Gemüse, Nüsse und Pilze in der Halbzeitpause

Ein guter Freund von mir ist verantwortlich für das Catering bei Spielen in drei deutschen Fußballstadien. In der örtlichen Lokalzeitung in einer dieser Städte erschien vor nicht allzu langer Zeit ein großer Artikel, in dem bemängelt wurde, dass es in diesem Stadion für die Zuschauer keine veganen Angebote gibt. Immer nur Würstchen, Steaks und Bier, das ist dem deutschen Gutmenschen ein Dorn im Auge.

Und so dauerte es nicht lange, bis die Verantwortlichen des Vereins meinen Freund zum Gespräch einbestellten. Schlechte Presse brauche kein Mensch. Es müsse nun umgehend ein entsprechendes Angebot für die Fans und Faninnen her, oder wie man das jetzt sagen muss.

Wenig überzeugt, aber der normativen Kraft des Faktischen folgend, orderte der Grundversorger mit Speis‘ und Trank für die Stadionbesucher „Veggie-Burger“. Falls Sie nicht wissen, was das ist: Es handelt sich dabei um einen Bratling aus Gemüse, Nüssen, Pilzen und vegetarischen Fleischersatzprodukten.

Als jahrzehntelanger leidenschaftlicher Fußballfan darf ich Ihnen versichern, nichts wünsche ich mir in der Halbzeitpause eines Bundesligaspiels mehr als Gemüse, Nüsse und Pilze. Ehrlich. Vielleicht können wir dann gleich auch noch einführen, dass die Spiele nach 90 Minuten immer unentschieden ausgehen müssen, damit sich niemand diskriminiert fühlt auf dem Rasen.

Auf meine Frage nach dem Verkaufserfolg in diesem Stadion schaute er mich an und bekannte, er verkaufe bei den Tausenden Zuschauern pro  Spieltag zwischen null und vier Veggie-Burger…

Sind Sie der Meinung, das musste mal gesagt werden? Dann unterstützen Sie bitte meine Arbeit über PAYPAL hier oder durch eine Überweisung auf unser Konto bei der Stadtsparkasse Wuppertel DE06 3305 0000 0000 3447 13 !

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Dieser Artikel wurde 12 mal kommentiert

  1. H.K. Antworten

    Immer diese urdeutsche Miesmacherei …

    Ich WETTE, in gerade mal ZWEI Jahren sind das schon EINHUNDERT Prozent mehr !

    ( Also: 0 bis 4 + 100 % … ).

  2. Andreas aus E. Antworten

    Veggie-Burger sind immerhin ein Anfang, aber es reicht nicht.

    Der Fußballsport würde erst akzeptabel, wenn auf dem Platz Parität erreicht ist, also jede Mannschaft – auf 12 ergänzt – je 6 Frau:Lnnen, 6 Männer:Innen, von denen mindestens je eine Personende diverser Selbsteinordnung.

    Der Sportplatz selbst sollte auch progressiv fortentwickelt werden. Der Anstoßpunkt sowie die beiden Elfmeterpunkte geben bereits genügend Vorschläge für Standorte von Windkraftanlagen.
    Darüberhinaus sollte ein Drittel des Rasens zu bienfreundlicher Wildblumenwiese umgestaltet werden.

    Schiedsrichter:Innde bedürfen einer Umschulung. Nach neuer Diversitätsregel ist nämlich abzupfeifen, wenn ein weißer Kolonialrassist ein:x PoC der Ball imperialistisch weggenommen oder auch nur vorenthalten wird.

    Man sieht, das beim beliebten Bevölkerungssport noch eine Menge Modernisierungsbedarf besteht, aber die Richtung geht bereits in richtige Richtung.

    Schönen Sonntag!

    • Alexander Droste Antworten

      nicht zu vergessen: Der Rasen ist nicht regenbogenfarben, das muss sich auch noch ändern.

      Der Ball ist doch hoffentlich aus veganem Kunstleder!?

      Verdammt, ich habe die Ras*Innen und Ball*Innen ausgelassen!

  3. Alexander Droste Antworten

    Das Problem ist doch ganz leicht zu lösen: Brötchen mit Senf ist rein vegan. Ketchup tut es auch. Gurkenscheibe und Salatblatt gegen Aufpreis.

    • S v B Antworten

      Hmmm, leckerer Vorschlag, lieber Herr Droste. Aber so ganz sicher kann man sich letztlich niemals sein. Deshalb wird heute selbst auf Verpackungen von solchen Lebensmitteln ein ins vegane Auge springendes „VEGAN“ aufgedruckt, die jeder vernünftige Mensch ohnehin als gänzlich ohne tierische Zutaten hergestellte Produkte erkennen würde. Dieser Sachverhalt ist oft sehr belustigend.

      Apropos Salat. Was diesen betrifft, würde ich eher zur Vorsicht neigen, wenn es darum geht, einem überzeugten Veganer einen knackig-frischen, grünen Blattsalat schmackhaft zu machen. Finden sich in diesem – obschon heute aufgrund der meist sterilen Wachstumsbedingungen vieler pflanzlicher Lebensmittel nur noch selten der Fall – allzu gerne liebenswerte, kleine, Schleim absondernde Geschöpfe, auch Schnecken genannt. Ob ein Salat wirklich als vegan gelten kann oder nicht, stellt sich bisweilen also erst beim Waschen desselben heraus. – In jedem Falle aber – Guten Appetit!

      Zum Fussball…
      Aber wehe, wenn ich in der Halbzeitpause auch nur auf ein Individuum treffen würde, das die Mittel zum Erwerb seines veganen Pausensnacks aus einer ledernen Designer-Börse oder gar Handtasche gezogen hat. Und wenn sich dann noch – nach bei einem kurzen Blick nach unten – herausstellen sollte, dass die veganen Füße doch tatsächlich in echten Lederschuhen stecken, dann… ja dann kann ich für nichts mehr garantieren.

      • Alexander Droste Antworten

        Für die übervorsichtigen Veganer werden Gurken, Salat und Tomaten auf Steinwolle in Gewächshäusern kultiviert. Mehlkäfer und Mehlmotten werden schon im Vorfeld totgespritzt und ausgesiebt. Beim Senf bin ich nicht ganz sicher, ob alle Kohlweißlingraupen rechtzeitig vor der Senfernte zur Verpuppung zu Boden gingen. Aber die wurden wahrscheinlich auch vorweg totgespritzt. Also vegan ist sicher.

        • S v B Antworten

          Leuchtet mir ein, vegan ist ganz sicher sicher. Kann es da überhaupt irgendwelche Zweifel geben? Aber wenn Sie schreiben, dass „Mehlkäfer und Mehlmotten schon im Vorfeld torgespritzt und ausgesiebt“ werden, so muss ich doch energisch einwenden, dass dies eine unverantwortliche Verschwendung darstellt. Wäre es nicht weit umweltfreundlicher – und noch enorm lukrativ -, die Krabbeltiere händisch abzusammeln, um sie dann mittels fortschrittlichster Technik in ein hochprozentiges Eiweißpulver zu verarbeiten? Wie man weiß, werden längst alle nur denkbaren Krabbeltiere als zukünftige Eiweißquelle für die Ernährung einer ins Unermessliche anwachsenden Weltbevölkerung in Erwägung gezogen. Wiederum – guten Appetit!

          Off topic: Was halten Sie von den frisch gekürten Bundestagspräsidenten–Vizinnen? Obschon Selbiges ja durchaus zu erwarten war, hat mir die Auswahl dennoch die Sprache verschlagen. Wenn man diese zukünftig sicher vielbeschäftigte Crew anschaut und man weiß, wofür die meisten von ihnen stehen, kann einem angst und bange werden. Frau Roth again, für die Deutschland vor noch nicht allzu langer Zeit als mieses Stück Scheiße gelten konnte. Auch für Aydan Özoguz, Schwester zweier „betont islamischer“ Brüder, stellt sich eine schützenswerte, spezifische deutsche Kultur erst gar nicht dar. Wer könnte ihr da widersprechen? Auch ihrem Parteichef bedeutet Deutschland übrigens wenig bis nichts. Demgemäß kann er mit einer Zugehörigkeitsgefühl zu diesem Land auch nicht viel anfangen. Sinngemäß zitiert, stellen solche höchst bedenklichen, für die (noch vorhandene) deutsche Mehrheitsgesellschaft eine veritable Beleidigung dar. Interessant, dass sich auf derlei verbale Hämmer nie auch nur ein nennenswerter Protest regte. Der jeweils ausbleibende Aufschrei ist wahrhaft bemerkenswert, ja in höchstem Maße bedenklich. Wer, so fragt man sich unwillkürlich, würde es je wagen, Politikern, die solches von sich geben (und folglich wohl auch in diesem Sinne denken und handeln), Machtbefugnisse über sein Land zu erteilen? Who on earth könnte ein Interesse haben, Politiker in Amt und Würden zu hieven, die ein ausgesprochen negatives Verhältnis zu dem von ihnen mitregierten Land kennzeichnet? Nirgendwo sonst in der Welt dürfte solches denkbar, geschweige denn erwünscht sein. Nirgendwo, außer hierzulande.

          • S v B

            Korr. Zeile 4: totgespritzt muss es natürlich heißen.

          • S v B

            Au weia, nun habe ich Frau Özoguz doch tatsächlich in die grüne Ecke gestellt. Selbstverständlich gehört die Dame der SPD und nicht den Grünen an (na ja, sooo groß ist der Unterschied zwischen beiden ohnehin nicht mehr). Demzufolge ist Robert Habeck natürlich nicht ihr Parteichef… Dennoch denken beide in eine ähnliche Richtung.

          • Wolf

            Hätten die Grüninnen als auch die Grünen etwas Ehre im Leib, würden sie sich nicht von denen alimentieren lassen, die sie verachten. Ich nenne das ehrlos.

  4. Felix Becker Antworten

    Meine 10jährige Enkelin wurde von ihrer Freundin darauf hingewiesen, dass das Brötchen meiner Enkelin statt mit Salat mit Wurst ( aus Fleisch) belegt sei – das ginge doch gar nicht! Meine Enkelin erwiderte, dass sie sehr gerne leckere Wurst äße. Ich verzeichne das als Erziehungserfolg-:)

  5. .TS. Antworten

    Verstehe das Gemecker nicht.
    Bier nach Deutschem Reinheitsgebot ist sowohl vegan als auch wohlschmeckend und nahrhaft.
    Also für alle was dabei.

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