Die Sommerferien kommen immer so überraschend
Am Kölner Flughafen, so hörte ich vorgestern im Autoradio, mussten Urlaubshungrige viereinhalb Stunden anstehen, um einzuchecken und durch die Sicherheitskontrolle ihren Flieger pünktlich zu erreichen. Und jetzt haben gerade drei Bundesländern die Sommerferien begonnen, insgesamt sind in 13 von 16 deutschen Bundesländern Sommerferien. Das ist die Ausgangslage.
Was ich faszinierend finde, ist, dass offenbar ein Großteil unserer Mitbürger direkt zum Ferienstart abreisen. Bloß weg aus Deutschland in die Sonne! Aber halt! Hier IST doch gerade Sonne, mehr als genug. Warum nicht eine Woche warten und dann abreisen? Dann könnte alles viel entspannter verlaufen. Bisschen Planung vorher und so. Das erinnert mich immer an die Bratwurstbuden im Stadion, wo die Mitarbeiter immer zur Halbzeit total überrascht sind, dass da plötzlich Kunden stehen, und dann beginnen, den Grill mit Köstlichkeiten zu belegen. So ist das bei Flughäfen und Bahnhöfen auch.
Eben meldet der Fraport, den wir Konservativen immer noch als Frankfurter Flughafen kennen, dass es lange Schlangen und Wartezeiten gäbe. 200.000 Fluggäste pro Tag, gestern, heute, morgen, haben sich angekündigt. Vor dem Elbtunnel bei Hamburg-Stellingen ist im Moment Chaos, so dass die Behörden den Elbtunnel auf der A7 in Richtung Süden erstmal komplett gesperrt haben. Da wird Riesenstimmung in den Familien-PKWs herrschen, besonders wenn es keine Klimaanlage gibt…
Sie verlangen aber auch wieder einmal nahezu Unmögliches, lieber Herr Kelle.
In einem Land, in dem jedes Jahr eine 2-stellige Miliionenzahl von Bürger*/-/:/_/Innen am 22. Dezember von Heiligabend überrascht wird, kann es doch einmal passieren, daß man weder mit dem Sommer noch mit den dazugehörigen Ferien rechnet !
Wer gestern abend das heute Journal mit dem Interview des „Fraport“-Chefs gesehen hat, weiß, warum das alles mit den „Operations“ so schwierig ist.
Selbstverständlich könnten die „zukünftig Urlaubenden“ eine oder zwei Wochen später in den Urlaub fliegen. Aber 1. sind die meisten Urlaube längerfristig gebucht und 2.: „Wenn DAS jeder machen würde, …!“
Abgesehen davon, daß wir allzu gerne in diesem Land zu Perfektionismus neigen, der als erstes in Bürokratiewahnsinn ausartet, sich zwischendurch in kleinkariertem Denken, bei dem man „das Große, Ganze“ sehen will, verheddert und letztlich im Chaos mündet, in dem wir uns selbst umzingeln, macht uns das irgendwie auch weltweit sympathisch, da von diesem Land ganz sicher keine Gefahr ausgeht – außer der, sich vor lauter gutmenschlicher Korrektheit selbst in den Kopf zu schießen, hilfsweise ins Knie.
Fazit: Ach, wie schön kann es NACH einem solchen ( nicht so geplanten ) „Abenteuer-Urlaub“ mit ohne Koffer, dafür mit genervter Familie und bereits auf dem Rückflug vergangener Urlaubsausgeglichenheit, zu Hause angekommen, sein, sich auf dem Balkon, der Terrasse oder im Schrebergarten von DIESEM Urlaub zu erholen !
Aber bloß nicht irgendwo im Freibad in Deutschland – da ist der nächste Abenteuerkurzurlaub vorprogrammiert …
Lieber H.K.
Ehrlich gesagt, der Heiligabend am 22.12. hat mich schon überrascht 😮
Da wundert es mich auch nicht, dass ihn mehrere Gruppen/*innen unbedingt „canceln“ (so heißt das ja wohl jetzt) wollen.
Lieber Herr Koester,
ich hatte geschrieben „werden am 22. Dezember von Heiligabend überrascht“, und nicht „werden von Heiligabend am 22. Dezember überrascht“.
Aber, bei den Temperaturen …
😉
Sorry, das habe ich etwas missverstanden☹️.
Aber bei den vielen Bevölkerungsgruppen, die den Heiligabend eben nicht auf dem Schirm haben, ist das hoffentlich verzeihlich, dass ich etwas durcheinander gekommen bin. Man kann sich ja nicht alle neuen Feiertage merken.
Stimmt.
Solche neuen Feiertage wie Heiligabend bekommen wir als „alte weis(s)e Männer“ eben nicht mehr so einfach auf unsere Festplatte.
👍
( Mitunter stolpere ich aber auch über meine eigenen Satzkonstruktionen oder Wortschöpfungen … )
😂
Vielleicht sollten wir uns in vorauseilendem Gehorsam an das DDR Vokabular erinnern, das Weihnachten weitestgehend vermied, z.B. die „Jahresendprämie“ (Weihnachtsgeld) oder die „Jahresend-Flügelpuppe“ (Engel). Erinnerungen an die Zukunft, politisch korrekt.
Lieber Herr Koester,
nachdem ich heute gelesen habe, daß z.B. in Düsseldorf Straßenschilder in japanischer und auch italienischer Sprache aufgehängt werden, wundert mich gar nichts mehr in diesem Land.
Die Bezirksbürgermeister sollen wohl den Auftrag erhalten haben, in der gesamten Stadt „weltoffen“ vorzugehen.
Im Stadtteil Düsseldorf-Bilk wohnen angeblich sehr viele Araber. Dort soll es demnächst arabische Straßenschilder geben.
Wir sollten uns mit dem Gedanken befassen, daß nicht nur Begriffe und Namen aufgegeben werden, sondern daß das der Anfang vom Ende dieses Landes ist, wie wir es kennen ( oder kannten ? ).
„Da wird Riesenstimmung in den Familien-PKWs herrschen, besonders wenn es keine Klimaanlage gibt…“
…..und die Maske vorschriftsmäßig über Mund und Nase……