Bundesfamilienministerin Franziska Giffey verzichtet zukünftig darauf, ihren Doktortitel zu führen. Ist das nicht nett? Die SPD-Politikerin sagte, sie wolle weiteren Schaden von ihrer Familie, ihrer politischen Arbeit und der Partei abwenden wollen.

Kleine Anmerkung: Und außerdem hat sie noch großes in Berlin vor. Jeder weiß, dass sie Regierende Bürgermeisterin der Hauoptstadt werden will. Und da ist so ein Plagiats-Ding nicht hilfreich und könnte Teile der Wählerschaft beunruhigen. Obwohl…die Berliner sind an den Wahlurnen ja bekanntermaßen absolut schmerzfrei.

Bei ihrer Dissertation über „Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft“ stellten Prüfer der Freien Universität (FU) in Berlin eine „objektive Täuschung“ fest. Und – Überraschung – sie entzogen der Ministerin nicht den Doktortitel, sondern erteilten ihr eine Rüge. Eine Rüge! Das ist aber als Sanktion gar nicht vorgesehen. Wer nachweislich betrogen hat, verliert den Doktortitel. Fertig! Das haben schon andere Politiker erleben müssen. Die „Rüge“, das war nichts anderes als ein politisches Geschenk für eine in Uni-Kreisen wohlgelittene SPD-Politikerin.

Der Fall Giffey ist ein Skandal.

Es ist ein Skandal, dass sie überhaupt den Doktortitel bekommen hat, obwohl sie …schummelte.

Es ist ein Skandal, dass die FU ihr den Doktortitel nicht entzog, nachdem die „objektive Täuschung“ festgestellt wurde.

Und es ist ein Skandal, dass sie offenbar ungerührt ihre politische Karriere weiterführen kann.

Erinnern Sie sich noch an den früheren Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg? Auch er hatte bei seiner Dissertation…geschummelt. Als das aufflog wurde ihm der Doktortitel im Februar 2011 aberkannt. Einen Monat später legte er sämtliche Ämter nieder und verschwand aus der Politik.

Bleibt die Frage: Gibt es eine Lex Sozi, nach der SPD-Politiker für die gleiche Verfehlung anders behandelt werden als CSU-Politiker?

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Dieser Artikel wurde 13 mal kommentiert

  1. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Ein Einbrecher stiehlt ein Auto aus einem Autohaus. Die Polizei kommt ihm auf die Schliche. Um einer Verhaftung wegen Raubes zu entgehen, verpflichtet sich der Täter, das gestohlene Fahrzeug künftig nicht mehr zu fahren. Der zuständige Staatsanwalt spricht dem geläutertem Bösewicht seinen Dank für dessen vorbildliches Verhalten aus. Damit ist die Ehre des Missetäters vollumfänglich wiederhergestellt. So jemand hat auf jeden Fall das Zeug und die Anlage zu höheren Weihen, mindestens für das noch zu schaffende Amt des Weltregierigenchefs mit Sitz im Plagiarium!

    Und überhaut, was soll hier Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg? -war doch klar, daß der seine Arbeit nicht selber macht, ja machen kann! Der ist doch standesgemäß hochwohlgebohren, oder so? Und gewöhnliche Arbeit schickt sich in so wichtigen, hochmögenden Kreisen nicht. Dafür hat so einer doch Lakeien, oder einen Neger, der so gewöhnliche Sachen für den Herrenmenschen doch untertänigst gern erledigt. Es fehlte ihm wohl nur etwas „Womanpover“ von Franziska Giffey. Wegen sowas springt doch keiner von der „Atlantikbrücke“.

  2. Tina Hansen Antworten

    An dieser Stelle würde ich gern den Finger in eine andere Wunde legen. Der Fall ist durchaus vergleichbar, funkt aber an der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit vorbei, obwohl nicht nur der ehrenwerte Herr Tichy, sondern selbst der nicht mehr sehr ehrenwerte „Spiegel“ darüber berichtet hat. (Links spare ich mir, weil es sonst wieder so lange dauert, bis der Beitrag freigeschaltet wird; man kann aber alles googeln.)
    Der ehemalige Hamburger Innensenator Michael Neumann (SPD) verlor im Herbst 2019 seinen Doktortitel wegen nachweislichen Betrugs. Herr Neumann hatte nicht nur in WIKIPEDIA, sondern auch in dem Kinderlexikon „Was ist was“ abgeschrieben, um so seine wissenschaftliche Expertise als Politikwissenschaftler unter Beweis zu stellen. Die Promotion war an der Helmut Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr in Hamburg erfolgt. Der Bescheid über die Rücknahme des Titels wurde am 20. September 2019 rechtskräftig.
    Exakt zur gleichen Zeit tauchte Herr Neumann an der Fakultät für Politik, Strategie und Gesellschaftswissenschaften der Führungsakademie der Bundeswehr, ebenfalls Hamburg, auf, die von einem guten alten Parteigenossen ohne jegliche wissenschaftliche oder militärische Meriten geleitet wird. An der Führungsakademie der Bundeswehr werden sämtliche angehende Stabs- und Generalstabsoffiziere der Bundeswehr ausgebildet, die dafür in Lehrgängen zusammengezogen werden; so gut wieder jeder von ihnen hat ein Studium absolviert, einige sind auch promoviert. Ferner werden dort ranghohe Offiziere sämtlicher NATO-Staaten sowie zahlreicher weiterer Länder dieser Erde von China bis Saudi-Arabien geschult.
    Genosse Neumann unterrichtet dort seit nunmehr über einem Jahr Politik.
    Zumindest noch bis vor wenigen Monaten (die Presse ist hier wenig ergiebig) lief zudem ein Verfahren wegen eidesstattlicher Falschaussage im Zusammenhang mit seiner „Doktorarbeit“ gegen ihn. Die Führungsakademie der Bundeswehr gab dazu keine Stellungnahme ab. Er auch nicht.

  3. H.K. Antworten

    „ Dr. Giffey will von ihrem Titel nichts mehr wissen.
    Rücktrittsrufe und Vorwürfe der Doppelmoral“

    Die Zeitung mit den vier Buchstaben liest hier anscheinend mit …

    👍

  4. H.K. Antworten

    Laut focus online fordern nun schon „Parteifreunde“ ihren Rücktritt.

    Darunter auch Heinz Beschkowsky.

  5. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    So weit ich weiß, wollte Frau Giffey ihr Ministeramt niederlegen, wenn ihr der Doktortitel entzogen würde. Offensichtlich konnte sie sich ihrer Sache sehr sicher sein. Es kam dann ja auch wie sie vermutete: eine Rüge, was soll’s.
    Dumm nur, daß die Sache jetzt aufgeflogen ist. Freiwillig den Titel nicht mehr zu führen, das wird nicht reichen. Schau’n wir mal, wie es diesmal ausgeht!
    Im schlimmsten Fall kann sie darauf bauen, daß der Wähler vergeßlich ist. Und Frau Giffey ist doch eigentlich eine nette Person, oder?

  6. HB Antworten

    Lex Sozi?
    Andy Scheuer, der kleine Doktor, zurückgegeben
    Ursula von der Leyen, nicht mein eigener Anspruch – O-Ton
    Anette Schawan, Doktor bis….. im Briefkopf
    Angela Merkel, bullshit lt. Uni

  7. Alexander Droste Antworten

    Die Doppelstandards sprechen mal wieder Bände. Ein weiteres Puzzleteil für meine Verschwörungstheorie: Alles, was nicht linksradikal ist, ist rechtsextrem und muss vernichtet werden, koste es, was es wolle. Und wenn es auch nur erpfuschte Titel sind. Hauptsache mit dem Ar… am Sessel kleben und die Welt beglücken. Relotiuspresse und gekaufte Unis sei dank.

  8. Wilfried Düring Antworten

    Franziska Giffeys Verzicht auf den Doktor-Titel kommt zu spät. Die ‘Rüge’ der Uni hatte ihr die Möglichkeit gegeben, schon vor Monaten freiwillig und in eigener Entscheidung auf den Doktortitel zu verzichten. Leider hat sie das nicht getan. Wer hat ein Interesse daran, Giffey JETZT zu stürzen? Verräterisch ist: An den jetzigen ‘Überprüfugen’ war der studentische ‘ASTA’ der Uni engagiert beteiligt! Giffey will gemeinsam mit Raed Saleh Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl werden. Versprochen haben beide, die Berliner SPD und deren Programmatik ‘auf den Kopf‘ zu stellen. Investorenfreundliches Klima; Schluß mit ‘Sonderlocken’ für Kriminelle im Görli, in der Liebigstraße und sonstwo. Innere Sicherheit als ‘sozialdemokratisches’ Thema, als Thema für die ‚kleinen Leute‘, die auf diesen Gurken-Staat angewiesen sind. Giffeys Programmatik ist ein Programm für rot-schwarz-gelb und nicht für gruen-rot-dunkelrot! Solche Aussagen schaffen Feinde. Giffey’s Feinde bei den Grünen, den JUSO’s und dem ASTA haben da ganze Arbeit geleistet! Erschwerend kommt hinzu: Die SPD Berlin hat gestern erklärt: ‘Liebe Franziska; … wir stehen SOLIDARISCH an Deiner Seite!’ Das ist wahrscheinlich das Ende. Vor der ‘Solidarität’ der Kühnerts&Co;. kann man sich nur fürchten! Wer das vergessen hat, darf z.B. bei Gabriel und Nahles und in Kürze bei Scholz nachfragen … Giffeys Scheitern macht den Weg frei für Schlimmeres – eine radikal-gruene Herrschaft über Gross-Berlin. Dies gilt es zu verhindern! Giffeys Sturz und Scheitern macht den Weg frei für grüne Machtergreifung in der Bundeshauptstadt. Im Schatten der Frau Jarrasch lauern Ramona Pop, Monika Herrmann und Florian Schmidt und ggf. Frau Künast. Es drohen Kreuzberger Zustände von Tegel und Wilmersdorf bis Pankow und Marzahn. Das kann man nicht wollen! Wer sich über Sturz/Scheitern von Frau Giffey freut, muß die Frage beantworten, wie die Machtergreifung der (angeblich ‚gruenen‘) Zerstörer noch verhindert werden soll. Antwort: Ohne den gemäßigten Flügel der Sozialdemokraten, welcher nun mal durch die Doppelsitze Giffey/Saleh personifiziert und programmatisch vertreten wird, gibt es keine Änderung und keine Besserung in Berlin! CDU, FDP und AfD sind viel zu schwach und erst recht nicht einig. (FDP-Austritt; MdA Luthe). Man kann das bedauern, ich wünsche diesen 3 Parteien prinzipiell auch gute Wahlergebnisse –> aber es ist nun mal so!!! Im Interesse unseres Landes würde ich mir bei Konservativen und Rechts-Liberalen mehr ‚taktische Flexibilität‘ wünschen (gilt auch für eine intelligente, punktuelle Zusammenarbeit mit der AfD). Sie können mich gerne einen prinzipienlosen Opportunisten schimpfen. Aber es gibt Situationen, in dem man sich im wohlverstandenen Eigen-Interesse mit dem (deutlich) kleineren Übel arrangieren sollte. Wenn Giffey ihr versprochenes Programm ernsthaft in Angriff nimmt, vielleicht im Rahmen einer rot-schwarz-gelben ‚Deutschland-Koalition‘, sollte man ihr frühere ‚Sünden‘ vergeben! Wenn sie es NICHT in Angriff nimmt, ist die SPD in Berlin und ganz Dunkel-Deutschland sowieso am Ende.

    • HB Antworten

      Dann geht’s den Berlinern so, wie uns Bayern. Geplant war Karl Theodor zu Guttenberg. Als der wegen seiner Doktorarbeit „gehen musste“, kam „Maggus“ Söder, den Horst Seehofer mit allen Mitteln verhindern wollte. Heute verstehe ich auch warum. Wir hatten schon viele MP’s, aber noch keinen schlechteren. Keinen, der aus welchen Gründen auch immer (vielleicht Hass? vielleicht gekränkte Eitelkeit?vielleicht Neid?) Bayern in seiner noch kurzen Amtszeit mehr geschadet hat.
      Da ist er ganz bei der Nägelkauerin.

      • Wilfried Düring Antworten

        Sehr geehrte(r) Mitforist(in) HB, danke für Ihren Kommentar. Ich habe mich sehr über Ihre Antwort gefreut. In Bayern gibt es den ‚Fall‘ einer bekannten Oppositions-Politikerin, der niemals größe mediale Aufmerksamkeit erreicht hat. Im Vergleich zur bayerischen Gruenen-Führerin Schulze ist eine Franziska Giffey eine sympathische, enagierte Frau, die eben auch ihre Fehler hat und macht (‚wir sind ALLE kleine Sünderlein !‘). Zum großen Unterschied: Im Dezember 2013 schändeten grüne Apparatschiks in München das Denkmal zu Ehren der Trümmerfrauen. Unter den Tätern und Polit-Kriminellen: die Fraktions-Vorsitzende der bayerischen Lantags-Gruenen Schulze. Geschändet wurde die Erinnerung an all jene Frauen, die sich aus dem Nichts heraus das eigene Leben neu aufgebaut haben und sich trotz Leid und Demütigung vorbildlich um (wenn vorhanden) ihre Kinder, alte Eltern, kranke Angehörige, Nachbarn etc. gekümmert haben. Die Trümmer-Frauen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration erbrachten diese Leistungen OHNE die Unterstützung von Psychologen, Trauma-Experten, Demokratie-Erziehern und Vergangenheitsbewältigern. Sie haben die Grundlagen für den heutigen Wohlstand in unserer maßlos gewordenen Überflußgesellschaft – für die Neubauers, Baerbocks, Schulzes, Kühnerts und entsprechende Figuren – hart erarbeitet. Die heute üblichen (und angeblich selbstverständlichen) Leistungen des Sozialstaates konnten sie für sich selber niemals in Anspruch nehmen. Charakterlich deformierte politische Triebtäter wie Schulze, die mit geradezu sadistischer Geilheit, die Generationen der eigenen Mütter und Großmütter bewußt kränken, gehören aus dem deutschen Politik-Betrieb entfernt !!! Konservative wie Strauss, Stoiber und auch Kohl haben das in ihrer Zeit gewußt und beachtet. Wenn ein Herr Söder ausgerechnet in einer Zeit auf die Grünen zugeht, in denen diese (in Bayern) von einer Frau Katharina Schulze geführt werden, dann ist – VERRAT! Schulze hat sich in infamer Weise gegen das vierte Gebot des christlich-jüdischen Dekalogs vergangen. Eine solche Schuld kann nicht und darf nicht vergeben werden! Politisch angeblich ‚Rechte‘ und sensationsgeile Medien, die die qualitativen Unterschiede bei den ‚Verfehlungen‘ einer Giffey und einer Schulze nicht sehen und manchmal sogar NICHT sehen WOLLEN, sind mir zutiefst suspekt!

        • H.K. Antworten

          „ … Die Trümmer-Frauen der Kriegs- und Nachkriegsgeneration erbrachten diese Leistungen OHNE die Unterstützung von Psychologen, Trauma-Experten, Demokratie-Erziehern und Vergangenheitsbewältigern. …“

          Ich möchte ergänzen, wenn Sie gestatten:

          Und OHNE Gender-Gaga, -Sternchen, -Unterstrich, -innen und -außen.

          Daß Sie die „Heldentaten“ dieser bayrischen „Freiheits-, Gleichheits- und Öko-Ikone“ Schulze erwähnen, scheint mir höchst notwendig.

          Mir z.B. war dieser Umstand nicht bekannt. Kein Wunder, denn unsere Qualitätsmedien würden sich wahrscheinlich eher die journalistische Zunge abbeißen, als Derartiges zu veröffentlichen.

          Oder die Meldung wäre ausschließlich an meiner Wenigkeit vorbeigegangen.

          Aber diese zurückhaltende, introvertierte Dame ist nur der Anfang in Bayern.

          Warten wir mal ab, wenn Robert-Redford-Ich-hab-zwar-keine-Ahnung-aber ich-sag-mal-trotzdem-was-dazu-Habeck oder Ananalena-ich-hab-nen-kleinen-Kobolt-im-Kopf-Baer*inboeck*in ins Kanzleramt streben, zumindest aber ins Finanzministerium.

          Wir werden uns diese unsägliche Groko noch zurückwünschen.

          Zu toppen wäre diese Vorstellung nur durch Grün-Rot-Rot …

          • HB

            Katha (ernsthaft) Schulze ist stolz darauf, Quotenfrau zu sein… und hat auch schon vor fünf Jahren ganz kluge Dinge geschrieben über Integration (O-Ton).
            Geboren in Württemberg! Bei/vor den Grünen! Diese vermaledeite Migration.

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