Der CDU-MP und Die Linke: Prinzipienlosigeit à la Angela

Hätten Sie’s gewusst? Heute vor 57 Jahren begannen Bauarbeiter in Berlin unter dem bewaffneten Schutz von Volkspolizisten und im Auftrag der SED-Machthaber, die heute Die Linke heißt und im Bundestag gern über Demokratie palavert, eine Mauer zu bauen, die den West- und Ostteil der Stadt und bald darauf das ganze Land spaltete.

327 Todesopfer wurden an der „innerdeutschen Grenze“ registriert, die Zahl der Verletzten, die Zahl derjenigen, deren Leben vom sozialistischen Regime zerstört wurden, weil sie versucht hatten, in die Freiheit zu entkommen, ist weit höher.

Die Dramatik dieser Tage im August 1961 und all das darauffolgende Leid, das das Unrechtsregime in 28 Jahren verursachte, wird heute wieder in vielen Gedenkveranstaltungen abgespult. Vom Berliner Senat, wahrscheinlich auch irgendwo von der Bundesregierung.

So passte der famose Vorschlag von Schleswig-Hollsteins Ministerpräsident, seine CDU müsse „pragmatisch sein“ und nicht ausschließen, auch mit der Mauermörderpartei in Ostdeutschland „nach vernünftigen Lösungen zu suchen“. Doch, das muss man allerdings ausschließen, Herr Günther! Ihr Vorschlag ist sowas von geschichtsvergessen und widerwärtig, ein Schlag ins Gesicht aller Opfer des DDR-Regimes, das einem der Atem stockt. Und daran ändert auch die peinliche Kertwende nichts, mit der Günther aus der Nummer wieder rauskommen wollte: „Eine Koalition mit der Linkspartei lehne ich entschieden ab.“

Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau! Das ist so wie Bundeskanzlerin und Parteifreundin Angela Merkel. Die wollte bei der Homo-„Ehe“ auch pragmatisch sein“ und öffnete den Weg für zukünftige Koalitionen mit linken Parteien, in dem sie die Abstimmung der Union als „Gewissensentscheidung“ ausgab. Parteitaktisch brillant, an Prinzipienlosigkeit nicht zu überbieten. Und bei der Abstimmung im deutschen Bundestag stimmte Merkel dann selbst mit Nein, weil für sie eine Ehe ja die natürliche Verbindung von Mann und Frau sei. Diese Unverfrorenheit, diese Chuzpe ist kaum zu ertragen.

Und dann noch die Konrad-Adenauer-Stiftung, eigentlich von mir hochgeschätzter Think Tank der CDU, die kluge Köpfe zusammenbringt, um Zukunftsperspektiven auf christdemokratischer Basis zu denken und zu formulieren. Die vergleicht heute allen Ernstes den Mauerbau 1961 mit der Mauer, die Israel zum Schutz vor terroristischen Anschlägen und zum Schutz seiner Bürger errichtet hat. Während Linke-Politiker bei antisemitischen Aktionen gern mitlaufen.

Immerhin: Die Adenauer-Stiftung ruderte nun auch zurück und teilte mit:

„Wir haben uns entschlossen, die ursprünglich hier gezeigte Bildcollage zu entfernen, um weiteren Missverständnissen vorzubeugen.“

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. Alexander Droste Antworten

    Alles nur logisch. Folgerichtig sollte die SPD mit der NPD Gespräche aufnehmen.
    Eine Soße : Rot, Grün, Schwarz, Gelb und Braun, Blau nicht vergessen, umrühren und wir haben die perfekte Einheitspartei. Die spiegelt dann auch die deutsche Gesellschaft wider.
    Und Frau Merkel ist die Flüchtlingskanzlerin.

  2. Stefan Schmidt Antworten

    Unter anderem deshalb ist die CDU auf Jahre unwählbar, nicht nur die Kanzlerin zieht so einen Mist ab, es sing ganz viele obere Schichten dort so.
    Man wählt (vermeintlich) koservativ und bekommt hektischen Atomausstieg, Homo-Ehe, Wehrpflichtabschaffung, unkontrollierte Masseneinwanderung, dann könnte ich auch Die Linke wählen, aber bevor ich jemals sowas tun würde, das garantiere ich Ihnen, wird aber die Hölle zufrieren.

    Dieser Fauxpas bei der Konrad-Adenauer-Stiftung schockiert mit zutiefst, wie man auch nur auf die Idee kommen kann.
    Die Mauer hat Israel nachweislich erheblich sicherer gemacht.
    Klar um „Missverständnissen vorzubeugen“.
    Eines der größten Nachkriegsverbrechen mit einer nationalen Sicherheitsmaßnahme vergleichen, was soll man da missverstehen?
    Es geht mir aber hier nicht darum die Mauer in Israel hochzuloben, auch dort gibt es sicher negative Seiten!

    • Werner Meier Antworten

      Die schreckliche Mauer von 1961, die das marode DDR-Regime stabilisieren sollte, wird für alles Mögliche missbraucht, obwohl sie als eine der wenigen Grenzanlagen auf der Welt die eigene Bevölkerung an der Flucht hindern sollte. Es wird m.E. immer wieder perfide damit manipuliert, wenn von „offenen Grenzen“ gesprochen wird. Als ob Grenzkontrollen die hiesige Bevölkerung an der Ausreise und einreiseberechtigte Ausländer an der Einreise hindern würden! Selbst gegenüber den DDR-Transitkontrollstellen für die Fahrt nach Berlin sind doch heutige Grenzkontrollen beispielsweise an der Grenze zu Österreich Kinkerlitzchen. V.a. die Bundesbürger sahen sich immer wieder Willkür und Schikanen ausgesetzt. Da genügte es, wenn ein Reisebuspassagier ein „unerwünschtes Presseerzeugnis“ wie eine Bildzeitung dabei hatte oder eine „unerwünschte“ Bemerkung machte und man bekam Schwierigkeiten. https://www.youtube.com/watch?v=lzxgmmm_i70 Ergänzend zu Ihrer völlig berechtigten Kritik an der Gleichsetzung der DDR-Terrorgrenze mit der israelischen Terrorschutzgrenze sei noch die immer wieder vorgebrachte Kritik an Trumps Grenzmauer zu Mexiko erwähnt. Da „vergessen“ diese linken Zeigefingerjournalisten, dass Mexiko eben kein harmloser Nachbarstaat wie Österreich oder die Schweiz ist, sondern ein von Gewalt-und Drogenkriminalität terrorisiertes Land, in dem täglich über 60 Menschen ermordet werden. Und wenn diese bittere Tatsache doch ausnahmsweise mal erwähnt wird, unterstellt man den USA eben niedere Motive. https://www.tagesschau.de/ausland/mexiko-453.html

    • Wolfgang Andreas Antworten

      HB,
      da gibt es auch noch das „Peterprinzip“ und, das las ich einmal (?), : “ Auf die Dauer wird jedem Lenker das Lenken wichtiger als der oder das Gelenkte.“

  3. colorado 07 Antworten

    Sehr geehrter Herr Kelle,
    mir ist auch spontan der Kanzlerin Verhalten in puncto „Ehe für alle“ eingefallen.
    Nun soll ich ihr glauben? Taktik schlägt Charakter, kann ich da nur sagen. Arme CDU, was ist aus dir geworden!

  4. W. Lerche Antworten

    Es fehlt in der Auflistung konservativer Fehlleistungen die undemokratische Einführung des Euro, der nach kurzer Zeit unseren Wohlstand und vor allem unsere Alterssicherung abschmilzt und aufs gröbste gefährdet.
    Es fehlt in der Auflistung die konservative Beibehaltung der von Rot-Grün in 2004 angeordneten „rückwirkenden“ Krankenkassenbeitragspflicht für Direktversicherungen und Betriebsrenten. Diese bleibt sogar dann bestehen, nachdem solche ehemalige Direktversicherung „privat“ übernommen worden ist. Nach Jahren der Gerichtsbarkeit gilt das immer noch für freiwillig gesetzliche Versicherte. Bei Pflichtversicherten hat man dem Druck der Masse nachgegeben.
    Vertrauensbruch pur, nicht nur von Rot-Grün, sondern fortgesetzt von Schwarz-Gelb und Schwarz-Rot. So ist das, wenn Versicherungen Gesetze schreiben, die von Lakeien durchgesetzt werden. Rechtsstaat? – Die Sozialgerichte entscheiden so, wie sie sollen, habe ich selbst erlebt. Ich bin stocksauer auf die gesamte Berliner Politik-Bande!
    Es fehlt in der Auflistung „Abbau von Polizei und Limitierung von Pflege“
    Es fehlt die Vernachlässigung unserer Infrastruktur, trotz sprudelnder Steuereinnahmen.
    Es fehlt die Abwirtschaftung unserer Bundeswehr. Gibt es eine Armee in der Welt mit mehr Schrott im Einsatz?
    Es fehlt die Ermöglichung, wenn nicht sogar die Herbeiführung, des Dieselskandals mit der Entwertung eines großen privaten und gewerblichen Vermögens.
    Was ist eigentlich aus der PKW-Maut geworden? Spricht keiner mehr drüber… Dabei gab es eine Zeit, da schien nichts wichtiger als das zu sein!
    Es fehlt „trotz sprudelnder Steuereinnahmen (fast Verdopplung) noch immer keine Steuerreform mit Entlastung der Leistungsträger“. Stattdessen wird die Anzahl der Bevölkerung inkl. Gäste sprunghaft erhöht, vor allem mit denen, die kein eigenes Einkommen erarbeiten. Das Potential für Konsum wird auf immer mehr Nicht-Arbeitende verteilt. Er steigt dadurch insgesamt, jedoch für die Einzahler sinkt er.

    Und jetzt kommt das Finanz-Dilemma der Türkei hinzu, klever von der Finanzelite über Trump eingeleitet. Und als hätte ich es gewusst, melden sich sofort einheimische Stimmen, dass wir der Türkei finanziell helfen sollen, weil das für uns von Vorteil sei. Ah ha, darum geht es also: Eine neue Welle der Umverteilung und des Geld-Transfers – woher und wohin? Welch eine Frage!

    Mir kommt es echt so vor, als dass es Konsens über alle Regierungsparteien (inkl. ehemalige) gibt, Deutschland ärmer und schwächer zu machen. Kann ja sein, dass das zum Deal der Deutschen Einheit gehört. Aber dann hätte man uns darüber aufklären müssen, demokratisch natürlich.

    Ich hoffe, es klebt nicht an mir: Nun erlebe ich tatsächlich das 2. Mal den Niedergang meines Landes.

  5. Wolfgang Andreas Antworten

    So, so, Herr Kelle,

    ist das „parteitaktisch brillant“, wenn man den § 38 des Grundgesetzes ad absurdum führt? Da gab es nichts „freizugeben“!!! Jeder Abgeordnete nach seinem Gewissen heißt es!! Das ist Gesetz! (Oder hängen etwa die Abgeordneten sonst alle an einem goldenen Nasenring und Kettchen an der Parteiführung?). Man denke nur an Kauders Strafandrohungen! Strafvollzug?
    Und dann die Abstimmungslisten der Parteien zur „Ehe für alle“: SPD, Grüne, Linke geschlossen dafür + 4 von der CSU und 60+ von der CDU. Ineressant ist, daß ein Haufen Doktoren der CDU/CSU aus den Ballungsräumen für den Antrag stimmten. Nein-Stimmen aus dem Land, hätten wahrscheinlich zu große Stimmverluste bedeutet. Muß man da nicht denken: Alles vorher sauber austariert!? Diese Fuckelei, das war billant, lieber Herr Kelle!
    Und jetzt noch dieser Günther und die Kondrad Adenauer Stiftung?! Sitzt der Stiftung jetzt nicht, gegen Merkels Gnaden, unser Ex-Bundestagspräsident Dr. Lammert vor, der genau zum obigen Thema die brave Erika Steinbach wie ein dummes Schulmädchen auf ihre aktuelle Hinterbank schickte?
    Alles Taktik der langen Bank: Die Asylbewerber vermehren sich und die Konservativen der CDU sterben. Alles eine Sache der Zeit – nicht aber des Charakters!

  6. colorado 07 Antworten

    Ich tue mich auch schwer damit, das Manöver von Frau Merkel als „parteitaktisch brillant“ anzusehen. Ich könnte mich höchstens noch dazu hergeben, es „bauernschlau“ zu nennen.

  7. Uwe Emm Antworten

    Aber Herr Kelle, dann waere doch die CDU, also die Partei von Adenauer auf Jahre nicht waehlbar, wie es an anderer im Blogg mitteilte?

    Und Guenther und „Genossen“ fehlten offensichtlich im Deutsch Unterricht….

  8. Rubens Bulling Antworten

    #colorado 07
    Der Bayer sagt: Hinterfotzig!
    Irgendwie gefällt mir das Wort ausnehmend gut und ist so passend.

  9. S v B Antworten

    O ja, der 13. August 1961, auch für mich ein unvergessenes Datum. Handelt es sich doch just um den Tag, an dem ich, in Ferien an der holländischen Nordseeküste weilend, ausgerechnet meinen – jawoll! – 13ten Geburtstag feiern durfte. Zweimal die 13, das konnte ja nicht gut gehen. Als unsere holländischen Gastgeber meiner Familie die schockierende Mitteilung machten, dass man seitens der DDR am frühen Morgen damit begonnen hätte, eine Mauer zu errichten (obwohl ja bekanntlich keiner die Absicht hatte, eine solche zu bauen), stellte sich bei uns allen erst Ungläubigkeit, dann entsetzte Sprachlosigkeit ein. Die vordem so fröhliche Ferienstimmung war plötzlich weg; deprimierend. Wie im Falle von 9/11 oder dem späteren Fall der Mauer wird sich vermutlich jeder, der damals schon selbst denken konnte, bis heute daran erinnern können, wo und wie ihn die so bedrückende Nachricht vom Beginn des unseligen Mauerbaus erreichte.

    Was die CDU angeht, auf die Sie nach wie vor unverdrossen zu setzen scheinen, lieber Herr Kelle, weiß inzwischen doch wirklich jeder, dass diese fertig hat, ums mit Trappatoni zu sagen. Immer wieder liefert man uns neue Beweise dafür, dass diese Partei einfach nicht mehr wählbar ist. Wann zieht die konservative Rest-Truppe der CDU endlich die Reißleine, indem sie geschlossen aus dem peinlichen Verein austritt? Warum ist die Bereitschaft so groß, mit Merkel und Co. immer weiter nach links zu rücken? Die CDU unserer Tage ist doch nur noch ein armseliger Schatten ihres früheren Selbst, durchsetzt mit einem fauligen, aggressiven, mit linkem Gedankengut durchtränkten Myzel, das bei näherer Inspektion schon mit bloßem Auge erkenntlich ist. Warum schaut man seitens der Aufrechten in der CDU bis heute zu, wie sich der linke Spaltpilz allmählich der ganzen Partei bemächtigt? Ich gehe davon aus, dass es schon bald zu ungeahnten Verwerfungen in der deutschen Parteienlandschaft kommen wird.

    • W. Lerche Antworten

      Was bei Ihnen die 13, ist für Seehofer die 69. Zumindest für kurze Zeit, denn die 69 hielt nicht lange.
      Ohne Mauer hätte die DDR nicht mehr lange überlebt.
      Übrigens gilt das auch jetzt wieder für die BRD: Wie lange wird die BRD ohne Grenzsicherung, entweder EU-Außengrenze oder Deutschlands überleben können?
      Ja, die einen sicherten nach innen und heute ist nach außen zu sichern. Tut man aber nicht. Oder doch? So wie bei der Mauer, die auch keiner bauen wollte?

      • W. Lerche Antworten

        Übrigens gleichen sich auch die DDR-Medien mit den heutigen: realitätsfremd, links, manipulativ, einseitig, Halbwahrheiten, Meinungsmache. Letztere funktionierte in der DDR nicht, dagegen heute sehr gut. Die Kapitalisten können das besser als die Kommunisten.

  10. W. Lerche Antworten

    Merkel hat aus Deutschland, ursprünglich ein Rechts-Staat, einen Links-Staat gemacht. Recht wird gebeugt, Links wird hofiert.

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