Die Restaurants öffnen wieder, die Gäste bleiben zu Hause

Die Restaurants in Deutschland haben wieder geöffnet – mit strengen Auflagen natürlich. Sicherheitsabstand, Mundschutz – so ist das in Zeiten von Corona. Ich weiß, dass viele von Ihnen und Euch die amtlich angeordneten Maßnahmen für übertrieben halten – ich neige inzwischen auch zu dieser Ansicht. Aber ich verstehe auch die Regierung, denn wenn das Virus wirklich gefährlich für Leib und Leben der Bürger ist, dann ist es richtig, dass sie die Infektionsketten effektiv unterbrechen, damit die Ausbreitung gestoppt wird.

Und bitte, ich kenne die Gegenrede! Weniger Infizierte und Tote als bei der Vogelgrippe, die Schäden für unsere Wirtschaft noch gar nicht abzusehen. Und dass „nur“ Alte und Vorerkrankte sterben, ist wirklich kein Argument, das einer humanen Gesellschaft würdig ist. Aber in diesen Fällen müsste der Staat dann auch intelligentere Lösungen finden als einen kompletten Lockdown des ganzen Landes.

Ich denke, wir sind uns einig, es ist höchste Zeit für die beschlossenen Lockerungen. Ob man die Schulen als reine staatliche Verwahranstaltungen wieder in Betrieb nehmen sollte, da bin ich skeptisch, denn im Grunde geht es vielen Eltern nur darum, dass die Kleinen in Obhut sind und sie selbst endlich wieder in Ruhe arbeiten können. Niemand kann mir erzählen, dass es für die Kinder wichtig ist, die letzten vier Wochen vor den Sommeferien noch jeden Tag zur Schule gehen zu müssen um der Gefahr, dass die Infektionen wieder ansteigen.

Und wissen Sie was? Ich hätte nach Monaten soooo große Lust, wieder ins Fußballstadion zu gehen. Mit ein paar Freunden, den schwarz-weiß-blauen Schal um den Hals, Bier trinken und den Aufstieg vor dem Bielefelder Rathaus feiern. Aber das wäre komplett verrückt. Die andere Frage ist: Wie halte ich es mit Restaurantbesuchen? Unsere Kinder lieben Gyros und wollen unbedingt wieder zum Griechen unseres Vertrauens.

Meine Lieblingswirtin in Düsseldorf, die diese umwerfenden Tagliatelle mit Lachs und Brocolli auf der Speisekarte hat, und die ihre italienischen Weine selbst bei kleinen familiengeführter Weingütern in Italien abholt, rief mich vorhin an. Sie fragte – na was schon? – wann ich/wir denn endlich mal wieder zum Essen kämen. Denn, obwohl sie wieder geöffnet hat, verirrten sich bisher nur wenige Gäste in ihr gemütliches Lokal nahe der Königsallee. Ja, gute Frage. Warum kommt keiner? Weil die Abstandsregeln streng sind, die Tische nach dem Zahlen sofort desinifiziert werden müssem? Die Servicekräfte Mundschutz und teilweise Gummihandschuhe tragen müssen? Es gibt viele Gründe. Eine befreundete Abgeordnete, der ich das vorhin am Telefon erzählte, versicherte, dass sie derzeit in kein Lokal gehe, weil es in dieser sterilen Atmosphäre keine Freude macht. O-Ton: „Wenn ich da reingehe, will ich sofort spüren, ob ich zum Essen gehe oder zu einer Darmspiegelung“, ätzte sie.

Ist das Virus unter Kontrolle in Deutschland? Keiner weiß das sicher zum jetzigen Zeitpunkt, aber klar ist: Die Wirtschaft, die Behörden – das alles lässt sich nicht auf Knopfdruck wieder hochfahren. Es wird noch lange dauern.

P.S. Ich habe meine Wirtin eben noch einmal angerufen und einen Tisch bestellt…für Ende Juni…

 

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Dieser Artikel wurde 21 mal kommentiert

  1. CK Antworten

    Guten Morgen Herr Kelle,
    Ich kann ihre Gefühle gut nachvollziehen. Meine Tochter besitzt eine Gastwirtschaft und kann sie quasi nicht öffnen, weil mit nur halb besetztem Gastraum/ Biergarten die Personalkosten nicht bezahlt werden können. Was soll Sie tun? Dicht machen, alle anlassen oder die Insolvenz erreichen? Essen to Go war noch ohne Personal zu schaffen, aber die 8 Angestellten möchten auch wieder arbeiten und nicht arbeitslos werden.

  2. gerd Antworten

    „Und dass “nur” Alte und Vorerkrankte sterben, ist wirklich kein Argument, das einer humanen Gesellschaft würdig ist.“

    Lieber Herr Kelle,

    Wie sieht denn diese ominöse humane Gesellschaft in der Wirklichkeit aus? Darf eine humane Gesellschaft ihre ungeborenenen Kinder so einfach töten? Ja, in unserer humanen Gesellschaft darf man das! Oder den alten und Vorerkrankten den Todestrank reichen? Ja, in unserer humanen Gesellschaft darf der Mensch über seinen eigenen und fremden Tod verfügen. Wenn ich nun höre, dass es um Menschenleben geht, die von Viren bedroht werden, dabei allerdings wissentlich und achselzuckend die Menschenleben in Kauf genommen werden, die von Menschen getötet werden, sehe ich weit und breit keine humane Gesellschaft. Frau Merkel hat auf die Frage eines Kindes mit Down-Syndrom, warum die vielen anderen ungeborenen Leidenskinder nicht leben dürfen, lapidar geantwortet: Wir haben eine gute Regel gefunden. Human? Wohl kaum. Wenn sich nun Politiker vor ihr Volk stellen und alternativlos das Leben der Alten und Schwachen verteidigen will, ist das ein wahnhaftes Lügengebäude, dass nun aus vielen Gründen zusammenbrechen wird. Der wichtigste Grund ist, dass unsere Gesellschaft sehr vieles ist, aber mitnichten human.

  3. Dr. Michael Müller Antworten

    Leider stimmt das alles so. Wir hatten uns gefreut, daß die Restaurants wieder aufmachen, aber als wir von den Auflagen hörten, haben wir davon Abstand genommen. Es ist nicht nur der völlig absurde Hygiene-Zirkus, der abschreckt, auch die Tatsache, daß man seine Daten da lassen muss. Datenschutz war somit gestern.

    Um die Wirte tut es mir leid. Da werden ganz viele pleite gehen. Aber unter diesen Umständen macht Essen gehen wirklich keine Freude. Übrigens auch der Besuch des Gottesdienstes nicht. Wir waren letzten Sonntag das erste Mal wieder in der Messe. Es war aber kein Gottesdienst, es war ein Gesundheitsdienst, nicht Gott stand im Mitteplunkt, sondern die Hygiene. Sehr schade.

  4. Tina Hansen Antworten

    “Wenn ich da reingehe, will ich sofort spüren, ob ich zum Essen gehe oder zu einer Darmspiegelung”, ätzte sie.

    Ich kann sie verstehen. Gestern habe ich es – aus reiner Neugier – mal in kleinem Rahmen ausprobiert und war in dem Restaurant von Galeria Kaufhof. Am Eingang standen zwei Menschen unter Schutzmasken, die meine Personalien aufnahmen und meine Einlasszeit notierten. Das Speisenangebot war genauso üppig wie vor dem Lockdown; von Schnitzel mit Pommes bis zur Kuchenauswahl gab es alles wie gehabt. Nur leider wurde ich bereits gefühlt eine Sekunde nach Betreten des Restaurants von einer Bediensteten abgefangen und gefragt, was ich denn zu essen wünsche. Meine Antwort, ich würde mich gern erst umschauen, machte sie sichtbar unruhig, obwohl ich die einzige Kundin im Restaurant war. Ich besichtigte so kurz wie möglich das verlockende Angebot kalter und warmer Speisen aus 1,5 Meter Entfernung. (In den sozialen Medien tobt das Gerücht, irgendwo in der Welt sei eine Papaya positiv auf Covid 19 getestet worden. Offenbar glaubt man das bei Galeria Kaufhof. Ansonsten sehe ich keinen Grund, das Nahrungsangebot auf Mindestabstand zu setzen.) Schon stand der nächste Mensch neben mir und fragte drängend, was ich wolle. Ich wiederholte, dass ich noch nicht entschieden sei und mich gern umschauen würde. Er wirkte unglücklich und wich mir nicht von der Seite. (Ich glaube, wir hatten keinen Mindestabstand.) Ich habe es dann kurz gemacht und um ein Stück Apfelkuchen mit Sahne gebeten. Das erschien mir einfach umzusetzen. Das Kuchenstück wurde mir von dem Angestellten persönlich zur Kasse getragen, wo er – ich weiß nicht warum, aber ich mich bedankt – der Kassiererin erklärte, dass die Sahne aufs Haus gehe. Ich zahlte, durfte das Tablett allein an den legal zu nutzenden Tisch tragen und aß. Nach dem Essen stand ich auf und wollte das Tablett, das ich, wie gesagt, bereits berührt hatte, als ich es zum Tisch trug, zum Band bringen, wie es bisher in diesen Restaurants immer Sitte war. Schon stand ein dienstbarer Geist neben mir und riss mir mehr oder weniger panisch mit dem Ruf „Das mache ich für Sie!“ das Tablett aus der Hand.
    Ich gehe vorerst nicht mehr essen.
    Vielleicht Ende Juni wieder.

  5. Ruth Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    Sind Besuche in einem Restaurant sicher oder unsicher? Möchte man gemütlich auswärts lecker essen gehen oder schon beim Eingang abgeschreckt werden? Und dann doch lieber gemütlich zu Hause neue Rezepte ausprobieren, selber lecker kochen oder grillen?

    Ein gutes Thema, etwas versteckt in Ihrem Artikel: Kinder zurück zur Schule
    – vor den Sommerferien? Warum Sommerferien, nach dem Wochenlangen „nichts tun“. Muss das sein? Könnte man hier nicht flexibler reagieren und die verlorenen Schulstunden nachholen? Warum hält man an den Sommerferien fest, jammert gleichzeitig über den Unterrichtsausfall?

    Dto mit vielen Arbeitnehmern, die bei Lohnausgleich oder „Kohle vom Staat“ jetzt lange zu Hause bleiben mussten / duften. Wäre es nicht fair und angemessen, jetzt erst mal die Ärmel hoch zu krempeln und liegen gebliebene Arbeit aufzuarbeiten – statt an Sommerurlaub zu denken?

    Ich konnte leider einige Beobachten, die es sich in der Hängematte – nichts tun und dennoch versorgt zu werden, sehr bequem gemacht haben. Und nicht nur Arbeitnehmer, Schüler und Studenten. Studenten, junge gesunde kräftige Menschen, laut am Jammern, aber Erntehelfer mussten „eingeflogen“ werden, und Überraschung, teils auch solche, die dann positiv getestet wurden?

    Auch Firmen, auffallend schnell wurde nach Geld vom Staat – sprich dem Steuerzahler – gerufen.

    Humane Gesellschaft? Oder purer Egoismus?

    • Susanne Wenzel Antworten

      Sie sprechen mir aus der Seele!
      So sollen ja auch einige Arbeitgeber die Situation – trotz Aufträgen – gut genutzt haben, um einige Mitarbeiter los zu werden – erst Kurzarbeit, dann folgerichtig die Kündigung.

  6. S v B Antworten

    Also ich wohne in Bayern. Und da sich unser Ministerpräsident für einen bayerischen Sonderweg entschieden hat, befleißige ich mich nach wie vor, die eine oder andere Mittagsmahlzeit, in eisheiliger Kälte ausharrend, VOR den jeweiligen Restaurants abzuholen. Nein, auch ich werde ganz sicher keinen Restaurantbesuch in Erwägung ziehen solange auf den für mich immer noch ziemlich gewöhnungsbedürftigen Hygiene-Maßnahmen für Wirte, Mitarbeiter und Gäste verpflichtend sind. Durch diese sowie insbesondere auch durch die unnatürlichen Abstandsregeln wird eine Atmosphäre heraufbeschworen, die weder meiner Ausgehlaune noch meiner Genussfähigkeit zuträglich sind. Da hol‘ ich mir am kommenden Sonntag doch wirklich lieber meine Portion Ente mit Knödel und Rotkohl ab und mache es mir zuhause in vertrautem Kreise so richtig gemütlich.

    Auf der einen Seite will man Neu-Infektionen um jeden Preise vermeiden, auf der anderen beklagten Fachleute, dass immer noch viel zu wenige Menschen mit dem Virus in Kontakt gekommen seien. Neulich nannte man die Zahl von etwa 1,8 Millionen, die mit COVID-19 bereits Bekanntschaft gemacht hätten. Von einer möglichst weite verbreiteten Immunität kann also noch längst keine Rede sein. Beide, die Fachleute in der Medizin und die Entscheidet in der Politik scheinen nach wie vor ziemlich rat- bzw. planlos zu sein. Mit einem Bein strikte Bettruhe einhalten und mit dem anderen tanzen, das hat noch niemals funktioniert (obwohl mir aus den 60ern durchaus ein Fall bekannt ist, in dem ein Arzt einer älteren Thrombose-Patientin angeraten, genau dies zu versuchen – ohne Scherz!).

    Auch unsere begnadete Frau Minister Karliczeck blies heute mächtig die Backen auf und kündigte an, dass es keine Rückkehr zum Regelunterricht geben werde bzw. könne, solange weder ein Impfstoff noch ein Medikament gegen COVID-19 zur Verfügung stünde. Eine Aussage, die es mächtig in sich hat – wenn Karliczecks vollmundige Ankündigung denn je so verwirklicht würde. Insbesondere auf das von Frau Karliczeck so entschieden eingeforderte Medikament gegen das Virus, bin ich mordsmäßig gespannt.

  7. J.Spork Antworten

    Meine Frau und ich werden weder in den Biergarten noch ins Restaurant gehen.Es tut mir leid für die schönen Biergärten hier in Bayern,ebenso für die Restaurantbe-sitzer.Soll die Politik doch sehen wo sie die Steuern her bekommt,von uns auf jeden Fall nicht,wir bleiben zu Hause.
    Das gilt auch für den Kirchenbesuch.Den Affentanz tun wir uns nicht an!!!

  8. Gregor Kühn Antworten

    Das Problem für mich ist z.B. bei einem Restaurantbesuch, dass ich unversehens in eine Quarantäne-Maßnahme reinrutschen könnte. Und dieses realistische Risiko möchte ich eigentlich nicht eingehen und trage so mit meiner Vorsicht zum Massensterben in dieser Branche mit bei. Es ist solch ein Drama mit diesem Lockdown und ich möchte mir nicht vorstellen, was im Land passiert, wenn der Mitarbeiter im Innenministerium mit seiner Analyse Recht hat.

  9. Querdenker Antworten

    Ich war gestern mit meiner Frau im bergischen Land wandern. Die Sonne brannte, es war angenehm warm und der Berg war schweißtreibender als gedacht. Zurück im Tal der Dhünn führt der Wanderweg an einem Gasthof mit Biergarten vorbei. Was gibt es nun herrlicheres als ein kühles Weißbier, für uns als müder Wanderer dem Paradies schon sehr nahe. Und dann die reale Ernüchterung 2020, für die paar Meter vom Wanderweg zum Tisch Mundbedeckung hervorkramen, obwohl der Biergarten spärlich besetzt ist. Und dann alleine schon die Vorstellung die erste Frage der Bedingung wäre nicht: „Was darfs denn sein?“ sondern: „Haben sie reserviert und bitte Name, Adresse Telefonnummer?“. Wie lange ist es her, dass wir darüber diskutierten, ob ich als Vermieter die Namen der Bewohner an der Klingel abschrauben muss. Jetzt verlangt der Staat von mir sogar die Information, wann ich wo einkehre. Selbstverständlich sind wir nicht eingekehrt, in solch einem Überwachungssystem wird das angebrochene, lauwarme Mineralwasser im Rucksack alternativlos.

    Ich will selber verantwortungsvoll entscheiden wie weit ich mich anderen Menschen nähere und habe mich bisher jedem Zwang durch Verweigerung entzogen. Ich shoppe ohne Mundbedeckung im Internet oder im Outlet Roermond, gehe einmal die Woche im 10min Dauerlauf einkaufen, trinke mein Weißbier zu Hause, koche selber und eine Corona-App wird „bedauerlicherweise“ auf meinem alten iPhone nicht funktionieren. Mein Vorschlag für das Unwort des Jahres 2020 wäre „Hygienekonzept “

  10. HB Antworten

    10 Mio Kurzarbeiter, die nicht wissen, wie sie die Miete bezahlen sollen. Befristet Beschäftigte, die nicht wissen, wie es weitergeht. Immobesitzer, die nicht wissen, ob sie ihre Kredite künftig noch bedienen können. Rentner, die ihre existenzsichernden Zusatzjobs verloren haben. Arbeitslosenzahlen, die drastisch in die Höhe schnellen.
    Da braucht es keine Schutzmaßnahmen in der Gastronomie oder im Gewerbe.
    Wie naiv sind eigentlich diese Krisenverwalter?

  11. Klaus Hilbert Antworten

    Meine Frau und ich haben die Möglichkeit genutzt, mal wieder essen zu gehen. Nach telefonischer Anmeldung kam dann der Restaurantbesuch. Mit Maske marschierten wir ein, durften diese aber – wie schön – zum Essen abnehmen. Ein dickes Lob dafür den Behörden, die das erlaubten. Jetzt sind wir aktenkundig und harren der Dinge, die eventuell noch kommen. Die Bedienung, die für diesen ganzen Zirkus nichts kann, hat sich sehr bemüht. Trotzdem kommt man sich sehr veralbert vor.

  12. W. Lerche Antworten

    Einen Virus kann man weder kontrollieren noch bekämpfen. Wir wissen, dass die Infektionswelle vorbei ist. Was muss denn passieren, damit auch Sie das wissen, lieber Herr Kelle?!

    Die gegenwärtige Situation erinnert mich an das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Während alle Hofdiener ein Konstrukt verbreiten, sage ich: „Warum ist der Kaiser nackig?“ Ach so, das darf ich nicht sagen. Sofort werde ich gerügt. Später spreche ich darüber mit Menschen auf der Straße, die senken ihre Köpfe und reden nicht darüber.

    Gestern hörte ich im DLF, dass Niedersachsen für einige Jahrgänge die Schulen zu 50% wieder öffnen: 1 Woche Schule, 1 Woch zu Hause, usw. Für die Zeit zu Hause gibt es eLerning über Tablett. Wer kein Tablett bzw. kein Internet hat, bekommt eines mit SIM-Card von der Schule geliehen. Diese Geräet bekommen die Schulen, von wem und wessen Geld auch immer, bereitgestellt.
    Schaue ich aus dem Fenster, dann sehe ich alle Kinder täglich gemeinsam spielen. Nur in der Schule dürfen sie nicht nebeneinander sitzen.

    • Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

      Sie sprechen mir aus der Seele, Herr Lerche. Die ganze Corona-Krise ist hausgemacht. Es fing schon an mit den Beatmungseinheiten auf Intensivstationen, die laut Lungenfachärzten kontraproduktiv für die Corona-entzündeten Lungen sind. Das Gesundheitssystem wurde in Deutschland nicht überlastet, es wurde noch nicht mal ausgelastet. Aber alle Nicht-Corona-Kranken waren und sind immer noch gefährdet, weil für sie in den Krankenhäusern keine Betten mehr vorhanden waren.
      Wir werden das Virus nicht los, auch wenn wir uns in Plastik und Masken einmummeln. Selbst ein Impfstoff wird uns nicht vom Virus befreien. Wir müssen mit dem Virus wie mit jedem Grippevirus leben. Nur die wirklich Gefährdeten (alt und vorerkrankt) müssen wir schützen, aber bitte mit Augenmaß, nicht wie Gefängniswärter.
      Die Kinder brauchen wieder regulären Schulunterricht, Herr Kelle, die Kleineren ihren Kindergarten. Die Eltern müssen wieder ihrer Arbeit nachgehen, Geschäfte und Dienstleister unbehelligt von Hygienekonzepten öffnen können.
      Ich empfehle das Video mit Prof. Bhakdi: https://www.servustv.com/videos/aa-23ud73pbh1w12/
      Im Interview erklärt der Fachmann für Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie in einer knappen Stunde das ganze Dilemma, in das uns die alternativlose Politik der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidenten geführt hat. Prof. Bhakdi macht dem Zuhörer klar, daß der beschrittene Weg der Bekämpfung von Covid-19 ein Irrweg ist.

  13. Michael von Ketteler Antworten

    Die Gastronomie, insbes. individual, familiär, hat ein richtiges Problem und die Pleitewelle wird noch kommen.
    Warum?
    Die Panik der Politiker (insbes. Söder!) sorgt für Hygienevorschriften, die weder den Besuchern „helfen“ (gefallen), noch dazu führen, daß die Gastronomen das beherrschen (sprich: bezahlen) können. Gleiche Personalkosten, sehr viel mehr extra-Aufwand (=Kosten) wg der völlig überzogenen Vorgaben, aber max. 50% Umsatz – wie soll das gehen?
    Noch immer verteilen die Politiker und ihre verbündeten (GEZ-)Medien die Panik, wir müßten noch lange mit dem Virus leben…, was soll das?
    Wir werden immer – wie bei der Grippe – damit leben müssen. Weder Medikamente noch irgendeine Impfung wird den Virus „besiegen“.
    Ich wünschte, die Kommunikation ließe sich herunterfahren, aber da haben zu viele glasklare Interessen, leider keine guten…

  14. GJ Antworten

    Bei mir stellt sich unter diesen Hygienemaßnahmen, Abständen und Auflagen weder Kauflust noch Lebensfreude ein. Ins Restaurant oder Theater zu gehen hat etwas mit Flair, Behaglichkeit, Wohlfühlen, unter Menschen sein, einem Genuss- und Geselligkeitsgefühl zu tun. Das ist nun weg. Wenn ich dort dann mit Maske und Sterilium an Händen und in der Nase sitzen muss, vermag kein gutes Gefühl aufzukommen. Da hole ich mir lieber Essen ab und esse das in heimischer Umgebung. Ich empfinde in dieser Zeit nicht nur körperliche, sondern auch mentale Distanzierung und Rückzug, Misstrauen. In meinem Umfeld sind viele in Kurzarbeit, wissen nicht, wie sie ihre laufenden Kosten zahlen sollen. Denen ist unabhängig von den unschönen Abstandsgedöns ohnehin nicht nach Essen gehen oder Shoppen, schon rein finanziell nicht.

  15. B. Minzenmay Antworten

    Nach den zZt aktuellen Statistiken scheint man durch „Corona“ weniger Gefahr zu laufen, zu sterben, als „nur“ ein paar Monate weniger lang zu leben: Denn das Durchschnittsalter der „an bzw. mit“ dem Coronavirus Gestorbenen soll in Deutschland bei 80 Jahren und hier in Italien nach einem hiesigen aktuellen Zeitungsbericht sogar bei 87 Jahren liegen. Auch unter Berücksichtigung der hier praktizierten Triage, die dies erklären könnte, bin ich da zwar eher skeptisch, aber festzustellen bleibt immerhin: betroffen sind hier wie dort fast ausschliesslich Menschen im sehr hohen Lebensalter, deren Lebenszeitende ohnehin absehbar ist. – Der sicherste Weg, das nach dem gegenwärtigen Stand der Medizin höchstmögliche Lebensalter trotz ungelöster Virenbedrohung – gestern Spanische- und Vogelgrippe pp., heute Corona und morgen sicherlich noch zig andere Epi- und Pandemien – zu erreichen, wäre eine dauernde totale Isolation mit Ausgangssperre, wie sie am stringentesten und längsten hier in Italien praktiziert wurde. Als Dauerzustand: undenkbar. Und wenn man die Meinung „aller billig und gerecht Denkenden“ erfragen würde: Auch so bestimmt von keinem Vernünftigen gewollt, nur um sich die Boris-Palmerschen 6 Monate am bevorstehenden Lebensende (und das sind ja dazu auch nicht gerade die allerschönsten des Lebens!) noch zu sichern. Schäuble hat dazu das hohe Rechtsgut „Würde des Menschen“ in die Diskussion gebracht. Und renommierte Philosophen haben bereits gemeint, die „Würde des Menschen“ gehe dem uneingeschränkten Anspruch des Individuums auf Leben vor. Das kann man diskutieren! Praktiziert wird die entsprechende Relation ohnehin schon immer. Nur ein profanes Beispiel dazu: Bestandteil der Würde des Menschen ist auch seine Freiheit. Und dafür, dass der Einzelne diese Freiheit – zB durch Rauchen – nutzen darf, nimmt die Gesellschaft wissend in Kauf, dass allein in Deutschland p.a. über 120.000 Aktiv-, aber auch Passivraucher „an bzw. mit“ einer Leidenschaft sterben, für die es nicht einmal eine objektive Notwendigkeit gibt.
    Und jetzt können wir trefflich darüber streiten, ob mit den Massnahmen der Merkel-Regierung nicht doch das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wurde!

  16. Heinz-Jürgen Antworten

    Das mit der Darmspeigelung fand ich köstlich! Dann habe ich über meine Darmspiegelung vom 24. April 2020 nachgedacht. Würde es in einem Restaurant so zugehen, dann würde ich auch wieder dort essen gehen. Beim Doc stand der Mensch im Mittelpunkt, im Reaturant ist es nicht der Gast, sondern die Einhaltung der schreibtischerfundenen Vorschriften und Verordnungen, die nicht nur etablierte und gute Wirte retten sollen, sondern auch hausgemachte Bankrotteure.

  17. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo,
    Ich hab da mal ne Frage!
    Landauf Landab wird jetzt davon gesprochen Das Gastgewerbe zu unterstützen.
    OK das finde ich ja in Ordnung!
    Also soll ich jetzt Gutscheine Kaufen. Gutscheine von meinem Restaurant meiner Wahl.
    Gut!
    Aber was ist in 2 – 3 Monaten wenn jetzt die Lokalität meine Gutscheins Pleite ist und der Pächter weg ist?

  18. Hans-Joachim Leyh Antworten

    Hallo,
    ich hab da noch ne Frage:
    Kann mich der Staat zwingen ein Pamphlet auszufüllen wann und mit wem ich eine Lokalität besuche?
    Das errinnert mich stark an die DDR Stasi.
    Ach so — Das ist mein Name

  19. Torsten von Stein Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    ich beginne mit einer zugegeben anmaßendenden Aussage:
    „Was wollt IHR ? IHR habt sie doch gewählt, es ist EURE CDU die ihr von einer Exkommunistin habt auf LINKS drehen lassen“!
    Dann wäre ich nicht besser als die damaligen „Besserwessis“. Allerdings unterwirft sich mir der Begriff einer gewissen Schamlosigkeit.
    Wir damals belächelten Ossis,erleben genau die sozialistisch /kommunistische Veränderung die wir damals erleben mussten. Enteignungen, Zensur, (bis auf in privaten Blogs darf heute kaum noch seine Meinung öffentlich äußern) Hilflosigkeit bei den Entscheidungen bis in die Familie hinein…..
    Hey, ihr Besserwessis (ich denke sie kennen, mich und wissen wei es gemeint ist) Wir erleben den „Raubtierkapitalismus“ der uns in Staatsbürgerkunde mit dem lebensunfähigen Marx als Wissenschaft, begeprügelt wurde.
    IHR, JA genau IHR „WESSIS“ habt es zugelassen, dass wieder die Linken und Grünen an das Sagen kommen.
    Meine Prognose: lernt mit weniger (viel Weniger) auszukommen, Wohnungsanträge über die SED Bezirkleitung werden für Eure Kinder wieder Normalität…nicht mehr vom „Meter schneiden“! Lernt auf dem Schrott nach Material zu suchen, lernt das der Handwerker Ort,Zeit und Datum und Bezahlung bestimmt!
    Der Ossi musste das können, Könnt IHR das auch?
    Natürlich bin ich verbittert (achwas nennt es wie ihr wollt), das dieser Kommunistisch sozialistische Wirtschaftswahn unseren Kindern und Enkeln zugemutet wird, ist (nach den 40 Jahren Erlebnis) unglaublich und macht mich wütend!

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