Arbeiteraufstand in der DDR 1953: Eine Million gegen die Diktatur

Haben Sie es bemerkt? Heute war ein Feiertag, einer der wenigen wirklich wichtigen in Deutschland. Die meisten der großen Medien erinnerten pflichtschuldigst, aber erkennbar ohne jeden journalistischen Elan, an die dramatischen Ereignisse am 17. Juni 1953 in der DDR.

Aus einem spontanen Protest der Arbeiter in Betrieben Ost-Berlins gegen die von den SED-Machthabern angeordnete Erhöhung der Arbeitsnorm bei gleichbleibendem niedrigen Lohn, erwuchs innerhalb von Stunden eine Welle, die den gesamten Osten Deutschlands erfasste. In 701 Städten und Gemeinden in der DDR erhoben sich mehr als eine Million Menschen, Betriebe wurden bestreikt, die Auflösung der Volkspolizei gefordert. Die Oberbonzen Ulbricht und Grotewohl flohen – na, wohin schon – zu ihren russischen Freunden ins Hauptquartier der Sowjets in Berlin-Karlshorst.

Schnell wurden Forderungen nach freien Gewerkschaften und nach Absetzung der SED-Machthaber laut. Zwei Jugendliche kletterten aufs Brandenburger Tor, um die dort wehende rote Fahne der Kommunisten unter dem Jubel einer großen Menschenmenge herunterzufreißen. Während der massiven Proteste wurden dann auch Sprechchöre laut, die die Wiedervereinigung der zerrissenen Teile unseres Vaterlandes forderten

Eine deutsche Sternstunde – die Arbeiter machten den Anfang und dann stand die Bevölkerung auf, um das Joch der Diktatur abzuschütteln. Anders als zunächst bei der Maueröffnung Jahrzehnte später übrigens, war die spontane Begeisterung und Sympathie für die Menschen in Ostdeutschland groß. Auch im Westen versammelten sich überall Bürger, um ihre Solidarität mit den Landsleuten in Ostdeutschland zu zeigen. Wenige Tage nach dem Aufstand in der DDR redete Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU)  im freien Westteils von Berlin und sagte: „…da wir dieser, unserer Toten gedenken. Der Toten, die ihr Blut dahingaben für die Freiheit. Deren Blut von brutalen und grausamen Machthabern vergossen wurde, um ihre tyrannische Herrschaft aufrechtzuerhalten.“

Ja, es gab sie damals, die CDU mit einem klaren politischen Kompass, die gleiche Partei, die heute einen vom Volk abgewählten Ministerpräsidenten Ramelow im Amt hält und eine linksextreme Gegnerin unseres freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Systems zur Verfassungsrichterin in Mecklenburg-Vorpommern wählt. Einfach nur ekelhaft, diese Prinzipienlosigkeit der Partei Adenbauers und Kohls, die jetzt zu einer Partei Merkels geworden ist.

55 Ostdeutsche wurden beim Volksaufstand getötet und Hunderte verletzt. Etwa 15.000 wurden inhaftiert, 18 Demonstranten standrechtlich erschossen. Sowjetische Militärtribunale (SMT) und DDR-Gerichte verurteilten eine große Zahl angeblicher Rädelsführer. Bis Januar 1954 ergingen allein durch DDR-Gerichte 1.524 Zuchthausurteile und zwei Todesstrafen. Die Zahl der SMT-Urteile war deutlich höher.

Allein hätte der SED-Staat den 17. Juni 1953 keine 48 Stunden überlebt. Aber da waren ja noch die „Freunde“ aus Russland, die sowjetische Besatzungsmacht, die mit ihren Panzern den Freiheitswillen der Deutschen im Osten brutal rücksichtslos niederwalzte. Alleine diese historische Tatsache – von der Berlin-Blockade will ich gar nicht anfangen – macht mich fassungslos, wenn ich heute die Geschichstvergessenheit mancher Landsleute höre, die von einer Achse „Berlin-Moskau“ träumen und dem transatlantischem Bündnis lebewohl sagen wollen. Sie haben nichts gelernt und nichts begriffen. Geschichte wiederholt sich irgendwann wohl doch….

In Zeiten des medialen Mainstreams sind freie, unabhängige und seriöse Medien extrem wichtig für unsere offene Gesellschaft. Gemeinsam mit vielen anderen bürgerlich-konservativen Internet-Journalisten bemühe ich mich hier auf denken-erwünscht darum, auch anderen Blickwinkeln eine Öffentlichkeit zu verschaffen. Das ist nur möglich, wenn die Freunde der Meinungsfreiheit unsere Arbeit auch finanziell unterstützen. Wenn Sie dazu in der Lage und willens sind, freue ich mich über jede Unterstützung zum Beispiel über PAYPAL hier

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. Christ343 Antworten

    Nicht vergessen werden sollte auch der Waldbrüder, die vor allem im Baltikum gegen die Sowjetmacht kämpften.
    Heute ist der Kampf gegen die Linke wichtig. Aber auch auf der rechten Seite sollte man selbstkritisch sein. Viele Rechtskonservative wollen viel Geld für Rüstung ausgeben. Dies ist ein Fehler.
    Das Christentum muss reformiert werden. Man sollte offen sein für alternative Ansätze, z. B. Rudolf Steiners Anthroposophie. Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

  2. gerd Antworten

    „Nicht russische Panzer und Maschinengewehre, nicht Maschinenpistolen der Kommunisten konnten sie schrecken, sie davon abhalten, ihr Leben zu wagen und zu opfern.“

    „Wir werden nicht ruhen und wir werden nicht rasten – diesen Schwur lege ich ab für das gesamte deutsche Volk -, bis auch sie wieder Freiheit haben, bis ganz Deutschland wieder vereint ist in Frieden und Freiheit.“

    Konrad Adenauer, 23. 6. 53, in seiner Trauerrede vor dem Rathaus Schöneberg

    Was haben seine Nachfolger aus dieser Freiheit gemacht? Wo ist der Friede, den der erste Bundeskanzler so herbei gesehnt hat? Damals standen wir an den Gräbern der Märtyrer von Freiheit und Frieden. Heute stehen wir am Grab der Demokratie, die spätestens da geopfert wurde, als man auch unter Mitwirkung der CDU beschloss, das ungeborene Leben zum Töten frei zu geben. Nun sind die Alten und Schwachen dran. Dazu braucht es keine Panzer und Maschinengewehre, das geht ganz offiziell durch Gesetze. Das würde selbst eine Vorstellungskraft vom ersten Kanzler durchbrechen.

  3. HB Antworten

    Die heutigen Russen sind sowenig kollektive Stalinisten, wie die heutigen Deutschen kollektive Nazis sind. Uns hat die Welt nach den Kriegen und dem Holocaust auch die Hand gereicht!

  4. colorado 07 Antworten

    Ja, auffallend, interessant und vielsagend(?), dass der 17. Juni dieses Jahr journalistisch weitgehend ausfällt. Warum? Doch nicht wegen Corona.

  5. Thomas Antworten

    In den großen Medien habe ich nichts gefunden, als ich nachgeschaut habe, das war dann wohl gut ‚versteckt‘.
    Eine Stellungnahme oder eine Würdigung durch den Herrn Bundespräsidenten habe ich auch nicht gefunden: auf der Seite des Präsidialamtes wird zwischen 16.6.: „Gespräch über Rassismus“ und dem !8.6.: „Digitaltag…WIRvsVirus“ NICHTS angezeigt! Arbeiteraufstand gegen den SED-Staat? Erinnerungskultur? Gedenken an die Opfer?

  6. Christoph Friedrich Antworten

    Nur zur Klarstellung:

    Weder träume ich von einer Achse Berlin-Moskau, noch will ich unbedingt einen Abschied Deutschlands von der Nato.

    Allerdings wünsche ich durchaus ein gutes Verhältnis zwischen Deutschland und Rußland – das heutige Rußland ist nicht mehr die ehemalige Sowjetunion, Putin ist auch kein Stalin oder Breschnew.

    Und ich wünsche mir die Nato wieder als das, was sie einst war – nämlich ein reines Verteidigungsbündnis. Leider ist sie in den letzten Jahren immer mehr zur Pudelgesellschaft unter einer immer aggressiveren US-Bulldogge geworden.

  7. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Bildzeitung
    Rheda-Wiedenbrück – Um 8.30 Uhr am Freitagmorgen rückte die Bundeswehr am Haus der Kreisverwaltung Gütersloh (NRW) an.

    Die 25 Soldaten aus dem 40 Kilometer entfernten Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Augustdorf sollen den Landkreis bei den Corona-Tests der rund 5000 Tönnies-Mitarbeiter unterstützen.

    „Der Landkreis hat ein Hilfesuchen gestellt, das gestern in Berlin beim Kommando territorialer Aufgaben genehmigt wurde“, sagt Oberstleutnant Uwe Kort (60). „Das Hilfesuchen umfasst den Einsatz von 25 Soldaten – 13 Sanitätssoldaten, die die Testung durchführen und 12 Soldaten, die die dazugehörige Dokumentation erstellen.“ Ihr Einsatz auf dem Tönnies-Werksgelände ist bis Dienstag bewilligt.

    Wie ist das eigentlich?
    Darf die BUNDESWEHR im INLAND eingesetz werden?
    Gib den REGIERIGEN den kleinen Finger und schwups ist die ganze Hand weg!

  8. Felix Becker Antworten

    Ich habe keinen journalistischen Elan anlässlich des 17.Juni beobachtet! So ist das nun (leider) im linksgrün bestimmten Mainstream! Herr Kelle: Widerspruch: Das heutige Russland ist nicht die Sowjetunion. Ich träume nicht von einer „Achse Berlin – Moskau“. Aber ich habe große Zweifel, ob Deutschland wirklich gut mit den USA fährt! Mein Eindruck ist (und nicht erst mit diesem Trump), dass die USA uns mehr als Vasall denn als Bundesgenosse sehen. Und ob ein Bundesgenosse, der völkerrechtswidrige Kriege (z.B.Irak) führt nicht eher auf die Anklagebank gehört, ist doch eine offene Frage. Aktuell erdreisten sich die USA Sanktionen gegen Richter internationaler Gerichte zu verhängen, weil diese us-amerikanische Kriegsverbrechen bearbeiten wollen. Wo die USA in den letzten Jahren agierten von Lybien bis Syrien haben sie Chaos hinterlassen. Und aktuell wollen sie uns zwingen ihr teures Frakinggas zu kaufen statt des preiswerteren Russengas. Fahren wir wirklich gut im Bündnis mit den USA? Wir sollten mit Russland gut zusammenarbeiten und mit der EU ein gleichberechtiges Verhältnis zu den USA aufbauen. Ja, wir müssen mehr Mittel in die Bundeswehr stecken und die USA können viel Geld sparen, wenn sie auf Rüstungsabbau statt auf Aufrüstung setzen ganz zu schweigen von Kosten völkerrechtswidriger Kriege.

    • W. Lerche Antworten

      Ich sehe das wie Sie. Aber wie auch immer, wir (Deutschland) sollten uns mit allen vertragen. Wir sollten endlich frei von femden Interessen, selbstbewusst und unsere eigenen Interessen in den Fokus nehmend uns für Frieden und Ausgleich in der Welt einsetzen. Ich sehe gar nicht ein, dass wir für irgendwelche Oligarchen in den USA, Russlands oder Chinas u.U. „verheizt“ werden.
      Warum lassen wir uns von wenigen reichen Leuten (Oligarchen) unser Leben vorschreiben, z.B. ob wir geimpft werden, kontrolliert oder in den Krieg ziehen.
      Gleiches gilt für russische und chinesische Oligarchen.

      Ich bin mir ziemlich sicher, dass unser nächster Bundeskanzler/in voll und ganz die Agenda unterstützt, die uns in die aktuelle Situation im Lande und in der Welt gebracht hat. Jemand anderes bekommt für dieses Amt kein Go, bzw. würde im Vorfeld medial abgebügelt. Oder trifft das nicht zu?

  9. Klaus Hilbert Antworten

    Es ist meiner Meinung nach unredlich, das heutige Russland mit der Sowjetunion eines Stalin zu vergleichen. Wenn jemand heute die Bundesrepublik mit dem Deutschland Hitlers vergleichen würde, wären wir auch empört!

  10. KJB-Krefeld Antworten

    Den 17. Juni 1953 habe ich als 18 jähriger Schüler in West – Berlin hautnah erlebt. Daß die heutige rot/grüne Presse diesen Termin nicht mehr erwähnt, sollte uns Normalbürger njcht überraschen, denn unsere Presse trauert heute noch dem Ende der DDR nach. Alles. was unseren Qualitätsmedien heute noch am Herzen liegt, ist der Kampf gegen Rechts, Unterstützung des Terrors der ANTIFA; und Abgreifen der Zwangsgebühren der Öffentlich rechtlichen Volksverdummungssender

    • W. Lerche Antworten

      Diese Rot/Grünen trauern der DDR nach. Ich erinnere mich an damalige SPD-Funktionäre, die darauf drängten, endlich die DDR als Staat völkerrechtlich anzuerkennen. Einige von denen sind gerne mal „rüber“ gefahren. Das war für sie wie eine Reise in eine entfernte, rückständige Welt, so in etwa wie ein Besuch im Safaripark oder Zoo. Dorthin umsiedeln und leben wollte dort keiner von denen.
      Sie benutzten den real existierenden Sozialismus als Alibi für ihr Gewissen, so wie sie es heute mit der Umwelt, dem angeblichen Rassismus, dem Gleichheitswahn tun.
      Sie brauchen immer etwas, was sie gut finden, wohinter sie sich verstecken können, um nicht selber mitten drin sein zu müssen.
      Die „lieber rot als tot“-Fraktion kann ich ja noch verstehen, denn wer will schon tot sein?! Das erinnert mich an deren vorauseilenen Gehorsam gegenüber dem Islam.
      Es ist immer der gleiche Schlag Leute, oftmals immer dieselben.

      1953 waren bescheidene und aufgeregte Zeiten. Das Kriegsende war nur ein wenig länger her als die große illegale Masseneinwanderung 2015. Trotz dieser Unruhen und des Aufbegehrens zeichnete sich eine bessere Zukunft ab, was bei der Vergangenheit gar anders sein konnte. Heute dagegen ist es genau umgekehrt. Unruhen, Gesetzesbruch und Aufbegehren gegen den Staat zeichnen eine schlimme Zukunft, was nach 70 guten Jahren gar nicht anders sein kann. Heute sind die Akteure unversöhnlich und nicht auf ein gutes Leben aus, welches sie bereits geschenkt bekommen haben. Vielleicht würde es helfen, wenn man nicht jedem alles in seinen Allerwertesten hineinbläst, sondern dass jeder sich sein Glück erarbeiten und verdienen muss, so wie es 70 Jahre lang erfolgreich funktionierte.

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