Die AfD sollte jetzt den Kalbitz-Moment nutzen und ihre Wagenburg aufgeben

BERLIN – Viele, wahrscheinlich die meisten, Bürger denken, dass es in der großen Politik irgendwie am Ende immer noch rational zugeht. Doch das ist falsch. In der Regel geht es darum, dass Politiker ihre Macht erhalten und unbedingt recht behalten wollen. Wer hat das eindrucksvoller dokumentiert als Bundeskanzlerin Angela Merkel selbst, als sie am Tag nach der von ihr zu verantwortenden schlimmsten Wahlschlappe der Union seit 1949 vor dem Fernsehkameras trat und sagte: „Ich wüsste nicht, was ich hätte anders machen sollen.“.

Merkel und die anderen Entscheider  im Raumschiff Berlin wissen nicht, was sie hätten anders machen sollen. Und wenn etwas total schief geht, dann sind entweder die anderen Parteien schuld oder die dummen Bürger, die den Glanz der dargebotenen Politik so gar nicht zu würdigen wissen.

Die Partei, die das in Deutschland immer wieder zu recht anprangert, ist die AfD. Nur leider verhält man sich dort nicht anders als die anderen Parteien, wenn es um Selbstkritik geht. Die Causa Kalbitz ist ein gutes Beispiel dafür. Das Bundesschiedsgericht der Partei hat gestern mit 7 gegen 2 Stimmen bestätigt, dass der Rauswurf des ehemaligen AfD-Landesvorsitzenden und Vorturners des rechten „Flügels“ in der Partei – der offiziell aufgelöst wurde aber natürlich weiter besteht – rechtens ist. Nun wissen alle, dass damit das letzte Wort keineswegs gesprochen wurde. Kalbitz, früher mal auf einer, nennen wir es, Interessentenliste des Bundes Heimattreuer Jugend (BHJ) registriert, bestreitet bis heute, je Mitglied dort gewesen zu sein. Und dass er Mitglied bei der Partei „Die Republikaner“ gewesen ist, ja, das hat er wohl einfach vergessen zu erwähnen, als er AfD-Mitglied wurde. Für die knappe Mehrheit der Bundesvorstands um Jörg Meuthen und die große Mehrheit des Bundesschiedsgerichts reicht diese Unterlassung, um Andreas Kalbitz aus der Partei auszuschließen. Was Zivilgerichte dann irgendwann entscheiden, werden wir alle mit Interesse und wahrscheinlich Staunen verfolgen.

Doch damit zurück zur Notwendigkeit einer nüchternen Selbstbetrachtung der AfD. Ob in Ost- oder Westdeutschland – kaum einer will Nazi und Antisemit sein. Die Distanzierung kommt wie aus der Pistole geschossen. Natürlich! Aber deutlich lossagen wollen sich viele auch nicht von den strahlenden AfD-Wahlsiegern in Thüringen, Brandenburg und Sachsen, die Rekordergebnisse für die Partei einfahren, gleichzeitig aber selbst das größte Hindernis darstellen, selbst irgendwann an politischen Entscheidungsprozessen mitwirken zu können.

AfD-Abgeordnete in Westdeutschland klagen zunehmend, dass es bei ihren Sprechstunden und Infoständen um nichts anderes geht als Höcke, Kalbitz, Flügel. Um nichts. Welcher Bürger will hören, was die AfD zur wirtschaftlichen Lage nach Corona sagt? Wer will hören, wie die jüngste EU-Geldverteilung von der AfD bewertet wird? Niemand! Nur: Höcke, Kalbitz, Flügel – rauf und runter, immer wieder!

Kann man machen, wenn man die AfD ist, und ich stelle mich auf – sagen wir – mindestens 100 üble Beschimpfungen per Mail oder Chat ein, wie ich es hier wagen könne, als CDU-Mitglied der AfD Ratschläge zu erteilen. Und Merkel, und Migration und Gesichtsmasken, ok. bin ich alles schuld dran als zahlendes Mitglied am Niederrhein. Aber was ich bei Abgeordneten und Funktionsträgern der AfD zunehmend eben auch feststelle: Immer mehr auch von denen, die im innerparteilichen Grabenkampf gar nicht eindeutig einem Lager zuzuordnen sind, haben die Nase gestrichen voll von diesem Dauertheater. 12,6 Prozent holte die AfD bei der Bundestagswahl 2017, 20 Prozent schätzen seriöse Demoskopen das Wählerpotential der Partei. Doch nur noch knapp neun Prozent würden AfD wählen, wäre am Sonntag Wahl.

Immer noch besser als die FDP, wird jetzt mancher denken. Aber mit der FDP redet  und koaliert man, mit der AfD nicht. Und schuld daran tragen nicht die vielen engagierten, klugen und anständigen Leute, die dort mitmachen. Schuld tragen diejenigen, die mit ihren ständigen Grenzverletzungen den braunen Qualm am Dampfen halten, das Spielen mit dem Antisemitismus und dem Holocaust-Gedenken. Das wird nie, nie, nie mehrheitsfähig in unserem Land sein. Richtig so! Ja, wir sollten Patrioten sein und uns zu unserem Land bekennen. Unbedingt. Ich persönlich würde mir eine Bundesregierung wünschen, die auch „Deutschland zuerst“ fordert und unsere Interessen klar in den Mittelpunkt stellt – wie alle anderen Länder das auch machen. Aber „Vogelschiss“ und „Schuldkult“ das ist widerwärtig. Und solche politischen Kampfbegriffe und die, die sie propagieren, bleiben die Einzigen, die die AfD immer noch kaputtmachen können. Aus einer Wagenburgmentalität, die auch die noch verteidigt bis zur letzten Patrone, die es nicht wert sind.

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Dieser Artikel wurde 38 mal kommentiert

  1. Stefferl Antworten

    Das, was die AfD mit Sicherheit richtig macht, ist, dass sie Probleme anspricht. Dabei läuft Vieles falsch. Aber zumindest ist sie bereit, die Wahrheit beim Namen zu nennen, auch wenn es politisch nicht korrekt ist. Ich habe ca eine Viertel Stunde versucht, beim Münchner Merkur in einem Forum „die Wahrheit“ unterzubringen, die der Artikel bewußt verschweigt. Die Brandstiftung in der Kathedrale von Nantes wurde von einem Flüchtling aus Ruanda begangen. Beim Münchner Merkur ist natürlich immer nur von einem „Mann“ die Rede. „Mann“ ist inzwischen ja zu einem Synonym geworden für gewalttätige oder straffällig gewordene Flüchtlinge, Ausländer, Migranten, etc. Selbstverständlich wurden all meine Versuche, die Wahrheit zu schreiben, zensiert. Es ist vollkommen richtig, dass man nicht alle Flüchtlinge, Ausländer, etc. unter Generalverdacht stellen soll. Ich habe selbst eine Weile im Ausland gelebt, war also selbst „Ausländer“. Wenn man aber bei Straftaten die Wahrheit verschweigt, zensiert und sich die Welt schönredet, dann betrügt und belügt man den Leser. Und genau das ist die Lücke, in die die AfD vorstößt.

  2. Hannelore Meier Antworten

    Denke, die AfD hat mit dem Ausschluß von Herr Kalbitz einen Fehler gemacht. Der Osten hat gezeigt wie es geht und mit dieser an das System und den Mainstream angepassten AfD gibt es kein klares Profil mehr. Die Aussagen sind wischi, waschi. Mir ist die AfD zu angepaßt, zu leise und nicht mehr klar.

    • H.K. Antworten

      Frau Meier,

      die Entscheidung, diesen Herrn auszuschließen bzw. den Mitgliedsantrag für nichtig zu erklären, war die einzig richtige und logische.

      Wäre sie nicht erfolgt, würde die Partei noch die nächsten hundert Jahre in der jetzigen „rechtsextremen“ Situation bleiben.

      Es ist wie mit den Studenten der 68er:
      Über die „braven“ und guten, fleißigen wurde nicht berichtet. Nur über die Chaoten.

      Die AfD hat viele gute Leute und noch bessere Ansätze, aber wenn sie aus der braunen Schmuddelecke nicht herauskommt, wird das in diesem Leben nichts mehr.

      • Angelika Antworten

        Ich finde dieses „rechtsextrem“ der Konservativen, die von Linken selbst als „Rechtsextremisten“ bezeichnet werden, immer lustig. Die leben auch in ihrer eigenen Blase.
        Heute ist schon rechtsextrem, wer nur sagt, was ist.

    • Angelika Antworten

      Mir geht es nicht um Kalbitz. Aber wenn ich eine Partei will, die vor dem linken Mainstream im Staub kriecht, brauche ich nicht die AfD. Das machen schon die FDP und die Werteunion.
      P.S.: Die CDU/CSU kriechen nicht vor dem linken Mainstream im Staub. Die sind Teil des linken Mainstreams.
      Die AfD muss nur überleben. In die Regierung kommt sie sowieso nicht so schnell. Und vielleicht ist das für die AfD auch ganz gut.
      Und die AfD sollte den Schulterschluss mit der breiten Bürgerbewegungen außerhalb der Parlamente suchen.
      Im Grunde ist die AfD eine ähnliche Partei wie die Grünen an ihrem Beginn: Es gibt tausende von lokalen Bürgerbewegungen, die Fleisch vom Fleisch der AfD wären. Aber die AfD muss sich ja dauernd von allem und jedem abgrenzen. Das halte ich für falsch.

      • H.K. Antworten

        Angelika:

        „… Aber die AfD muss sich ja dauernd von allem und jedem abgrenzen. “

        So ganz verstehe ich Sie nicht.

        Bisher hatte und habe ich den deutlichen Eindruck, daß die AfD VON ALLEN ANDEREN ausgegrenzt WIRD, sei es der Bundestagsvize oder die Fußballmannschaft der Abgeordneten, wo herrscht „mit denen spielen wir nicht“.

        Von Talkshows und sonstigen TV-Auftritten – wie der Hausherr schon schrieb – ganz zu schweigen.

        • Angelika Antworten

          Nein. Das ist doch ein lustiges Spielchen in Deutschland (vielleicht im Westen allgemein?): Jeder muss sich von Rechten abgrenzen. Von Linken niemals.
          Die Werteunion muss sich von der AfD abgrenzen. Die Rest-CDU von der Wertunion. Die Konservativen in der AfD von den Rechten in der AfD.
          Die AfD von PEGIDA und der IB.
          Usw usf.
          Wie wäre es sich mal nach links abzugrenzen: Wir als AfD wollen mit einer linksextremen CDU nichts zu tun haben.

  3. colorado 07 Antworten

    „Alle Parteien bergen das Samenkorn des Totalitarismus“ ( Simone Weil ). Will heißen: sind eine Wagenburg, in der die Inzucht gedeiht. Fehler machen immer nur die anderen.

  4. Christoph Friedrich Antworten

    „Schuld tragen diejenigen, die mit ihren ständigen Grenzverletzungen den braunen Qualm am Dampfen halten, das Spielen mit dem Antisemitismus und dem Holocaust-Gedenken.“

    Dazu folgendes: Mir ist nicht bekannt, daß in der AfD Judenfeindschaft grassiere. Auch Herr Höcke hat meines Wissens nichts Judenfeindliches losgelassen.

    Er nannte das Denkmal zur nationalsozialistischen Judenverfolgung ein Denkmal der Schande – und wer die nationalsozialistische Judenverfolgung für schändlich hält, muß Herrn Höcke in dieser Hinsicht sogar rechtgeben.

    Herr Höcke hält die derzeit betriebene Geschichtspolitik für falsch – und hat auch damit recht. Denn das dauernde Herumreiten auf den nationalsozialistischen Verbrechen, auf der deutschen Schuld schadet unserem Volk, auch dem Ansehen unseres Volkes, nicht zuletzt bei den semitischen (!) Arabern. Ja, nicht nur die Juden sind Semiten, sondern auch die Araber, und es gibt meines Wissens mehr Araber als Juden – die Begriffe „Antisemiten“ und „Antisemitismus“ für Judenfeindschaft oder Judenhaß sind daher falsch, ähnlich falsch wie „Amerika“ für die USA und „Europa“ für die EU.

    Und nun gestatte ich mir, ein besonders heißes Eisen anzufassen. Freiheitsliebende Leute beklagen völlig zurecht die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland. Doch am Anfang dieser zunehmenden Einschränkung steht genau das Verbot, die Geschichte der nationalsozialistischen Judenverfolgung objektiv zu untersuchen. Was von jüdischer Seite zu diesem Thema behauptet wird, hat unwidersprochen, ungeprüft für wahr zu gelten. So etwas ist für eine objektive Geschichtsforschung völlig ungeeignet.

    Ein ganz anderes Kapitel ist, wie man zur nationalsozialistischen Judenverfolgung steht. Diese Verfolgung war zweifellos eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, und wer dieses Verbrechen gutheißt, gehört tatsächlich hinter Schloß und Riegel, so wie jeder, der ein Verbrechen gutheißt. Das darf aber nicht dazu führen, daß objektive Forschung zu diesem Gegenstand tabuisiert wird. Das schadet eben nicht nur der Geschichtswissenschaft, sondern als Beginn der Einschränkung der Meinungsfreiheit eben auch der Meinungsfreiheit insgesamt.

  5. HB Antworten

    Außenminister Maas:
    „Man kann die IS-Kinder nicht für die Taten der Eltern verantwortlich machen.“
    Aber uns für die Taten unserer Ur-Großväter?
    Der Holocaust war unfassbar. Jeder Vergleich mit Geschehnissen der heutigen Zeit ist eine ebensolche unfassbare Missachtung der damaligen Opfer.

    • Stefferl Antworten

      “ Jeder Vergleich mit Geschehnissen der heutigen Zeit ist eine ebensolche unfassbare Missachtung der damaligen Opfer.“
      Leider ist das nicht so. Man möchte ja immer aus der Geschichte lernen und dennoch muß man feststellen, dass es auch in den 2000er Jahren überall auf der Welt Genozide gegeben hat. Der Holocaust ist leider nicht so singulär, wie man denken könnte. Selbst wenn man die Geschichte anderer „zivilisierter“ europäischen Völker betrachtet, findet man reihenweise Genozide. Einer der bekanntesten ist dabei die Behandlung der Kongolesen durch den belgischen König Leopold II. Es wird geschätzt, dass seinem Regime im 19. Jhd. deutlich mehr als 8 Mio Menschen zum Opfer fielen. Also sogar noch mehr als durch den Holocaust. Allerdings gibt es in Belgien keinerlei „Schuldkultur“, die mit der deutschen vergleichbar wäre.

      • HB Antworten

        Das ist richtig und ich erkläre mir das so, dass das meist weit weg vom Heimatland passiert ist und passiert. Das hat nicht die Bilder von „nebenan“. Das lässt sich leichter ignorieren.

        • aha Antworten

          Es wird zu einem gewissen Teil wohl auch daran liegen, dass die damalige Technik schon eine Dokumentation ermöglichte.

          Bei den heutigen informationstechnischen Möglichkeiten könnten selbst die Braunen keine KZ`s mehr betreiben.

          Aber mit den Möglichkeiten von damals hätten die Grünen Europa schon längst monsantofrei gemacht.

          Die AfD hat ihre guten Leute verloren. Was hätten die alles für Chancen. Z. B. der Klimawandel. Bei einem Temperaturanstieg sind nämlich keine Dürren zu erwarten, sondern mehr Regen. Es verdampft mehr Wasser aus den diversen Oberflächen. Die Ursache dafür, dass Europa sich schneller erwärmt als der Rest der Welt wird wohl an unseren Klimaschutzmaßnahmen liegen.

          • Christoph Friedrich

            Es gibt Messungen, daß die Temperaturen in größeren Windparks etwas höher sind als in der Umgebung. Und es gibt Anzeichen, daß hinter größeren Windparks in Lee (Windschattenseite) weniger Regen fällt. Beides müßte dringend eingehend untersucht werden.

          • aha

            Hr. Friedrich fragen sie doch mal Prof. Google nach Dr. Peter Adel bei achgut.
            Wir bremsen mit den Windrädern die kühle und feuchte Luft von der Nordsee und vom Atlantik auf dem Weg nach Europa aus. Hinter den Windrädern kann trockene, heiße Luft südwestlich aus Afrika nach Europa vordringen.

  6. Gerd Antworten

    Man sollte hier nicht verschweigen, dass die AFD von Anfang an in die Nazi-Ecke gestellt wurde. Das war und ist offizielle Linie auch der CDU. Also bitte keine Zustände beklagen die man selber herbei geführt hat.

  7. Karl Antworten

    Es stimmt, die AfD wurde von Beginn an in die rechte Ecke gesteckt. Sogar Lucke, Henkel, Starbatty wurden verunglimpft. Es stimmt aber auch, dass mit deren Weggang (und dem Weggang guter Leute) die Flügel-Anhänger viel einflussreicher und mutiger wurden.
    Die AfD-Landtagsfraktion BW ist charakteristisch dafür wie diese mit Inkompetenz und Machtgeilheit eine Partei ruiniert haben. Hier hätte real die Chance bestanden mit guter Arbeit in 2021 die 25% Marke zu knacken. 2016 war eine deutliche Stimmung gegen rot-grün zu spüren (Resultat waren knapp 15% Stimmanteil). Doch Charaktere wie Gedeon, Räpple, etc. wurden nicht nur geduldet, sondern von den Flügel-Anhängern sogar hofiert. Deren Ziel war das Durchsetzen ihrer Meinung und persönlicher Machtgewinn. Es ging nie um die größere Idee von einer konservativen Partei. Viele gute Leute haben sich abgewandt oder zurückgezogen. Das Ergebnis ist eine völlig gespaltene Fraktion, die in der Öffentlichkeit auch genau so wahrgenommen wird. Und hoffen kann nächstes Jahr 10% zu erreichen.

    Auch im hiesigen Kreisverband ging es bald nicht mehr um Argumente, sondern nur noch um Macht für die Flügel-Leute. Im Ergebnis sind dort jetzt weitgehend Personen unterwegs, die NULL Chance haben in unserer Gesellschaft ernst genommen zu werden. Weil entweder zu dumm und zu rückwärtsorientiert. Diese kapieren nicht, dass eine Nabelschau auf die 30er und 40er Jahre, selbst auf die 80er Jahre, im Jahr 2020 keine Option für die allermeisten Mitmenschen ist.

    Was wir gegen den links-grünen Mainstream brauchen ist eine entschlossene Front liberal-konservativen Bürgerwillens die eine attraktive Zukunfts-Idee für den Mittelstand anzubieten hat.

    • Gerd Antworten

      @Karl
      Nicht zu vergessen die zahlreichen Schwarz-Grünen Regierungen in den Landtagen und Regierungen bspw. in Österreich. Ich als ehemaliger CDU Wähler habe spätestens aufgehört ernsthaft meine Stimme der CDU zu geben, als sie mit den Grünen zusammen arbeiten wollten. Niemand in der Christlichen Union hat je verlangt, dass sich die Grünen von ihren radikalen und linken Positionen oder von Personen in dieser Partei trennen sollten. Gender, Homoehe, Abtreibungen, das alles ist grünes Gedankengut und von der sog. CDU salonfähig gemacht und durchgewunken. Versuchen Sie z.B. mal als liberal konservativer Politiker die ungehinderte Massenimigration in unser Land kritisch zu hinterfragen. Sie werden sofort von den Medien und der herrschenden Politkerkaste in die rechte Ecke gestellt. Sie werden in diesem Leben und im nächsten keine Chance haben Verantwortung in einer Regierung zu übernehmen. Es sei denn den Leuten wird der Wohlstand genommen……

  8. Dieter Zorn Antworten

    Es geht den Altparteien doch nur darum im Kampf der Parteien zur kommenden Bundestagswahl die Zahl der AfD -Wähler zu minimieren. Insbesondere die Union hat ein Interesse daran, weil sonst ihr Projekt Schwarz-Grün gefährdet ist. Also gilt es die SPD klein zu halten, was mit der Demontage von Scholz im Wirecard-Skandal gerade versucht wird, und die AfD zu minimieren. Das versucht die versammelte Macht der Mitte vom Verfassungsschutz, über die Medien bis zu den Parteisoldaten. Die AfD selber braucht Leute wie Kalbitz um ihr Profil am rechten Rand zu schärfen, und muss gleichzeitig sehen, dass diese Leute nicht zu dominant werden, weil sie sonst potentielle Wähler im Westen verschrecken. Politik in Massendemokratien hat viel mit Taktik und Mobilisierung zu tun. Und weniger mit den grundsätzlichen Haltungen die dahinterstehen. Für die kann man sich nämlich nichts kaufen.

    • Alexander Droste Antworten

      So ähnlich empfinde ich es auch. Hinzufügen kann man noch, dass diese Heuchler aller Parteien außer der AfD munter Mitglieder der NSDAP in ihren Reihen hatten, die außerdem hohe Funktionen ausgeübt haben. Und jetzt tun sie so, als hätten sie das Heil der Welt für sich gepachtet. Im Gegenzug zeigen sie höchste Verachtung gegenüber ihrem Wahlvolk. Ich kann es inzwischen nicht mehr verstehen, dass es überhaupt noch irgendwen gibt, der eine von jenen Parteien gut findet. Naja, der Deutsche liebt eben den „Starken Führer“. Anders kann ich es mir nicht mehr erklären.

      Übrigens war eine Parteiendiktatur oder gar Kartellbildung der Parteien vom Grundgedanke des Grundgesetzes nicht vorgesehen. Aber was gebe ich hier von mir, das Grundgesetz ist längst Makulatur.

  9. colorado 07 Antworten

    Kaum wird der Rauswurf von Kabitz gemeldet und schon weiß der Kommentator der Schwäbischen Zeitung, dass es „nur Kosmetik“ ist.
    Diese alleswissenden Alleinwisser stehen mit ihrem Alleswissen stets parat und vernichten schon jeden Ansatz im Keime.

    • H.K. Antworten

      Und wer tut etwas dagegen,
      außer sich aufzuregen ?

      Huch – reimt sich sogar …

    • Christoph Friedrich Antworten

      Die altkommunistische (stalinistische) Salamitaktik eben. Heute Kalbitz, morgen ein anderer greifbarer AfD-Politiker, übermorgen der nächste usw. usf. …

      Oder aber auch: Heute die AfD, morgen die Werteunion, übermorgen die FDP usw. usf. …

      Wie es eben so geht.

  10. Christ343 Antworten

    Viele Positionen der AfD sind zu befürworten. Doch die AfD macht z. B. den Fehler, Abrüstung abzulehnen. Zudem müssen AfD und CDU definieren, inwiefern sie christlich-konservativ sind.
    Nach der Malachias-Weissagung ist Franziskus der letzte Papst vor dem Goldenen Zeitalter, das aber nur für die unegoistischen Menschen segensreich ist.
    Mehr dazu auf meiner Internetseite (bitte auf meinen Nick-Namen klicken).

    • Christoph Friedrich Antworten

      Es gibt zwar auch Christen in der AfD, aber der Kreispartei- und Kreistags-Fraktionsvorsitzende meines Heimatkreises ist beispielsweise ein Kirchen- und Christenfeind …

  11. Angelika Antworten

    Die AfD bräuchte jemand wie Gauland aber jünger an der Spitze, der den Laden zusammenhält. Eine Haltung a la Bismarck wäre sicherlich hilfreich.

  12. HB Antworten

    Es wird immer verlangt, dass sich die AfD von Nazis, Rechts, Extrem, SS, SA, NSDAP, Völkisch, Pegida, IB etc. abgrenzt. Das halte ich für eine sehr gelungene Ablenkung. Es wird höchste Zeit, dass die Verbrechen der DDR aufgearbeitet und die noch lebenden Verbrecher aus dieser Zeit festgesetzt und abgeurteilt werden!

    • H.K. Antworten

      Ach, selbst wenn – wie gestern abend im „Sommerinterview“ der ARD der Parteichef behauptet, „die Partei ist noch sehr jung, sie ist gerade mal 13 Jahre alt“, wird dies vom „Qualitätsjournalisten“, der ihn interviewt, widerspruchs- und kommentarlos hingenommen …

      Nach dem Milliarden-Vermögen der SED, das „verschwunden“ ist, fragt auch niemand.

      Und DIESE Partei stellt sei Jahren einen Bundestagsvize und wird allerseits hofiert – wo der „kleine Gysi doch so nett und talkshow-geeignet“ ist …

      • Christoph Friedrich Antworten

        Der kleine Gysi war bereits in der Partei, als sie sich noch „SED“ nannte, und die Genossin Borchard, die jetzt unseligerweise Landesverfassungsrichterin ist, ebenfalls. Beide haben nie die Partei gewechselt – „Die Linke“ ist nichts anderes als die mehrfach umbenannte SED. Kann man ja auch gut an dem Geschwafel von Enteignungen, Erschießungen und Zwangsarbeit erkennen, auch daran, daß einige Kreisverbände der SED alias „Die Linke“ den 150-sten Geburtsjahrestag Lenins feierten.

        Und nicht zu vergessen: So wie die Grünen auch nach dem Zulauf der Bündnis 90 – Genossen immer noch die Grünen sind, so ist auch die SED nach dem Zulauf der WASG-Genossen immer noch die SED.

  13. S v B Antworten

    Alleine schon mit Ihrer Sympathiebezeugung für das Motto „Deutschland zuerst“ sowie mit der sicher für viele hier im Blog verständlichen Sehnsucht nach einer Bundesregierung, welche endlich mal wieder die Interessen Deutschlands in den Mittelpunkt stellen möge, haben Sie sich beim politischen Mainstream unserer Zeit zwangsläufig verdächtig gemacht, lieber Herr Kelle. Diese Forderungen und Wünsche mögen zwar insgeheim weitaus öfter im Raum stehen als man denkt, aber sie explizit auszusprechen verlangt gerade von einem bekannten Journalisten wie Sie es sind mehr als nur ein Quentchen Mut. Denn jeder, der heute solche „chauvinistischen Äußerungen à la Trump“ tätigt, läuft doch Gefahr, dass ihm über Nacht „kleine Flügel“ wachsen könnten. Diese werden nicht selten selbst den sanftesten Verbal-Delinquenten angedichtet, und zwar von denen, die felsenfest davon überzeugt sind, dass nicht nur die politische Wahrheit sondern auch sämtliche Patente darauf ausschließlich bei ihnen liegen.

  14. Dieter Zorn Antworten

    Ergänzend zu meinem obigen Kommentar: An den politischen Rändern der Parteien ist es zwangsläufig etwas unappetitlich. Sowohl Links als auch Rechts. Die Meinungen gehen halt weit auseinander im Volk, was gute Staatsführung ist. Es gibt allerdings eine Regel, die für alle Demokraten gilt: Was nicht verboten ist, ist erlaubt. Gerade im Diskurs. Ich persönlich halte es für bedenklicher, wie das links-liberale Milieu das Sagbare auf Schlitzgrösse verengen will. Dazu gehören auch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate wie das vom „Vogelschiss“. Hier das Originalzitat: „ Ja, wir bekennen uns zu unserer Verantwortung für die 12 Jahre. Aber, liebe Freunde, Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in unserer über 1000-jährigen Geschichte. Und die großen Gestalten der Vergangenheit von Karl dem Großen über Karl V. bis zu Bismarck sind der Maßstab, an dem wir unser Handeln ausrichten müssen.“

    • H.K. Antworten

      Problem hier – wie eigentlich immer:

      Nicht das WORT ist entscheidend, sondern die WIRKUNG des Wortes.

  15. Ursel Antworten

    Im Großen und Ganzen stimme ich allem zu, was ich von Herrn Kelle und den meisten Kommentatoren lese.
    Was mir immer ein Rätsel bleiben wird: Es wäre so leicht, vieles von dem zu ändern, was allgemein beklagt wird. Alle 4 Jahre und öfter hat das Volk an der Wahlurne die Chance dazu; doch sie bleibt weitgehend ungenutzt.
    Ich weiß nicht, mit wem ich mehr hadern soll, mit den Wählern oder den Politikern.
    Als Demokratin sollte ich eigentlich sagen: Die Wähler haben abgestimmt und nicht jeder muss denken wie ich. Nimm’s also gelassen hin.
    Doch das fällt mir zunehmend schwer.

  16. Hinrich Mock Antworten

    Der „Vogelschiss“ war als Zeitmaß und Verächtlichmachung gemeint. Leider konnte er auch anders aufgefasst werden. Klassisches Eigentor eines alten Medienprofis. Und der „Schultkult“ ist allerdings in seiner propagandistischen Absicht und mit seinem pietätlosen Sündenstolz ein widerwärtiger Mißbrauch und fällt damit auf seine Akteure zurück und nicht auf seine Kritiker. Beides sind aber keine Themen, die heute debattiert werden müssen. Die wesentlichen Themen werden ganz im Gegenteil von der katastrophalen gegenwärtigen Politik im Hier und Jetzt gesetzt und es besteht große Gefahr im Verzug des Widerstands.

  17. Johannes Antworten

    Wir haben manchen Anfängerfehler begangen. Zuerst den, zu meinen, es besser zu können, als ,die‘ anderen, die Altparteien. Nichts können wir aber wirklich besser. Außer meckern. Und beklagen. Wir haben gute Ideen, ohne Zweifel. Nur: manche AfD-ler haben über ihren Wut und ihren Zorn, Grenzen des Anstand‘s überschritten. Das wiegt schwer und schafft keine Vertrauensbasis.
    Danke für Ihren klaren und offenen Worte Herr Kelle. Sagt Ihnen ein AfD Kommunalpolitiker.

    • HB Antworten

      Wir haben alle einen intensiven, tapferen Kommunalwahlkampf geführt, in dem wir uns höchstmöglich eingebracht haben. Mit wirklich guten Kandidaten, die wir auch erfolgreich einsetzen konnten. Sehr zum Missfallen der übrigen Parteien. Ich kenne das Thema also aus vorderster Front.
      Deshalb, mit Verlaub, bin ich bei Ihrem Beitrag sehr im Zweifel!

    • H.K. Antworten

      „… manche AfD-ler haben über ihren Wut und ihren Zorn, Grenzen des Anstand‘s überschritten“.

      Manche scheinen eher mit dem Düsenjet durch die Kinderstube gebraust zu sein.
      Manchen muß man offenbar erst due Grundregeln des Benehmens beibringen.

      Und über diesen „manchen“ verliert sich leider jeder gute Gedanke, jeder guten Ansatz, jeder gute Vorschlag und jeder gute Antrag im Bundestag und den anderen Parlamenten.

      Man ist dagegen, nicht, weil der Ansatz/ Gedanke/ Vorschlag schlecht oder sogar falsch ist, nein, man ist dagegen, WEIL ER VON DER AfD kommt.

      Beim UN-Flüchtlingspakt z.B. hätte die AfD DAFÜR stimmen sollen – dann wäre er bereits in der Mülltonne gelandet.

      • Christoph Friedrich Antworten

        Trickserei sollte in keinem Parlament begangen werden – das sollte schon die Ehrfurcht eines Demokraten vor dem Parlament und seinen Entscheidungen gebieten.

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