Der Deutsche Bundestag hat mit großer Mehrheit den Weg für eine verbindliche Frauenquote freigemacht, die in Deutschland schätzungsweise rund 300 Karrierefrauen zusätzlichen Schub im Wettbewerb um die besten Plätze an den Futtertrögen verschaffen wird. Neid ist mir fremd, also gönne ich es den Damen, von denen nicht wenige demnächst auch Mehrfachmandate erwarten dürfen. Wir kennen das aus Norwegen, wo man schon früher mit Quoten für Konzernvorstände und Aufsichtsräte begonnen hat. Mangels einer ausreichenden Zahl qualifizierter Bewerberinnen gibt es seither eine Gruppe von Frauen, die gleich eine ganze Reihe von lukrativen Posten besetzen dürfen. In Norwegen nennt man sie „Goldröcke“, eine schöne Bezeichnung.
Nachdenklich stimmt, wie breit die Mehrheit im Parlament letztlich war. Die Entscheidungsfreiheit von Unternehmen wird eingeschränkt, das Leistungsprinzip marginalisiert. Obwohl man uns gerade in einem großangelegten Umerziehungs-Experiment namens Gender Mainstreaming beizubringen versucht, dass es zwischen Männern und Frauen keine Unterschiede gibt, sagt man uns jetzt, dass Unternehmen von den besonderen weiblichen Eigenschaften profitieren werden. Ja, was denn nun? Am Schlimmsten finde ich aber, dass sich dynamische, kluge und fleißige Frauen auf ihrem Weg an die Spitze nun dem Generalverdacht ausgesetzt sehen werden, dass sie eine Führungsposition nur deswegen erhalten hätten, weil sie eine Frau sind. Wir haben in Deutschland die am besten ausgebildete Frauengeneration aller Zeiten. Mädchen machen längst die besseren Schulabschlüsse als Jungs. Alle Jobs stehen ihnen offen. Was der Bundestag heute beschlossen hat, ist Politik der 80er Jahre. Es geht an der Lebenswirklichkeit junger und ehrgeiziger Frauen vorbei. Und die große Masse der Frauen hat sowieso nichts von diesem überflüssigen Gesetz.

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Dieser Artikel wurde 6 mal kommentiert

  1. Helmut Schliebs Antworten

    Quotenfrau? Nein, danke! Wir wollen, dass sich Frauen dann auf jeden erdenklichen Posten bewerben können, wenn – und nur, wenn – sie die dem Posten entsprechende Qualifikation vorweisen können.
    Die Erfinder dieses vollkommen überflüssigen und schwachsinnigen Gesetzes haben doch nur eines im Sinn: Eigene Selbstdarstellung und Populismus! Alle Frauen, die künftig in eine Führungsposition aufsteigen, sind doch von vornherein diskriminiert, denn ihre fachliche Qualifikation hat eventuell doch gar keine Rolle gespielt!

    • Berthold Lindenau Antworten

      Lieber Herr Schliebs.

      Sind Sie wirklich der Meinung, dass die Herren Aufsichtsräte immer die sachlichen Voraussetzungen für ihre Tätigkeit mitbringen – den Berliner Flughafen will ich gar nicht erwähnen …

      MfG
      Berthold Lindenau

  2. Sigrid L. Antworten

    Frauenquote ! Na toll ! ! !
    Abgesehen von der Tatsache, daß viele Frauen in die eine wie die andere Richtung falsch bewertet werden, wird die deutsche Wirtschaft nach Mindestlohn und Rente mit 63 in ihrer Handlungsfähigkeit immer mehr bevormundet. Was soll das eigentlich und wo soll das hinführen ? Das beste Beispiel für Frauenquote sind wohl diejenigen, die die Gesetze vorangetrieben und unbedingt durchsetzen wollten.

  3. Beate Hundt Antworten

    Auch ich als Frau lehne die Quote ab. Habe mir ohne Quote und nur durch Leistung die Anerkennung im Fußball, als Dipl.-Ing. im Männerberuf und vollberufstätige Mutter mit drei Kindern erarbeitet. Die Frage nach Karriere muss jeder für sich selbst beantworten. Als Mutter möchte ich meine Gesundheit und Nerven für die Familie erhalten, so dass da ein 14-Stunden-Managerjob ohnehin nicht erstrebenswert ist. Meine Erfahrung ist: Leistung setzt sich durch. Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich nur als Quotenfrau so weit gekommen wäre. Ganz abartig finde ich übrigens die gegenderte Sprache. Ich bin Diplom-Ingenieur, Auto- und Fußballfan! Kann man Fan eigentlich gendern???

    Übrigens, Ihr Vortrag zum Thema „PC – wie gut sind Deutschlands Medien“ in der Berliner Bibliothek des Konservatismus war super! Sie haben uns viel Mut gemacht, mit Kommentaren und Leserbriefen Druck von unten aufzubauen, auch wenn ich es nach sehr schmerzvollen Erfahrungen mit Medien und beruflichem Umfeld vermeiden muss, mit Klarnamen zu agieren.
    Komme nämlich aus der Tabu-Gruppe: Katholik, Bundeswehr-Angehöriger, AfD-Sympathisant und Pegida-Versteher.

  4. Alexander Droste Antworten

    Hallo Frau Hundt, Fan ist eine Kurzform von FanatikerIn. 🙂

    Ja, in Zukunft müssen wir wieder Gewalt an Frauen anwenden, und zwar um sie in die Führungsrigen zu bekommen, denn sonst bleiben sie unbesetzt. Und wenn sie Mist bauen, na dann gehen sie halt in die Politik.

  5. Peter Hirth Antworten

    Die Gesetzgebung der amtierenden Regierung wird immer wahnwitziger, und kontraproduktiver. Statt sich um die innere Sicherheit zu kümmern, meint jeder an der Regierung Beteiligte sein Füllhorn persönlicher Überzeugungen über unsere Gesellschaft ausschütten zu müssen.

    Wenn das so weiter geht und die echten Probleme unseres Landes nicht endlich in Angriff genommen werden, werden wir uns bald nur noch die Augen reiben können über die Folgen dessen, was derzeit munter verbrochen wird. Es wird Zeit Widerstand zu organisieren.

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