Herr Precht hat es bemerkt

Der Philosoph und Buchautor Richard David Precht gibt zu, sich geirrt zu haben. «Wir wissen jetzt erst, wie unglaublich stark die ukrainische Armee von Anfang an gewesen ist, bevor die Waffenlieferungen kamen», sagte er jetzt in einem Interview. «Insofern bin ich natürlich von einer Fehlannahme ausgegangen, dass es sich nicht lohnt, sich zu verteidigen, wenn der Krieg in ein, zwei Wochen verloren ist. Man kann sehen, wie man sich täuschen kann.»

Ja, das kann man sehen, lieber Herr Precht. Wenn es nach Ihnen gegangen wäre, hätten sich die russischen Truppen wie im Selbstbedienungsladen am Nachbarland bedient, an deren Waschmaschinen, Fernsehern und Frauen. Sie hätten die Regierung in Kiew gestürzt, irgendeinen Reichsprotektor, oder wie das bei den Russen heißt, eingesetzt und davon geträumt, dass nun die Sowjetunion wiederersteht. Aber all das ist nicht passiert, und all das wird auch in Zukunft nicht passieren.

Weil die Ukraine stark ist. Weil die Ukrainer – im wahrsten Sinne des Wortes – ums Verrecken nicht unter Putins Herrschaft leben wollen. So wie es auch all die Maulhelden hierzulande nicht wollen würden. Und weil der Westen, allen voran die USA und Großbritannien, inzwischen aber alle, den Freiheitswillen der Ukrainer massiv unterstützen mit Geld, Ausbildung und Waffen.

Putin wird diesen Krieg verlieren, und das ist gut so. Ich schreibe bewusst nicht Russland, denn jeder kann sehen, dass Hunderttausende Russen seit dem Angriff auf die Ukraine ihr Land verlassen haben. Wir alle wollen in Frieden mit Russland leben, wir wollen Handel treiben, Gas und Öl kaufen, meinetwegen durch die zu reparierenden Nord Stream-Rohre. Aber wir wollen nicht abhängig sein von einem menschenverachtenden Verbrecher im Kreml.

Russland hat es in der Hand, Putins Umfeld, die geheimdienste, die Armee, die Oligarchen. Sie sind die Einzigen, die jetzt das Zerstören, Morden und Vergewaltigen schnell beenden können. Aber so lange sie es laufen lassen mit ihrem Führer muss und wird der Westen die Ukraine in ihrem Freiheitskampf unterstützen. Nun auch mit Herrn Precht an der Seite.

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Dieser Artikel wurde 47 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Habe ich etwas verpasst`? Hat die Ukraine gewonnen? Ist der Krieg beendet? Ich halte es für etwas zu früh, solche Aussagen zu tätigen – und daneben für weit unter ihrem üblichen Niveau, Herr Kelle. Der ursprüngliche Vorschlag von Herrn Precht hätte immerhin tausenden Menschen das Leben gerettet und Russlands berechtigte Interessen gewahrt. Ich heiße auf keinen Fall gut, wie Putin letztlich reagiert hat. Die Wahrheit ist und bleibt jedoch, dass die USA und die Ukraine diesen Krieg provoziert haben und Russland bewusst in eine Ecke manövriert wurde, aus der es keinen gesichtswahrenden Ausweg mehr gab.
    Sei es drum, ich finde diesen Artikel unnötig und fast schon hochnäsig, da sein Inhalt zusammenfassend nur lautet: Ich hab’s euch doch gesagt und hatte mal wieder recht – gleichwohl die Lage tatsächlich weiterhin völlig unklar bleibt.

    PS:
    Daneben hat Herr Precht übrigens etwas getan, was Ihn auszeichnet und heute nichtmehr viele Menschen können. Er hat eine möglich Fehleinschätzung seinerseit öffentlich zugegeben. Ich habe deshalb, und aufgrund vieler weiterer Aussagen von Herrn Precht, auch weiterhin größten Respekt vor Ihm.

    • H.K. Antworten

      Lieber Herr Ludwig,

      hier nun kann ich leider gar nicht mitgehen.

      Ich sagte es bereits mehrfach an anderer Stelle, daß nach meiner subjektiven Meinung „DIE RUSSEN“ nicht „NUR DIE BÖSEN“ und „DIE UKRAINER“ nicht „NUR DIE GUTEN“ sind.

      Aber der Überfall eines Landes auf einen Nachbarn ging nun unzweifelhaft von Rußland aus und zwar „zum Nachteil“ der Ukraine.

      Auch ich habe immer wieder Kanzler Scholz ( dessen Partei mir nun definitiv in keinster Weise nahesteht ) in Schutz genommen angesichts seiner zögerlichen Haltung, immer mehr Waffen in die Ukraine zu schaffen.

      Auch ich halte noch immer einen III. Weltkrieg oder gar einen Atomkrieg für möglich.

      Aber daß das Folgen des Prechtschen Rates eine Rettung von unzähligen Leben in der Ukraine bewirkt hätte, wage ich doch zu bezweifeln.

      Bereits aus dem II. Weltkrieg wissen wir, daß zahlreiche Verbrechen von Soldaten – egal welchen Landes – unter der Zivilbevölkerung verübt wurden.

      Das gilt ebenso für den Vietnamkrieg wie alle anderen Kriege.

      Wenn wilde Tiere kämpfen, gibt es bei vielen die „Beißhemmung“, wenn der Unterlegene dem Sieger die Kehle anbietet.

      Wo Kinder, Frauen, alte Menschen, teilweise in ihren Häusern ermordet und / oder vergewaltigt und gefoltert wurden, darf man wohl davon ausgehen, daß diese „Beißhemmung“ nicht unbedingt vorliegt.

      Von den Äußerungen und den „Heldentaten“ eines Herrn Kadyrow oder der Wagner-Truppe möchte ich gar nicht reden.

      Und ich sagte es auch mehrfach: Ja, auch die jungen Russen, die von Putin in einen m.E. völlig sinnlosen und überflüssigen Krieg geschickt und dort verheizt werden ( im wahrsten Sinne des Wortes ), tun mir unendlich leid.

      Auch russische Soldaten sollen Frauen, Familien, Mütter, Väter, Geschwister, Kinder haben.

      Inzwischen scheinen sich auch in Rußland viele gegen Putins Kriegslüsternheit zu stellen – nicht umsonst hat er sich geweigert, nach Bali zum G20-Gipfel zu reisen. Er muß befürchten, daß gegen ihn geputscht wird.

      Mit gutem Grund …

      • Martin Ludwig Antworten

        Lieber H.K.,
        Herr Precht hatte lediglich eine Verhandlungslösung angestrebt. Solch eine Lösung sieht in der Regel vor, dass keine Soldaten auf dem jeweils anderen Gebiet verbleiben und demnach sind auch alle Kriegshandlungen hinfällig. Die Lösung im Ukrainekonflikt wäre meiner Meinung nach sehr einfach und naheliegend gewesen: Donbass und weitere östliche Randbereiche hätten in freier, geheimer und unabhängiger Wahl ihren Willen erklären können zur Ukraine oder zu Russland zu gehören und beide Parteien verpflichten sich bereits vor der Wahl das Ergebnis anzuerkennen.
        Darüber hinaus muss die Ukraine neutraler Boden bleiben. Eine Großmacht kann und darf aus geopolitischer Sicht niemals vor der Haustüre der nächsten Großmacht Truppen und Raketen stationieren. Das haben die USA berichtigter Weise in Kuba nicht geduldet und das muss auch Russland nicht dulden. Verträge sind einzuhalten, ganz gleich wer sie wann geschlossen hat. Es gibt zusicherungen an Russland, dass eine osterweiterung der NATO ausdrücklich nicht stattfindet. Wir haben gegen diese Vereinbarung mehrfach wissentlich und willentlich verstoßen und Russland immer ganz klar gesagt, dass die Ukraine eine „rote Linie“ darstellt, die nicht und niemals überschritten werden darf! Es gab keine Bestrebungen seitens der Russen die Ukraine einzunehmen. Es gab darüber hinaus noch nie eine Äußerung aus Moskau die auch nur vermuten lässt, dass Russland neben der Ukraine weitere Länder angreifen und annektieren möchte. Das ist und war zu jeder Zeit eine Erfindung der westlichen Medien um das Feindbild „Russland“ weiter zu festigen.
        Die Handelsbeziehungen zu Russland waren ebenfalls bis zuletzt einwandfrei. Russland hat zu jeder Zeit alle Verträge vollumfänglich erfüllt und sich als zuverlässiger Partner erwiesen. Die Provokation ging hier alleine vom Westen aus und die Ukraine hat seit 2005 jede Verhandlung im Zusammenhang mit der Sojus-Gasleitung verweigert und Waffenlieferungen als Gegenleistung gefordert. Wer den Konflikt seit 2005 verfolgt muss ganz klar zu dem Ergebnis kommen, dass Schuldige auf beiden Seiten zu Genüge zu finden sind… wie Sie jetzt aber einen Bogen zu Vergewaltigungen und Ermodungen von Zivilisten schlagen kann ich nicht nachvollziehen. Nachvollziehen kann ich die Aussage, dass der Überfall eines Landes auf einen Nachbarn nun unzweifelhaft von Rußland ausging und zwar „zum Nachteil“ der Ukraine… ich bin aber weiterhin der Meinung, dass Russland sich zur Wehr setzen musste und die USA diesen Ausgang bewusst herbeigeführt haben um einen der Beiden verbleibenden „Konkurrenten“ um die „Weltherrschaft“ entscheidend zu schwächen. Die Ukraine war zu jeder Zeit ein Bauernopfer in einem perfiden geopolitischen Krimi und die USA hat dieses Spiel vermutlich ohne Einsatz eigener Mittel gewonnen.

        • H.K. Antworten

          Lieber Herr Ludwig,

          ich habe die USA nie als „DIE HEILIGEN“ dieser Erde gesehen, sondern sehr wohl als die, die unserem Land nach diesem grauenvollen II. Weltkrieg nicht nur wirtschaftlich, sondern auch „gesellschaftlich“ geholfen haben, wieder auf die Beine zu kommen.

          Also: dem westlichen Teil unseres Landes. ( Was mit dem östlichen unter russischer „Hilfe“ passiert ist, müssen wir sicher nicht diskutieren ).

          Die Amis sind unser wichtigster Verbündeter. Und eine gewisse Dankbarkeit finde ich absolut angebracht.

          Trotz alledem denke ich nicht, daß wir alles und jedes kommentarlos und ohne jegliche Kritik hinnehmen müssen, was von dort kommt. ( Die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ driftet leider unter dem neuen „Großaktionär“ genau dahin ab – incl. Lobeshymnen auf alles regenbogenfarbene ).

          Und daß die USA – leider, leider und: „oh Wunder“ – auch wirtschaftliche Interessen haben und durchsetzen ( „Make America great again“ ), ist zwar verständlich und logisch, aber viele Kriege in Unruhestaaten haben in den vergangenen Jahren nach deren Eingreifen dort zu noch mehr Unruhe und Chaos geführt.

          Was Herrn Precht angeht, so habe ich ihn so verstanden, daß die Ukraine quasi kapitulieren solle.

          Was die „Volksabstimmungen“ in Donbas & Co anbetrifft, so haben wir doch sogar vor laufenden Kameras gesehen, wie russische Soldaten Wahlzettel „eingesammelt“ und die Vorgänge „wohlwollend begleitet“ haben – mit vorgehaltener Waffe fällt das Kreuzchen besonders leicht. Das Ergebnis war im Voraus genauso klar wie russische Präsidentenwahlen.

          ( Was nicht heißen soll, daß ich das Chaos bei US-Wahlen kleinreden oder nicht wahrhaben will ).

          Herr Putin hat die ganze Welt belogen, eiskalt, ohne rot zu werden, und entgegen allen Beteuerungen seinen Nachbarn vor knapp neun Monaten überfallen.

          Brutal, rücksichtslos und mit der Vorstellung, die Ukraine würde schon allein beim Anblick der ( ehemaligen ) „Roten Armee“ ( von der wesentlich nur noch Schrott übrig ist ) von den Knien an aufwärts schlotternd die weiße Fahne schwenken.

          Ob die NATO im Zuge der deutschen Wiedervereinigung nun eine „Ost-Erweiterung ausgeschlossen und versprochen hat oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich war nicht dabei und angeblich ist nichts Derartiges schriftlich festgelegt worden.

          Gleichwohl bin ich – anders als der Hausherr – der Meinung, daß die NATO Rußland sehr wohl auf die Pelle gerückt ist. Zwar durch freie Entscheidungen ehemaliger Ostblockstaaten, aber die Grenze zwischen NATO und Rußland ist m.E. eindeutig gen Osten verlegt worden. Wie man das nun nennt, sei dahingestellt. Der Abstand zwischen NATO und Rußland wurde verkleinert, und das nicht nur eine russische Verlegung seiner Grenze gen Westen.

          Selbstverständlich haben die Amis etwas dagegen, daß vor ihrer Haustür kommunistische Staaten ihr Unwesen treiben.

          Leider wird in Bezug auf Rußland da mit zweierlei Maß gemessen.

          Das gilt übrigens auch bei Punkten wie Todesstrafe oder Foltergefängnisse. Guantanamo lässt grüßen.

          Trotz allem kann nicht richtig sein, daß ich meinem Nachbarn Sicherheitsgarantien gebe, der daraufhin seine Atomwaffen abschafft und ich ihn anschließend überfalle, ( wie war das ? „Verträge müssen eingehalten werden“ ? ), gleichzeitig der ganzen Welt mit meinen Atomwaffen drohe und alle umliegenden Nachbarn in Angst und Schrecken versetze.

          In einem solchen Fall sind meine Sympathien einzig und allein beim angegriffenen, überfallenen Schwächeren. ( Über Korruption und Überssekonten müssen wir sicher nicht reden. Obwohl es all das genauso in westlichen „guten“ Staaten auch gibt: Korruption bleibt Korruption).

          Unterm Strich bleibt zu hoffen, daß dieser Sch….krieg möglichst schnell zu Ende geht und nicht noch mehr Frauen und Mütter um ihre Männer und Kinder weinen müssen.

          ( Wieso regt sich eigentlich niemand in unserem Gut-Deutschland darüber auf, daß Soldaten bei Ukrainern wie Russen nur Männer sind und die „Frauenquote“ nur bei Vergewaltigungen zum Tragen kommt ? ).

          • H.K.

            Hm.

            2x vor dem Posten durchgelesen und trotzdem einen Fehler übersehen:

            „ Der Abstand zwischen NATO und Rußland wurde verkleinert, und das nicht DURCH eine russische Verlegung seiner Grenze gen Westen.

            muß es heißen.

        • H.K. Antworten

          „ … Es gab darüber hinaus noch nie eine Äußerung aus Moskau die auch nur vermuten lässt, dass Russland neben der Ukraine weitere Länder angreifen und annektieren möchte. Das ist und war zu jeder Zeit eine Erfindung der westlichen Medien um das Feindbild „Russland“ weiter zu festigen. …“

          Hm.
          Tatsächlich ?

          Abgesehen davon, daß im russischen Staatsfernsehen von Kreml-Propagandisten u.a. immer wieder von einem „Atomangriff auf Berlin“ gesprochen wird:

          Soeben wird gemeldet, daß zwei russische Raketen in einem Ort in Polen eingeschlagen sind und es mindestens zwei Tote gab.

          Aber bestimmt ist das entweder „ein bedauerlicher, nicht zu verallgemeinernder Einzelfall“ oder es waren die Ukrainer, die das nur den Russen in die Schuhe schieben wollen.

          Oder – selbstredend – die Amis, die russische Raketen verschießen, um einen III. Weltkrieg loszutreten …

          Polen und Ungarn haben jeweils den Nationalen Sicherheitsrat einberufen.

          ( Ich hoffe nur, es ist eine Falschmeldung … Aber wenn Her Lawrow schon unmittelbar nach der Erklärung von Bali, in der der Angriff auf die Ukraine mit Mehrheit verurteilt wird, abreist und daraufhin russische Raketen in Kiew und anderen UA-Städten einschlagen, … ).

          • Martin Ludwig

            Lieber H.K.,

            und plötzlich hat sich „oder es waren die Ukrainer, die das nur den Russen in die Schuhe schieben wollen“ offensichtlich bestätigt.

            Die USA geht davon aus, dass es eine ukrainische Flugabwehrrakete war… ob nun absichtlich oder aus Versehen abgeschossen werden wir nie erfahren. Ich weiß aber, dass durchaus jemand auf den Gedanken kommen kann sich auf diese Art und Weise Hilfe und Rückhalt zu verschaffen. Es ist einfach zu verlockend, als dass nicht eine Ukrainischer Soldat diesen Gedanken hegen könnte.

            Die Moral von der Geschichte:
            Wenn man Hufe traben hört wird es sich wahrscheinlich um ein Pferd handeln. Es gibt aber noch andere Huftiere und gelegentlich kommt nunmal ein Zebra um die Ecke. Anders als dieses ist die Welt nämlich nicht einfach schwarz und wei´ß und etwas kategorisch ausschließen ist meistens nicht zielführend.

            Cui bono.

          • H.K.

            Lieber Herr Ludwig,

            wo Sie – möglicherweise – recht haben, bekommen Sie auch recht, zumindest von mir.

            Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wer warum von wo diese zwei Raketen abgeschossen haben könnte.

            „Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst“.

            Ich halte alles für möglich.

            Wie WAHRSCHEINLICH eine der Möglichkeiten ist, wäre reine Spekulation.Zumindest derzeit.

            Daß „ein ukrainischer Soldat“ die Entscheidung getroffen haben könnte, eine russische Rakete von der Ukraine aus auf Polen abzuschießen, halte ich für – gelinde gesagt – an den Haaren herbeigezogen.
            Aber eben immerhin für „möglich“.

            Das Dementi aus dem Kreml „Wir waren es nicht“ kam allerdings dermaßen schnell, daß da wohl kaum eine entsprechende Untersuchung stattgefunden haben kann.
            Aber eben auch immerhin „möglich“.

            Wir können nur froh sein, daß sowohl die G20 auf Bali als auch die NATO einen kühlen Kopf bewahrt und nicht vorschnell gehandelt hat.

            Die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ titelte bereits

            „Putin spielt mit dem Weltkrieg“.

            Kanzler Scholz äußerte „ohne Putins Krieg wäre diese Rakete nie abgefeuert worden“. Stimmt auch wieder.

            Daß jedes Land, jede Regierung, das Leben ihrer „Bürger*/-/:/_/•/Innen“ bereit ist, leichtfertig aufs Spiel zu setzen, wissen wir – u,a. seit „Mutti“ sogar in diesem Land …

            Soweit, so unklar.

            Wo ich deutlich widersprechen muß, ist Ihre Aussage ,der größte Feind des Weltfriedens sitze im Weißen Haus.

            Aber das wäre eine andere, wohl länger dauernde Diskussion.

            Drei Gedanken noch:

            1. Wenn Sie sagen, Richard David Precht hätte die Größe besessen, einen Fehler einzugestehen, ist das sicher richtig.

            Aber sollte diese „Größe“ nicht selbstverständlich sein ? Es bricht niemandem ein Zacken aus dem Diadem, wenn er sagt „ich habe mich geirrt“. Außer „Mutti“ und ihrer links-grün-umgepolten CDU natürlich …

            2. Herbert Wehner und Franz Josef Strauß haben sich – verbal – geprügelt wie die Kesselflicker. Ob sie trotzdem ein Bier zusammen getrunken haben, weiß ich nicht.

            Aber so, wie Sie es geäußert haben, sollte es zwischen allen zivilisierten, halbwegs geradeaus erzogenen Menschen möglich sein.

            Respekt dafür.

            3. Auch, wenn ich zumindest teilweise anderer Meinung bin als Sie oder als der eine oder andere hier, würde ich sicher niemanden „überreden“ wollen, vielleicht „überzeugen“, mit Argumenten und Fakten.
            Auch da Hut ab vor Ihrer Aussage, bereit zum Nachdenken über andere Argumente zu sein.

            Meiner Ansicht nach sollte diese Bereitschaft selbstverständlich sein, aber das ist sie in Zeiten ideologischen Wahnsinns leider nicht mehr.

      • S v B Antworten

        „Er muss befürchten, daß gegen ihn geputscht wird.“

        Könnte so sein, lieber H.K. Ich aber vermute vielmehr, dass Putin es vorgezogen hat, nicht persönlich in Nusa Dua zu erscheinen, weil er vielleicht – und sicher nicht ganz zu Unrecht – befürchtete, daselbst einem Attentat zum Opfer zu fallen. Auch dies könnte ein nachvollziehbarer Grund für seine Absage und die Entsendung Lawrows an seiner statt gewesen sein. Eine sehr wohl überlegte Entscheidung des russischen Präsidenten also. Davon gehe ich jedenfalls aus. Auch liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, dass es für den Fall einer Teilnahme Putins diesbezüglich schon detaillierte Pläne gegeben hat. Von wegen Geheimdienst und so… Hat nicht auch Joe Biden mindestens einmal einen Regime-Change in Moskau gefordert? Wie hinlänglich bekannt, werden diese mitunter auf, nun ja, etwas unkonventionelle Art und Weise herbeigeführt. Auf Bali, weit weg von Russland, hätte „man“ gewiss leichter für entsprechende „Abhilfe“ sorgen können als z. B. hinter dicken Kreml-Mauern. Ein williger Vollstrecker hätte sich garantiert gefunden. Folglich ist zu konstatieren, dass Putin aus Putins Sicht alles richtig gemacht haben dürfte – mit seiner Entscheidung, zuhause im kalten Moskau auszuharren, während alle anderen G20er bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Insel der Götter konferieren.

        • H.K. Antworten

          Das war bzw. ist nicht meine Erfindung, was den möglichen Grund für Putins Nicht-Reise nach Bali anbetrifft.

          Möglich wäre zwar ein Attentat oder Ähnliches auf ihn – aber wenn ein Staatspräsident, egal, wer, bei einem internationalen Kongress verletzt oder womöglich getötet würde, wäre das m.E. das Ende der Diplomatie in jeglicher Form.

          Ein Attentat im eigenen Land z.B. wie bei Kennedy oder Reagan ist eine Sache, aber DAS wäre nicht nur eine Nummer größer.

          Ich denke, darüber ist sich auch jeder Präsident und jede Regierung klar.

          • S v B

            Lieber H.K.,
            halten Sie noch irgend etwas in der internationalen Politik für völlig undenkbar, gar für ausgeschlossen? ich selbst muss leider gestehen, dass ich mich von dieser idealistischen Vorstellung peu à peu verabschiede. Auf diese Weise rückt dann selbst ein Szenario wie das vorgenannte immer näher in den Bereich der Möglichkeit, ja der Realität. Alles wird davon abhängen, ob es den Menschen gelingt, sich und ihren Umgang miteinander weiter und höher zu kultivieren, oder ob sie am Ende vielleicht doch – wieder – in die Barbarei abgleitet. Zweifelsohne, erstrebenswert wäre Ersteres, zu befürchten hingegen Letzteres. Vorhersehbar ist auch diese Entwicklung nicht. Warten wir’s also ab.

          • H.K.

            Nein, ich halte in der Tat ALLES für MÖGLICH.

            wie WAHRSCHEINLICH etwas ist, erst recht, ob etwas wahr oder fake news ist, wird wohl oft und langenim Verborgenen bleiben.

    • Sobiech Christoph Antworten

      Die Ukraine hat gewonnen und der Krieg ist beendet. Es ist jetzt nur noch eine Frage wieviel Russen Putin opfert um noch bisschen länger in Kreml zu sitzen.
      Der Ausgang ist so unabänderlich wie ab 1942 der 2te Weltkrieg für Deutschland verloren war. Und die Parallelen sind wirklich erstaunlich zwischen Hitler und Putin die beide nicht wahrhaben wollen das sie sich verspekuliert haben und damit selbst vernichtet.
      Und um das ganze noch etwas hinauszuzögern bereit sind jeden zu Opfern.
      Ach und bevor die alte Leier mit Atomwaffen kommt..abgesehen davon das wer weiss wie viele davon noch überhaupt funktionieren-Atomsprengköpfe verbrauchen sich mit der Zeit und müssen teuer umgetauscht werden- hilft ihr Einsatz Üutin rein gar nichts, aufgrund der Lage wäre jede Atomexplosion in der Ukraine, je nach Windrichtung und Wetter in Minuten bis paar Stunden in Russland zurück.
      Dann würden ihn seine eigenen Leute lynchen wenn sie es überhaupt zulassen würden, die mitentscheiden. Die bevorzugen sicherlich auch ihre Paläste und Yachten ganz ohne Strahlung.

    • KarlSand Antworten

      Die USA und der Westen haben den neo-sowjetischen Diktator und Kleptokraten Putin immer wieder dazu gedrängt, seine Nachbarstaaten mit seinem Militär zu überfallen, immer wieder gezielt Zivilisten zu ermorden, massenhaft Menschen zu vertreiben? Wer solche lächerliche Propaganda eines feindlichen Regimes verbreitet, sollte sich fragen, ob er in Deutschland noch etwas verloren hat. Wer sich politisch in die Tradition von August von Kotzebue stellt, sollte an dessen Schicksal denken.

      • Günther M. Antworten

        @KarlSand
        Ihr wirres Geschreibsel endet mit…

        Wer sich politisch in die Tradition von August von Kotzebue stellt,
        sollte an dessen Schicksal denken.
        (August von Kotzebue wurde 23.03.1819 von dem Theologiestudenten Karl Ludwig Sand erstochen.)

        Frage…
        Sind Sie sich eigentlich im Klaren was Sie da äußern?
        Das kann als verklausulierte Todesdrohung verstanden werden!

  2. H.K. Antworten

    „Putin spielt mit dem Weltkrieg“

    titelt die „Zeitung mit den vier Buchstaben“ soeben – VOR der Bezahlschranke.

  3. Gerd Rau Antworten

    Der Abstand zwischen NATO und Rußland wurde verkleinert, weil die Nachbarn Rußlands Angst vor Rußland haben und die NATO der einzige Schutz vor Rußland ist. Russische Kriege gibt es genug, einen Krieg den die NATO geführt hat kenne ich nicht.

    • Günther M. Antworten

      Das wissen Sie nicht?

      Am 24. März 1999 begann die NATO ihren Luftkrieg gegen Serbien.

      ACHTUNDSIEBZIG TAGE LANG BOMBARDIERTE DIE NATO 1999 OHNE UNO-MANDAT Serbische Krankenhäuser, Klöster, Schulen, Wasserwerke und Chemiebetriebe.

      Als besonders zynisches Kriegsverbrechen gilt bis heute neben dem Einsatz von über 30.000 Urangeschossen an über 80 Orten die vorsätzliche Bombardierung der großen Chemiezentren in Pančevo, Novi Sad und Bor.

      HEUTE LIEGT SERBIEN BEI LUNGEN- UND BRUSTKREBS AN DER SPITZE EUROPAS.

      Begründung – Horrorgeschichten – wie üblich.

      Um „ethnische Säuberungen“, weitere „Vertreibungen“ und eine „humanitäre Katastrophe“ zu verhindern, sei es dringend nötig einzugreifen.
      Diese Behauptungen sind längst widerlegt, wie Oberstleutnant a.D. Jochen Scholz, ehemaliger Referent beim Generalinspekteur der Bundeswehr im Verteidigungsministerium schon vielfach bestätigte.

      13.04.2014 – Altkanzler Schröder – auch ich habe Völkerrecht verletzt und Serbien zerbombt – YouTube – LEIDER GELÖSCHT.

  4. Wolfgang Heppelmann Antworten

    lieber Herr Ludwig,

    wäre jetzt nicht Zeit mit der Bundeswehr nach Königsberg einzumaschieren, weil doch der sowjetische Zar gerade als sehr geschwächt in Erscheinung tritt? Hätten wir nicht auch in Ostpreußen Deutsche Interessen zu verteidigen?

    Sie erfinden hier eine Weltsicht, die mir als ehemaligem“Ossi“ die Haare zu Berge stehen lassen. Entweder sind Sie der letzte Erbe der Komintern, hauptamtlicher Stasihelfer oder Geheimdiener aus ruhmreichen Sowjetzeiten. Oder sind Sie intergalaktisch vom vom Mars?

    Rußland ist übrigens heute das größte Kolonialreich der Erde. Es hat in den letzten 900 Jahren etwa 1ooo Kriege geführt, fast ebensoviele Ethnien im Süden und in Sibirien Überfallen, sich einverleibt,zum Teil auch vollständig ausgelöscht; von denen man im Westen heute kaum noch deren Namen kennt. Genau dieser Umstand wird putins Großreich auch von innen her zerstören, denn die vielen, unter russischer Knute leidenden Völker in Sibierien werden sich über Kurz oder Lang von den Russen befreien. Dieses heute fast menschenleere Großreich mit seinen 260 Mill. Eiwohnern ist auf der Erde ein wirtschaftlicher, wissenschaftlicher und militärischer Zwerg, keine Großmacht. Es hat nur eben Naturalien und Atomraketen.

    Tun sie uns hier doch bitte den Gefallen, und predigen Sie woanders. Hier haben Sie mit Sicherheit keinen Erfolg!

    Alles Gute

    • H.K. Antworten

      Lieber Herr Heppelmann,

      Sie haben m.E. recht mit Ihren Aussagen und ich stimme Ihnen somit zu.

      Ich bezweifle aber, daß es richtig und sinnvoll ist, jemanden, der eine andere Meinung vertritt, aufzufordern, „das Spielfeld“ zu verlassen.

      Für mein Empfinden ist gerade die Unterschiedlichkeit der Meinungen das Wesen dieses Blogs, sofern sie sachlich und nicht beleidigend o.ä. geäußert werden.

      Wenn ich der Ansicht bin, meine Meinung sei richtig und eine andere falsch, ist es an mir, den Anderen mit meinen Argumenten zu widerlegen.

      Ich bin hier Gast, genauso wie alle Anderen auch. Und dazu gehört. m.E. auch, die anderen Gäste zu respektieren.

      Wortgefechte und verbale Auseinandersetzungen: ja, zweifellos gerne.

      Aber kein Krieg. Den gibt es schon anderswo.

      • Wolfgang Heppelmann Antworten

        Lieber H.K.

        Tut mir Leid, aber mir war der Kaffee übergelaufen. Sie haben ja recht, andererseits ist mir das weiter oben geschriebene so absurd vorgekommen, da mußte ich auch einmal etwas zulangen.

        – Ich gelobe Besserung, aber das mußte diesesmal sein. Der Herr Ludwig geht ja mitnichten auf ein Argument der anderen Seite ein, sondern trägt hier nur vor. Er ist meiner Meinung nach jemand, der hier garnicht diskutieren mag. Das nenne ich Agitprop- Propaganda, und das nervt. So’was mußte ich mir in der deutschen Zukunftsrepublik bis zu meiner Ausreise 1988 fast täglich anhören. Deswegen fühle ich mich bis heute von solcher Ignorans belästigt.

        Dennoch versuche ich nächstens etwas vorsichtiger zu argumentieren.
        Danke für den Hinweis mein lieber H.K.- Gerne würde ich sie bei ihrem Namen nennen, aber Sie werden Ihre Gründe haben.

        • H.K. Antworten

          Lieber Herr Heppelmann,

          Sie müssen sich doch nicht rechtfertigen !

          Sie haben ja recht mit dem, was Sie sagen – meiner Meinung nach.

          Ich hoffe auch, Sie haben meinen Kommentar weder als „Ordnungsläuten“ noch als „Tritt vors Knie“ gesehen. Beides stünde mir selbstredend gar nicht zu.

          Es war lediglich meine Absicht, zu „schlichten“.

          Obwohl: Zivilcourage endete auch schon tödlich …

          😉

          In diesem Sinne: einen schönen Abend und „nichts für ungut“ …

        • Martin Ludwig Antworten

          Werter Herr Heppelmann,
          ich bin vom Kommunismus so weit entfernt wie die Menschheit von der Entwicklung eines Perpetuum mobile, dass kann ich Ihnen versichern. Ich bin darüber hinaus ein sehr großer Freund gepflegter Diskussion und auch wenn am Ende vll. Sie noch bei Ihrer und ich bei meiner Meinung bleibe, trinke ich gerne ein Bier mit Ihnen und kann mich bei anderen Themen bestens mit Ihnen verstehen. Was niemals von meiner Seite aus geschehen wird ist, dass ich Sie beleidige ohne weniger respektiere weil mir nicht gefällt, was Sie zu sagen haben.
          Ich würde mich selbst als kritischen Menschen bezeichnen und ich stelle mir stets die Frage „Wem nützt das“. Wenn ich das im Ukraine-Konflikt tue, kommt mir als antwort äußert selten „Russland“ in den Sinn… aber regelmäßig unsere Freunde aus dem Westen. Sehen Sie, Herr Biden hat in einem Interview wort-wörtlich geäußert, dass Nordstream II zerstört werden muss und die USA den Betrieb nicht dulden werden. Kurz darauf wurde die Leitung gesprengt und deutsche Medien zeigen nach Russland. Ich weiß nicht wie es Ihnen dabei geht aber ich fühle mich verarscht und hintergangen. Von unseren eigenen Politik-Darstellern aus Berlin brauche ich noch nichtmal anzufangen, da Lügen deren täglich Brot sichert und der Bürger nach auffassung unserer Regierung mit der Wahrheit ohnehin nicht umgehen könnte oder zu dumm ist sie zu verstehen.
          Russland, China und auch die USA denken stets Geo-Strategisch. Freundschaft unter Ländern gibt es nicht, es gibt lediglich gemeinsame Interessen.

          Ich bin offen für Ihre Argumentation, möchte Sie aber darum bitten diese nicht anzubringen mit der Intention mich davon zu überzeugen. Sie regen mich zum Nachdenken an und ich werde ggf. meine Sicht der Dinge darstellen und Ihnen dabei ganz oder teilweise zustimmen. Die Erwartung sollte jedoch erstmal nur sein, das Gegenüber mit Informationen bereichert zu haben.

          Was übrigens den Einschlag von Raketen auf polnischem Gebiet angeht… es sieht im Moment alles danach aus, dass die Ukraine diese Raketen abgeschossen hat. Ob nun die Intention war die NATO in den Krieg zu verwickeln oder ob es sich um ein Versehen handelt werden wir nie erfahren. Unser Glück war nur, dass die USA nicht zu einem Krieg der NATO gegen Russland bereit ist und deswegen sofort aus Geheimdienstkreisen zu vernehmen war, dass alles auf ein Versehen seitens der Ukraine deutet.
          Würde ich der Ukraine zutrauen es absichtlich getan zu haben? Natürlich. Warum auch nicht, die Türkei hat unter diesem Vorwand ebenfalls Kriege begonnen und die USA hat den Tonkin-Zwischenfall ebenso erfunden wie die Chemiewaffen von Saddam Hussein. Nach solchen, zwischenzeitig zum Leid der Amerikaner aufgedeckten, Kriegsbegründungen habe ich gelernt im Krieg keiner Seite zu vertrauen…und am wenigsten unseren verbündeten im Westen, die mit Sicherheit mehr Kriege seit bestehen geführt hat als Russland und in vielen Fällen der Aggressor gegenüber unschuldigen war und hunderttausende Unschuldige getötet haben.

          Wenn sie mich fragen sitzt die größte Gefahr für den Weltfrieden und die Zivilbevölkerung noch immer im Weißen Haus in Washington. Für Geld und macht wäre dort jeder bereit alles zu tun. Länder, Zivilisten und die Wahrheit sind Bauernopfer die für das Wohl des Staates bereitwillig erbracht werden.

          • Wolfgang Heppelmann

            Lieber Herr Martin Ludwig.

            Mit dieser Ihrer Erklärung kann ich leben.

            Sie mögen dem „Westen“ gegenüber ja eine gefestigte Meinung haben. Aber die für mich daraus ersichtliche Parteiergreifung für das System Putin, so verstehe ich Sie jedenfalls, ist mir zumindest unverständlich. Ich habe so einiges in der Zeit unter russischer Knute in der SBZ erleben müssen. Nie wieder möchte ich unter unter russischer Oberaufsicht leben. Um keinen Preis. Dann schon eher in Amerika.

            Übrigens hatte Sadam Hussein Massenvernichtungswaffen eingesetzt, und zwar Chlorgas im Nordirak in kurdischen Städten.

            Ihnen einen guten Abend.

          • H.K.

            Also, wenn ich mich entscheiden müßte, ob ich den Rest meines Lebens in Rußland oder in Amerika verbringen dürfte, so wäre die Wahl relativ flugs getroffen.

            Auch, wenn ich in bzw. an den USA so einiges komplett ablehne ( z.B. daß jeder Vollhonk automatische Waffen und Munition in größeren Mengen horten kann, als die Bundeswehr Vorräte hat ), wäre sicher Rußland niemals meine Wahl.

            Moskau zu erleben, über den Roten Platz zu laufen, im Kreml, in der Basilius-Basilika oder im Gum völlig neue Eindrücke zu bekommen, war toll.

            Dort, vor ein paar Jahren, hätte ich niemals gedacht, was dieses Land 2022 einmal veranstalten würde.

            2014 hat so mancher im Westen gar nicht richtig wahrgenommen. Alles weit weg und: naja, Nachbarschaftsquengeleien halt.

            Wach geworden sind wir zum größten Teil wohl erst am 24.02.2022 …

            Dafür dann aber richtig.

          • S v B

            Lieber Martin Ludwig,
            bravo, genau so und nicht anders „geht Diskurs“, sprich genau so sollte sich ein Beitrag zu einem „gepflegten“ Diskurs lesen. Schließlich ist und bleibt es immer noch der Ton, der die Musik macht. Und auch hier ist selbstredend der gute, tolerante, einem weniger guten, sprich einem eher intoleranten, vorzuziehen. Die jeweils geäußerte Meinung spielt dabei im Grunde keine Rolle. Auch in diesem Falle steht allerdings zu vermuten, dass die Diskussion rund um das anhaltende, in höchstem Maße bedauerliche, Kriegsgeschehen im Osten Europas (Europas!!!) die Gemüter manchen Kommentators oder auch mancher Kommentatorin – um korrekt zu bleiben – dermaßen strapaziert, ja aufwühlt, dass Argumente sowie deren Ausformulierung auch hier im Blog mitunter etwas – nun ja – hitzig ausfallen. Während Herr Heppelmann mit Ihren obigen Ausführungen offenkundig rein gar nichts anfangen kann, mag es Sie vielleicht ein wenig trösten, dass außer mir sicher etliche andere im Blog sehr häufig, ja eigentlich meistens „bei Ihnen“ sind. Darüber hinaus folgte ich selbstredend auch schon „more often than not“ Herrn Heppelmann in seiner Argumentation. Warum denn auch nicht? Am besten macht man’s wohl den Indianern nach, indem man das Kriegsbeil – auch und gerade, wenn allzu hitzig kontrovers diskutiert wird, erst gar nicht ausgräbt, sondern das Teil an seinem sicherem Versteck belässt. (Auweh, hoffentlich habe ich mich als weiße alte Frau mit dieser Metapher nicht den Unmut der woken Community auf mich gezogen – von wegen einer unzulässigen Anstiftung zur Usurpation eines fremd-ethnischen Kulturelements oder so ähnlich…). Selbst der Argloseste muss inzwischen befürchten, dass er selbst mit dem unschuldigsten aller Vergleiche in die Schusslinie der Wokisten geraten könnte.

  5. gerd Antworten

    „Er ist meiner Meinung nach jemand, der hier garnicht diskutieren mag.“

    Werter Herr Heppelmann,

    wenn das so ist, dann antworten Sie doch einfach nicht. Problem gelöst. Zum Thema Precht: Herr Kelle schreibt: „Wenn es nach Ihnen (Precht) gegangen wäre, hätten sich die russischen Truppen wie im Selbstbedienungsladen am Nachbarland bedient, an deren Waschmaschinen, Fernsehern und Frauen.“
    Wie jemand angeblich so glasklar die Motivation des Herrn Precht kennt, dann nehme ich den Rest nicht mehr ernst.

  6. Günther M. Antworten

    Falls die Mutter der Dummheit weiterhin ständig schwanger ist,
    dürfte dies letztlich zur Ausrottung führen – da ist die Natur unbarmherzig.

    Waffenlieferungen, insbesondere schwere Waffen, fördern die Fortsetzung der Kampfhandlungen und verlängern nur diesen Konflikt.
    Dies ist zwar im Interesse der Bodenspekulanten, denn je mehr Kleinbauern der Ukraine im Schützengraben ihr Leben verlieren, desto einfacher ist die Flurbereinung und der Erwerb von Großflächen.
    Es ist doch naiv zu glauben, dass ukrainische „Offensiven“ diesen Konflikt beenden.
    Der einzige Ausweg ist ein diplomatischer, kein militärischer.

    Hier stellt sich die Frage – sind das eigentlich alles Nachkommen jener altvorderen Naivlinge und/oder ideologisch Hohlraumversiegelter, die 1914 – Hurra
    und 1939 – Heil gebrüllt haben, die heute Waffenlieferungen an die Ukraine fordern?
    (zur Erinnerung – NSDAP Mitglieder >8 Mio., NS Organisationen ~ 40 Mio.;
    und die haben sich leider auch reproduziert!)
    Wäre mal interessant und aufschlußreich, in Familienchroniken nachzublättern!

    • Wolfgang Heppelmann Antworten

      Bester Günter M.

      Mein Vater war nicht in der NSDAP. Er verlor bei einem Verkehrsunfall die Hälfte seines rechten Beines, und hat darum auch nicht in der Wehrmacht gedient. Meine Familienchronik ist insofern recht sauber.

      Aber Ihren Text zu diskutieren erspare ich mirund Ihnen, das lohnt nicht.

  7. gerd Antworten

    Im besten Deutschland, was wir je hatten:

    In Haft: Michael Ballweg, angeblich wegen Geldwäsche.
    Sucharid Bhakdi wird wegen Volksverhetzung vor ein Gericht gezerrt.
    Amtsrichter Christian Dettmar aus dem Amt gejagt, wegen angeblicher Rechtsbeugung.
    Prof. Stefan Hockertz wurde enteignet und musste Deutschland verlassen wegen angeblicher Steuerhinterziehung.

    Und wir beschäftigen uns mit Putinhass……während verurteilte Vergewaltiger in unserem Land frei umhergehen. Günther M. hat vollkommen recht mit der Vermutung, dass die Faschisten von einst heute in unserem Land das Sagen haben. Über diesen Ast wird man in Zukunft nicht so einfach springen können.

  8. H.K. Antworten

    Auch, nein: besonders in Zeiten eines Krieges sollte man seine Worte und die Tonalität sehr sorgsam wählen.

    Es ist erschreckend, zumindest für mein Empfinden, wenn die Vorsitzende des Verteidigunsausschusses des Deutschen Bundestages unmittelbar nach dem Einschlag bzw. der Explosion von Raketen in Polen nichts Besseres zu tun hat, als nach von allen möglichen Seiten kritisierter Trump‘scher Manier zu twittern, daß Rußland das NATO-Land Polen angreift.

    Als sich dann herausstellt, daß die Wahrscheinlichkeit viel größer ist, daß es sich um eine oder zwei „verirrte“ ukrainische Flugabwehrraketen handelt, wird der Tweed flugs gelöscht – nach dem Motto „ist nicht da, war nie da, ICH habe nichts gesagt, alles gut“.

    Dumm nur, wenn man bzw. frau dann bei Maischberger sitzt, der Frau, die unseren hochbegabten Wirtschaftsminister der absoluten Unkenntnis seines Wunschministeriums überführte, und sich dann mit just diesem – gelöschten – Tweed konfrontiert sieht.

    Schwafel schwafel, bloß kein Wort des Bedauerns oder der Einsicht.

    Unverantwortlich.

    Aber sicher bleibt auch das ohne jegliche Konsequenzen.

    Ebenso unverantwortlich Herr Selensky ?

    Nein, seine Äußerungen, die offensichtlich einen deutlichen Schlag der NATO wegen des „Raketenangriffs Putins auf Polen“ gegen Rußland zum Ziel hatten, obwohl die US-Luftaufklärung klagestellt hatte, daß es sich wohl nicht um ( eine/ zwei ) von Rußland abgefeuerte Rakete/n gehandelt hat, führten zu einem deutlichen „Rüffel“ vom amerikanischen Präsidenten.

    Von einem Staatspräsidenten, der sein Land in die EU und in die NATO führen will, erwarte ich verantwortliches, überlegtes Handeln und nicht den Versuch, einen III. Weltkrieg heraufzubeschwören.

    Und er behauptet weiterhin, die Ukraine habe die Rakete(n) „auf keinen Fall“ abgeschossen, es waren „die Russen“.

    Sorry, aber das alles geht gar nicht.

    Vielleicht begreifen wir so langsam, daß „DIE Ukrainer“ nicht „NUR DIE Guten“ sind …

    Was mitnichten ( und Neffen ) heißt, daß der Überfall Rußlands auf seinen Nachbarn irgend eine Berechtigung hätte.

  9. gerd Antworten

    „Was mitnichten ( und Neffen ) heißt, daß der Überfall Rußlands auf seinen Nachbarn irgend eine Berechtigung hätte.“

    Werter H.K.

    ich denke, dass diese Feststellung, zumindest in diesem Blog, nicht bei jedem Kommentar „gebetsmühlenartig“ ins Feld geführt werden muss. Meistens (nicht bei Ihnen hoffe ich) läuft dieses Argument darauf hinaus, denjenigen der eine differenzierte Beurteilung des Angriffskrieg in die Diskussion zu bringen, von vornherein aus derselben auszuschliessen. Ulrike Guérot musste das leidvoll erfahren, als sie bei Lanz (2.6.22) ganz vorsichtig nach den Gründen für den Krieg in der Ukraine fragte: Worum geht es? Was ist überhaupt die Interessenlage? Was ist das Ziel des Krieges? Das reichte vollkommen aus um sie als Diskussionspartner nieder zu brüllen und als Putinversteher in die rechte Ecke zu stellen. Über dieses billige und verlogene Stöckchen sollten wir nicht springen.

    • H.K. Antworten

      Lieber gerd,

      wenn Sie meine anderen Kommentare so wie den letzten hier gelesen haben, wissen Sie sicher, daß ich meine, der liebe Gott hat uns ein linkes und ein rechtes Auge gegeben, damit wir nicht nur in eine Richtung schauen müssen, sondern beide auch benutzen dürfen.

      Gleiches gilt für unsere Ohren.

      Jemanden „niederzubrüllen“, weil er eine andere Meinung hat als ich, ist selten zielführend und sicher keiner sinnvollen Diskussion zuträglich.

      Wenn jemand eine andere Meinung hat als ich, heißt das zweifellos nicht, daß meine Ansicht richtig und die andere falsch ist.

      Ich denke, es ist absolut gerechtfertigt, nicht alles, was aus der Ukraine kommt ( ebenso wie aus den USA ) ohne selbst nachzudenken und nachzuplappern für richtig zu halten.
      Ebenso falsch ist es m.E., vorschnell und voreingenommen irgendwelche Ereignisse – wie z.B. die Raketeneinschläge in Polen – per Twitter ( die neue blödsinnige Unart nahezu aller Politiker ) – mal eben kurz aus dem Bauch heraus in die Welt zu posaunen, à la Strack-Zimmermann, und ohne das Gehirn einzuschalten die Ukrainer stets, immer und ewig als „DIE Guten“ und die Russen als „DIE Bösen“ zu sehen.

      Vorschnell ist meist noch schlechter als „s a v“ ( schnell aber valsch ) …

      Und wenn es womöglich um einen NATO-Bündnisfall und in dessen Folge einen III. Weltkrieg, der wohl sehr schnell in einen Atomkrieg ausarten könnte, geht, sollte die Devise sicherlich sein: Nachdenken, Kopf einschalten, denselben kühl halten und nochmals nachdenken, bevor man – wie von Herrn Selensky vorgeschlagen – „mal eben“ draufhaut und hunderttausende oder noch mehr Menschenleben aufs Spiel setzt.

      Just my two cents …

  10. Günther M. Antworten

    Wenn es nicht so traurig wäre – man käme aus dem Lachen nicht mehr raus.
    (1) Zitat K.Kelle:
    „Sie hätten die Regierung in Kiew gestürzt, irgendeinen Reichsprotektor,
    oder wie das bei den Russen heißt, eingesetzt“…

    (1.1) 2014 wurde die Regierung in Kiew (Janukowitsch) gestürzt
    und als Reichsprotektor, oder wie das bei Victoria Nuland heißt,
    wer eingesetzt?
    Der EU-freundliche „Klitsch“?
    Oder doch lieber „Jats“?

    (2) Zitat K.Kelle:
    „denn jeder kann sehen, dass Hunderttausende Russen seit dem Angriff auf die Ukraine ihr Land verlassen haben!

    (2.1) Ende August 2022 waren 162.000 männliche Ukrainer im wehrfähigen Alter
    (18 – 60 Jahre) im Ausländerzentralregister der BRD erfaßt.
    Auch die haben ihr Land verlassen, um einer Einberufung zu entgehen.

    (3) Die Glaubwürdigkeit des Mainstreams…
    Der Liveticker einer Regionalzeitung für Nordhessen/Südniedersachsen meldet am 15.11.2022 unter Verlusten der Russischen Streitkräfte: 82.080 „Gefallene“.

    (3.1) Zu der Anzahl der „Gefallenen“ wird in der Regel mindestens das Doppelte an Verwundeten addiert,
    d.h.: >240.000 Russische Soldaten würden nicht mehr an Kampfhandlungen teilnehmen?
    (3.2) Krieg vs. Wahrheit ist oft genug erwähnt worden…

    (4)Zum Glück gibt es außer fanatischen (k)alten Kriegern auch Realisten!

    (4.1) Jerusalem Post – 06.11.2022
    Leiter des Strategischen Kommandos der USA, Admiral Charles Richard:
    „Wenn ich unser Abschreckungsniveau gegenüber China einschätze,
    dann sinkt das Schiff langsam.
    Es sinkt langsam, aber es sinkt,
    da sie im Grunde genommen schneller als wir ihre Fähigkeiten ins Feld führen.“

    (4.2) Il Messaggero – 10.11.2022
    Italienischer Verteidigungsminister Guido Crozetto:
    „Ich schließe nicht aus, dass es in Zukunft innerhalb der NATO und der EU einen neuen Beschluss über weitere Militärhilfe für die Ukraine geben wird, aber im Moment schließen wir die von der vorherigen Regierung versprochenen Waffenlieferungen ab.“

    (4.3) Reuters – 17.11.2022
    US-Generalstabschef Mark Milley:
    „Die Wahrscheinlichkeit eines ukrainischen militärischen Sieges,
    definiert als Rauswurf der Russen aus der gesamten Ukraine,
    einschließlich der von ihnen beanspruchten Krim,
    ist in absehbarer Zeit nicht hoch.“

    • Gerd Rau Antworten

      Ihre Äußerung klingt so ein bisschen wie, „da wir den Kriegstreiber nicht besiegen können, lassen wir dem Unrecht freien Lauf“

      • Günther M. Antworten

        Am 22.09.2022 – stellte ich die Frage an @Gerd Rau ob er untenstehendes Zitat begriffen hat?

        Zitat – Senator Richard Black (Virginia):
        „Die Entscheidung für den Krieg wurde in Washington getroffen,
        die Entscheidung zum Angriff wurde in Russland getroffen.
        Aber sobald wir die Entscheidung zum Krieg getroffen hatten,
        war die Entscheidung zum Angriff unvermeidlich“.

        Den Einschätzungen des Senators und der beiden Befehlshabenden Offiziere ist nichts hinzuzufügen.
        Begriffen?

      • gerd Antworten

        Als gewisse Kriegstreiber (Koalition der Willigen) den nahen Osten im März 2003 ins Chaos gestürzt hatten, wurde den Dingen ja auch freien Lauf gelassen. Das beruhigt sich schon wieder, keine Sorge. Da redet zwanzig Jahre später niemand mehr drüber.

      • Günther M. Antworten

        @Gerd Rau
        Nachtrag…
        von meiner Seite erfolgte keine Bewertung des Konfliktes, sondern lediglich die Einschätzungen von politischer bzw. militärischer Seite.

        Zu dem, von Ihnen verwendeten zweifachen WIR.
        Wer mit diesem Begriff hausieren geht, will Andere betrügen oder für seine Zwecke einspannen/mißbrauchen!

        Zwei politische Systeme auf Deutschem Boden haben davon exzessiv Gebrauch gemacht – brauchen WIR so etwas noch einmal?

  11. Wolfgang Heppelmann Antworten

    Da isser wieder, der allseits und sattsam kultivierte und fetttriefende Antiamerikanismus. Is Wohlfeil,- kostet niX.

    Guten Abend allerseits.

      • Günther M. Antworten

        Guten Morgen „Herr gerd“, sauber gekontert.
        Meine langjährige Erfahrung mit Kindern & Enkeln hat mir eben zugeraunt – das Team H.K. & W.H. will ja nur spielen.
        Wenn Herr Kelle den nächsten Spielplatz eröffnet, finden die beiden Racker auch wieder ein neues Sandkästchen.
        Bis dahin…

        • H.K. Antworten

          Ach, besonders die lieben Enkelchen sind doch froh, wenn sie einen achtmalklugen Onkel haben, der alles weiß …

          👍👍

  12. H.E. Antworten

    Spielplatz finde ich sehr treffend, werter Günther M.
    Herr Kelle ist eben Medienunternehmer …
    Hoffe für Ihn, hier tummeln sich wenigstens viele Spielplatzbesucher, weil Mitspieler sind ja nur in sehr überschaubarer Anzahl zugegen.

    • Günther M. Antworten

      Sibyllinische Erwiderung, könnte die eine versteckte Rüge an meine Person enthalten?
      Nur keine Scheu – der Alte ist wetterfest!

  13. S v B Antworten

    Ja, Herrschaftszeiten – da soll man sich vielleicht noch wundern, dass es auf unserem wunderbaren Planeten immer und immer wieder zu blutigen Kriegen kommt. Nee, also wirklich nicht…

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