Alle gegen Merz! Weil er die letzte Chance für die Volkspartei CDU ist….

Wer wird neuer Vorsitzender der Christlich-Demokratischen Union (CDU)? Wer übernimmt die Herkulesaufgabe, den Schaden der Merkelschen Politik der vergangenen – sagen wir – fünf Jahre aufzuräumen und der Partei Adenauers und Kohl das Schicksal der italienischen DC zu ersparen? Friedrich Merz, Armin Laschet oder Norbert Röttgen?

Und wer wird dann neuer Bundeskanzler? Markus Söder, der erstarkte Löwe aus dem Alpenvorland? Oder – für Menschen wie mich das Horrorszenario schlechthin – tritt Angela Merkel selbst noch mal als Kanzlerkandidatin an? Meine Phantasie reicht leider nicht aus, mir das als ernsthafte Alternative vorzustellen. Die drei Herren (mit Jens Spahn im Grunde vier, aber der ist noch jung genug) warten auf den Karrieresprung und würden sich eine solche Volte kaum bieten lassen. Aber in der AfD-Zentrale würden die Sektkorken knallen, sollte Frau Merkel wirklich noch mal auf den Schild gehoben werden. In der AfD-Spitze sind einige von Merkels größte Fans, denn nur sie und ihre Politik sichern auch in Zukunft den Bestand der größten Oppositionspartei in Deutschland.

Sie wissen, ich selbst bin CDU-Mitglied seit 42 erlebnisreichen Jahren. Die Union ist meine politische Heimat seit ich als 16-Jähriger in Schüler Union (SU) und Junge Union (JU) eintrat. Eine große Sammlung aus Konservativen, Liberalen und Christlich-Sozialen ist im Grunde genial und hat auch Jahrzehntelang in Deutschland bestens funktioniert. Aber ich fürchte, wenn Friedrich Merz Anfang Dezember nicht zum Parteivorsitzenden gewählt wird, dann ist es Zeit, endgültig Abschied zu nehmen.

Friedrich Merz ist nicht so konservativ, wie ich mir das wünsche. Und bei manchen der Themen, die für mich wichtig sind, schwächelt er, etwa, wenn es um die grassierende Gender-Idiotie im Land geht oder den Offenbarungseid bei der Familienpolitik – einst die unangefochtene Domäne der Union. Ach, wie wünschte ich mir eine Kristina Schröder zurück im Bundesfamilienministerium….

Aber Friedrich Merz hat das System gegen sich. Umfragen belegen, dass er beim Fußvolk der CDU, den Mitgliedern an der Basis und den Wählern, mit großem Abstand führt. Aber nicht beim Parteiestablishment, dort wird er – wie man hört – bisweilen nahezu gehasst. Und wissen Sie warum? Weil er unabhängig ist, finanziell autark, ein Anführer, ein glänzender Debattenredner, einer, der den Laschets und Günthers jeden Tag allein durch seine Existenz und Präsenz vor Augen führt, wie überlegen er ihnen ist.

Friedrich Merz als Parteivorsitzender hieße sicher nicht, dass alles gut wird für die Treuesten der Treuen in der Union und für – nicht zu vergessen – unser Land. Aber er hätte eine Chance. Viele würden bleiben und sich die ersten Monate anschauen, um dann zu entscheiden, ob die Union 2021 noch ihre Partei ist. Merz würde eine Chance bekommen, womöglich die letzte. Und genau deshalb werden die Verwalter der Niedergangs aus der Merkel-Ära alles dransetzen, den Prozess der Sozialdemokratisierung der Union zu stabilisieren und auszubauen. Aber das ist nur möglich, wenn sie ihn verhindern. Und sie werden alles daransetzen, Merz als Parteichef zu verhindern.

Und genau so ist das auch zu verstehen, wenn Armin Laschet jetzt vorschlägt, den CDU-Bundesparteitag wegen Corona zu verschieben….

 

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Dieser Artikel wurde 30 mal kommentiert

  1. Marion Köhler Antworten

    Wahre Worte! Es ist einfach nur noch traurig mit ansehen zu müssen, was aus dieser einst großen Partei wird. Aber nach all den Querelen der letzen Jahre und der Umgang der CDU -Mitglieder mit denen, die Kritik äußerten oder dem durch Merkel erzeugten Richtungswechsel ohne dass sich Widerstand formierte, wird die CDU ohne Friedrich Merz , als letzte Chance, nur noch ein Schatten ihrer selbst werden. Vielleicht kommen andere Gruppierungen, die das linksgrüne System zurück drängen, aber dann müßten die Bürgerlichen über ihren Schatten springen und mit den Menschen zusammenstehen, die da sind und nicht welche die man sich wünscht.
    Ob uns das gelingt?

  2. DivineCrusader Antworten

    Manchmal wünsche ich mir die großen Staufer mögen dem Kyffhäuser entsteigen und ihr, durch die Kurfürsten verliehenes Recht wahrnehmen.

    Merz ist hier auf jeden Fall mein Favorit, vor allem bei den anderen Kandidaten.
    Wie wäre es denn, wenn Herr Laschet sich mal um die Kriminalität in NRW kümmert? Oder um die Infrastruktur? Wie er es damals angekündigt hatte.
    In Moria war er auch mal zu Besuch.
    Überall setzen sich deutsche Politiker ein und hier vor Ort….?!

    Hat noch jemand von dem Skandal mitbekommen, den man kürzlich Herrn Merz andichten wollte?
    In einem Interview sagte dieser im Grunde:
    – Schwuler Kanzler ok
    -Pädophiler Kanzler nicht ok

    Der Mainstream machte daraus
    -Merz sagt alle Schwulen sind Pädophil

    Eben ganz wie Herr Kelle es schreibt:
    „[…]Und sie werden alles daransetzen, Merz als Parteichef zu verhindern.[…]“

  3. Johannes Antworten

    Herr März ist m.E. die letzte Chance für die CDU, in einigermaßen glaubhafter Weise Konservative an die CDU zu binden. Ich denke aber, dass die CDU diese Chance nicht ergreifen wird. Dazu ist an der CDU Spitze einfach der Wunsch zu stark, kommendes Jahr das „SPD-Pferd“ gegen das „Grünen-Pferd“ zu tauschen.

    Bei allen selbst verursachten Schwächen und Blößen der AfD, hoffe ich, dass die heimatlos werdenden Konservativen wenigstens darüber nachdenken, dort eine neue politische Heimat zu finden. Und vielleicht einmal informellen Kontakt suchen, um sich ein Bild abseits der „Höcke- und Flügel Verzerrung“ zu machen.

    Sie könnten durchaus positiv überrascht werden.

  4. Markus Mittwoch Antworten

    Die Gretchenfrage lieber Klaus ist doch, haben die Delegierten noch einmal den Mut, sich gegen Ihre Basis (den Wähler zu stellen)?

    Ich würde sagen das liegt an uns.

    Wir müssen unseren Delegierten klar machen, dass wir sie dieses Mal nicht davon kommen lassen.

    Wir müssen ihnen klar machen, dass sie im Auftrag zur Wahl gehen und wir nicht akzeptieren, dass evt persönliche Karrierepläne ihr Abstimmungsverhalten beeinflussen.

    Kurz um, müssen wir glaubhaft rüber bringen, wählt so, wie die Mitglieder euch beauftragt haben, oder wir beenden eure Karriere.

    Druck aus dem Kanzleramt kann mit Sicherheit unangenehm sein, der Zorn der Basis aber noch viel mehr.

    Lasst uns Druck machen.

    Liebe Grüße aus Bielefeld, Markus

    • Konrad Kugler Antworten

      Und wie machen wir das, Herr Mittwoch?

      Seit Langem grüble ich darüber, aber gerade kam mir eine einfache Idee: Postkarten direkt an die Privatadresse des eigenen Abgeordneten. Daß auch die Ehe-mwd davon erfährt.

      Auf meiner steht dann: „CDU und CSU sind geistig so armselig dran, daß sie nicht einmal merken, daß der Kampf gegen Rechts ausdrücklich gegen sie selbst läuft.“

      SO WIRDS MIT UNS ZWOA NIX MEHR!

  5. Dieter Zirn Antworten

    Bin komplett Ihrer Meinung! Genau das habe ich vor drei Wochen in der FAZ so kommentiert. Ergebnis: Fünf Sterne. Nicht nur das Partei -Establishment zittert vor Merz. Nein, auch die meist älteren Leser wollen ihn nicht, weil er ihnen zu kompetent, zu arrogant, zu wirtschaftsliberal ist. Dann lieber Armin Lasch, das Merkel-Revival. Dasselbe gilt für die irrlichternde Redaktion der FAZ. Merz hat allerdings einen taktischen Nachteil: Er harmoniert nicht mit Grün. Das ist wohl der wichtigste Grund für das Zögern der CDU-Spitze.

  6. Angelika Antworten

    Ich werde weiterhin die AfD wählen, aber im Grunde glaube ich nicht mehr an den Sinn von Wahlen. Ich mache es halt, weil es praktisch kein Aufwand ist und man es dann halt machen kann. Ob es irgendetwas nutzt oder nicht.

  7. Angelika Antworten

    Merz wird es sicher nicht. Er ist kein Parteisoldat, sondern eher ein Einzelgänger. Schlecht in einer Partei. Aber zu einem Trump, dem die Meinung der anderen sch…egal ist und der die Partei von außen aufmischt, reicht es bei ihm auch nicht.
    Und viele CDU-Wähler wollen Harmonie. Jemand wie Trump wäre bei ihnen extrem unbeliebt. Die Wut ist noch nicht so groß wie in den USA.

  8. Wolfgang Bensch Antworten

    Was sagt denn Merz selbst?
    Hier ist ein Essay in der FAZ dazu von ihm verfasst:
    https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/essay-von-friedrich-merz-die-partei-des-wandels-17016853.html
    „Angela Merkel selbst hat die Zeit nach Helmut Kohl mit einem tiefen Bruch, ja mit einem völligen Zerwürfnis begonnen, ausgelöst mit ihrem Namensbeitrag als damalige Generalsekretärin der CDU in dieser Zeitung am 22. Dezember 1999. Anlass war die Parteispendenaffäre, aber in Wahrheit steckte mehr dahinter:
    „Die CDU muss laufen lernen“ war der Kerngedanke, den sie damals formulierte, ebenfalls nach einer langen Regierungszeit der Union.
    Angela Merkel hat die Partei solide und skandalfrei durch die Jahre geführt. Und doch muss die CDU nun wieder einmal „laufen lernen“, sie muss auf dem Fundament des Bestehenden Ideen für die Zukunft des Landes entwickeln, die für das vor uns liegende Jahrzehnt tragfähig sind. Ein einfaches „Weiter so“ reicht dafür nicht aus. Die Herausforderungen zu Beginn der 2020er Jahre sind andere als im Jahr 2000. Auch Dankbarkeit für das Erreichte wird bei der Bundestagswahl im nächsten Jahr keine Rolle spielen.
    Wir stehen vor einer neuen Begründungsnotwendigkeit unserer Politik, ja vor der Notwendigkeit, Teile unserer Politik selbst für die Zukunft neu zu formulieren. Blaupausen aus der Vergangenheit gibt es dafür nur wenige. “
    Das dürfte so sein, wie er es dort beschreibt.

    • H.K. Antworten

      „ … Angela Merkel hat die Partei solide und skandalfrei durch die Jahre geführt. …“

      Stimmt.

      Sie war, nein, sie IST und BLEIBT Deutschlands beste Bundeskanzlerin, die wir je hatten.

      Sie hat „das beste Deutschland, das wir je hatten“ aus diesem Land gemacht.

      Sie hat dafür gesorgt, daß wir ein Deutschland haben, „in dem wir gut und gerne leben“.

      Sie hat dafür gesorgt, daß es in diesem Land keine Kinderarmut, keine Altersarmut, keine Pfandflaschen sammelnden Rentner*innen ( und *außen ), die beste Bildung, die besten Schulen und Universitäten, die beste Infrastruktur, das beste Internet, den besten und günstigsten Strom und vor allem das größte und solideste Wirtschaftswachstum und die beste Innere und Äußere Sicherheit gibt, die wir je hatten, so daß wir alle frohgemut in die Zukunft schauen können.

      Und daher:

      Liebe, höchstgeschätzte, alternativlose Frau Kanzlerin, unsere „Mutti“:

      Bitte beschließen Sie mit Herrn Tschentscher und Herrn Söder ( und meinetwegen mit den „Ministerpräsidentinnen“ ( von denen 2 MinisterpräsidenINNEN und 14 MinisterpräsidENTEN sind, wegen der 2 Ladies aber ALLE bei ARD und ZDF nur „MinisterpräsidentINNEN“ genannt werden ):

      1. Der Bundestag wird wegen Obsoleszenz aufgelöst ( Ein Parlament, dessen Präsident es bereits nach 8 Monaten darauf aufmerksam machen muß, daß es an wesentlichen Entscheidungen der Regierung gar nicht beteiligt wird, ist mehr als flüssig, nämlich überflüssig ).

      2. Die Länderparlamente werden wegen falscher, der Kanzlerin nicht genehmer Zusammensetzung aufgelöst ( so wie die Regierung in Thüringen ).

      3. Die Bundestagswahl 2021 wird wegen Corona auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Das Infektionsrisiko wäre überproportional hoch. Außerdem könnte ein Ergebnis herauskommen, das wieder rückgängig gemacht werden müßte.

      4. Die größte, beste, alternativloseste Bundeskanzlerin, die dieses Land je hatte, wird zur „Regierungschefin auf Lebenszeit und über den Tod hinaus“ ernannt.

      5. Alle Parteien außer CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke werden verboten.

      6. Die Parteien CDU, SPD, FDP, Grüne, Linke werden zur „MED“ ( Muttis Einheitspartei Deutschlands ) vereint.

      7. Damit all das entsprechend kommuniziert werden kann, wird das „Bundesministerium für demokratische Wahrheit und absolute Information“ gebildet, zu dessen Amtsinhaber „auf Lebenszeit und über den Tod hinaus“ Peter Altmaier ernannt wird.

      8. Damit alle Bundesbürger*innen ( und *außen ) über den selben Informationsstand verfügen, werden ARD, ZDF, Phoenix, Sat 1, RTL und alle weiteren bestehenden und noch zu gründenden Fernsehsender, Rundfunkanstalten, Tages-, Wochen-, Monatszeitungen, alle Magazine, Illustrierten, youtube, Twitter, facebook, instagram sowie alle übrigen Internetmedien, außerdem alle Werbeprospekte, regionalen Käseblättchen und alle Festnetz- und Mobilfunkgesellschaften dem „Bundesministerium für demokratische Wahrheit und absolute Information“ unterstellt.

      9. Im Jahr 2022 übergibt Deutschland sämtliche Finanzen, Steuereinnahmen, Bundes- und Länderhaushalte und -vermögen, Firmen- und Privatvermögen, Kirchenvermögen sämtlicher kirchlicher Institutionen sowie alle liquiden und immobilen Werte an die EU.

      10. Im Jahr 2022 verzichtet Deutschland auf jegliches Stimmrecht in der EU sowie auf jegliches Personal und Material der Inneren und Äußeren Sicherheit.

      DEUTSCHLAND FÜR ALLE !

      Ach, ich bekomme feuchte, leuchtende Augen …

  9. H.B. Antworten

    Was könnte ein Herr Merz machen, wenn er CDU-Vorsitzender und, vielleicht noch wichtiger, CDU-Kanzlerkandidat werden würde? Angenommen, die CDU wird zusammen mit der CSU stärkste Partei und strebt die Regierungsbildung an. Mit wem geht man zusammen? Mit der FDP? Das wird nicht passieren, da überhaupt in Frage steht, ob die Partei mit Ihrer Profillosigkeit überhaupt in den neuen Bundestag kommt. Einer der drei klassisch linken Parteien? Wobei die SPD wohl nicht gewünscht wird und die „SED“ eigentlich als Koalitionspartner unvorstellbar ist. Es bleiben dann nur die Grünen übrig. Da kann der CDU-Kandidat aber noch so schwarz sein, er kann mit denen nur zusammengehen, wenn er selbst giftgrün schimmert. Von daher ist eigentlich völlig egal, wen die Union aufstellt, es wird in jedem Fall eine grünliche Politik geben.

    Wann würde ein konservativer Kandidat wirklich Sinn machen? Wenn er bereit wäre einer wirklich konservativen Partei ein Koalitionsangebot zu machen, die programmmäßig so aufgestellt ist wie die CDU im Jahre 2003. Vorausgesetzt natürlich, diese Parteien hätten eine Mehrheit. Ich nehme an, das Forum ahnt jetzt wen ich hier meine.

      • H.B. Antworten

        Wir signieren nicht mit den gleichen Kürzeln. Achten Sie bitte auf die Interpunktion. Ich denke, die Forumsteilnehmer sind damit nicht überfordert

        • S v B Antworten

          Ideal ist die etwas verwirrende Gleichheit der Kürzel wohl trotzdem nicht, werte/r H.B. Da gebe ich Frau HB schon recht. – Bitte nehmen Sie mir meinen Einwand nicht übel…

  10. Gregor Kühn Antworten

    Nachdem die CDU sich aller konservativen Werte konsequent entledigt hat und unter Merkel so beliebig wurde, dass sie längst anschlussfähig für linksgrüne Politik geworden ist, geht es nur noch um ein Ziel: Machterhalt. Um jeden Preis. Und das wird nur mit den Grünen gehen. Das kann man exemplarisch an Söder illusionslos beobachten. Und weil Merz der ungeeignetste Kandidat für eine schwarz-grüne Koalition ist, wird er nicht der Parteivorsitzende und Kanzler-Kandidat werden. Im Zweifel entscheidet sich die CDU immer für die Macht.

  11. S v B Antworten

    Im Grunde ist es doch alles andere als ein hoffnungsfrohes, ja ein geradezu armseliges Zeichen, wenn Sie, lieber Herr Kelle, Ihren Verbleib in der CDU an einem einzigen Mann festmachen (müssen). Glauben Sie denn wirklich, die CDU könnte jemals wieder auch nur annähend zu der Partei werden, die Ihnen in so wertvoller Erinnerung geblieben ist? Sie wird es nie und nimmermehr. Wie meinte schon der große Friedrich Nietzsche so lapidar wie ernüchternd: Selbsttäuschung ist die schlimmste aller Lügen. Wie recht er damit hatte. Nietzsches kluge Erkenntnis lässt sich selbstredend auch mit all jenen in Verbindung bringen, die schon über Jahre nicht müde werden, ihrer über alles geliebten, ehemals großen, stolzen und verlässlich (liberal-)konservativen Volkspartei nachzutrauern. Es ist aus und vorbei mit der CDU wie man sie einmal kannte; sie ist ein für allemal passé.

    Auch unter der Führung eines Friedrich Merz bleibt die massive Positionsveränderung, welche die Partei unter Merkel sehr bewusst in Richtung Linksgrün vollzogen hat, irreversibel. Wetten, dass? It’s come to stay, wie der Engländer sagt, sprich, etwas ist gekommen um zu bleiben. Punkt. Hat Merz nicht schon auffallend bald seine Sympathien für eine schwarz- grüne Koalitionspartnerschaft kommuniziert? Was das letztlich bedeuten würde, ist unschwer zu erraten. Vielleicht könnte Merz gar noch von Glück reden, wenn die CDU dereinst überhaupt als Senior-Partner aus dem Rennen um die Kanzlerschaft hervorgehen sollte; und nicht die Grünen. Ein Jahr kann kurz sein, aber mitunter sicher länger als mancher annehmen mag. Gerade auch – aber gewiss nicht nur – aufgrund des anhaltenden Corona-Wirrwarrs ist es gewiss „noch unmöglicher“ denn je, irgendwelche Vorhersagen bezüglich des Wahlausgangs 2021 zu treffen. –

    Obwohl ich auch kein Fan von Merz bin, scheint er mir von allen Kandidaten noch der – was soll ich sagen? – akzeptabelste, erträglichste… . Keiner der gehandelten Kronprinzen Queen Angelas überzeugt mich zu mehr als, na ja, sagen wir mal 45 Prozent. Ob es am Ende gar „zeittypisch“ sein könnte und/oder „kulturspezifisch“, wenn sich Deutschland, was die „Qualitäten“ von Kanzlerkandidaten angeht, ganz allmählich in Richtung der in den USA vorliegenden Gegebenheiten zu bewegen scheint?

    Was letztgenanntes Land angeht, so frage ich mich schon seit längerem, wie es angehen kann, dass es in einer Nation von annähend 300 Millionen Einwohnern (davon vermutlich mehr als genügend in Amerika geborene, volljährige, intelligente, kultivierte, charaktervolle, vernünftige, vorausschauende und politisch ausnehmend fähige Männer – jaja, und Frauen) partout keine andere Wahlmöglichkeit existieren soll als die zwischen zwei betagten, sich mit großen Schritten ihrem „Verfallsdatum“ nähernden, Kandidaten – Donald Trump und Joe Biden. Man bedenke – diese Zwei sind die einzigen Kandidaten für die Besetzung der absoluten Schlüsselrolle in einer der wichtigsten – wenn nicht gar DER wichtigsten -Schaltstelle der Welt? Ja, muss es denn ausgerechnet einer DIESER „biden“ sein? Mutig, irgendwie. Allerdings, eine mögliche und ausschließliche Funktion Bidens als „Ein- bzw. Aufstiegshilfe“ für Kamala-Harris ist inzwischen wohl auch nicht mehr auszuschließen. Amerika – bis zum heutigen Tage wirst du deinem Ruf als DAS Land der unbegrenzten Möglichkeiten mehr als gerecht.

    • Klaus Kelle Antworten

      Hätten Sie „geglaubt“, was die unscheinbare Frau Merkel aus der Uckermark aus der CDU und diesem Land machen würde?

      Sebastian Kurz zeigt uns allen, was möglich ist, wenn die richtige Person vorne steht. Ob Merz das ist, weiß ich auch nicht, aber ich halte ihn für die letzte Chance der Union…

      • S v B Antworten

        Nein, das hätten wohl viele, vermutlich sogar die allermeisten, nicht. Aber inzwischen geht es nicht mehr darum, dass die CDU einen völlig neuen Weg beschreiten sollte (wie es unter Merkel geschah), sondern dass vielmehr eine Kehrtwende hin zu den ehemals hoch geschätzten konservativen Werten vollzogen werden sollte. Und da gerade in den jüngeren sowie mittleren Alterskohorten der verpönte „Rückschritt ins tiefste Mittelalter“ gewiss auf wenig Gegenliebe stieße, würde eine „Re-Konservatisierung“ der CDU selbst einem Herrn Merz nicht gelingen. Dass die CDU also wieder zurück zu ihren Wurzeln finden könnte, dass eine Rückbesinnung auch nur im Rahmen des Möglichen liegen könnte, ist eine Illusion. Der Merkelsche Parteiumbau war gründlich, sehr gründlich. Dies wurde in der Vergangenheit immer wieder deutlich. Die Veränderungen sind – mit Ausnahme von Petitessen – irreversibel. Längst schon hat man sich auch in den Reihen der CDU den Moden des hippen, linksgrünen Zeitgeistes verschrieben. Und so beißt eben nicht nur die sprichwörtliche Maus, sondern auch ein Friedrich Merz keinen Faden ab.

        • Konrad Kugler Antworten

          Zu S v B

          Da steht noch ein anderes massives Problem herum, die offiziöse RKK auf einem Fundament, so bröselig wie Tilsiter Käse. Dazu die jämmerlichen Vereine ZdK und Kath. dt. Frauenbund, Maria-II.0

          Der „Fels“ in der Brandung wirkt wie ein Besenstiel.

        • Labrador Antworten

          Meine ungeteilte Zustimmung liebe SvB.
          Es sei den Herr Merz entwickelt
          – Steherqualitaeten, die alles erwarte are und zu vermutende ein Vielfaches übertreffen
          – einer erhebliche Durchtiebenheit, die notwendig scheint um in der CDU aufzuräumen, er wird mindestens ebensoviele Parteifunktionäre wegräumen müssen wie Frau Merkel, er marschiert dabei aber (zumindest derzeit noch) gegen den Schneesturm wegen der Kampfhennen (um HB zu zitieren).
          – die Aggressivität gegen den politisch korrekten Zeitgeist und die Dickfelligkeit eines Donald Trump um die zu erwartenden Angriffe der Medien abzuschütteln.

          Möglicherweise täusche ich mich ja, aber ich sehe diese Eigenschaften nicht im Portfolio von Herrn Merz.

      • Labrador Antworten

        Sebastian Kurz wird aus österreichischer Sicht in Deutschland überbewerte.

        Klar, Merkel ist ihm mit ihrem “Werk” ein Jahrzehnt voraus, aber Kurz zeigt durchaus auch sehr beklagenswerte Eigenschaften.

        ZB die Auswahl seiner Mitarbeiter/Minister
        – unsere Verteidigungsministerin wetteifert mit UvdL, wer den größeren Schaden anrichten kann,
        – die Grüne Justizministerin überrascht mit Aussagen die an Sawsan Chablis gemahnen,
        – eine zuvor hochgelobte junge Staatssekretärin entwickelt Allmachtsfantasien …)
        – die Frau für “Alle Fälle” zeichnet sich allein durch Loyalität aus

  12. HB Antworten

    Der Kanzlerkandidat wird in Bayern „ausgeschnapst“. Seinerzeit in Wolfratshausen (Frühstück mit Stoiber). Heuer in Herrenchiemsee (Seefahrt mit Söder).
    Oh Gott, wie gut verstehe ich jetzt die Abneigung des Horst Seehofer gegen seinen Nachfolger! Dieser Wadelbeisser seines Herren (Stoiber) wäre nie etwas geworden in Bayern, wenn Guttenberg nicht diesen Doktorblödsinn gemacht hätte!
    „Franz Joseph, hilf uns! Ich hör Dich noch! Wie hast Du dieses Weiberregiment immer genannt? Krampfhennen!“
    Ich darf das sagen, ich bin eine Frau, erfolgreich in allem, was ich begonnen habe, ohne Quote!

  13. KJB-Krefeld Antworten

    Ob eine Rheinische Frohnatur „Laschet“, Ein „Landflüchtiger“ nach Wahlniederlage (na. wer wohl ?) oder ein Friedrich Merz, ein Schwanzeinzieher nach Abwahl als Fraktionschef (2001) den Parteivorsitz erlangt, dürfte eigentlich „Schnuppe“ sein.
    Die von einer FDJ Mieze entkernte Partei dürfte der SPD in die Bedeutungslosigkeit folgen. Unter Merz als Vorsitzendem dürfte es nur etwas länger dauern.

  14. W.L. Antworten

    Das ist doch alles klar erkennbar:

    Eine schwache (nur machttaktisch bärenstarke) Chefin hat Heerscharen von Menschen um sich gesammelt, die allesamt fachlich noch viel schwächer sind. Diese finden sich in den Parteigremien, Ministerien, Landesregierungen, im Parlament, in den Medien, als zusätzliche StaatssekretärInnen usw.. (die Herrschaft der Pflaumen hat Ulf Poschardt das mal treffend genannt.)

    Die meisten dieser Würstchen hätten größte Mühe, in der Wirtschaft oder an anderer Stelle, wo es um Leistung ginge, einen auskömmlichen Platz zu finden. Frau M. hat Abhängigkeiten geschaffen, wie sonst kaum jemand vor ihr.

    Mit Herrn Merz käme plötzlich ein Chef daher, der selbst bewiesen hat, dass er auch an anderer Stelle bestehen und Erfolge erringen kann. Da ist doch die Angst flächendeckend groß, dass man plötzlich für sein Geld arbeiten und vielleicht sogar noch Leistung beweisen und Gesetze einhalten müsste – wo man doch eigentlich nur strippenziehen, schlaumeiern und schleimen kann.

    Klar, dass so ein neuer Chef verhindert werden muss. Da klüngelt man doch lieber so lange, bis man wieder einen schwachen Chef auf den Sessel gehoben hat, der auch nur Machttaktiker ist, aber unter dem man verantwortungslos und egoistisch weiter sein Schäfchen ins Trockene bringen kann – ohne sich durch Sachverstand und Leistung auszeichnen zu müssen.

    Also: Am besten laschet man alles, so wie es ist – oder so ähnlich.

    Deutschland? Ist doch egal!

  15. W.L. Antworten

    Und außerdem:
    Mutti mag den Friedrich nicht, deshalb trauen sich diese ganzen Nichtskönner an ihrem Rockzippel auch nicht, mit dem Schmuddelkind zu spielen.

    Falls doch noch etwas schief gehen sollte: Dann wird die Wahl einfach rückgängig gemacht, hat doch im Probelauf auch schon geklappt, als Mutti die SED in Thüringen an die Macht geputscht hat.

    Wenn sogar die Lindner-Jünger einen FDP-Mann opfern, weil Mutti das so will, dann klappt das bei dem Friedrich wieder, garantiert.

    Herr Merz wäre die einzige schwache Hoffnung für ein längerfristiges Überleben der CDU – er wird‘s nicht!

    Die CDU ist Mutti nämlich piepegal!

  16. Dr. klaus Rocholl Antworten

    Merz… Eine CHANCE ????

    Wenn so eine Chance aussieht – wie sehen dann bloß die Alternativen aus?
    Wie schlimm muß es um ein Land stehen, in dem ein solcher Dauerloser ohne Mumm und Rückgrat als „Chance“ bezeichnet wird… sogar als „LETZTE CHANCE“?

    Wenn März die „letzte Chance“ ist – dann haben wir WOIRKLICH KEINE Chance mehr!

    • H.K. Antworten

      Stimmt.

      1. Nur:

      Herr Merz ist sicher nicht DER Vorsitzende und DER Kanzler.
      Er wäre eher das geringste Übel.

      2. Nur:

      Mit diesem Problem ist die CDU nicht allein.

      Schauen wir uns doch einmal die Koniferen der anderen Parteien an:

      SPD: Die Top Ten der Parteivorsitzenden, an deren Spitze nun die überaus sympathische, allseits fachkundige Eskia Sasken und der weltgewandte, leicht extrovertierte Walter Norbert Borjanns stehen, nachdem sie den 389 Tage pro Jahr arbeitenden Buchhändler aus Würselen und danach „Widdewiesiemirgefällt“ Pippi Langstrumpf abgelöst haben, der Bundeskommunionanzug Heiko, oder doch lieber Olaf, der G20-Schreck ?

      FDP: Die Einmann-Show Lindner mit dem Dauertalker Kubicki und dem Grafen, der meint, aufgrund seiner langjährigen Tätigkeit auf der Regierungsbank dem österreichischen Kanzler öffentlich Nachhilfe im Regieren geben zu müssen ?

      Grüne: Keine-Ahnung-aber-ich-sag-mal-was-Redford-Habeck, Kobold-BärINböckIN, Prinzessin Lillifee Hofreiter oder lieber die nach allen Seiten offene Göri-Katri ?

      Linke: Stasi-Gysi, Reiche-sinnvoller-Arbeitzuführer Riexinger, Porsche-Ernst ? Oder lieber die Thüringer-Blumensträuße-Schleudererin, deren Name mir nicht einfällt ?

      AfD: Vogelschiß-Gauland, Mausausrutscherin von Storch, Wunderland-Alice Weidel, Ich-will-nicht-in-den-Bundestag-Meuthen ?

      Wohin ich schaue, nur absolute Koniferen …

      Denk ich an Deutschland in der Nacht, …

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