aber fair zu sein.

    • Klaus Kelle Antworten

      Niemand behauptet das, dass er das angeordnet hat, lieber Herr Berg.

      Es war ein Versehen, ausgelöst von seinen Söldnern in der Ostukraine mit Raketen, die am Tag vorher aus Russland dorthin gebracht hat.

      Und damit sind wir beim Punkt: Russische Soldaten und Waffen haben auf dem Gebiet der Ukraine nichts zu suchen.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Die runden Einschußlöcher in Wrackteilen der MH17 sprechen leider deutlich gegen ein Versehen, denn sie deuten auf Beschuß durch ein Kampfflugzeug hin, wofür nur ein (west-) ukrainisches Flugzeug infrage kommt.

        Im übrigen haben auch ausländische Söldner (Black Water usw.) und Waffen nichts auf dem Gebiet der Ukraine zu suchen. Weniger sogar als russische Söldner, denn daß Russen (aus Rußland) an der Seite von bedrängten Russen (in der Ukraine) kämpfen, sollte doch verständlich sein. Zur Erinnerung: Es war Kiew, das den Krieg in der Ostukraine begann.

        • Klaus Kelle Antworten

          Lieber Friedrich,

          ich mag Deinen Humor sehr, wie Du weißt. Aber dieser Satz ist das Größe, was ich jemals von Dir gelesen habe:

          „denn daß Russen (aus Rußland) an der Seite von bedrängten Russen (in der Ukraine) kämpfen“

          Und dabei dachte ich, Karneval ist vorbei in diesem Jahr.

          Nur nochmal zur Erklärung: Welche Soldaten und Waffen in die Ukraine eingeladen werden, das entscheidet die Ukrainbe allein – jedenfalls in einer zivilisierten Welt.

          Wenn die „bedrängten Russen“ dort unzufrieden sind, gute Reise! Russland ist ja groß, da wird sich schon ein Plätzchen für die armen Bedrängten finden. Warum leben die eigentlich in der Ukraine und nicht in Russland? Denken erwünscht! Das fällt mir auch hierzulande auf, dass Putins größte Fans nie im Leben nach Russland ziehen würden. Und lassen sich auch ihr Gehalt mit dem bösen und wertlosen Euro auszahlen und nicht in Rubel.

          Wollen wir abschließend hoffen, dass Russlands Soldnertruppen nicht in Thüringen einfallen, um dem bedrängten Björn zur Hilfe zu eilen…

          • Christoph Friedrich

            Und wie ist das nun mit Syrien? Dort sind die Russen von der Regierung eingeladen, alle andere Ausländer wie Türken und US-Amerikaner haben demnach absolut nichts in Syrien zu suchen. Oder? Die US-Amerikaner in Afghanistan übrigens auch nichts, sie kamen ungeladen, während die Sowjets damals von der amtierenden afghanischen Regierung um Hilfe gebeten wurden.

            Die Russen in der Ostukraine sind nicht nur bedrängt – sie wurden von Kiew beschossen und bombardiert und wehren sich nun eben – daß Russen aus Rußland ihnen dabei helfen, sollte doch verständlich sein.

            Warum die Russen in der Ukraine dort leben und nicht in Rußland?
            Warum leben die Sorben in Deutschland und nicht meinetwegen in Polen? Warum leben die (wenigen verbliebenen) Kosovoserben dort und nicht in Serbien? Warum leben die Latinos in den USA dort und nicht in Mexiko? Und warum leben die Schwarzen in den USA dort und nicht in Afrika? Und warum leben die Türken in Deutschland hier und nicht in der Türkei? Ich darf doch wohl annehmen, daß Sie keine ethnischen „Säuberungen“ anstreben. Das mit dem Karneval fällt also doch eher auf Sie zurück.

            Und das mit den russischen Söldnertruppen in Thüringen sowie mit Herrn Höcke ist nun ein Blödsinn, für den Sie sich wirklich schämen sollten.

            Nebenbei bemerkt: Ich bin KEIN Putinfan, allerdings auch kein Putinhasser. Aber ich bin eben auch kein US- oder Westfetischist, der sich von Westmedien hinter die Fichte führen läßt (erinnern Sie sich noch an die Brutkastenlüge?).

            Und wissen Sie was? Auch wenn ich kein Putinfan bin – wenn ich nicht hier in Deutschland meine Heimat und meine Arbeit hätte und besser Russisch spräche, könnte ich mir durchaus vorstellen, nach Rußland zu ziehen. Allerdings gibt es Länder, in die ich noch lieber ziehen würde, wobei ich vor allem an Finnland denke (iih – das ist ja ein Nachbar Rußlands …) .

      • Christoph Friedrich Antworten

        Werter Herr Kelle,

        gibt es Ihnen eigentlich nicht zu denken, daß der Prozeß erst geschlagene sechs Jahre nach dem Abschuß eröffnet wird? Und daß zwar Ukrainer zur Ermittlung hinzugezogen wurden, aber keine Russen?

        Nebenbei bemerkt: Die Ukraine gehört schon alleine deswegen auf die Anklagebank, weil die ukrainische Flugsicherung das Passagierflugzeug in jene Gegend lenkte. Schon einmal darüber nachgedacht, warum sie das getan haben könnte? Wie heißt es doch so schön: „Denken erwünscht“.

        • Klaus Kelle Antworten

          „gibt es Ihnen eigentlich nicht zu denken, daß der Prozeß erst geschlagene sechs Jahre nach dem Abschuß eröffnet wird? Und daß zwar Ukrainer zur Ermittlung hinzugezogen wurden, aber keine Russen?“

          Nein, gibt mir nicht zu denken, dass Ermittlungen in einem Prozess mit fast 300 Toten und einem Russland, das jegliche Mitarbeit bei der Aufklärung verweigert, länger dauern.

          Natürlich ist die Ukraine involviert, wenn über ihrem Gebiet russische Söldner ein Verkehrsflugzeug abschießen.

          Russen sind natürlich eingeladen worden zu den Ermittlungen, aber sie verweigern sich und sagen, sie haben nichts damit zu tun. Wie das solche Regime halt machen. Hat sich wenig geändert…

          Und woher wissen Sie, dass „die ukrainische Flugsicherung das Passagierflugzeug in jene Gegend lenkte“? Auf die Antwort bin ich sehr gespannt. Compact? Oder RT?

          • Christoph Friedrich

            Also nochmals: Rußland hat nie die Mitarbeit an der Aufklärung verweigert, sondern wurde genau von dieser Mitarbeit ausgeschlossen.

            Ja, die Ukraine ist involviert, Rußland aber als Angeklagter ebenfalls, und in einem zivilen Standards entsprechenden Gerichtsverfahren wird selbstverständlich auch der Angeklagte gehört, in dieser Farce von Untersuchung allerdings nicht …
            Und wie schon geschrieben, gehört auch die Ukraine auf die Anklagebank, schon wegen der Fluglotsung über Kriegsgebiet, aber auch weil es durchaus Gründe gibt, einen Abschuß der MH17 durch die Ukraine anzunehmen.

            Auch wenn Sie Putin offensichtlich nicht mögen, Rußland ist ein demokratisches Land, Putin mit deutlicher Mehrheit demokratisch gewählt und seine Regierung eben deswegen eine Regierung, KEIN Regime.

            Es ist nun sechs Jahre her, aber so weit ich mich erinnere, wurde auch in deutschen Zeitungen (z.B. FAZ) davon geschrieben, daß jeder Staat und somit damals auch die Ukraine verpflichtet ist, Passagierflugzeuge an Kriegsgebieten vorbeizulotsen.

            Und schließlich: Auch wenn Sie nicht darüber nachdenken wollen – die sechs Jahre zwischen Vorfall und Prozeß sind durchaus eine ungewöhnlich lange Zeit.

            Übrigens: Kennen Sie den Spruch „Audiatur et altera pars“ (= es sei auch der andere Teil gehört)? Vielleicht wäre es auch für Sie gar nicht so verkehrt, auch bei RT nachzuschauen – selbstverständlich zusätzlich zu westlichen Medien.

            Zum Sie/Du: Mir ist nicht in Erinnerung, daß wir uns irgendwann geduzt hätten. Jedenfalls wäre Putin für mich kein Grund, vom Duzen auf Siezen umzusteigen. Verwechseln Sie mich mit jemandem? Wenn Sie aber möchten, können wir uns auch duzen.

      • Rainer Berg Antworten

        Lieber Herr Kelle,

        Zitat aus einem Film: … auch du wirst noch erkennen, dass viele Wahrheiten, an die wir uns klammern, von unserem persönlichen Standpunkt abhängen.

        Ich glaube, Sie möchten Putin oder Russland als Schuldigen sehen. Es ist wie z.B. beim Klimawandel; was als Fakten nicht in’s offizielle Bild passt, wird ausgeblendet. Runde Einschusslöcher weisen tatsächlich auf Beschuss durch Bordkanonen und eben nicht auf Rakententreffer hin. Ich habe mir die Links angesehen. Im Wesentlichen präsentieren Sie Bellingcat als unumstößlichen Beweis. Man kann mit Grafik-Untersuchungen tatsächlich Echtheiten feststellen, man kann jedoch, wenn man will und keiner ein Interesse an einer Anfechtung des Ergebnisses hat, auch das genaue Gegenteil beweisen. Die Welt hat auch gleich noch einen Link im Artikel eingefügt: „PUTIN UND DER GIFT-ANSCHLAG – Der Dauerleugner“. Die Formulierung „..leugner“ kommt mir irgendwie bekannt vor. Sie haben als Grundlage ihres Artikels einen mysteriöses Telefonmitschnitt. Wie kam der zustande? Auch hier wieder: eine reine Glaubensfrage.

        Aber abschließend schreiben Sie:
        „Und damit sind wir beim Punkt: Russische Soldaten und Waffen haben auf dem Gebiet der Ukraine nichts zu suchen.“

        Wenn russische Soldaten Russen beistehen (und ich meine nicht nur fünf Russen als Alibi), ist das für mich noch nachvollziehbar. Was aber haben amerikanische und westliche Truppen in Ländern wie z.B. Irak, Afghanistan oder Syrien zu suchen?

        Als die USA das Hussein-Regime in Folge des Irak-Krieges beseitigt haben, war ich zunächst sehr dafür weil ich dachte, dass die Menschen dort endlich eine freiheitliche Demokratie bekommen. Heute bin ich davon überzeugt, das die Menschen in diesen Regionen mit unserer Demokratie nichts anfangen können, ja sie sogar ablehnen und zum Teil auch hassen. Dann wurde fast das gesamte Millitär aufgelöst obwohl vorauszusehen war, dass die frei werdenden Soldaten nicht nach Hause gehen und Landwirtschaft betreiben werden. Wir, und damit meine ich nicht nur die USA, haben den Grundstein für das Entstehen von Terror-Organisationen wie dem IS gelegt. Immer wenn Regierungen unseren wirtschaftlichen Interessen nicht entgegen kommen, unterstützen wir sogenannte „Rebellen“, um diese Regierungen zu stürzen. Früher konnte man seine Soldaten in diese Regionen schicken und die Gebiete zur Kolonie erklären. Das geht heute nicht mehr, aber Sinn und Zweck ist gleich geblieben. Unter dem Ziel „Kamp gegen den Terror“ ist alles erlaubt, genau wie beim „Kampf gegen den Klimawandel“ oder dem „Kampf gegen Rechts“.

        Wenn man also die Frage stellt : „Was haben die Russen in der Ukraine zu suchen“, müsste man auch die Frage stellen: „Was haben wir in Afghanistan zu suchen?“. Es ist immer eine Frage des Standpunkts.

  5. Christoph Friedrich Antworten

    In der FAZ wurden damals Bilder von Wrackteilen gezeigt, auf denen kreisrunde Einschußlöcher zu sehen sind. Solche Einschußlöcher können unmöglich von einer Buk-Rakete kommen, deren Sprengkopfsplitter haben in etwa eine doppelte T-Form. Die runden Einschußlöcher stammen offensichtlich von Kampfflugzeug-Bordkanonen, und für den Einsatz von Kampfflugzeugen kommt dort nur die (West-) Ukraine infrage. Was die Ermittlungen betrifft: Russische Ermittler wurden von der internationalen Ermittlungskommission ausgeschlossen. Und was die Interessenlage betrifft: Damals waren die Ostukrainer im Vormarsch, hatten also überhaupt kein Interesse daran, ein Passagierflugzeug abzuschießen, Rußland ebensowenig, die (West-) Ukraine dafür umso mehr.

    • B. Minzenmay Antworten

      Interessante Kampftechnik-Spekulationen!
      Aber welche Luftwaffe schiesst heute noch mit Bordkanonen statt mit Lenkwaffen? Und auch die aussergewöhnlich sportliche Angiffs-Strategie fasziniert: Anflug auf den Feind auch noch von vorne!! Madonna!!!

      • Christoph Friedrich Antworten

        Auch moderne Kampfflugzeuge haben Bordkanonen – neben Abschußvorrichtungen für Luft-Luft-Raketen natürlich. Übrigens deuten die Spuren in den Wrackteilen genau darauf hin – neben runden Einschußlöchern, die nur von Bordkanonen stammen können, auch unregelmäßige Löcher, wie sie von Raketensprengköpfen stammen. Die MH17 wurde also wahrscheinlich sowohl mit Bordkanonen als auch mit Raketen beschossen. Denkbar wäre der Einsatz von Bordkanonen, um die Piloten gezielt zu ermorden, ehe sie einen Notruf absetzen konnten, und der folgende Einsatz der Rakete(n), um das Flugzeug möglichst schnell (noch über dem Donbass) zum Absturz zu bringen.

        Und von einem Angriff von vorne habe ich nichts geschrieben. Die gezeigten Spuren auf den Wrackteilen deuten vielmehr darauf hin, daß die MH17 von schräg hinten beschossen wurde. Auch von dort läßt sich ein Cockpit beschießen.

        Nebenbei bemerkt: Während des 2.Weltkrieges galt bei der deutschen Luftwaffe der Angriff von vorn oben als die beste Angriffsrichtung gegenüber den US-B17 („Flying Fortress“-Bomber).

      • Christoph Friedrich Antworten

        Fest steht anhand der Wrackteile: Das Cockpit der MH17 wurde gezielt beschossen. Lenkwaffen treffen zwar das anvisierte Flugzeug, aber der genaue Treffpunkt ist unsicher.

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