Brennpunkt Iran: Ist in einem unerklärten Krieg alles erlaubt?

Der Nahe Osten kommt nicht zur Ruhe und wird wohl nie zur Ruhe kommen. Nach Libyen, Syrien und dem Irak nun also der Iran. Wieder der Iran. Ich war noch nie dort, lese immer von Atommachtgelüsten der Mullahs, von Vernichtungsphantasien gegenüber Israel und aufgehängten Homosexuellen. Kein sympathisches Land, sollte man meinen. Freunde, die dort waren oder von dort stammen, berichten von gebildeten und kultivierten Menschen und von Jugendlichen, die den westlichen Lebensstil durchaus zu schätzen wissen.

Nun also die Tötung des iranischen Generals Ghassem Soleimani in Bagdad mittels einer amerikanischen Drohne. Angeblich hat US-Präsident Donald Trump die Liquidierung des Mannes persönlich angeordnet, der sicherlich ein übler Bursche und für den Tod vieler Menschen – auch Amerikaner – persönlich verantwortlich ist.

Darf man sowas tun wie Trump, wenn man sich nicht in einem offenen Krieg befindet? Nein, darf man nicht. Darf man seinen Todfeinden nur wohlte,perierte Briefe schreiben, um sie nicht zu reizen? Natürlich auch nicht. Regime wie in Teheran aber auch in vielen anderen Staaten der Welt, allen voran Großmächte wie China und Russland, scheren sich einen Dreck um unsere moralischen Standards im Westen. Das ist bedauerlich, denn  zivilisierter Umgang ist nicht nur in einer Gesellschaft, sondern auch im Umgang mit anderen Staaten ein hohes Gut. Aber die Welt ist (leider) nicht so, wie sie sein könnte, wenn sich alle an die Spielregeln hielten. Die Welt ist ein ungemütlicher Ort, und auch wenn wir im Westen weiter „die Guten“ sein wollen, sind Konflikte mit Despoten. Diktaturen und besonders Atommächten nicht mit Heiko Maas – für mich der schwächste deutsche Außenminister aller Zeiten – und Diversity-Programmen zu lösen. Hitler-Deutschland wurde nicht von Sozialarbeitern und einem Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk befreit, sondern von Soldaten. Und mit Waffen.

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Dieser Artikel wurde 73 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Da haben also ein paar Provokateure aus dem Iran die amerikanische Botschaft in der Hauptstadt des Irak attackiert und die USA haben keine bessere Antwort darauf als einen hochrangigen General des Iran in der Hauptstadt des Irak MIT EINER RAKETE zu liquidieren. Dieser General wurde von der iranischen Bevölkerung als Held gefeiert. Man könnte ja die Provokateure und deren Befehlshaber gefangen nehmen. Das ist Aufgabe der irakischen Regierung! Sie würde es gewiss gerne übernehmen. Man kann ihr ja eventuell dabei helfen. ABER NICHT MIT RAKETEN! Diese Aktion ist ein Akt der Ignoranz und Arroganz der aller höchsten Sorte, brutal und unangemessen. Typisch USA!

    Das nennt man dann Vergeltung oder gar „Frieden stiftender Einsatz“ „Peace keeping Operation“. Genau genommen ist es aber Völkerrechtsbruch und gehört als Kriegsverbrechen, als Angriff ohne UNO-Mandat geahndet! Aber solcher Terror wird gebilligt. Nun, der Terror von unten hat neue Nahrung bekommen. Danke dafür.

    Ob man den Iran mag, sei mal dahin gestellt. Er spricht dem Land Israel die Existenzberechtigung ab. Das hat konkrete historische Wurzeln. Dann mag wohl auch noch irgendetwas religiöses mitschwingen. Unsere Aufgabe ist es Israel zu schützen und die Koexistenz Israels mit der arabischen und persischen Welt zu versöhnen. Gelingt uns das? NICHT MIT RAKETEN!

    Alle mir bekannten Iraner, die hier in Deutschland im Exil leben, habe ich als ausgesprochen höfliche und gebildete Menschen kennen gelernt. Ihr Aufenthalt in Deutschland wird vor allem mit dem Mullah-Regime begründet. Wir sollten sie stärken, damit sie irgendwann die Möglichkeit bekommen, dieses Regime wieder auszutauschen. Aber es ist ihr Regime, nicht unseres. Deswegen ist es nicht unsere Aufgabe und auch nicht die der USA, dieses auszuwechseln, sondern ihres.

    „Regime wie in Teheran aber auch in vielen anderen Staaten der Welt, allen voran Großmächte wie China und Russland, scheren sich einen Dreck um unsere moralischen Standards im Westen.“

    Das ist auch gut so, denn keines dieser Staaten hat in dem Maße Völkerrecht seit vielen Jahrzehnten gebrochen und Völkermorde im Ausland begangen, wie es die USA mit Hilfe u.a. auch von Deutschland tun. Es geht nachweislich um Geld und Ressourcen. Für solche Standards schäme ich mich. Ganz ehrlich!
    Was die genannten Regierungen mit ihrer eigenen Bevölkerung anstellen, ist zwar ebenfalls mitunter verachtenswert, aber das ist unseren „Gutmenschen“ völlig schnuppe. Humanitäre Hilfe ist nur die Möhre an der Angelrute, hinter dem der Esel (wir Zivilgesellschaften) herläuft. Es geht einzig um Macht und Geld. Und Doppelstandards sind keine, die man teilen sollte!

    • Christoph Friedrich Antworten

      Jene Provokateure dürften eher Irakis als Iraner gewesen sein (Bagdad liegt schließlich im Irak und ist so einige Kilometerchen vom Iran entfernt), wahrscheinlich Schiiten, vielleicht (VIELLEICHT!) auch vom Iran gesteuert. Und jene Provokationen rechtfertigen keinen Mord (davon abgesehen wurden MEHRERE Menschen bei dem Drohnenangriff ermordet). Die Verletzung der irakischen Souveränität kommt noch dazu, und so mancher Iraki, der ansonsten den Iran nicht so mag, dürfte nach diesem Mehrfachmord um einiges weniger von den USA amüsiert sein. Schurkenstaat – die USA entwickeln sich außenpolitisch leider mehr und mehr zu einem solchen.

  2. Alexander Droste Antworten

    “ … lese immer von Atommachtgelüsten der Mullahs, von Vernichtungsphantasien gegenüber Israel und aufgehängten Homosexuellen. Kein sympathisches Land, sollte man meinen.“

    Verschwörungstheorien, nicht wahr? Wo steht das? Nach der Brutkastenlüge, oder Massenvernichtungswaffenfantasien oder anderen ungeheuerlichen Geschichten, erdichtet von Leuten wie Claas Relotius, sollte man solche Theorien NICHT GLAUBEN!

    Da halte ich mich inzwischen lieber an Daniele Ganser, Michael Lüders oder gar an Christoph Hörstel, egal was man denen nachsagt. Übrigens werden diese gerne diffamiert von eben jenen Propagandaorganen, die den Krieg lieben.

  3. Alexander Droste Antworten

    „Darf man seinen Todfeinden nur wohlte,perierte Briefe schreiben, um sie nicht zu reizen? Natürlich auch nicht.“

    Ja unser hochgelobter Bundespräsident – wie heißt der doch gleich? – hat dem Mullahregime zum Jahrestag der islamischen Revolution gratuliert! Ist das nicht großartig?!

  4. gerd Antworten

    „Das ist auch gut so, denn keines dieser Staaten hat in dem Maße Völkerrecht seit vielen Jahrzehnten gebrochen und Völkermorde im Ausland begangen“

    Eine gewagte These: Die Liste der Völker die über Jahrhzehnte von Russland geknechtet wurden ist genau wie lange? Die UdSSR umfasste ganz Osteuropa, ganz Nordasien sowie große Teile Zentralasiens. Das sind eine Menge Völker. Der eiserne Vorhang wurde genau von wem gebaut und bewacht? Wer hat vor und nach der sog. Kulturrevolution und der danach folgenden Hungerkatastrophe mal eben 30-40 Millionen Chinesen über die Klinge springen lassen?

    • Alexander Droste Antworten

      Wann endete die Herrschaft der UdSSR? Was geschah danach mit den Staaten, die zum WP und der untergegangenen UdSSR gehörten? Wie viele Menschen starben nach der Auflösung der UdSSR durch Völkermorde und Völkerrechtsbruch?

      Wo geschah die „Kulturrevolution“ und wessen Leben wurden vernichtet? Im Ausland?

      Wie viele Kriege führten die USA seit 1990 außerhalb ihres Territoriums mit wie vielen Toten? Welcher Krieg war durch die UNO legitimiert?

      Was kostet der Apfel, wie viel wiegt die Birne?

      „Was die genannten Regierungen mit ihrer eigenen Bevölkerung anstellen, ist zwar ebenfalls mitunter verachtenswert, aber das ist unseren “Gutmenschen” völlig schnuppe. Humanitäre Hilfe ist nur die Möhre an der Angelrute, hinter dem der Esel (wir Zivilgesellschaften) herläuft.“

  5. Andreas Meier Antworten

    Eine gute Frage wäre doch:
    Wie würden die Kommentarschreiber dieses Forums reagieren, wenn die wahrlich hier recht unbeliebte Kanzlerin Merkel bei einem amerikanischen Drohnenangriff in Paris getötet würde?

    Ich vermute die meisten hier, mich eingeschlossen, würden sich demonstrativ hinter die Bundesregierung (auch hinter Minister Maas und Vizekanzler Scholz) stellen, weil sie tödliche Gewalt und Einmischung von Außen verurteilen.

    Bei einer Reise durch den Iran habe ich ebenfalls eine sehr kultivierte Bevölkerung kennengelernt, die ähnlich gespalten ist, wie Europa oder die USA: Die einen wollen nichts lieber als einen europäischen Lebenswandel im Iran führen können, die anderen unterstützen sehr den außenpolitischen Kurs ihrer Regierung und dass religiöse Werte im Iran mehr zählen als Konsum. Beide Gruppen waren ausnahmslos freundlich zu europäischen Gästen. Ich bin mir auch sicher, dass beide Gruppen sich nun erstmal hinter ihrer Regierung vereinen werden und die Demonstrationen gegen die Regierung durchs Trumps Attentat an Kraft verlieren werden. Leider fördern sich die Extremisten auf gegenüberliegenden Polen gegenseitig.

  6. gerd Antworten

    „Wie würden die Kommentarschreiber dieses Forums reagieren, wenn die wahrlich hier recht unbeliebte Kanzlerin Merkel bei einem amerikanischen Drohnenangriff in Paris getötet würde?“

    Eher würde Donald Duck in Paris von einer amerikanischen Drohne getötet, als Frau Merkel. Was genau haben sie konstruktives zu den massenhaften Völkerrechtsverletzungen der UDSSR und China zu sagen, die Sie ja anscheinend im Gegensatz zu ihrem Lieblingsfeind, als einen Hort des Wohlergehens und Friedens betrachten.

    • Christoph Friedrich Antworten

      Darf ich darauf hinweisen, daß es die Sowjetunion (alias UdSSR) längst nicht mehr gibt? Im Gegensatz anscheinend zu Ihnen ist meine Moral keine doppelte – ich verurteile ALLE Völkerrechtsverletzungen, egal von wem sie an wem begangen wurden. Und ich versuche nicht von den US-Völkerrechtsverletzungen abzulenken, indem ich auf andere, lange zurückliegende Völkerrechtsverletzungen hinweise.

      • S v B Antworten

        „Und ich versuche nicht von den US-Völkerrechtsverletzungen abzulenken, indem ich auf andere, lange zurückliegende Völkerrechtsverletzungen
        hinweise.“ – Wie auch ein bekanntes Sprichwort so trefflich warnt: Wer mit dem Zeigefinger auf andere deutet, vergisst darüber, dass gleichzeitig drei andere seiner Finger auf ihn selbst zeigen. Sich aus ideologischen oder sonst welchen Gründen inhaltlich dezidiert auf die eine oder andere Seite zu schlagen, macht angesichts der Tatsache, dass erwiesenermaßen keiner der Kontrahenten eine weiße Weste hat, absolut keinen Sinn.

      • gerd Antworten

        Darf ich darauf hinweisen, dass Völkerrechtsverletzungen keiner Verjährungsfrist unterliegen. Mein Kommentar bezog sich ausschließlich, auf die Behauptung von Herr Droste: „denn keines dieser Staaten hat in dem Maße Völkerrecht seit vielen Jahrzehnten gebrochen und Völkermorde im Ausland begangen, wie es die USA“. Mit diesen Staaten meinte er China und Russland.
        Im übrigen ist es durchaus ein Verdienst auch der USA und ihren Verbündeten, dass der eiserne Vorhang und die Mauer in Berlin in sich zusammen gefallen sind. In dem Masse wie ich als deutscher Urenkel immer wieder an die eventuell begangenen Verbrechen meiner Urgroßeltern erinnert werde, (Nazisäue) in demselben Masse bin ich der USA dankbar, dass sie dies verhindert haben.

        • Christoph Friedrich Antworten

          Die US-Geschichte ist leider voller Völkerrechtsverletzungen – von Anfang der USA an (Indianerkriege mit weitgehender Ausrottung der Indianer, Krieg gegen Kanada, Krieg gegen Spanien, mehrere Kriege gegen Mexiko, nach dem 2.Weltrieg zahlreiche Kriege in Übersee). Daher trifft die Aussage, daß kein Staat seit vielen Jahrzehnten so viele Völkerrechtsbrüche und auch Völkermorde begangen hat wie die USA, leider zu.

          Im übrigen ist es durchaus ein Verdienst der USA, daß der Massenschlächter Stalin mit seinem kommunistischen Verbrecherregime sich bis in die Mitte Europas ausbreiten konnte – als Helfershelfer Stalins im 2.Weltkrieg nämlich. Ohne die USA hätte es erst gar keine Mauer in Berlin und keinen Eisernen Vorhang in Europa gegeben. Und ohne US-amerikanischen Einfluß wäre England vielleicht doch bereit gewesen, nach dem Polenfeldzug, spätestens nach dem Frankreichfeldzug Frieden mit Deutschland zu schließen. Natürlich war der Nationalsozialismus ein Verbrecherregime, aber ob er sich lange nach Hitlers Tod gehalten hätte, scheint mir eher fraglich.

          Die USA Befreier Deutschlands? Nein, in den Jahren nach dem 2.Weltkrieg waren sie nichts anderes als Besatzer, und mitunter sogar ausgesprochen böse Besatzer (Stichwort Rheinwiesen). Es war doch erst der Streit mit der Sowjetunion, der die US-Haltung gegenüber WEST-Deutschland etwas änderte. Freunde Deutschlands waren sie ebenso wenig wie die Sowjets auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs.

  7. gerd Antworten

    „Wo geschah die “Kulturrevolution” und wessen Leben wurden vernichtet? Im Ausland?“

    @Andreas Droste
    Diese Frage kann unmöglich ernst gemeint sein. Wenn jemand sein eigenes Volk vernichtet ist das, aufgemerkt, Völkerrechtsverletztung. Für die Toten ist es unerheblich wo sie gemeuchelt werden.
    @Andreas Meier
    Der zweite Teil meines Kommentares ist an die Adresse von A. Droste gerichtet.

    • Alexander Droste Antworten

      Das ist ganz und gar ernst gemeint! Denn die Annexion von Tibet wurde bisweilen achselzuckend hingenommen. Falls Ihnen das unbekannt ist: Das Staatsoberhaupt lebt im Exil in Indien. Er sagte wörtlich: „Massenzuwanderung ist Völkermord.“ Was gemäß der UN-Menschenrechtskonvention so ist. Was geschieht nach wie vor in Tibet? Und was geschieht gerade in Deutschland?

      Die Kulturrevolution hat man zwar beklagt, aber es gab nicht die geringsten Interventionen. Selbstredend ist das eines der verabscheuungswürdigsten Verbrechen, das die Nazis geradezu zum Kindergarten macht. Wir machen auch heute noch lustig Geschäfte mit China. Wir (Deutschland) zahlen auch noch immer „Entwicklungshilfe“ an das Land, das jetzt Weltmacht Nummero zwo ist. Und uns Habeck möchte ein Staatssystem wie in China. Er sagt dazu auch noch, dass es ja gar kein Volk gibt, deswegen kann man auch kein Volksvertreter sein. Nachtigall, ich hör dir trapsen. Man schaue mal, wie die Jugend jetzt so gegen die Älteren aufgehetzt werden: FFF, ER, Oma-Umweltsau-Lied. Klingelt es? Wenn Grüne die Macht übernehmen, ist Deutschland im Ar… ! Dann beginnt das Grüne Reich. Zurück zum Thema:

      China ist eine sehr restriktive Diktatur. Das ist irgendwie egal. Die Mullahs in Iran mögen wir alle nicht, okay. Aber die Bevölkerung leidet an den Sanktionen, nicht das Regime. Das mit den Sanktionen ist ganz humanitär, gell? Welche Nation hat den Mittleren Osten ins Chaos gestürzt? Die Russen? Russland z.B. ist da ganz anders, autoritär vielleicht, ich würde behaupten maßvoll. Aber die sind ganz böse. Doppelstandards, sage ich da! Es geht um Macht und Geld! Trump stämmt sich gegen China. Die USA wollen halt Weltmacht Nr. 1 bleiben.
      Welche Sanktionen hat Kambodja unter Pol Pot erhalten? Welche Massentötung hat Nordkorea zu verantworten. Wie menschenfreundlich ist Saudi-Arabien (siehe Jemen)? Das steht alles irgendwie in keinem Verhältnis.

      Tja, Geld stinkt nicht. Da nimmt man dann auch soundso viele Opfer in Kauf. Wir auch!

    • Alexander Droste Antworten

      Es gibt noch einen Aspekt, den ich gerade erfahren habe:
      Ein Krieg gegen den Iran ist auch einer gegen China, weil dann das Seidenstraßenprojekt ins stocken gerät. Mit der Seidenstraße, die einen Wirtschaftsraum über ganz Eurasien schaffen würde, wäre die Vormachtstellung der USA dahin. Wenn die Amis weniger Geld mit Militär verpulvern würden, sondern mit Forschung in Technologien etc. müssten sie nichts befürchten. Dann hätten sie etwas zum Tauschen und wären mit dabei im Wirtschaftsraum.

      Ich gebe zu, diese Machtränkespiele mit Millionen Toten übersteigen meinen Intellekt oder aber beleidigen ihn. Offenbar geht es doch eher um das Geschäft mit Waffen. Man muss sie benutzen und man muss neue bauen, ist doch logisch gell? Und wer möchte gerne Waffen verkaufen?

  8. HB Antworten

    Wenn ich lese, wie die Morde, die Putin angeblich im Westen beauftragt hat, verurteilt und verteufelt werden, muss ich sagen, so es stimmt und nicht vermeidbar ist: im Gegensatz zu den USA macht er das eleganter!

  9. colorado 07 Antworten

    Mit den „moralischen Standards des Westens“ ist es so eine Sache. Sind wir die „Guten“ oder wollen wir nur die „Guten“ sein?
    Und dass die „Großen“ , zu denen der Iran und die Türkei zum Beispiel auch gehören wollen, keine Politik der Nächstenliebe betreiben, sollten wir endlich begreifen. Wir sollten gut überlegen, wem wir uns an den Hals hängen.

  10. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Ein Zweites Mal in den letzten Wochen wundere ich mich über den hier zutagetretenden Antiamerikanismus. Es geht immer um Interessen, es geht immer um Macht, es geht um’s Überleben unserer westlichen Kultur. Amerika wurde erstmalig auf seinem Teritorium angegriffen: 11-ter Sptember 2001. Es hat alles Recht der Welt, sich auch vorauseilend seine Sicherheit zu garantieren.

    Der Islam erobert eben gerade große Teile der Welt, vorallem durch die „Überproduktion junger Männer.“ Den Christen wirft man vier Kreuzzüge zur Befreiung christlicher heiliger Stätten vor, während Islamische Heere halb Europa Afrika und große Teile Asiens in hunderten von Kriegen erobert hatten. Es bedarf einer harten Hand, um dem vorzubeugen.

    Erst, wenn kein Jude mehr existiert, und vermutlich auch kein Christ, haben Muslime das Himmelreich auf Erden geschaffen.

    Amerika ist meine Hoffnung. Ich habe den Kommunismus der DDR erlebt. Ein bischen siegen hilft nicht. Man mus es auch beenden. Und weil wir das nicht getan haben, kommt die DDR-Diktatur zurück. Deutsche-(Beriliner) Gesundbeterei schadet uns. Islam ist eine Geisteskrankheit und leider Infektiös. Sie gehört leider zu Deutschland. Tramp hat das einzige Gegenmittel !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

    Ich aber sage : Erst wenn Mohammed auf der Erde getilgt ist, haben wir Frieden auf derselben. Amerika kämpft unseren Kampf: Wir sollten ob unserer Deutschen Lendenschwäche Herrn Tramp dankbar sein für seinen Eisatz. Das ist die einzige Sprache, die die Feinde der DEMOKRATIE verstehen, auch die Schwächlinge in Berlin, auch das Massmännchen, das insgeheim einen „Richtigen Mann“ um dessen Manneskraft beneidet.

    • Christoph Friedrich Antworten

      Kritik an den zahlreichen Völkerrechtsbrüchen hat doch nichts mit Antiamerikanismus zu tun. Jemandem, der das Völkerrecht ernst nimmt, bleibt nichts anderes übrig, als die zahlreichen Völkerrechtsbrüche der USA zu kritisieren. Neuestes Beispiel die groteske US-Mißachtung des irakischen Parlaments, das die irakische Regierung dazu auffordert, alle ausländischen Truppen des Landes zu verweisen. Das Recht, ausländische Truppen aus dem eigenen Land zu verweisen, steht jedem Staat auf dieser Erde zu. Reaktion der USA? Androhung scharfer Sanktionen!

      „Amerika wurde erstmalig auf seinem Teritorium angegriffen“ – stimmt: Bis dahin griffen die USA immer in Territorien anderer an.

      Mord ist absolut kein Mittel, „sich auch vorauseilend seine Sicherheit zu garantieren“. Der jüngste US-Mehrfachmord dürfte eher die Sicherheit der USA und der US-Amerikaner um einiges herabsetzen.

      „Erst wenn Mohammed auf der Erde getilgt ist, haben wir Frieden auf derselben“ – was für ein Unsinn! Zwar ist der Islam eine widerliche Religion (KEINE Geisteskrankheit!), aber er ist denn doch nicht der schlimmste Kriegstreiber in der Welt. Auf diesen häßlichen Titel haben die USA einen weitaus größeren Anspruch.

      Und was die Masseninvasion nach Europa und besonders nach Deutschland betrifft: Die wird doch von einigen NGOs gefördert – insbesondere von US-NGOs (Stichwort George Soros)

  11. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Lieber Herr Kwlle,

    …..“wohlte,perierte Briefe schreiben“ -? es geht sicher um Bachs wohltemperiertes Klavier, in dem es um das Verhältnis von Preludium zur Fuge geht, also um ein Verhältnis von Teilen zueinander, kurz: um Verhältnisrechnung!

    Es geht um wir, oder sie. Leider sehe ich keine friedliche Lösung, es geht um‘ Ganze.

  12. Christoph Friedrich Antworten

    Inzwischen hat das irakische Parlament die Regierug aufgefordert, alle ausländischen Truppen aus dem Lande zu weisen. Es ist ein demokratischer Beschluß, doch wie reagiert Trump darauf? Androhung harter Sanktionen, falls die irakische Regierung dem Beschluß des irakischen Parlaments folgt. Welch eine Mißachtung der irakischen Souveränität! Trump dürfte drauf und dran sein, den gesamten Orient gegen die USA aufzubringen. So schürt man Haß gegen sich selbst.

    • gerd Antworten

      Selbst ein Barack Obama, immerhin Träger des Friedensnobelpreises, hat es nicht geschafft den gesamten Orient amerikafreundlich zu machen. Im gesamten Orient wurden immer schon USA Flaggen verbrannt. Vor gar nicht allzulanger Zeit waren es auch Flaggen von Dänemark, wo kein Trump der Präsident ist. Das natürliche Feindbild des gesamten Orients ist der Jude und der Christ. Egal ob der Präsident Trump, Clinton oder Obama heißt.
      Ich bin dafür, dass alle Truppen aus dem nahen Osten abgezogen werden. Diese Lücken werden dann allerdings sehr schnell von den Terrorbrigaden der IS gefüllt werden. Dann werden wir die Truppen im eigenen Land bitter nötig haben.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Der Friedensnobelpreis für Obama war absurd, denn Obama leistete absolut nichts für den Frieden in der Welt. Der mohammedanische Haß auf Juden und Israel hat doch eine ganze Menge mit den Umständen der Staatsgründung Israels zu tun, der mohammedanische Haß auf die westliche Welt mit der Unterstützung Israels.

        Ob nach einem Abzug der ausländischen Truppen aus dem Orient wirklich der IS dort die Macht übernähme, ist doch sehr fraglich. So konnte er sich in Syrien doch nur breitmachen, weil die USA die Feinde der syrischen Regierung unterstützten.

        • gerd Antworten

          Natürlich war der Friedensnobelpreis absurd und es wäre zumindest anständig gewesen, Obama hätte ihn gar nicht in Empfang genommen. Aber machen wir das gedankliche Experiment des vollkommen Truppenabzuges im gesamten Orient. Zuallerst werden sich die angeblich muslimischen Glaubensbrüder selbst zerfleischen. Sunniten und Schiiten sind nicht die besten Freunde was die Auslegung des Koran angeht. Soweit mein Allgemeinwissen. Dann wird schon einiges an verbrannter Erde hinterlassen. Die größten Vorkommen von Erdöl in den Händen extremistischer Glaubensfanatiker? Das will im Westen kein Mensch, der noch bei klarem Verstand ist. Soviele Windräder können wir gar nicht bauen, wie sie dann zur Verfügung stehen müssten.

          • Christoph Friedrich

            Zunächst: Windräder können fossile Energie ohnehin nicht ersetzen, da sie unfähig sind, zuverlässig Strom nach Bedarf zu liefern, und Speicher in dem erforderlichen Ausmaß nicht zu realisieren sind.

            Mit den Gedanken braucht man gar nicht so zu experimentieren: Vor dem Einfall der USA war es dort recht ruhig (wenn auch keine schöne Ruhe); in Unordnung geriet der Orient doch erst durch die US-Kriege.

            Die größten Erdölvorkommen befinden sich meines Wissens in Saudi-Arabien, das ja auch nicht gerade eine vorbildliche Demokratie, aber doch einigermaßen stabil ist (solange die USA nicht aus irgendeinem Grunde auch noch Saudi-Arabien bekriegen).

            Auch der Iran und der Irak waren zuverlässige Öllieferanten, bevor …

          • gerd

            „Windräder können fossile Energie ohnehin nicht ersetzen,“

            @Christoph Friedrich

            Da bin ich ganz ihrer Meinung. Trotzdem verschandeln sie im zunehmenden Maße die Landschaft hierzulande und anderswo.

            Vor dem „Einfall“ der USA stand der erste Golfkrieg zwischen Iran und Irak. DieWurzeln dieses Konflikts liegen Jahrhunderte zurück, als noch niemand an die Großmacht USA einen Gedanken verschwenden konnte. Wenn die Muslime nicht gerade mit Angriffskriegen ihre Nachbarn terrorisieren bekriegen sie sich gegenseitig. Selbst in Spanien und bis vor den Toren Wiens haben sie ihre Raubzüge ausgeweitet. Wie Sie lesen, kann man die Geschichte nicht auf ein paar Jahrzehnte herunter brechen und dann bequem alles dem Ami unterschieben.

          • Christoph Friedrich

            Die USA gibt es seit 1776. Seitdem begannen sie einen Angriffskrieg nach dem anderen – also bereits seit 244 Jahren. Der bisher einzige US-Präsident, der an keinem US-Angriffskrieg beteiligt war, war Jimmy Carter – und der wurde auch gleich bereits nach seiner ersten Amtszeit abgewählt (selbst der eigentlich friedfertige Hoover war noch in einem nicht von ihm begonnenen Krieg gegen Nicaragua verwickelt, beendete ihn aber wenigstens; aber auch für Hoover gab es nur eine Amtszeit).

            Zum Krieg Irak gegen Iran: Den begann der irakische Diktator Saddam Hussein – mit US-Unterstützung …
            Als Saddam Hussein aber nicht mehr so wollte wie die USA, bekriegten die USA ihren bis-dato-Verbündeten.

            Ähnlich ja auch in Afghanistan: Als die Sowjets einer Bitte der damaligen afghanischen Regierung nachkamen, ihr zu helfen, unterstützten die USA die islamistischen Regierungsfeinde. Und als die neuen islamistischen Machthaber in Afghanistan nicht so wollten wie die USA, bekriegten die USA die mit ihrer eigenen Hilfe eingesetzte Regierung (natürlich war das Taliban-Regime ein widerliches Regime, was aber noch lange keinen Krieg rechtfertigt).
            Auch interessant:
            Die Sowjets kamen nach Afghanistan, um aufgrund einer Bitte einer befreundeten Regierung dieser Regierung zu helfen, und sie kamen allein;
            die USA kamen dagegen nach Afghanistan, um eine amtierende Regierung zu stürzen, und sie schleppten dazu noch einige Pudel (Koalition der Willigen) mit.

            Aber es stimmt schon, daß der Islam etwa tausend Jahre lang eine schwere Bedrohung für Europa war. Nach der zweiten türkischen Niederlage vor Wien war aber weitgehend Ruhe. Das war 1683. Knapp 100 Jahre später verselbständigten sich die USA …

            Und nochmals: So schlimm die mohammedanischen Kriege auch waren – sie rechtfertigen in keiner Weise die US-Kriege, und es ist einfach nur schäbig, von den zahlreichen US-Kriegen mit Hinweis auf die mohammedanischen Kriege ablenken zu wollen.

          • Klaus Kelle

            Das sollten wir vielleicht ein wenig differenzierter betrachten, lieber Herr Friedrich!

            Die Landung der Alliierten in der Normandie und der Sturz Hitlers waren nach Ihrer Definition dann auch ein Angriffskrieg. Gut so! Der erste Irak-Krieg zur Befreioung Kuwaits war auch ein Angriffskrieg. Gut so! Und dass der sowjetische Einmarsch in Afghanistan nur einer „Bitte“ folgte, ist nicht Ihr Ernst oder? Die Niederschlagung der Volksaufstände 1953 in der DDR, 1956 in Ungarn und 1968 in der Tscgechoslowakei waren ja auch nur Bitten der jeweiligen kommunistischen Machthaber…

            Ich verstehe Ihre grundsätzliche Kritik und teile sie auch ein Stück weit, allerdings eher bei den Fällen, wo die USA Regierungen gestürzt haben wie in Chile oder dann völkerrechtswidrig den 2. Irakkrieg geführt haben. Dass es aber eine westliche Führungsmacht gibt, die stark genug ist, im Notfall gegen die Irren auf diesem Planeten anzutreten, finde ich gut. Und es wäre wünschenswert, wenn die Nato insgesamt aktiver wäre, als immer nur zu den Vereinigten Staaten zu schauen, wenn es brennt.

          • gerd

            „Als die Sowjets einer Bitte der damaligen afghanischen Regierung nachkamen, ihr zu helfen,“

            @Christoph Friedrich

            Aha, die afghanische Regierung hat den großen Bruder um Hilfe gebeten. Solch eine Verdrehung der Tatsachen halte ich für schäbig, um ihre Definition von Geschlichtsklittung zu bemühen.

            Falls Sie an Fakten interessiert sind:
            Die damalige „afghanische Regierung“ war durch einen Staatsstreich an die Macht gekommen. Raten Sie mal, wer diesen Staatsstreich durchgeführt hat! Richtig: Die kommunistische Volkspartei. (natürlich ganz ohne Hilfe aus der UDSSR versteht sich)
            Das war im April 1978. Die afghanische Bevölkerung wurde natürlich nicht gefragt und so regte sich in weiten Teilen derselben ein nicht unerheblicher Widerstand gegen die Kommunisten. Wer wurde um Hilfe angeplärrt? Richtig, der große Bruder. Der zog mit so ziemlich allem was er hatte ins afghanische Hoheitsgebiet und blieb dort 10 Jahre um sich einige blutige Nasen zu holen.
            1 000 000 Afghanen haben bei der russischen „Hilfe“ ihr Leben gelassen über 4 000 000 Flüchtlinge verließen ihr Land.
            Man muss schon ein ziemlich starkes Kraut rauchen um das nicht als Angriffskrieg zu definieren.

          • Christoph Friedrich

            @ Klaus Kelle:
            Die Landung der Alliierten in der Normandie und der Sturz Hitlers waren Kriegshandlungen, kein Angriffskrieg.

            Der Krieg zur Befreiung Kuweits ist ein anderes Kapitel und wurde ja auch im Rahmen der VN geführt.

            In Afghanistan bekämpften die Sowjets keinen Volksaufstand, sondern Islamisten (die von den USA unterstützt wurden).
            Afghanistan erwähnte ich nur, um die Vorgehensweisen von USA und SU zu vergleichen. Nochmals:
            Die Sowjetunion versuchte eine befreundete Regierung ausschließlich mit eigenen Kräften zu halten,
            die USA stürzten dagegen eine amtierende Regierung und zogen dabei noch einige Pudel mit.
            Meiner Meinung nach stehen die USA in diesem Vergleich sehr schlecht da.

            Die „Irren auf diesem Planeten“ – ist Ihnen wirklich entgangen, daß die USA sehr stark dazu tendieren, Gegner ihrer Außenpolitik als „Irre“ zu verleumden? So sind die Mullahs in Teheran keine Irren (wie immer man zu ihnen steht), und General Soleimani war auch kein Irrer.

            Als Verteidigungsbündnis war die Nato gut. Leider ist sie inzwischen zu einem Interventionsbündnis verkommen – um mich noch höflich auszudrücken.

          • Christoph Friedrich

            @ gerd:

            Daß die damalige afghanische Regierung die Sowjetunion um Hilfe bat, ist Tatsache. Ihr Retourkutschenversuch mit dem „schäbig“ ist folglich voll daneben. Wie die damalige Regierung an die Macht kam, ist in diesem Zusammenhang unerheblich, Sie begingen also schon wieder einen schäbigen Ablenkungsversuch.

            Und es war nicht das afghanische Volk, es waren Islamisten, die die afghanische Regierung bekämpften. Und maßgeblich zu dem Sieg der Islamisten trug US-Hilfe bei.

            Sollten Sie mich für einen Kommunistenfreund halten, liegen Sie auch in dieser Hinsicht voll daneben.

          • Klaus Kelle

            Die Machthaber in Ost-Berlin haben 1953 die Sowjets auch um Hilfe gebeten, so wie die ungarischen Vasallen die Sowjets 1956 um Hilfe gebeten habe. Nein, Danke! Da bevorzuge ich jederzeit Amerika – übrigens die erste Siegermacht die 1989/90 ohne Wenn und Aber das Recht der Deutschen auf Wiedervereinigung proklamiert hat.

          • Christoph Friedrich

            Lieber Herr Kelle,

            noch eine Anmerkung zu Ihrem „wenn es brennt“:

            Wenn es irgendwo auf der Welt brennt, stecken leider allzu oft entweder die US-Regierung oder US-NGOs (George Soros als pars pro toto) dahinter.

          • Klaus Kelle

            Fragen Sie mal die Ukrainer! Und warum wollen eigentlich alle früheren „Verbündeten“ Russlands so schnell wie möglich weg in EU und Nato?

          • gerd

            „Sollten Sie mich für einen Kommunistenfreund halten, liegen Sie auch in dieser Hinsicht voll daneben.“

            @Christoph Friedrich

            Sie argumentieren wie Walter Ulbricht, der nicht die Absicht hatte eine Mauer zu bauen. In diese Reihe der Argumentation passt auch der „antifaschistische Schutzwall“, den die deutsche „demokratische“ Republik gegen wen errichtete? Natürlich gegen die angriffslustigen Amerikaner. Meine Freunde würde ich sorgfältiger auswählen.

          • gerd

            „Und warum wollen eigentlich alle früheren “Verbündeten” Russlands so schnell wie möglich weg in EU und Nato?“

            Weil die partout nicht auf Christoph Friedrich hören wollen.
            Entschuldigen Sie, aber mit Fakten kann man da nicht weiter kommen. Etwas Sarkasmus sei mir in dieser „Diskussion“ dann doch erlaubt.

          • Christoph Friedrich

            Lieber Herr Kelle:

            Was die Frage an die Ukrainer betrifft, wäre es doch Ihrerseits angebracht, etwas mehr zu differenzieren, denn die Ostukrainer haben sich von der übrigen Ukraine losgesagt, und die Krimbewohner stimmten mit großer Mehrheit für die Wiedervereinigung mit Rußland.

            Ihre Frage, warum ‚alle früheren „Verbündeten“ Russlands‘ „so schnell wie möglich weg in EU und Nato“ wollen, läßt sich leicht beantworten: Hauptsächlich deswegen, weil sie unter der kommunistischen Herrschaft der Sowjetunion schwer zu leiden hatten. Aber das heutige Rußland nicht mehr die Sowjetunion, die Bundesrepublik Deutschland ist ja auch nicht mehr der NS-Staat.
            Westliche Propaganda könnte auch einigen Anteil daran haben, der westliche Wohlstand ebenfalls (wie lange der sich aber noch hält angesichts besonders bundesdeutscher Politik wäre die nächste Frage).

            Es stimmt auch nicht, daß alle ehemaligen Verbündeten weg von Rußland wollen – Weißrußland nicht, und die ukrainische Regierung Janukowitsch wollte das auch nicht, weswegen sie ja dann auch unter westlicher Mithilfe weggeputscht wurde.

          • Klaus Kelle

            Lieber Herr Friedrich, dann fangen wir mal an zu differenzieren:

            1) „denn die Ostukrainer haben sich von der übrigen Ukraine losgesagt“

            Wo und wann? habe ich wohl überlegen. In der Ostukraine wird auch jetzt noch jeden Tag Krieg geführt und sterben jeden Tag Menschen, weil Separatisten, unterstützt von russischen Söldnern und mit russischen Waffen, das Land instabil halten wollen, damit es nicht zu EU/Nato wechselt.

            2) „und die Krimbewohner stimmten mit großer Mehrheit für die Wiedervereinigung mit Rußland.“

            Ich wüsste nicht, dass die Ukraine eine Volksabstimmung auch nur veranstaltet hat. Wenn 20.000 bewaffnete russische Besatzungstruppen Rathäuser, Kasernen und Polizeistationen besetzen und dann ein paar Wahlurnen an Straßenkreuzungen aufstellen, neben denen bewaffnete, maskierte Uniformierte ohne Hoheitsabzeichen stehen, dann mag das für Sie eine „Volksabstimmung“ sein, aber da haben wir in der westlichen Welt leicht andere Standards.

            3) „Aber das heutige Rußland nicht mehr die Sowjetunion, die Bundesrepublik Deutschland ist ja auch nicht mehr der NS-Staat.“
            Da stimme ich Ihnen uneingeschränkt zu.

            4) „er westliche Wohlstand ebenfalls“

            Es geht nur darum, und jedes Land hat verdammt noch mal das Recht, selbst zu entscheiden, weöchem System es sich anschließen will. Auch die Ukraine.

            Es wird immer „argumentiert“, die Nato rücke auf Russland zu. Die Wahrheit ist, alle Osteuropäer, die mit Russlabd zu tun hatten, rücken weg von Russland.

          • Christoph Friedrich

            @ gerd:

            Wem die Sachargumente ausgehen, versucht halt abzulenken oder beginnt mit persönlichen Unterstellungen und Beleidigungen – so wie Sie eben, wie es auch typisch für „Gutmenschen“ ist.

          • Christoph Friedrich

            Was das Streben in die EU betrifft: Die Briten wollen das ja nicht mehr (von den Schotten abgesehen). Es könnte interessant werden: Die EU-Politik der letzten Jahre scheint mir wenig förderlich für die EU(dSSR) zu sein, währen Britannien als freies Land zum Erfolgsmodell werden könnte (vgl. Schweiz und Norwegen). Die EG als Gemeinschaft freier Staaten (Europa der Vaterlander) war gut, die mehr und mehr zur EUdSSR verkommende EU ist es nicht.

          • Klaus Kelle

            Wenn eins mal sicher ist: Großbritannien wird jetzt sicher kein strategisches Bündnis mit Russland anstreben. Aber vielleicht schickt der Kreml ja 20.000 Söldner mit Kalashnikows nach London, um da eine „Volksabstimmung“ zu veranbstalten.

          • gerd

            @Christoph Friedrich

            „Wem die Sachargumente ausgehen,“

            Gegen Ihre Argumentation „helfen“ keine Sachargumente. Ihr Weltbild ist in Beton gegossen. Da kann man halt nix machen.

          • Christoph Friedrich

            Lieber Herr Kelle:

            1) “denn die Ostukrainer haben sich von der übrigen Ukraine losgesagt”
            Damit meine ich genau die Lossagung des Donbas von der übrigen Ukraine, die zunächst ohne Gewalt ablief. Die Gewalt, der Krieg begann durch (west-) ukrainischen Beschuß des Donbas.
            Es wird wohl nicht jeder Ostukrainer für Rußland sein, aber wahrscheinlich doch die Mehrheit, sonst wäre es wohl nicht zur Lossagung des Donbas gekommen.
            Wahrscheinlich werden auch nicht alle Westukrainer für den Anschluß an den Westen sein, aber wahrscheinlich doch die Mehrheit.

            zu 2)
            In der Krim wurde eine Volksabstimmung abgehalten, und Rußland bot dem Ausland an, Beobachter zu senden. Daß keine Beobachter kamen, ist nicht Rußlands Schuld.
            Daß die deutliche Mehrheit der Krimbewohner Russen sind, sollte allgemein bekannt sein, daß den Krimbewohnern durch die Wiedervereinigung mit Rußland das schlimme Schicksal der Ostukrainer erspart blieb, auch.

            zu 4)
            Ein Gedankenspiel: Was würden die USA wohl tun, wenn es den Warschauer Pakt noch gäbe und Mexiko und/oder Kanada sich diesem Bündnis anschließen wollten?
            Die Antwort dürfte nicht schwerfallen – wenn man beispielsweise an die sogenannte Kubakrise denkt. Sogenannt, weil es sich in Wirklichkeit um eine Türkei-Kubakrise handelte, denn sie ging von der Stationierung US-amerikanischer Raketen in der Türkei aus. Die Sowjetraketen in Kuba waren lediglich eine Antwort darauf, und die Krise endete schließlich mit dem Abzug der Raketen sowohl aus der Türkei als auch aus Kuba.

            Der Nato-Versuch, die Ukraine an sich zu reißen, gleicht dem eben beschriebenen Szenario, insbesondere wenn auch noch die Krim mitgenommen werden sollte. Es war geradezu idiotisch von der Nato, das zu versuchen, denn jedem klardenkenden Menschen hätte klarsein müssen, daß eine Ukraine in der Nato, erst recht mit dem für Rußland so wichtigen Schwarzmeerhafen auf der Krim, von Rußland kaum oder überhaupt nicht akzeptiert wird. Bei dieser Gelegenheit erinnere ich auch an das Nato-Versprechen anläßlich der deutschen Wiedervereinigung, sich nicht über Deutschland hinaus nach Osten auszudehnen. Dieses Versprechen wurde von der Nato schamlos gebrochen.

            Und zur Erinnerung: Auch die Weißrussen sind Osteuropäer, die Ostukrainer auch, und die Weißrussen wollen nicht von Rußland weg, die (Mehrheit der) Ostukrainer auch nicht. Und unter der mit westlicher Hilfe weggeputschten Regierung Janukowitsch wollte die ganze Ukraine (ebenfalls Osteuropa) nicht von Rußland weg.

            Zu Britannien: So etwas wie das, was Sie da losließen, muß doch nicht sein. Übrigens ist Großbritannien lediglich die größte der Britischen Inseln. Die offizielle Bezeichnung des Staates von England, Wales, Schottland und Nordirland lautet „Vereinigtes Königreich Großbritannien (!) und Nordirland“, kürzer „Vereinigtes Königreich“, zumindest auf Englisch auch „Britain“, dessen deutsche Übersetzung eben „Britannien“ lautet. Wieder einmal so eine britische Eigentümlichkeit: Britannien ist größer als Großbritannien.

          • Klaus Kelle

            1) Russland hat kein Recht, in der Ukraine eine „Volksabstimmung“ zu veranstalten, weil die Ukraine ein souveräner Staat ist. Das wäre so, als wenn Holland in Köln eine Abstimmung – unterstützt vom Militär – veranstalten würde, ob die Stadt zu Holland gehören will. Völlig absurdes Theater, und als Jurist wissen Sie das genau.

            2) Ob die Leute auf der Krim zu Russland oder zu Madagaskar gehören wollen, ist mir vollkommen egal. Es geht um die Art, wie das organisiert wird. Und die Russen können Demokratie und Rechtstatt eben nicht.

            3) „Der Nato-Versuch, die Ukraine an sich zu reißen…“ Ich weiß ja, dass Sie viel Humor haben, lieber Herr Friedrich. Die Wahrheit ist aber: Die Ukraine hat 2008 beantragt, der Nato und der EU beizutreten. Beides ist von den Organisationen abgelehnt worde – übrigens auf intensives Betreiben von Bundeskanzlerin Merkel. So viel zum Thema „an sich zu reißen“

          • Christoph Friedrich

            @ gerd:

            Ich ARGUMENTIERE, Sie dagegen keifen nur, weil Sie eben keine Argumente haben. Das in Beton gegossene Weltbild ist Ihres, nicht meines, denn ich pflege eine Angelegenheit unter möglichst vielen Gesichtspunkten zu betrachten. Und diese Angelegenheiten sollten eben auch aus russischer bzw. iranischer Sicht betrachtet werden.
            Es gibt so ein gutes lateinisches Wort: „Audiatur et altera pars“. Sehr beherzigenswert.

          • Christoph Friedrich

            @ Klaus Kelle:

            1) Auf der Krim leben mehrheitlich Russen, und deren Lebensweise drohte eingeschränkt zu werden. Außerdem war in der Ukraine gerade eine amtierende Regierung mit fremder (westlicher) Unterstützung weggeputscht worden – der Status der Ukraine als souveräner Staat war damit zumindest aus russischer Sicht mehr oder weniger fragwürdig.
            Im übrigen: Wie stehen Sie dazu, daß die Nato per Abstimmung eines von ihr eingesetzten Parlamentes (nicht einmal eine Volksabstimmung) das Kosovo von dem eigentlich doch auch souveränen Serbien abtrennen ließ?

            2) Ihnen mag ja egal sein, ob die Mehrheitsbevölkerung auf der Krim wieder mit Rußland vereint sein wollte oder nicht – der Mehrheitsbevölkerung auf der Krim war das aber nicht egal.

            3) Geschehen auch nach einer westlich unterstützten Revolution – der „orangenen Revolution“. Damals war man im Westen aber doch noch klüger. Und als Janukowitsch die Annäherung an die EU beenden wollte, wurde er eben weggeputscht – wiederum mit westlicher Unterstützung. Dann war man aber dumm genug, die Ukraine in EU und Nato hineinreißen zu wollen, rechnete aber nicht mit der Dummheit des ukrainischen Putschregimes gegenüber den Russen in der Ostukraine und auf der Krim und auch nicht mit dem Moskauer Wirt.

            4) Schade, daß Sie nicht auf das Gedankenspiel eines mexikanischen und/oder kanadischen Beitritts zu einem noch bestehenden Warschauer Pakt eingingen. Dabei sollte doch klar sein, daß die USA einen solchen Beitritt nicht hingenommen hätten. Und so unerträglich, wie den USA Mexiko oder Kanada im Warschauer Pakt gewesen wäre, so unerträglich wäre Rußland die Ukraine insbesondere mit der Krim in der Nato. Wie schon geschrieben: Audiatur et altera pars. Das gebrochene Nato-Versprechen, sich nicht östlich Deutschlands auszudehnen, kommt noch dazu.

  13. colorado 07 Antworten

    Herr Heppelmann, Sie haben recht. Unterschwellig ist dieser Antiamerikanismus deutlich zu spüren. Wenn man diesen „Mainstream“ hört, könnte man meinen, ohne die USA (und Israel) wäre die Welt eine bessere.
    Unabhängig davon kann man natürlich der Meinung sein, dass die USA hier mit dem Feuer spielt. Das muss man nicht gutheißen, auch wenn man proamerikanisch eingestellt ist. Andersherum gesagt, wenn man die USA-Politik in diesem Falle kritisiert, muss man nicht automatisch antiamerikanisch sein.

    • Alexander Droste Antworten

      An dieser Stelle möchte ich mal darauf hinweisen, dass USA nicht gleich USA sind. Die allermeisten US-Bürger verabscheuen den Krieg und haben immer schon etwas gegen die „Interventionen“ gehabt.

      Im Falle des „Antiamerikanismus“ muss von einer Antihaltung gegen den „militärisch industriellen Komplex“ gesprochen werden, der intensiv mit dem Finanzwesen verwoben ist. Dieser Komplex ist aus rein wirtschaftlichen Erwägungen an Konflikten überall in der Welt interessiert, wo man mit dieser Methode Geld verdienen kann. Manche Eisen sind zu heiß, die werden nicht angerührt, wie z.B. Nordkorea, China oder Russland. Andere sind interessant wie Syrien, Irak oder Libyen, wo Rohstoffe gesichert werden. Dieser Komplex läuft fast autonom und hat durch seine Macht auch entscheidenden Einfluss auf die westlichen Regierungen. Dieser Komplex wird auch „Tiefer Staat“ genannt, gegen den der US-Amerikanische Präsident Donald Trump ankämpft. Deswegen wird auch in der uns bekannten Weise ein „Krieg“ gegen Trump geführt. Die allgemeine Berichterstattung auch hier in Deutschland macht deutlich, dass deutsche Medien und die Regierung mit diesem tiefen Staat eng verwoben ist. Die meisten Präsidenten nach Kennedy waren Teil des Tiefen Staates.

      Verschwörungstheorie? Vielleicht. Theorien sind nicht dazu da ausgelacht zu werden, sondern um sie zu widerlegen. Im Moment spricht sehr viel für diese Theorie.

  14. Martin Antworten

    Was „Deutschland“ meint, spielt zum Glück keine Rolle. Außer natürlich in der deutschen moralischen Medienblase.
    Deutschland sollte sich auf den Kampf gegen Rechts, den Kampf gegen das böse Klima und den Kampf für Gendergerechtigkeit bei mexikanischen Springmäusen konzentrieren. Das sind Deutschlands Kernkompetenzen.

  15. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Lieber Herr Droste

    Sie haben soeben eine ziemlich genaue Beschreibung Deutscher Aßenpolitik geliefert. Allerdings der Heimlichen. Unser Deutschland gehört zu den Ländern, die mit am meisten Militärgüter und Waffen in Krisengebiete liefern. Denken Sie nur an die Nukleartechnik, die den Iran erst in die Lage versetzt hat, waffenfähiges Plutonium anzureichern. Ich stelle mir gerade das Deutsch-mediale Geschrei gegen Israel vor, wenn es sich aus Selbsterhaltungsgründen dazu genötigt sieht, da ‚mal wieder „Ordnung“ zu schaffen. Die deutsche Rüstungsindustrie würde das sicher glücklich machen. Nein, wir haben hier keinen Grund, Amerika einseitig alles Schlechte dieser Welt in die Schuhe zu schieben. Die Welt ohne Amerika würde sicher noch schrecklicher. Alle anderen haben auch ein gerüttelt Maß daran teil. Wir Deutsche hben keinen Anlaß, uns über Amerika zu erheben. Ob es Deutschland ohne Amerika als Garantiemacht heute noch geben würde, bezweifle ich.

    Es ist wie das Verhältnis von Brüdern in einer Familie: Der keine Bruder empfindet gegen den großen eine strukturelle Benachteiligung, eben wegen des Altersunterschiedes, und muß aufbegehren. Dieses kindliche Verhalten endet meist mit dem Erwachsenwerden, aber leider nicht immer.

  16. Alexander Droste Antworten

    Ein typischer Fall amerikanischer Diplomatie? Erst schießen, dann fragen, was der Gegner will.

    So gibt es hier einen Bericht, dass Soleimani im Irak war um Spannungen abzubauen:

    Der amtierende irakische Premierminister Adil Abdul-Mahdi wandte sich an das Parlament mit der Empfehlung, die US-Truppen aus dem Land zu entfernen. Diese Rede wurde in den US-Medien ausführlich behandelt und zitiert, aber in der Rede enthaltene explosivste Enthüllungen wurden ausgelassen oder begraben.

    In der Ansprache enthüllte Abdul-Mahdi nämlich, dass Soleimani nach Bagdad gereist war, um eine Nachricht aus dem Iran nach Saudi-Arabien zu übermitteln, dass Soleimani noch am Morgen seines Mordes mit dem Premierminister zusammentreffen sollte. und vor allem hatte Trump den irakischen Premierminister einige Tage zuvor gebeten, „die Rolle des Vermittlers“ zwischen den USA und dem Iran zu spielen.

    Quelle: https ://cooptv.wordpress.com/2020/01/07/soleimani-war-im-irak-um-regionale-spannungen-abzubauen-und-trump-befahl-ihn-zu-ermorden/

  17. colorado 07 Antworten

    Auf der „Achse des Guten“ kommt heute ein Artikel von Chaim Noll über die derzeitige deutsche Außenpolitik: So kann man`s auch sehen.

  18. Ignatius W. Kempf Antworten

    War es falsch/verwerflich Heydrich in der besetzten Tschechei mittels Handgranaten (möglicherweise unter Verwendung von Bacillus anthracis) in die Hölle befördern zu lassen?

    • Wolfgang Heppelmann Antworten

      Ja, es war sehr richtig. Man muß der Schlange den Kopf abschlagen. Erst wenn die Mächtigen um ihr Leben fürchten, das eigene, ändert sich etwas.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Sollte man Ihrer Meinung auch Trump ermorden? Immerhin gab er doch den Befehl, einen ihm unliebsamen Menschen zu ermorden, wobei auch noch neun weitere Menschen ermordet wurden. Mächtig ist Trump ja zweifellos.

        • Wolfgang Heppelmann Antworten

          @ Christoph Friedrich,

          haben Sie meinen Beitrag weiter oben nicht verstanden? Ich will Trump nicht „ermorden“. Im Gegenteil: Ich halte ihn zur Zeit für den einzigen richtigen Mann in der Nato, der in der Lage ist, „Das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten“.- (Kleine Anleihe aus den Haditen). Die beiden Getöteten waren nicht General, sondern Anführer einer privaten, also nichtstaatlichen Räuberbande, Hamas genannt,die in der gesamten Region viele Morde begangen oder angeordnet hatten, eben Terroristen und nicht Teil einer regulären Armee. Völkerrechtlich ist das gedeckt und notwendig! -Gut gemacht Herr Trump.

          • Christoph Friedrich

            @ Wolfgang Heppelmann

            Soleimani war iranischer General. Und es wurden nicht „nur“ zwei Menschen, sondern 10 Menschen ermordet. Staatlich begangener Mord an Nichtkämpfenden ist und bleibt Völkerrechtsbruch, wie u.a. eindeutig von den Vereinten Nationen festgestellt.

            Im übrigen haben Sie Ihrerseits meine Frage nicht verstanden.

  19. Ignatius W. Kempf Antworten

    #Chr. Friedrich – Da wurde etwas unrichtig interpretiert.
    Es war die Frage, ob den Staatsverbrecher Soleimani wie den Staatsverbrecher Heydrich sein Schicksal verdient und am richtigen Ort ereilt hat. Bei Heydrich gibt es da doch keine linken, gutmenschlichen Vorbehalte. Wieso gibt es solche wohl jetzt bei einem islamistischen Totalitaristen? Und jeder Demokrat kennt die Grenzen und die Notwendigkeiten der Tyrannen- und Weltkriegstreiberausschaltung.
    Und wenn Sie weiter auf Präsident Trump reflektieren – bei dem Friedensnobelpreisträger Hussein Obama war die Zahl der aussergerichtlich Getöteten – nicht Ermordeten (!) – rund 1.000 bei knapp 10.000 Kollateralschäden.
    Und woher haben Sie die Kenntnis der persönlichen „Unliebsamkeit“ seitens Herrn Trump? Woher wissen Sie, dass die erwähnten 9 nicht Helfershelfer des Soleimani waren und damit legitime Ziele wie der Heydrich-Fahrer?

    • Christoph Friedrich Antworten

      Da wäre doch zunächst die Frage, welche Verbrechen General Soleimani eigentlich begangen haben soll – bitte um konkrete Angaben.

      Mord bleibt Mord, und am Flughafen Bagdad wurden 10 nichtkämpfende Menschen hinterhältig und feige ermordet.

      Ein Verbrecher gehört vor Gericht, nicht ermordet. Ein Staat, der Morde anstelle ordentlicher Gerichtsverfahren setzt, wird selbst zum Verbrecherstaat.

      Und Sie begrüßen allen Ernstes die Ermordung von Heydrich? Die Folgen dieses Mordes sollten Ihnen doch bekannt sein.
      Verstehen Sie mich bitte nicht falsch: Heydrich hätte vor Gericht und als Schwerstverbrecher verurteilt gehört.

      Ich bin weder ein Obama-Fan (eher das Gegenteil) noch ein Trump-Feind. Die Innenpolitik Trumps finde ich gut, aber eben nicht seine Außenpolitk. Nochmals:
      Ein Verbrecher gehört vor Gericht, nicht ermordet. Ein Staat, der Morde anstelle ordentlicher Gerichtsverfahren setzt, wird selbst zum Verbrecherstaat.
      Darum, nur darum geht es mir. Es ist mir nun einmal zuwider, einer Staatengemeinschaft anzugehören, die staatliches Unrecht wenn nicht Staatsterror begeht.

      Stichwort Staatsterror: Kurz nach dem Absturz des ukrainischen Passagierflugzeug kurz nach dem Start vom großen Teheraner Flughafen wird von westlicher Seite über einen Abschuß durch eine iranische Boden-Luft-Rakete geschwafelt. Diese Seite nennt sich „denken-erwünscht“. Nun, denken wir einmal: Das Flugzeug stürzte kurz nach seinem Start von einem Teheraner Flughafen ab. Teheran ist eine Millionenstadt, in der Stadt selbst leben um die 8,7 Millionen, in der Region um die 20 Millionen. Ein Flugzeugabschuß durch eine Boden-Luft-Rakete hätte dort eine riesige Anzahl von Augen- und Ohrenzeugen gehabt. Meinen Sie nicht, daß unter diesen Umständen das Gerede über eine Boden-Luft-Rakete schlichtweg absurd ist?

      Denken wir einmal weiter: Was hätte geschehen können, wenn der Iran nicht so schnell auf die Ermordung General Soleimanis reagiert hätte, der Flugzeugabsturz geschehen wäre, bevor der Iran seine Raketen nach Warnung auf die US-Stützpunkte abgeschossen hätte? Dann hätte Trump das als absichtlichen Abschuß des Flugzeugs betrachten und seinerseits Bomben und Raketen auf den Iran abschießen lassen können, und das wäre dann doch der von einigen Verbrechern ersehnte Krieg zwischen den USA und dem Iran gewesen. Ich fürchte, daß das ukrainische Flugzeug der Bombe eines skrupellosen Geheimdienstes zum Opfer fiel, und das unsinnige Geschwafel über eine Boden-Luft-Rakete, ohne Auswertung des Flugschreibers und ohne Untersuchung der Wrackteile, deutet leider auf einen Vertuschungsversuch hin. Nehmen Sie bitte das „leider“ sehr ernst.

      • Wolfgang Heppelmann Antworten

        @ Christoph Friedrich.

        Ja, Herr Friedrich, nun haben sie sich doch unvorsichtigerweise selbst in’s Knie geschossen. Das, was Sie soeben Hetze und Haß gegen den unbescholtenen Iran nannten, ist bei näherer Betrachtung nun doch eher Staatsterror und was Sudelei-mai tat, war es auch.—Nun kommen Sie !!

        • Christoph Friedrich Antworten

          Ich habe den Iran nicht als unbescholten bezeichnet. Und Ihre Verfälschung des Namens Soleimani sagt ja auch schon einiges, was durchaus gegen Sie spricht.

          Bezüglich des Flugzeugabsturzes bleiben bei mir einige Fragen offen:
          Wieso zeigen Videos nur die Explosion des Flugzeuges, aber nicht den Weg der Rakete zum Flugzeug?
          Wieso berichten auch Augenzeugen nur von der Explosion, aber nicht von der Raketenspur, und wieso hörten sie nichts von der Rakete? Haben die Iraner etwa Boden-Luft-Raketen, die spur- und lautlos ihr Ziel anfliegen?
          Und Teheran liegt weit im Norden, weit auch weg von den West- und Ostgrenzen des Irans und somit weit von US-Stationen. Das ukrainische Flugzeug war bei weitem nicht das erste Flugzeug des Tages, das vom Teheraner Flughafen startete. Wieso soll die iranische Luftabwehr dieses Flugzeug kurz nach dem Start vom Teheraner Flughafen, inmitten des iranischen Nordens für ein feindliches Objekt gehalten haben?

          Dennoch: Freuen wir uns, wenn der Absturz tatsächlich aufgrund versehentlichen Abschusses erfolgte. Immer noch schlimm genug, aber doch viel weniger schlimm als eine Bombe im Flugzeug.

          • gerd

            „Freuen wir uns, wenn der Absturz tatsächlich aufgrund versehentlichen Abschusses erfolgte.“

            Genau, freuen wir uns über einen versehentlichen Abschuss und teilen wir die Freude mit den Hinterbliebenen der Opfer.

          • Christoph Friedrich

            @ gerd:

            In Ihrer Ihnen offensichtlich eigenen Gehässigkeit und Falschheit haben Sie folgenden Satz unterschlagen:

            „Immer noch schlimm genug, aber doch viel weniger schlimm als eine Bombe im Flugzeug.“

          • gerd

            „In Ihrer Ihnen offensichtlich eigenen Gehässigkeit und Falschheit haben Sie folgenden Satz unterschlagen:“

            Ich behalte mir vor, nicht auf jeden Unsinn von Ihnen zu reagieren. Dass sich jemand über eine Katastrophe weniger oder mehr freuen kann, war mir allerdings neu. Da konnte ich nicht anders.

          • Christoph Friedrich

            @gerd

            gerds verstehen eben nur Bahnhof. Ich freue mich doch nicht über eine Katastrophe.

            Mein Satz „Immer noch schlimm genug, aber doch viel weniger schlimm als eine Bombe im Flugzeug“ sagt doch nun wirklich genug.

            Und doch ist mir ein versehentlicher Flugzeugabschuß weitaus weniger unangenehm als ein Flugzeugabsturz durch eine ins Flugzeug gelegte Bombe, gerade in diesem Fall. Warum, sollte doch nun sogar ein gerd verstehen können.

  20. Alexander Droste Antworten

    Im Laufe der Diskussion habe ich bemerkt, dass Gräueltaten der diversen Nationen während der verschiedensten Epochen durcheinander gewürfelt werden um eigene Meinungen zu rechtfertigen.
    Kreuzzüge fanden in einer gänzlich anderen Epoche statt. Deren Motive sind vielleicht ein bisschen mit vergleichbar mit manchen fundamentalen Gruppen des Islam – aber nur ein bisschen.
    Gräueltaten der Zeit der UdSSR sind anders zu bewerten, als die der Nazis und auch der Chinesen. Und Gräueltaten der Russen während der Putinherrschaft sind ebenfalls völlig anders zu bewerten, als die der USA. Alle Kriegshandlungen und Motive müssen im jeweiligen historischen Kontext betrachtet werden. Ansonsten taugen sie nicht zur Begründung der Thesen.

    1945 gab es eine historische Zäsur: Die Charta der Vereinten Nationen. In dieser Charta haben sich alle Nationen auf einen Kodex geeinigt. Kein Land darf ein anderes Land angreifen. Im Verteidigungsfall gibt der Sicherheitsrat der UN seine Zustimmung. Soweit grob wiedergegeben.

    Nehmen wir mal als erste Nation, die einen Verstoß gegen diese Charta beging:
    Russland. Unterer Wahrung der UN-Charta hat die Sowjetunion ein militärisches Bündnis geschmiedet, den Warschauer Pakt. Die Mitglieder waren eher weniger freiwillig Mitglied. Der WP war eine Antwort auf die Gründung der NATO, die von den USA und Kanada initiiert wurde als Bollwerk gegen den Bolschewismus. Der einzige Angriffskrieg, den die UdSSR startete, war gegen Afghanistan, nachdem immer wieder terroristische Aktionen aus diesem Land gegen Russland gestartet wurden. Manche Quellen, die ich noch nicht überprüft habe, behaupten, dass die Angriffe gegen Russland von amerikanischen Geheimdiensten angestiftet wurden.
    Die UdSSR ist während der Regierung von Gorbatschow zusammengebrochen. Seit 1990 ist Russland selbstständig und mit ehemaligen Sowjetrepubliken als Gemeinschaft unabhängiger Staaten verbunden. Nicht alle aber einige der ehemaligen Sowjetrepubliken sind nach der Totalitärherrschaft der Bolschewisten und aus Armut zum Westen übergetreten. Sie haben sich Demokratie, Marktwirtschaft und Sicherheit innerhalb der NATO versprochen. Somit sind sie Mitglieder der EG, später EU und der NATO geworden.
    Angriffskriege ohne UN-Mandat gab es nach 1990 keinen. Es gab eine Intervention Russlands im Streit seiner Nachbarstaaten Georgien und Abchasien in 1990, wo Russland schließlich 1992 schlichtend eingegriffen hat.
    Also gab es 2 in Worten zwei Kriege, in die Russland involviert war. Und die Ukraine? Nun, das war und ist immer noch ein Bürgerkrieg der Ukraine. An dem ist Russland nur indirekt beteiligt, weil es Waffen an eine der Parteien liefert. An die andere liefern die USA.

    China: Nach 1945 hat China einen Angriffskrieg gestartet, der allerdings kaum in einem offenen Krieg eskaliert ist, weil die Gegenseite keinen nennenswerten Widerstand geleistet hat. Es war 1958 der Einmarsch in Tibet. Seit dem ist Tibet annektiert. Danach fanden einige Revolutionen und Widerstandsbewegungen innerhalb Chinas statt, die bekannter maßen sehr viele Opfer kosteten.

    USA: Nach 1945 haben die USA 11 Angriffskriege geführt:
    Kuba, Vietnam, Korea, Irak I+II, Afghanistan, Libyen, Syrien, Sudan, Libanon, Kosovo
    Daneben einige „Operationen“ und Kriege unter UN-Mandat

    • Christoph Friedrich Antworten

      Diese Frage beschäftigt mich auch, aber anders als offensichtlich Sie. Denn es drängt sich eine weitere Frage auf: Warum soll der Iran das Flugzeug absichtlich abgeschossen haben? Das ergäbe doch überhaupt keinen Sinn, nach dem Beschuß der US-Stützpunkte.

      • Wolfgang Heppelmann Antworten

        @ Christoph Friedrich,

        Lieber Herr Friedrich, jetzt haben Sie sich auch noch das andere Knie zerschossen. Kommen Sie aus ihren Träumen und auf die Erde zurück. Wirkliche Komiker, die auch noch gut in ihrem Fache sind, sollte man unter Artenschutz stellen. Die Mullah’s haben den ABSCHUß offiziell bestätigt und viele Iraner demonstrieren bereits gegen die eigene Regierung.

        Sie sollten mit der Nummer auftreten, aber bitte nicht hier, sondern vor den zufällig vom Himmel gefallenen Opfern und deren Angehörigen. Das könnte deren Stimmung etwas aufhellen. Träumen Sie gut.

        • Christoph Friedrich Antworten

          Für mich sind Tatsachen wichtiger als Erklärungen, von wem auch immer.

          Und folgende TATSACHEN beschäftigen mich weiterhin:

          Warum sind auf den genannten Videos nur die Explosion des Flugzeugs, aber nicht der Weg der Rakete zum Flugzeug zu sehen?

          Warum wird von Augenzeugen berichtet, die zwar die Explosion des Flugzeugs mitbekamen, von dem Anflug der Boden-Luft-Rakete aber weder Gesehenes noch Gehörtes berichten? Boden-Luft-Raketen im Flug sind meines Wissens gut zu sehen und vor allem sehr gut zu hören, und das Flugzeug stürzte immerhin in einer 20-Millionen-Region ab.

          Warum soll die iranische Luftabwehr ein Flugzeug abgeschossen haben, daß gleichsam mitten im Iran, weitab von feindlichen Stellungen, gestartet war, von einem internationalen iranischen Flughafen, an dem es an diesem frühen Morgen schon mehrere Abflüge gab?

          Von der MH17 wurden Wrackteile mit zahlreichen Löchern gezeigt. Wäre das ukrainische Flugzeug von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen worden, müßte es auch durchsiebte Wrackteile von diesem Flugzeug geben. Warum wurde kein solches Teil gezeigt? Auf dem einzigen Bild, das ich bisher gesehen habe, waren keine derartigen Löcher zu sehen.

          Fragen über Fragen, für die ich gerne überzeugende Antworten hätte.

          • Christoph Friedrich

            Inzwischen ist mir noch eine weitere Frage aufgekommen, die mir eigentlich schon viel früher hätte kommen sollen:

            Was war eigentlich mit dem Flugtransponder? Flugzeuge bedienen doch normalerweise einen solchen Transponder, um am Boden erkannt und identifiziert werden zu können. War der Transponder bei dem ukrainischen Flugzeug etwa ausgeschaltet? Wenn ja, wieso?
            Denn ein Flugzeug OHNE Transpondersignal hätte tatsächlich für ein feindliches Flugzeug im Kampfeinsatz gehalten werden können (meines Wissens fliegen auch Kampfflugzeuge außerhalb von Kampfeinsätzen MIT Transpondersignal).
            Und wieso kam diese Frage bisher nicht in der Berichterstattung hierzulande vor (wenigstens bekam ich bisher davon nichts mit)?

            Die übrigen oben gestellten Fragen sind damit aber immer noch nicht beantwortet.

  21. Christoph Friedrich Antworten

    Inzwischen ist mir noch eine weitere Frage aufgekommen, die mir eigentlich schon viel früher hätte kommen sollen:

    Was war eigentlich mit dem Flugtransponder? Flugzeuge bedienen doch normalerweise einen solchen Transponder, um am Boden erkannt und identifiziert werden zu können. War der Transponder bei dem ukrainischen Flugzeug etwa ausgeschaltet? Wenn ja, wieso?
    Denn ein Flugzeug OHNE Transpondersignal hätte tatsächlich für ein feindliches Flugzeug im Kampfeinsatz gehalten werden können (meines Wissens fliegen auch Kampfflugzeuge außerhalb von Kampfeinsätzen MIT Transpondersignal).
    Und wieso kam diese Frage bisher nicht in der Berichterstattung hierzulande vor (wenigstens bekam ich bisher davon nichts mit)?

    Die übrigen oben gestellten Fragen sind damit aber immer noch nicht beantwortet.

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