Ein Abend unter Freunden
Um Political Correctness ging es heute Abend in der Ratinger Stadthalle. Die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung hatte zur Diskussion mit mir eingeladen, und gut 180 Zuhörer und Mit-Diskutierende wollten dabei sein. Thematisch waren wir uns weitgehend einig, ein politisch interessiertes Bürgertum. Zwei Damen waren nicht zufrieden und gingen vorzeitig, weil ich zu wenig Verständnis für die palästinensische Hamas hatte. Darüber hinaus war es ein Abend unter Freunden. Wenn man so will, die Zivilgesellschaft, die große bürgerliche Familie. Wie ich später telefonisch erfuhr, hatte meine Frau Birgit zeitgleich ein ganz ähnliches Publikum – in Österreich bei einer ebenfalls bis auf den letzten Platz gefüllten Veranstaltung, wo es um die menschenverachtende Gender-Ideologie und die Folgen für unseren Alltag und unsere Kinder geht. Die schweigende Mehrheit existiert, wir sind so viele, und wir bewirken in der Gesellschaft derzeit so wenig. Dieser Gedanke beschäftige mich auf der Heimfahrt. Und wieder das Grundmotiv meiner kommentierenden Arbeit: die ganz normalen Leute mit einem ganz normalen Leben. Mit einem Beruf, vielleicht mit Kindern, mit einem gemütlichen Zuhause und dem ganz alltäglichen Glück. Warum lässt man sie, warum lässt man uns nicht in Ruhe unser frei gewähltes Leben leben? Warum will man uns zwangsbeglücken? Warum mischt sich der Staat immer tiefer in unser Leben ein? Warum versuchen politische Ideologen, Zugriff auf unsere Kinder zu bekommen? Ich fürchte, es wird nicht enden, wenn wir alle uns nicht zur Wehr setzen und etwas tun. Und wenn wir uns hin und wieder treffen und selbstvergewissern, dass unsere Sicht der Dinge plausibel ist, dann tut das jedem gut. Den Zuhörern ebenso wie dem Referenten.
kompliment- der gestrige abend war für mich als zuhörerin sehr spannend.
stimmt- die klimakatastrophe wird weit häufiger thematisiert als z.b. soziale
themen- wie wohnen im alter, altersarmut etc. (habe mich als architektin damit beschäftigt). wenn man bedenkt, daß lediglich 1% der wohnungen in deutschland einen fahrstuhl besitzen, so ist dies m.e. ein skandal. eingesperrt im 4. stock –
menschenunwürdig!
man sollte stellung beziehen. hier fallen mir bücher ein- wie“sapere aude“ von
heiner geißler oder „empört euch“ von stephane hessel.
mfg. brigitte eisenhauer-braun
Lieber Klaus! Deine Gedanken, die Dich auf Deiner Heimfahrt beschäftigten, dass sind Gedanken, die auch mich immer mehr umtreiben. Ich bin Deiner Meinung, dass es uns unbedingt gelingen muss, die schweigende bürgerliche Mehrheit zu mobilisieren.
Wir dürfen das Feld nicht weiter den Spät-68er-Ideologen und ihrem Gefolge überlassen, die, so scheint es, lauter und erfolgreicher sind als wir.
Dein Obr. Markus
Herr Meder spricht mir und meinen Bekannten/ Freunden aus der Seele.
Nur, wer mobilisiert die schweigende Mehrheit?
Wenn man heute wertkonservative Thesen vertritt, wird man von den “ herrschende“ Medienorganen als ‚ rechts‘ abqualifiziert bzw. alles wird als
‚ braune Soße bezeichnet.
mfg Lutz Huneke
Interessanter Abend, hat zum Nachdenken angeregt. Viele der angesprochenen Themen waren mir bekannt, einige nicht. Ich hoffe, das der von Ihnen vorausgesagte Tod der Printmedien in der heutigen Form noch einige Jahre auf sich warten läßt, denn es geht doch nichts über einen Samstagmorgen mit einer Tasse Kaffee und einer Papierzeitung in der Hand und genügent Zeit diese auch zu lesen.
Wichtiger sind aber andere Themen wichtiger, z.B die Mobilisierung Gleichgesinnter, was trotz immer besserer Vernetzung der meisten Bürger nicht so einfach ist wie es erscheint.
Ansonsten freue ich mich auf weitere Kolumen aus Ihrer Feder.
mfg Jürgen Backhaus
Sehr geehrter Herr Kelle,
vielen Dank für den gestrigen Abend. Ihre Aussagen waren genauso treffend dargestellt wie in Ihren Kolumnen und der Veranstaltung anlässlich Ihrer Buchvorstellung bei der RP im Frühjahr des Jahres.
Besonders treffend ist die Erkenntnis, dass mehr als 60 Prozent der deutschen Journalisten politisch eher links orientiert sind. Auf diesen Umstand hat auch Jan Fleischhauer in seinem Werk „Unter Linken. Von einem, der aus Versehen konservativ wurde“ hingewiesen.
Schade, dass nur wenige (2?) Zuhörer aus meinem Alter (Ende 20) anwesend waren. Ich habe verstärkt das Gefühl, dass sich diese Altersgruppe mit derart wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen kaum beschäftigt. Ein Grund mehr, Ihren neuen Blog zu bewerben.
Mit freundlichen Grüßen aus Ratingen.
ich war an diesem abend leider nicht
dabei. haette mich interessiert. hatte von
dieser veranstaltung in ratingen keine
einladung bzw kenntnis.
sehr geehrter Herr Kelle,
schon der Gedanke:Denken erwünscht-toll,
hätte es in der Geschichte keine Menschen gegeben,bei denen Mitdenken ausdrücklich erwünscht war,wo wären wir?Keine französische Nationalversammlung,kein Überprüfen und keine Veränderungen!!
Ich freue mich,dass Sie die Initiative ergriffen haben für das MitDenken!!!Werde dafür gerne Werbung machen!!Vielen Dank und herzliche Grüße
c.Thuleweit-Richter
Sehr geehrter Herr Kelle,
Vielen Dank für die Einladung! Ein gelungener Abend! Ich hatte ja seinerzeit mit großem Vergnügen Ihre Kolumne in der RP gelesen und ich habe mich in fast allen Themen, die Sie angeschnitten haben, wiedergefunden.
Bemerkenswert fand ich Ihre Ausführungen zum politischen Kabarett in dieser Republik. Dessen Einfluss auf die Befindlichkeit des politischen Klimas kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Mir missfiel von jeher die herablassende Schnoddrigkeit und intellektuell daherkommende Überheblichkeit mit der diese Darsteller genau diejenigen bedacht haben, die hier nach dem Krieg „den Karren aus dem Dreck“ gezogen hatten. Ich selbst bin Jahrgang 1950 und kann mich noch gut erinnern an 1969, als mit der Ablösung der CDU als Regierungspartei plötzlich das Feindbild jener Spaßmacher unscharf wurde. Eine allgemeine Verwirrung und Unsicherheit in jenem Genre war die Folge; allerdings nur von kurzer Dauer. Dann hatte man sich wieder auf das alte Ziel eingeschossen. „Reiner Korn ist mir lieber als Rainer Barzel“. An Plattheit kaum zu überbieten, zeigte aber Wirkung. 1972 wurde die SPD zum ersten Mal stärkste Partei bei einer Bundestagswahl. Dieter Hildebrandt und Genossen waren am Ziel.
Wir hätten gestern Abend zur Ursachenforschung der gegenwärtigen Situation noch tiefer in die Analyse der heutigen Medienlandschaft gehen können. Etwa den Marsch durch die Institutionen, den die 68-Revoluzzer Anfang der Neunziger erfolgreich abgeschlossen haben. Oder die politische Ausrichtung von Kultusbürokratie und Lehrerschaft, die wohl weitgehend deckungsgleich mit dem der Journalisten sein dürfte. Öffentliche Meinung, Journalisten und Politiker bilden einen gemeinsamen, sich selbst verstärkenden Regelkreis. Das Ergebnis ist „Mainstream“.
Eine Ihrer Aussagen von gestern muss ich relativieren: Wir sind nicht in allen Themen die „Schweigende Mehrheit“. Das mag auf Ehe und Familie zutreffen oder auch auf den Komplex der Inneren Sicherheit und Zuwanderungsproblematik. Was indessen Klimapolitik und Atomausstieg angeht, da gibt es einen breiten Konsens in der Bevölkerung. Selbst in meinem persönlichen Bekanntenkreis begegnet mir Unverständnis, manchmal sogar unverhohlene Aggression, wenn ich auf dieses Thema zu sprechen komme und meine Sichtweise vertrete. Dabei sind die Fakten offensichtlich und durch Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation bestätigt: Es gibt bis heute keine Strahlenerkrankten in Fukushima.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Gegenüber bei diesem Thema schlichtweg dichtmachen. Man will die Botschaft einfach nicht hören. Der Atomausstieg hat für die meisten den Stellenwert wie einstmals ein religiöses Bekenntnis für unsere Altvordern. Eine Diskussion ist einfach zwecklos. Vielleicht weil die Erkenntnis zu schmerzhaft ist, nämlich einer riesigen Verdummung aufgesessen zu sein? Ein interessantes Phänomen.
Sie haben nach meiner Ansicht richtig gehandelt, als sie sich der Diskussion um die Bewertung des Nahost-Konfliktes entzogen haben. Dieses Gelände ist hierzulande für Leute im öffentlichen Raum zu stark vermint. Indessen kann sich jeder, der die bloßen Nachrichten verfolgt und einigermaßen klar bei Verstand ist, sein eigenes Urteil auch ohne Kommentare von Politikern und Journalisten bilden.
Eine erfreuliche Erkenntnis des gestrigen Abends war es auch, dass es tatsächlich noch Lebenszeichen von der FDP gibt. Ich bin indessen skeptisch, was die Wiederbelebungsversuche angeht. Liberalismus und insbesondere Neoliberalismus sind im Sprachgebrauch inzwischen zu negativ belegt.
Herzliche Grüße von Bernd Ulrich
Der gut besetzte Angersaal in der Dumeklemmer-Halle in Ratingen zeigte, dass es noch viele Leute mit unserer Gesinnung gibt.
Es waren sehr interessante Ausführungen, für die ich mich bedanke, Herr Kelle. Vieles kannte man ja auch schon, doch das alles in komprimierter Form noch einmal vor Augen geführt zu bekommen, war sehr gut.
Leider ist es nicht so einfach gegen diesen Mainstream zu schwimmen, zumal gerade in den Medien, wie Sie ausführten, über 60% aus dem Lager der, sagen wir mal einfach, 68er stammen. Das waren auch diejenigen, die die Gesellschaft in ihrer gesunden Form abschaffen wollten, und wenn es mit Steine werfen auf Polizisten geschah, wie unser ehemaliger Außenminister Fischer gezeigt hat. Dazu fällt einem eigentlich nichts ein, aber es ist mittlerweile möglich in dieser unserer mainstream-erkrankten Gesellschaft.
Danke noch einmal für Ihre Informationen in der Dumeklemmer-Halle am vergangenen Dienstag dieser Woche.
Sehr geehrter Herr Kelle,
danke für den gelungenen, informativen Abend in Ratingen. Mich hat besonders gefreut, wie kritisch Sie Ihre eigene Branche betrachten. Chapeau vor Ihrem Mut! Ich wünsche mir mehr Mut von Menschen, die den Sachverstand haben, um Kritisches zu erkennen und die auch die Kraft haben sich zu empören.
Für mich als Liberale (u.a. Mitglied im Landesvorstand der Liberale Senioren NRW) war es erschreckend zu hören, dass 63% aller Journalisten eher politisch links stehen! Die politische Schlagseite in zahlreichen Medien ist damit erklärt, aber leider nicht behoben.
Hier setze ich auch mit meiner Kritik am Inhalt des Abends an: Es fehlten mir Hinweise aus Ihrem reichen Erfahrungsschatz als Medien-Profi dazu, wie wir als engagierte Ehrenamtler unseren Anliegen z.B. mit Themen im Bereich Seniorenpolitik und Demografischer Wandel „Gehör“ bzw. Öffentlichkeit verschaffen können? Leider erleben wir in der täglichen Praxis als Kommunalpolitiker, dass redaktionelle Artikel und gerade auch Leserbriefe gar nicht erst veröffentlicht werden, wenn sie nicht in die politische Landschaft des Redakteuers oder auch zur politischen Mehrheit passen. Dies geschieht, obwohl wir gute Kontakte zu den einzelnen Journalisten vor Ort aufbauen, professionell verfasste Pressemitteilungen -aufgrund gewisser Berufserfahrung- einreichen, aber leider nicht das Geld für Anzeigenwerbung haben, die zur wirtschaftlichen Absicherung des Verlages einer Tageszeitung dringend benötigt werden.
Vielleicht darf ich auf eine ergänzende Antwort von Ihnen dazu hoffen?
Mit freundlichem Gruß von einem überzeugten FDP-Mitglied,
für die Liberalismus ein Lebensgefühl ist
Beate Kopp
Liebe Frau Kopp, das hätte zweifellos den Rahmen eines solchen Abends gesprengt. Wie Sie ja wissen, war die Themenpalette überaus breit gestreut. Ein 100%iges Rezept, wie Kommunalpolitiker in die Medien kommen, gibt es nicht. Aber natürlich gibt es ein paar Regeln, die eine gewisse Wahrscheinlichkeit auf Veröffentlichung mit sich bringen. Das sollten wir aber nicht hier diskutieren, sondern vielleicht einmal persönlich.
Beste Grüße, KK
Leider konnte ich nicht kommen, meine Galle hat mich ausgeknockt. Wann ist der nächste Termin?
Die eingangs angesprochenen Themen haben in der Vergangenheit bei mir eher Amüsement als Verärgerung bewirkt. Nun schau einer mal an, wie sich Einfalt und Mittelmaß immer mehr Raum verschafft. Wer sein Schnäbelchen am weitesten aufreißt, bekommt auch was rein. Schweigende Mehrheiten bekommen halt kein Würmchen. So viel zur politischen Enthaltung der Bürgerschaft.
Allerdings besorgt es mich schon, wie der einzelne Bürger immer mehr bevormundet wird, in Watte gepackt wie ein Baby. Die Verhätschelung kostet dabei auch wesentlich mehr, als es sich Vater Staat leisten kann. Und über wirklich wichtige Entscheidungen wird so lange herumgestritten, bis ein fauler Kompromiss steht, der wenig bringt. Dort, wo Entscheidungen eigenständig getätigt werden könnten, wie z.B. im Bildungswesen, da wird blockiert und gespart (entgegen anders lautender Töne). Statt dessen wird von oben verordnet ständig Gutes gegen Schlechteres getauscht.
Vielleicht kann die FDP ja mal diese Zeit im Dornröschenschlaf bzw. Rapunzelturm nutzen, die Fragen der Zeit mit neuen Denkansätzen zu füllen und im Sinne echter Liberalität in die Öffentlichkeit bringen. Zuletzt war ja nicht mehr viel mit Liberalität. Ich warte auf einen großen Wurf, einige Ideen dazu könnte ich ja mal zur Diskussion einbringen.
Hallo Herr Kelle, vielen Dank für den kurzweiligen interessanten Abend.
Wir möchten nur einmal auf das Thema Ausländer zurückkommen. Wir
haben auch nichts gegen diese Leute, die hier arbeiten, es geht um die, die
unser Sozialsystem auslutschen. Was uns von der Politik untergejubelt wird,
es kommen nur gut ausgebildete. Das ist weit gefehlt. Unsere eigenen Leute
bekommen keine billigen Wohnungen im Zentrum z. B. in Köln (Info aus dem
Moma am Freitag). Unsere Krankenkassen müssen zahlen. Unsere Beiträge
gehen immer höher. Wir zahlen für die ganze Welt für uns bleibt kaum etwas.
Man muss um alles kämpfen. Rentner werden abgeschröpft und man macht
ihnen ein schlechtes Gewissen. Moscheen werden überall gebaut (850 gibt es
schon) und das macht Angst.
Wir freuen uns, wenn wir wieder von Ihnen hören.
MfG. Beate und Wolfgang Grümmer
Hallo Herr Kelle,
komme gerade aus dem Urlaub und habe die Kommentare zu Ihrem Abend in Ratingen gelesen.
Bitte streichen Sie mich nicht, sondern informieren mich weiter. Danke.
I’m still learning from you, while I’m trying to reach my goals. I certainly love reading all that is posted on your blog.Keep the aarticles coming. I liked it!