GASTSPIEL FRANK JORDAN Die Schweiz: Alpiner Vorposten von Unrecht und Gewalt?

Heute schon gelacht? Oder geweint? Nicht? Lesen Sie das Folgende. Dann geht beides wie von allein. Gleichzeitig.

Die Schweiz (das sind die mit der direkten Demokratie, einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen der Welt und einem Ausländeranteil von rund 23 Prozent) wurde im vergangenen November zum dritten Mal durch die Mitgliedsländer des Uno-Menschenrechtsrats überprüft. Nun liegen die auf der Überprüfung basierenden 251 (!) Empfehlungen und Forderungen der Gralshüter des Guten vor:

Die Zentralafrikanische Republik hält eine Nachbesserung des Schweizer Gleichstellungsgesetzes dringend geboten, während die Türkei den ungenügenden Schutz von Minderheiten und die gefährdete Meinungsfreiheit moniert und Südafrika von dem Alpenstaat einen Aktionsplan gegen Rassismus fordert. Russland macht sich Gedanken über die Bedingungen (Überfüllung) in Schweizer Gefägnissen und Angola fordert eine bessere Suizidprävention. Thailand erwartet mehr Engagement im Kampf gegen sexuelle Ausbeutung und Menschenhandel und Kirgistan mehr Einsatz bei Genderfragen. Die Mongolei will mehr Frauen auf Entscheidungsebene sehen und der Iran ist besorgt um die fehlende Gleichstellung bei Lohnfragen. Südafrika fordert Menschenrechtstrainings für Behördenmitarbeiter. Die Republik Moldau will für Schweizer Männer einen bezahlten Vaterschaftsurlaub, China sieht Handlungsbedarf beim Schutz von ethnischen Minderheiten, Venezuela ist betrübt über die schweizerische Polizeigewalt und Ägypten sorgt sich über Folterpraktiken und fordert eine Anpassung des Militärstrafgesetzes.

Dies nur eine kleine Auswahl. In gleicher Weise ergiesst sich der Sermon über rund 30 Seiten. Zu verstehen ist die Groteske wie stets nur dann, wenn man sich fragt, wem dieses Papier dient. Die Antwort ist ebenso einfach wie erschütternd: Sie dient dem Staat, der zwei Drittel dieses Wunschzettels umsetzen will, und den an seinen Zitzen hängenden NGOs, die die Mitglieder des Uno-Sicherheitsrats beraten, sprich: „briefen“. Mehr Entwicklungshilfe, mehr Minderheiten finanzieren, schützen und aufnehmen, mehr staatliche Leistungen und Zulagen, mehr Befugnisse für die Behörden in allen angesprochenen Punkten via Anpassung des Strafgesetzes.

Die einzigen, die davon nichts, ausser einer weiteren Beschneidung ihres Wohlstands und ihrer Freiheit haben, sind jene, die es bezahlen. Die nicht auf der nahrhaften Seite der Gesellschaft (Staatdienst oder Leistungsbezüger) lebenden Schweizer Bürger. Oder anders gesagt: es bedeutet, was Politik immer bedeutet: Mehr Macht und Personal den Behörden und für das aufzustockende Heer der Staatsabhängigen (in diesem Fall NGOs und Einzelpersonen) mehr Geld auf Kosten anderer. Eine treffendere und traurigere Beschreibung von Politik ist schwer zu finden.

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Dieser Artikel wurde 8 mal kommentiert

  1. malaika Antworten

    Volle Zustimmung! Die, welche am meisten fordern, sind auch immer die, welche davon profitieren. Das ist in D nicht anders.

  2. colorado 07 Antworten

    Ist Politik nur noch eine Geld-Hin und Her-Schieberei? Was tun die , wenn das Geld mal „alle“ ist?

  3. W. Lerche Antworten

    Politik zielt auf die Durchsetzung von Interessen. Wenn es dabei nicht mehr die Interessen des Volkes geht, dann passiert das, wie im Beitrag beschrieben und was wir selber erfahren.

  4. Eloman Antworten

    Das ist doch Kabarett, oder? Man sollte die UNO auflösen und einen neuen Bund der Demokratien gründen. Da wären solche Musterbeispiele wie die Türkei, Russland, Angola, Venezuela oder der Iran erst gar nicht mehr dabei. Und als allererstes sollte man den Finanzhahn zudrehen.

  5. Thorsten Di Paolo Antworten

    Was meint ihr warum die „Großen Mächte“ den Ländern mit Diktaturen also die, welche sich von außen nicht ins Handwerk pfuschen lassen, den Gar ausmachen.
    Es ist nicht das Drumherum wie Moslem, Juden, Selbstmord Attentäter, Harz4, Existenzminimum usw., also alles was uns das Leben schwer macht, sondern es ist der „Verein“ von Verbrechern welcher in jedem Land vertreten ist- Politiker.
    Wir sollten langsam anfangen für uns zu Kämpfen und nicht für dieses Pack in irgendwelche Handgemachte Kriege zu ziehen…
    Wir müssen anders Denken!

  6. Hannah Antworten

    Selten so gelacht oder soll ich lieber weinen…..
    Wie im Kabarett:
    ….Türkei den ungenügenden Schutz von Minderheiten und die gefährdete Meinungsfreiheit moniert und Südafrika von dem Alpenstaat einen Aktionsplan gegen Rassismus fordert…..

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