Hurra, wir haben überlebt….

Ihnen allen, Ihren Familien und Freunden zum neuen Jahr alles Gute, Glück, Gesundheit und Gottes Segen! Ich hoffe, Sie sind alle satt und gesund rübergekommen!

Es war wohl gegen 9.40 Uhr, als ich heute in der Küche meine Kaffeemaschine aktivierte, und es war wohltuend, dass es draußen endlich wieder ruhig war. Keine Böller, keine Knallketten (so heißen die wirklich), die einem das Gefühl vermittelten, sich in einem Kriegsgebiet zu befinden und in den nächsten Keller laufen zu müssen.

Ich bin nicht bei den Grünen

Wie Sie wissen. Mein Drang, anderen Menschen irgendwas verbieten oder mit dem moralischen Zeigefinger drohen zu wollen, ist sehr gering. Wir sind ein noch immer weitgehend freies Land, und jeder sollte das machen können, was er oder sie mag, wenn nicht andere beeinträchtigt werden dabei. Oder zu Schaden kommen.

Während meine Kaffeemaschine lief, hörte ich Radio Lippe, meinen früheren Heimatsender. Der meldete, Deutschland sei ausgelassen und überwiegend friedlich in das Jahr 2025 gestartet – um dann mit einer langen Aufzählung zu beginnen, was wo ganz und gar nicht friedlich gewesen ist in der Neujahrsnacht.

Fünf Tote wurden registriert, die mit Feuerwerkskörpern fahrlässig umgegangen sind. In Oschatz zum Beispiel, östlich von Leipzig, starb ein 45-Jähriger, der eine Großfeuerwerksbombe der Kategorie F4 gezündet hat. Solche Sprengkörper dürfen in Deutschland nur mit behördlicher Erlaubnis gezündet werden. O kauft man ungehindert so etwas? Ach ja, Europa wächst zusammen…

Aus dem ganzen Land werden schwer verletzte Menschen gemeldet, bei einem Zehnjährigen ist ein Böller direkt vor dem Gesicht explodiert. Er hat schwer verletzt überlebt, aber er wird sich später wohl manchmal wünschen, nicht mehr zu leben.

Insbesondere in einigen Großstädten, den sogenannten urbanen Zentren, wie Berlin, München und Hamburg, gab es wieder zahlreiche Angriffe auf Einsatzkräfte. Menschen, die gezielt auf Polizisten, Notärzte und Feuerwehr mit Leuchtraketen schossen. Was sind das für kranke Hirne, die so etwas tun? Mit was für einem Pack leben wir zusammen? Hunderte Festnahmen wurden registriert, wir alle wissen, dass die meisten von ihnen inzwischen längst wieder auf freiem Fuß sind.

Häuser, Garagen, Schuppen, Autos und Müllcontainer wurden angezündet und brannten aus. Im Berliner Bezirk Kreuzberg brannte ein ehemaliges Parkhaus „auf zwei Etagen in ganzer Ausdehnung“, wie die Polizei mitteilte. Und dann fiel in mehreren Berliner Bezirken auch noch die Wasserversorgung aus, im Wedding, Moabit, Charlottenburg, Wilmersdorf, Schöneberg, Kreuzberg, Prenzlauer Berg, Frohnau und Mitte.

Schuld war ein „massiver Wasserrohrbruch“ an der Seestraße im Wedding. Die Leitung stammt aus den 20er Jahren. Vielleicht hätten sich die Senate in all den Jahrzehnten dazwischen mal darum kümmern sollen, die Infrastruktur instand zu halten, statt Gender Studies und ähnlichen Unsinn zu fördern.

Wir waren gestern schon früh in Charlottenburg, Heilige Messe zum Jahresabschluss, und dann – ohne Reservierung – ein kleines französisches Restaurant in der Nähe entdeckt, und eine Kleinigkeit gegessen (ich weiß bei Franzosen ist das eigentlich ein Widerspruch). Immerhin funktionierte das Wasser da noch. Dann ab nach Hause, damit unsere Hündin nicht verrückt wird, wenn draußen der komplette Irrsinn ausbricht.

Interessant auch: Nach der Messe, also so etwa um 18 Uhr, war ein lauter Klangteppich über der ganzen Stadt zu hören. Am Ludwigkirchplatz sahen wir eine Gruppe Menschen mit Kindern, die dort unablässig Knallkörper zur Explosion brachten. Zwei Stunden später, saßen die da immer noch und zündeten Böller um Böller. Bei uns in der brandenburgischen Provinz ließ der Irrsinn gegen 1.45 Uhr langsam nach. Wie ist es möglich, dass so viele Menschen offenbar Unsummen für ein kurzes Zisch und Bumm aufwänden? Um dann morgen auf Facebook wieder empört zu schreiben, wie schlecht es ihnen doch geht.

Wie eingangs gesagt, ich will niemandem seinen Spaß vermiesen. Als ich jünger und unsere Kinder kleiner waren, haben wir auch geböllert Silvester. Wir gingen um Mitternacht raus, tranken Sekt mit den Nachbarn und sorgten dafür, dass wir alle den Knaller-Spaß unversehrt überstanden. Um halb Eins gingen wir dann rein, öffneten noch ein Fläschchen und machten irgendwas. Aber diese Exzesse, wie wir sie heute erleben, ist für mich kein Spaß mehr. Ich bin froh, dass es vorbei ist.

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Dieser Artikel wurde 20 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Was sind das für kranke Hirne, die so etwas tun?“

    Ich frage mich welche kranken Hirne diese speziellen Sprengstoffexperten überhaupt ins Land gelassen haben. Kommt jemand drauf……?

  2. Hannes Antworten

    „Fünf Tote wurden registriert, die mit Feuerwerkskörpern fahrlässig umgegangen sind.“

    Bei der Unmenge von Böllern, die da losgelassen wurden, sind nur fünf Tote eine Zahl, die man völlig vernachlässigen kann und die letztlich zeigt, dass diese Sache eigentlich doch so gut wie ungefährlich ist.

    Beim Bergsteigen gibt es jährlich viel mehr Tote und trotzdem wird diese Sache weiterhin als sportliche (also als gesundheitsfördernde) Aktivität bezeichnet.

    • gerd Antworten

      Bergsteigen kann man das ganze Jahr, so richtig böllern geht nur ein paar Stunden beim Jahreswechsel. Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich…..
      Im übrigen betrug die Zahl der tödlichen Unfälle beim Bergsteigen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in 2022 genau 35 und das an 365 Tagen. Statistisch würden also, wenn das ganze Jahr geböllert würde, 1825 Menschen ins Jenseits befördert.

  3. S v B Antworten

    Auf BBC wurden Details zum Attentäter von New Orleans veröffentlicht. Er war amerikanischer Staatsbürger, trug jedoch einen orientalisch klingenden Namen. Die Frage nach seiner Motivation zum Anschlag dürfte sich somit vermutlich erübrigen…
    Katastrophe reiht sich an Katastrophe. Es ist kaum noch zum Aushalten.

  4. gerd Antworten

    Berlins Innensenatorin Iris Spranger:

    „Für den weitaus überwiegenden Teil der Berlinerinnen und Berliner und Gäste bzw. Gästinnen war es ein friedliches Silvester!“

    Na denn, hoch die Tassen und ran an die Zündschnuren.

    Das ist so ähnlich als würde Putin sagen: „Für den weitaus überwiegenden Teil der Ukrainerinnen und Ukrainer ist die Ukraine ein friedliches Land.“

    • .TS. Antworten

      Für einen großen Teil der dort lebenden wäre die Ukraine tatsächlich ein friedliches Land. So sie denn nicht aufgrund von Alter und Geschlecht (und wohl auch mangelndem Bakschisch?) ständig fürchten müssten von den Einziehungskommandos als Kanonenfutter an die Front geschickt zu werden. Es hat alles zwei Seiten…

    • S v B Antworten

      „Gästinnen“ kein Wort??? Ich bitte Sie! Wenn selbst eine Berliner Senatorin ausdrücklich von Gästinnen spricht! Es IST ein Wort, aber WAS für eines! – Hihi, das selbstbewusste Korrekturprogramm scheint Ihre Auffassung zu teilen. Mehrmals zwang es mich störrisch dazu, seinen eigenen Ersatzvorschlag, nämlich „Gestirnen“, den Dativ von Gestirne, in meinem Sinne zu „korrigieren“. So lästig wie korrekt. Oh, oh, wahrscheinlich werden wir Elon Musk demnächst flehentlich darum bitten müssen, sich auch noch um Korrektheit und Ästhetik der deutschen Sprache zu kümmern. Aus eigenen Stücken könnte uns dies vielleicht nicht mehr gelingen. 🙁

      PS: Auch das Wort Vorständin rollt mir, wenn ich es höre oder lese, regelmäßig die Fußnägel auf. Der ständig zunehmenden Verhunzung des Deutschen, der Sprache der „Dichter und Denker“, muss dringend Einhalt geboten werden. Dies sollte man bei seiner Wahlentscheidung im Februar ebenfalls berücksichtigen.

    • GJ Antworten

      Gästin und Gästinnen steht leider zwischenzeitlich im Duden. Man fasst es nicht, Frau auch nicht.

  5. from'as: Hurra, wir haben überlebt…. Antworten

    ..na dann…

    from’Head:

    ..mal lesen, auf Ansage oder auch Anderweltonline…

    von Peter Haisenko

    MIT DER ORESCHNIK-RAKETE ENDET DIE ÄRA DER FLUGZEUGTRÄGER

    from’TheHead:

    ..das von Putin angetragene ehrenhafte „Raketen-Duell“ mit us kam durch die Straßenpresse und „den“ ÖRR ja nicht so recht durch, das durfte es auch gar nicht… Zieht euch warm an, wenn Herr Putin seine Liebe zu Deutschland verliert… ..und die Chinesen sind ganz scharf drauf… ..für Taiwan… ..und Nordkorea? Die Uffze und Kompanieführer werden in der Ukraine durch’s „Feuer“ gehärtet.

  6. GJ Antworten

    Nach den kriegsähnlichen Silvesterzuständen von Berlin inklusive New Orleans-Terroranschlag eines IS-Anhängers mit arabischem Namen dachten wir, wir würden in der Hessenschau ein paar nette Bilder sehen. Stattdessen: E-Roller in Frankfurt von Fußgängerbrücke auf Polizeiauto geworfen. Und die ersten Babies des Jahres aus dem
    Krankenhaus in Frankfurt-Höchst wurden präsentiert. Wir dachten, wir können unseren Augen nicht trauen: 2 schwarzgewandete VOLLVERSCHLEIERTE Frauen im Krankenbett mit jeweils einem frischgeborenen Baby im Arm. Mein Mann und ich haben verstört umgeschaltet auf Mediathek. Schauen Sie sich das Morgen gerne auf Hessenschau.de an.

    • S v B Antworten

      Ei, dasse sisch darüwwer wäcklisch noch gewunnerd hawwe, wunnerd misch ässt rescht. Läiwe Häggod, ei wie das dann? – Liebe Neujahrsgrüße nach Hessen!

  7. .TS. Antworten

    In Tauberfranken fuhr jemand mit einem Bagger auf Zerstörungsfahrt. Können wir nicht endlich Baumschinen verbieten? Zumal Baulärm das ganze Jahr nervt, nicht nur an Sylvester…

    Was mich viel eher stört, wie heute und alle Jahre wieder zu sehen, ist daß offensichtlich unzählige Zeitgenossen unfähig sind den ganzen Dreck und Müll den sie so mühsam wie eifrig auf Plätze, Fluren und Anhöhen geschleppt haben nach Gebrauch erleichtert wieder mitzunehmen oder wenigstens in geeignete Müllbehälter zu verfrachten.
    Komischerweise stört sich da auch keine EU an den ganzen Plastikkappen von Raketen und ähnlichem, obwohl diese, ganz anders als Trinkhalme und Schraubkappen, nach Gebrauch so gut wie immer unaufgesammelt in der Landschaft liegen bleiben.

    • GJ Antworten

      Der Baggeraktivist war frustriert, weil ihm diese Baumaschinenfirma zuvor gekündigt hatte. Was den Böllermüll angeht – Bei uns im Dorf geht das so: Wer böllert, macht sauber. Spätestens am 1.1. ab 11 Uhr. Da funktioniert noch die soziale Dorfkontrolle. In der nächstgelegenen größeren Stadt rücken am Morgen des 1.1. zahlreiche Mitglieder der Ahmadiyya-Gemeinde an und helfen, den Böllermüll zu beseitigen. Das hat Tradition. Die Zahl der asozialen destruktiven Idioten nimmt allerdings allerorten drastisch zu.

      • .TS. Antworten

        Die Ahmmadiyya-Gemeinde ist der Liebling des GEZ-Propagandafunks, daher widmet dieser ihnen auch umfangreiche 5 Minuten während die Aufzählung der Ausschreitungen ihrer deutlich weniger gemeinnützigen Glaubensbrüder in knappen 5 Sekunden durchgerasselt wird.

        Schön daß bei ihnen im Dorf das Miteinander noch funktioniert – hier räumt in der Kleinstadt der dieses Jahr noch im Etat enthaltene Straßenreinigungsdienst den Böllerdreck weg, aber in Feldern und Weinbergen bleibt alles liegen bis sich einer der Anreiner erbarmt oder Wind & Wetter ihr Übriges tun.

        Und warum der Baggermann erst nach so langer Zeit eskaliert scheint mir nicht allein mit der Kündigung erklärbar zu sein, aber fragen kann man ihn leider nicht mehr. Da wurde unerwartet schnell scharf geschossen…

  8. GJ Antworten

    Tesla-Cybertruck vor Trump-Hotel in Las Vegas zur Explosion gebracht…. Jetzt fehlt noch die Schlagzeile, daß dafür Musk verantwortlich ist, weil er den Tesla (persönlich!) gebaut hat.

    Und dann noch das desaströse Geplapper der neuen Grünenjugendchefin (Männer=Böller=Frauenschläger). Mal wieder der Beweis von mathematischem Genie, oder so. Mehr daneben geht kaum. Gibt es eigentlich eine Meldestelle für Diskriminierung von Männern?

    • S v B Antworten

      Nun seien Sie mal nicht so streng, liebe GJ. Vielleicht hat die Kleine im Traum geredet. Sowas soll ja vorkommen. Als das Video aufgenommen wurde, lag sie jedenfalls noch in den Federn. Vielleicht war gar noch Restalkohol im Spiel? Wäre an einem Neujahrsmorgen gar nicht mal so ungewöhnlich.

      • GJ Antworten

        Die Bettszene war das „Rechtfertigungsvideo“ zur ursprünglichen Entgleisung. Damit wurde es aber schlimmer statt besser. Der jungen Frau fehlt es an jeglicher sittlicher Reife. Ich bemühe erneut meinen Rat: 5 Jahre auf die Weide!

  9. GJ Antworten

    Hiesige Silvesterausschreitungen gab es wohl in vielen Städten. Das ploppt jetzt überall auf. Gerade lese ich, daß ein junges Paar beim Überqueren einer Straße in Gießen/Hessen aus einer Gruppe „junger Männer“ heraus mit Feuerwerkskörpern beschossen wurde. Der 28- jährige stellte die Eventorientierten zur Rede, wurde attackiert und brach mit Stich in der Lunge zusammen. Er konnte durch Not-OP gerettet werden. Der/Die Täter sind flüchtig. Das hat natürlich sicherlich gar überhaupt nichts damit zu tun, daß sich in Gießen die Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende befindet, ganz bestimmt nicht!

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