GASTSPIEL Alexander Wallasch: Frau Merkel und Frau Göring-Eckardt – Ihre Ausreise wird hiermit genehmigt!

Dass eigentlich Erstaunliche der aktuellen Einwanderungsdebatte ist, dass es noch keine ernstzunehmenden öffentlichen Rückrittsforderungen an die Bundeskanzlerin gibt. Betrachten wir es einmal ganz nüchtern: Die wirtschaftliche Lage der Deutschen ist so gut, wie sie es seit Jahrzehnten nicht mehr war. Und da, wo es noch Defizite gibt, haben wir eine linke Opposition, die sich vehement dieser Defizite annimmt und die sogar in der Lage ist – siehe Mindestlohn – diese Forderungen mitten ins Herz der Sozialdemokratie, also auf die Regierungsbank, zu tragen.

Nun ist es geradezu kurios, dass ausgerechnet die für diesen Erfolg identifizierte deutsche Bundeskanzlerin eine Entscheidung getroffen hat, die diesen neuen deutschen Wohlstand in ernste Gefahr bringt. Nicht mal eben für den Moment, nicht kurzfristig revidierbar, sondern mit erheblichen langfristigen und nachhaltigen Folgen. Sie glauben, dass werde doch alles nicht so schlimm? Sie sind ebenfalls davon überzeugt: „Das schaffen wir!“, ohne dass es zu einer eklatanten Verschlechterung der Inlandssituation kommen muss? Sie sind sogar bereit, die Annahme zu teilen, dass Zuwanderung in diesem Ausmaß ein Segen für Deutschland, für Europa sei? Es wird also alles gar nicht so schlimm werden?

Dann setzen Sie sich bitte, und hören Sie im Folgenden mal etwas genauer hin: Die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Katrin Göring-Eckardt hat diese zu erwartenden Veränderungen nämlich jüngst bei Anne Will so verbalisiert:

„Dieses Land wird sich verändern. Und es wird sich ziemlich drastisch verändern. Und es wir ein schwerer Weg sein, aber dann glaube ich, können wir wirklich ein besseres Land sein. Und daran zu arbeiten, das mit Begeisterung zu machen, die Leute mitzunehmen, auch die, die Angst haben (..) das ist eigentlich die historische Chance in der wir sind. Das ist wahrscheinlich sogar noch mehr als die deutsche Einheit, was wir da erreichen können. Was die Kanzlerin gemacht hat, ist eine große Idee davon, was es heißt, dieses Land neu zu denken. (…) Die Arbeitgeber scharren längst mit den Füßen und sagen: Wir brauchen diese Leute. (..)

Was Sie eben gelesen haben, ist der seltene Fall emotionalisierter öffentliche Geschwätzigkeit einer Fraktionsführerin im Deutschen Bundestag, einer Partei, die sich als zukünftiger Koalitionspartner einer Rot-Rot-Grünen-Regierung empfiehlt.

„Was geben wir denn in Europa für ein Bild ab, dass wir unsere Außengrenzen schützen?“, fragte die Politikerin dort weiter. Ja, Frau Göring-Eckardt, aber eben genau das empfinden viele deutsche Bürger nach wie vor als natürlichste Sache der Welt. Mehr noch, es ist sogar Konsens zwischen souveränen Staaten, diese Vorgehensweise als elementaren Bestandteil einer staatlichen Souveränität zu pflegen. Es mag ja sein, dass die zunehmende Totalvernetzung der Welt suggeriert, nationalstaatliche Grenzen wären anachronistisch, aber in der realen Welt sind sie Grundbedingung innerstaatlicher Handlungsfähigkeit. Und das bezieht sich beileibe nicht nur auf das Steuerrecht, es wird sogar zur Grundbedingung für die Funktionalität einer feinjustierten Gewaltenteilung, der „Verteilung der Staatsgewalt auf mehrere Staatsorgane zum Zweck der Machtbegrenzung und der Sicherung von Freiheit und Gleichheit“. (wikipedia)

Nein, diese Grundbedingungen innerdeutschen Wohlstandes sind ebenso wenig verhandelbar, wie das Grundgesetz. Die alte Sehnsucht der Grünen nach einer radikalen Veränderung der Gesellschaft wird sich auch nicht mit Unterstützung der Bundeskanzlerin durchsetzen. Eine Renaissance dieser „Fuck-You-Deutschland“-Stimmung, herübergerettet aus der Düsternis der 1968er Bewegung, wird es in einem Deutschland des 21. Jahrhunderts nicht geben. Zu viele Deutsche sind mit ihrer aktuellen Situation durchaus zufrieden. Und sie sind hilfsbereit, aber nicht bis zur Selbstaufgabe. Die Sensoren sind dabei fein genug eingestellt, um zu verstehen, dass eine Art Selbstaufgabe jetzt Regierungsmaxime geworden zu sein scheint. Von Angela Merkel hinüber zu Katrin Göring-Eckardt ist es kein langer Weg, eine schwarz-grüne Koalition längst keine Utopie mehr.

Wenn Göring-Eckardt also sagt, was Frau Merkel noch nur denkt, dann müssten in Deutschland längst alle Alarmglocken läuten: „Dieses Land wird sich verändern. Und es wird sich ziemlich drastisch verändern. Und es wird ein schwerer Weg sein, aber dann glaube ich, können wir wirklich ein besseres Land sein.“ Nein, wir müssen kein besseres Land werden, denn dazu gehört die Annahme, wir würden eine Verbesserung herbeisehnen. Noch unverständlicher übrigens, betrachtet man den millionenfachen Wunsch von Menschen aus aller Herren Länder, in diesem angeblich so verbesserungswürdigen Land Ihr Glück zu finden. Tatsächlich wünschen sich besonders diese Menschen kein anderes Deutschland. Von den Einreisemodalitäten vielleicht einmal abgesehen – solange sie noch nicht angekommen sind.

Also Frau Merkel, machen wir es kurz: Wenn sie dem Volk die Vertrauensfrage stellen ( „… dann ist das nicht mehr mein Land“) dann bedenken Sie bitte auch, das Sie, so man Ihnen dieses Vertrauen nicht ausspricht (was ich hiermit gerne erledige), überlegen müssten, wo Sie dann Ihr Heil suchen wollen. Wenn Sie aber irgendwo auf der Welt Ihr neues Paradies gefunden haben, dann seien Sie doch bitte so nett und nehmen sie die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Katrin Göring-Eckardt gleich mit.

Wir machen dann einstweilen alleine weiter. Und wir werden unsere neuen syrischen Freunde nicht belügen, wir werden ihnen kein deutsches Paradies vorgaukeln ohne auf die massenhafte Arbeitslosigkeit in den südeuropäischen Ländern hinzuweisen. Denn wir sind Teil dieses Europas. Ebenso, wie wir unseren Neubürgern erklären werden, das ihre Religion mit Grenzübertritt zur reinen Privatsache geworden ist.

Wir werden dann also auch ohne Ihre Hilfe, Frau Merkel, für eine begrenzte Zahl Flüchtlinge alles tun, was wir zu tun in der Lage sind. Wir werden Arbeitsplätze schaffen und die Kinder ausbilden, damit sie die besten Zukunftschancen haben. Übrigens unabhängig davon, ob Mädchen oder Junge. Und wir werden die direkten Anrainerstaaten Syriens und die der anderen kriegsgepeinigten Herkunftsländer mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Und wir werden auch direkt in den Krisenländern diplomatisch wirken auf eine Weise, die uns vor allergrößte Herausforderungen stellen wird. Und wir werden mit allen Beteiligten dieser Konflikte – auch in Washington – Klartext zu reden haben.

Was wir allerdings nicht tun werden, ist, falsches Zeugnis ablegen wie Frau Göring-Eckardt über einen nicht existenten Wunsch nach einer massiven Veränderung unseres Landes. Wir sehen nicht nur keine „historische Chance“, wir suchen auch keine. Seien Sie gewiss, Frau Merkel (und Frau Göring-Eckardt): Wir Deutschen werden uns dieser Herausforderung, dieser Flüchtlingswelle maximal stellen: Aber die Probleme die das mitbringt, taugen nicht dafür längst ad acta gelegte grüne Ideologien und linke Visionen von einem Ende des deutschen Wohlfahrtstaates, wie wir ihn heute kennen, zu befeuern. Wenn Sie Frau Merkel und Frau Göring-Eckardt, wenn Sie beide das so sehen, müssen wir Sie schweren Herzens ziehen lassen. Dann betrachten Sie ihre Ausreise jetzt als bewilligt!

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Dieser Artikel wurde 21 mal kommentiert

  1. Uwe_aus_DO Antworten

    Ich habe mir lange VOR der Flüchtlingswelle viele Gedanken gemacht über die großen Veränderungen, die unserem Land nach meiner Meinung schon damals bevor standen. Allein dadurch, dass jedenfalls in Großstädten schon heute die Mehrheit der Schulkinder nicht christlichen Glaubens, nicht deutscher Herkunft ist und viel zu viele kein oder kaum Deutsch können. Denn das, was heute in der Schule ist, wächst sich in die nächsten Generationen hinein.

    Und ich mache mir Sorgen, ob meine Töchter (und erst recht eines Tages deren Kinder) hier noch nach heutigen Maßstäben, auch mit den Menschenrechten wie wir sie hier heute verstehen, leben können. Denn schon jetzt ist viel zu vieles aufgeweicht, man denke nur an die Rolle der Frauen in islamischen Familien.

    Durch diese Flüchtlingswelle kann das alles noch viel schlimmer werden, richtig. Aber wenn plötzlich eine der Vorbeterinnen des Multikulti, der unbegrenzten Einwanderungspolitik wie die Grünen-Vorsitzende darüber spricht, dass wir etwas ändern müssen – vielleicht liegt darin eben die Chance. Nur dann müssen alle, jenseits aller partei- oder gesellschaftspolitischen Interessen, dabei anpacken.

    Ich bin eine Träumer? Vielleicht. Aber wer versucht, mich zu wecken, möge bitte nicht nur Bedenken und Kritik bereit halten, sondern auch einen realistischen Lösungsvorschlag. Am besten einen, der zu Ende gedacht ist.

  2. Pingback: GASTSPIEL Alexander Wallasch: Frau Merkel und Frau Göring-Eckardt - Ihre Ausreise wird hiermit genehmigt! –Denken erwünscht – der Kelle-Blog - Wertewandel

  3. Alexander Droste Antworten

    Ein gelungener Artikel, finde ich. Danke dafür. Ich glaube nicht, dass diese Traumtänzerei irgend etwas mit den Tatsachen in der Zukunft zu tun hat. Realistischer erscheint mir der Wunsch einer Abschaffung dessen, wofür wir zur Zeit zufrieden sein können. Mir kommt da so ein Begriff aus der Biologie in den Sinn, der heißt Apoptose. Die Zelle erfährt den programmierten Zelltod. Der Nationalstaat Deutschland verliert das, was ihn ausmacht, die deutsche Nation. Die Staatsgrenzen lösen sich auf. Das ist aber auch reichlich übertrieben. Ich glaube eher, wenn wir es schaffen, die Neubürger wirklich zu integrieren, kann es ganz schön werden. Ich denke da z.B. an den mir lieb gewordenen Deutschtürken Mustafa Yilderim, der immer freundlich und fröhlich ist und trotzdem realistisch denkt, der den Islam nicht zu wichtig nimmt und einfach nur ein „guter Mensch“ sein will. Ich denke auch an einige andere auslandsstämmige Mitbürger, die sich trauen, Dinge beim Namen zu nennen, wovor die Deutschen Angst haben wie der Teufel vor dem Weihwasser. Sie könnten doch der Deutschen Nation vielleicht etwas von ihrem Selbstwertgefühl abgeben, damit diese „mea culpa auf ewig“ endlich abgelegt werden kann. Es liegt nicht an Merkel oder die Grüne da, ob das gelingt, es liegt an uns, unsere Scheu vor Unbequemlichkeit und unsere Kraft mit neuen Situationen fertig zu werden.

  4. Chapeau Antworten

    Ein bemerkenswerter Artikel.
    Ich hoffe das unsere Gesellschaft, diese Situation überstehen wird. Einige positive Beispiele gibt es ja schon. Die USA und Israel haben es auch geschafft. Trotz Masseneinwanderung existieren in diesen Ländern verschiedene Religionen und Kulturen weitgehend friedlich nebeneinander. Der Grund dafür ist, das die Einwanderer gezwungen waren die Sprache und den Wertekanon des Gastlandes zu akzeptieren. Hier in Deutschland werden uns grüne Utopien und linke Visionen dabei mit Sicherheit nicht helfen. Wem das nicht passt, dem steht frei unser freies Land zu verlassen.

  5. S v B Antworten

    Herrn Wallaschs Artikel ist hervorragend. Seinen Ausführungen ist nichts hinzuzufügen.

    Ich unterstütze Herrn Wallaschs Kritik am Vorgehen (als Politik kann man das alles nun wirklich nicht mehr bezeichnen) und den Äußerungen der Damen Merkel und Göring-Eckardt. Vielleicht sollten wir Wähler uns endlich mal aufschwingen und unseren Volksvertretern ein Ständchen bringen, indem wir mit vereinten Stimmen – dem Reichstag zugewandt – den (übrigens wunderschönen) Song „Time to say good-bye“ anstimmen. Laut und deutlich. Falls diese musikalische Aufforderung ungehört verhallen sollte, wäre es dann geboten, den Damen und Herren Politikern gehörig den Marsch blasen. Es reicht.

  6. Eva Paul Antworten

    Endlich mal traut sich jemand das laut zu sagen, was viele Bürger denken. Man muss ja jedesmal fürchten, in die rechte Ecke gedrängt zu werden, wenn man etwas gegen die derzeitige Flüchtlingspolitik sagt und seine Ängste dahingehend äußert. Man kann nur hoffen, dass „Mutti“ bei der nächsten Wahl ihre Grenzen aufgezeigt werden. Wenn es dann nicht schon zu spät ist; denn freiwillig wird sie ihren Posten nicht räumen. Dafür ist sie viel zu machtbesessen.

  7. Sunny Antworten

    Vielen Dank für diesen Artikel. Hier scheint man ja im Gegensatz zu den gehirnwaschenden Massenmedien die Realität noch nicht aus den Augen verloren zu haben.

    Trotz massiver Zensur quellen die Kommentare auf den Seiten diverser Onlinezeitungen nur so über vor Kritik an Merkel und auch Rücktrittsforderungen sind alles andere als selten.

  8. Onkel Dapte Antworten

    Diesen Blog habe ich gerade entdeckt. Er heißt denken-erwünscht. Er kritisiert Merkel und Göring-Eckardt unverholen und in der Sache völlig richtig.
    Das bedeutet im Umkehrschluß, daß die genannten Damen nicht denken.
    Meine Meinung: Tun sie auch nicht mangels grauer Zellen.

  9. Oliver Borowski Antworten

    ich kann mich einen vorredner nur anschliessen. vielen dank für ihr eloquenten eingaben zu diesem, uns noch die nächsten jahren und jahrzenten beschäftigten thema.
    und ich bitte auch um aufnahme für den newsletter

  10. Alexander Wallasch Antworten

    @Onkel Dapte
    Nein, Merkel und Co werden von mir „unverholen und in der Sache völlig richtig“ kritisiert, nicht prinzipiell vom Blog – ich bin nur Gast hier 😉

  11. Alexander Droste Antworten

    Nun ja, Frau Merkel und die übrigen Abgeordneten habe den Schwur geleistet, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, nicht von anderen Völkern. Wenn jetzt Frau Bundeskanzlerin und Tante Göring-Eckardt anstatt ein großes Herz für Verfolgte und Verzweifelte zu haben, gesagt hätte, die können mal schön bleiben wo sie sind, so wie Orban z.B., was wäre die Stimme des Volkes in Deutschland? Merkel müsse für diese Herzlosigkeit zurücktreten. Hätte Merkel in den Griechenlandverhandlungen, gesagt, hier habt ihr noch ein paar Milliarden, die könnt ihr behalten, hätte man sie ebenfalls zum Rücktritt aufgefordert. Es ist also eigentlich Wurscht, wie oder was Merkel entscheidet, sie soll zurücktreten. Dann kommt ein neuer Kanzler und der kann auch sogleich zurücktreten. So einfach ist die Debatte. Die einen wollen Merkel weg haben, die anderen nicht.

    Die Flüchtlinge wollen die einen weg haben und die anderen sagen: Och, die armen, wir müssen ihnen doch helfen! Was wäre, wenn Merkel entscheiden würde, Deutschland marschiert mit der vereinigten Streitmacht von Europa in Syrien und Irak ein um dem Isis die Waffen zu entreißen, alle Kämpfer in ein Freigehege einzusperren und Umerziehungsmaßnahmen einzuleiten, dann wäre Merkel ebenfalls abzusetzen, da sie ja gegen die Verfassung verstößt und die Souveränität derer Länder verletzt. Ganz zu schweigen von irgendwelchen Vorwürfen bezüglich der Gefangenenbehandlung oder gar Kosten. Und die armen Soldaten erstmal! Die müssten wegen Merkel ihre Familien zurücklassen und im Krieg sterben. Oder sie würde die jetzigen Flüchtlinge mit schwerem Kampfgerät ausstatten und zu ebenso entschlossenen Kriegern ausbilden, wie die Amis seinerzeit die jetzigen Isis-Kämpfer. Na da wäre etwas los im Land der Saubermänner. Es ist ja sogar so, dass selbst viele syrische und irakische Soldaten keine Perspektive mehr erkennen, wofür sie überhaupt noch kämpfen sollen. Also eine Problemlösung ist weit weg und die jetzige Entscheidung eben eine Entscheidung zur Notlinderung zumindest einiger (immerhin prognostizierte bis zu 1Mio.) der Leidtragenden.

    Ich persönlich finde es richtig, dass Deutschland der Welt Barmherzigkeit vorlebt und sich aus Kriegsereignissen militärisch heraushält. Noch richtiger fände ich es auch, wenn Deutschland nicht mehr weltweit drittgrößter Waffenexporteur wäre. Nur die Organisation der Flüchtlingsverwaltung und Zukunftsplanung ist von Seiten der Regierung ziemlich kümmerlich, aber diese Flüchtlingswelle kam bei allen Unkenrufen in der Vergangenheit ziemlich überraschend, zumal Deutschland schon lange auf eine europäische Lösung gepocht hat. Dieser Dublinvertrag war doch eine Farce, ein fauler Kompromiss. Jetzt ist der Ernstfall da und Merkel steht als Dumme da. Das Krisenmanagement ist eine kollaterale Angelegenheit, bei der die deutsche Regierung wie Bevölkerung ganz schön im Dilemma steckt, da ihr kollaterale Verweigerung in vielerlei Hinsicht der vorgeblich Verbündeten entgegen steht. Wenn man der Regierung allgemein und uns als Volk im Besonderen dann noch in den Rücken fällt, das kann der beste Feldherr nur noch mit totalitären Methoden lösen, so die Geschichte lehrt. Das kann keiner wollen, wir sind eine christliche Wertegemeinschaft und das bedeutet Barmherzigkeit, Fairness, Verzicht von Komfort und Privilegien für die Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Ordnungsliebe vielleicht auch. Aber was ist schon christlich in den Augen der Christen?

    Die Aufnahme zahlreicher Flüchtlinge ist konsequent human. Die Hilfe für die Anrainerstaaten Syriens und Iraks ist erfahrungsgemäß halbherzig und wenig effizient. Und gegen diese Isis-Seuche ist bislang noch kein Kraut gefunden. Da brauchen wir noch Geduld und Herz wenigstens für einen Teil dieser Fremden, die jetzt ihr Heil in der Flucht suchen. Deutschland geht es gut weil die Deutschen und ihre Regierung gewiss richtige Entscheidungen getroffen haben. Ob es Deutschland weiterhin gutgeht, hängt jetzt von jedem Einzelnen ab. Mein Vorgehen hieße: Erstmal Not lindern, dann eine Lösung gemeinsam mit möglichst vielen Parteien für die Herkunftsländer suchen, Aufbauhilfe leisten und die Gäste ermuntern, ihre Heimat wieder fit zu machen. Das dauert. Ich bin ein bekennender Illusionist, denn ich weiß auch woran das scheitert.

    • S v B Antworten

      Lieber Herr Droste,

      nach Ihrer Äußerung, dass das Flüchtlingsproblem sich nach Aufnahme der für dieses Jahr prognostizierten 1 Million Menschen erledigt haben wird, hätte es des Outens als bekennender Illusionist nicht mehr bedurft.

      Die Welt ist groß, aber – dank oder fluch – moderner Kommunikations- und Verkehrsmittel ist sie merklich geschrumpft. Die explosionsartige Vermehrung der Bevölkerung Asiens und Afrikas wird die Wanderbewegungen in den kommenden Jahrzehnten in einem Ausmaß anwachsen lassen, gegen das sich die Ströme, die wir augenblicklich beobachten, wie bescheidene Rinnsale ausnehmen werden. Dabei geht es im Prinzip auch zukünftig, wie seit den frühen Tagen der Menschheit, ums Weichen müssen oder Bleiben dürfen, ja letztlich immer um Leben und Tod. Und weil dem so ist, bietet die ausschließliche Orientierung an den von Ihnen zitierten christlichen Werten in letzter Konsequenz wenig Überlebenschancen. Obschon man die Rigidität solcher Gedankengänge verabscheuen mag, steht zu vermuten, dass es auch zukünftig immer wieder – und leider immer häufiger – auf die Wahl zwischen den oben genannten, sehr simplen, Alternativen hinauslaufen wird.

      Mit freundlichem Gruß von S v B

  12. B.Brandenburg Antworten

    Danke Herr Wallasch. Und was ich noch anbringen möchte: Wenn sich Merkel schon als christliche Heilsbringerin der Menschheit geriert (ihr Daddy wäre sicher stolz auf sie), dann bitte nicht ohne rasch den Schneider zu wechseln! Denn ihre Auftritte in schlecht sitzenden Anzügen: Hochwasserhosen, die stramm über dem Bauchnabel abschließen und zu kleinen Jacken – und das bei schlechter Körperhaltung (irgendwie würdelos protestantisch-schuldig geduckt), sind auch eine ästhetische Zumutung. Ich empfehle lange, fließende Gewänder, die bei Wind leicht! wehen plus schwerem Überwurf : Typ elegante Pferdedecke (siehe afghanischer Präsident). Nur Schleier niedergeschlagener Frauenblick wären heikel. Göring-Eckart, die abgebrochene Theologin aus der GRÜNEN pädophielenfreundlichen Partei, könnte ihr märtyrerinnengleich mit Dornenkrone im Gandhi-Schurtz auf die Gangway folgen. Guten Flug.

  13. Peter Hirth Antworten

    Es wird Zeit, daß der Deutsche Wähler die Bundeskanzlerin an Ihren Amtseid erinnert: Er lautet:
    „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

    Sie hat also dem Deutschen Volke geschworen, „seinen Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden“.

    Immer wieder vermisse ich, daß Frau Merkel dieser selbst eingegangenen Verpflichtung nicht nachkommt. Besonders deutlich wird das in Bezug zur derzeitigen Flüchtlingskrise und ihren auch von der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik zu verantwortenden Ursachen.

    Die Wahrung des Grundgesetzes und damit auch die Beachtung des Asylrechtes hat also unter dem eindeutigen Maßstab zu stehen, damit dem deutschen Volke zu nutzen und es vor Schaden zu bewahren. Die Geschichte wird über dieses eklatante Versäumnis der Kanzlerin ein vernichtendes Urteil fällen. Dessen bin ich mir ganz sicher.

  14. Norbert Gleißner Antworten

    Ich habe gerade GASTSPIEL Alexander Wallasch: Frau Merkel und Frau Göring-Eckardt – Ihre Ausreise wird hiermit genehmigt! gelesen. Ich bin begeistert von der Qualität, sowohl inhaltlich auch auch vom Stil. Das ist ja schon literarische Kritik.
    Ich werde hier noch viel lesen, das ist sicher.
    Als Fan und facebook-Folger von Birgit Kelle, die ich toll finde, bin ich nun auch Fan geworden von Klaus Kelle.
    Ich möchte auch gerne in Ihren Verteiler aufgenommen werden.

    • Klaus Kelle Antworten

      Danke für die Blumen, lieber Herr Gleißner!

      Sie sind nun im Verteiler….

      Einen schönen Einheits-Feiertag wünsche ich Ihnen!

      Klaus Kelle

  15. Holger Burkhard Antworten

    Irgenwie merkwürdig: In ihrer Zeit als FDJ-Sekretärin hatte Frau M. keinerlei Ambitionen, Flüchtlinge in die DDR zu holen. Ganz im Gegenteil: Die DDR schleuste in den 80 er Jahren zehntausende Illegale über Berlin nach Westdeutschland. Für mich liegt der Verdacht nahe, dass es sich nun um Fortsetzung dieser DDR-Strategie handelt.

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