In der Warteschlange: Aktuelles Bulletin zu meiner Gesundheit und Befindlichkeit

Es dauert eine Weile und Mühe, mich wirklich auf die Palme zu bringen, aber vorhin wurde ich gegenüber einer Bediensteten meines bis heute noch Facharztes des Vertrauens etwas deutlicher. Nach einer Stunde und 45 Minuten mit – erträglichen aber unangenehmen – Schmerzen im Wartezimmer sitzend, beschloß ich, mir einen neuen Arzt für diese Art von Krankheit zu suchen.

Nun können Sie sagen, der Lack ist halt ab in Deinem Alter, Kelle, aber wenn das sogenannten Gesundheitswesen nach Profit strebt – manche sagen sogar das machen sie mehr als sich um die Gesundheit der Leute zu kümmern – dann erwarte ich als Kunde, zumal mit Schmerzen, dass ich auch wie ein Kunde behandelt werde.

Vorweg: Ja, ich bin Kassenpatient. Damals, als wir zunehmend Kinder in die Welt setzten, war es irgendwann kostengünstiger, in einer gesetzlichen Krankenversicherung zu sein. Und jetzt hänge ich da halt immer noch drin. Aber irgendwann hat ein Rechtspopulist mit Schmerzen auch das Recht, behandelt zu werden, wie ein normaler Patient. Und zu Ihrem besseren Verständnis: Ich hatte keinen Termin, sondern hab gestern in der Praxis angerufen, nachdem der Versuch, mich brav online anzumelden, mit der Mitteilung endete, ich könne in drei Wochen kommen. Aber weil mir ja was wehtut, wollte ich halt früher. Man sagte mir am Telefon, zwischen 8 und 10 Uhr könnten Patienten kommen, denen was wehtut und würden dann auch behandelt. Klaus also um 8.30 Uhr da, Versichertenkarte zur Hand, Impfausweis dabei, Mund-Nasen-Maske ordnungsgemäß angelegt, Hände desinfiziert. Immerhin die Urinprobe wurde zeitnah eingefordert (und geliefert), dann saß ich da rum und saß und saß…

In meiner Zeit als Kolumnist der „Rheinischen Post“ schrieb ich im November 2013 einen wirklich viel beachteten Beitrag mit der Überschrft „Auf dem Fließband zum Herrn Doktor“ – nachzulesen hier – in dem ich mich mit der Gewinnmaximierung in Arztpraxen beschäftigte. Auch der Artikel war getrieben von persönlichen Erlebnissen – so wie dieser hier. Viele Ärzte aus allen Fachrichtungen schrieben mir danach, manche riefen auch an, mit zweien traf ich mich später zum persönlichen Meinungsaustausch. Sie teilten meine Diagnose und erklärten mir aber auch, warum sie bei dem Abrechnungssystem mit den Kassenärztlichen Vereinigungen in den Ruin getrieben würden, wenn sie ihre Praxel nicht auf Effektivität trimmten. Inzwischen denke ich, dass die Ärzte absolut recht haben.

Aber mir geht es hier ja  um die berühmte Zwei-Klassen-Medizin. Wenn mir etwas weh tut, dann brauche ich einen kompetenten Arzt, der mir Ibuprofen verschreibt und mir nach der Schmerzlinderung das Problem durch Therapie und Heilung vom Hals oder von sonstwo her schafft. Ich brauche kein Callcenter und keinen Online-Service, keinen separaten Hintereingang und kein Wartezimmer mit Lederssesseln und Espressomaschine. Ich brauche einfach einen  Arzt, der mich gesund macht. Und daran mangelt es zunehmend nach meiner subjektiven Wahrnehmung.

Und wenn dann die Arzthelferin noch patzig wird und mich belehrt, dass sie ja auch vertraglich garantierte Arbeitsstunden habe, dann ist das genau das, was ich nicht hören will, wenn mir…was weh tut. Nebenbei bemerkt: Beim Einchecken fragte mich eine andere der Damen dort, was mir denn wehtut, und ich sagte es ihr, weil es jetzt nicht irgendwie peinlich war. Aber hinter, vor und neben mir standen wildfremde Leute und hörten interessiert zu. Das zum Thema Datenschutz. Ich ärgere mich jetzt noch, dass ich ihr nicht laut geantwortet habe: „Ich habe infektiöse Syphilis…und Sie jetzt auch.“

Ich bin weit entfernt vom Ärzte-Bashing, und wenn die einen guten Job machen, sollen sie sich auch eine Ehefrau mit Cabrio leisten können (Achtung, Sexismus! Bitte melden Sie mich bei der städtischen Gleichstellungsbeauftragten!) . Aber das Fließband-System in vielen Arztpraxen ist nur noch schwer zu ertragen – zumindest für mich, bei dem die Zeitökonomie einen hohen Stellenwert hat. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere von Ihnen noch an meinen schmerzenden rechten Fuß auf der Reise nach Kroatien? Zwei wunderbare Ärztinnen aus meinem Facebook-Netzwerk berieten mich nach dem Beitrag am Telefon, meine Tochter – die von vorgestern mit Rezo – wickelte mir mit Handtüchern Kühlaggregate um den Fuß, und die 78-jährige Mutter – frühere Ärztin – eines Freundes in Split besorgte mir Antibiotika. Irgendwie funktionierte es, die Schwellung war weg, wir hatten einen schönen Urlaub, aber es tut heute noch weh. Mal schauen, wie es weitergeht.

Im September steht meine tournusmäßige Herzkatheteruntersuchung an, die sollte bereits im Juli stattfinden, aber man hatte den Termin in der Klinik für den Vortag eingetragen. „Tut uns leid“, klar, kann ja mal passieren.

Fassen wir also zusammen: Mein rechter Fuß tut weh, irgendwo anders in meinem Körper – Sie brauchen gar nicht nachfragen – schmerzt es gerade, und ich habe mich soeben vom Facharzt getrennt, es ist Freitagmittag und ich muss um 14 Uhr los – viereinhalb Tage und 2.500 Kilometer-Tour – Termine, Gespräche, eine öffentliche Veranstaltung. Wenigstens ist ein Kurzaufenthalt im Kloster dabei, ich werde beten, ob Gott vielleicht den Schmerz etwas lindert. Ich hoffe, da läuft dann kein Anrufbeantworter mit Verweis auf göttliche Online-Portale, wo man sich registrieren muss. Und wenn nicht, dann nehme ich halt noch eine Ibu…

Am Sonntagnachmittag bin ich in Regensburg zu einer Veranstaltung der Kleinpartei LKR eingeladen, reden und diskutieren. Christian und Daniela haben mich gefragt, und da kann ich echt nicht nein sagen, so engagiert und sympathisch die Beiden sind. Ich war vor 20 Jahren mal bei einem Konzert von John Lee Hooker, damals schön gefühlt mindestens 120 Jahr alt. Als es losging, wurde er gestützt von zwei…ich sage Pflegern… auf die Bühne geleitet, auf einen Stuhl gesetzt und man drückte ihm eine Gitarre in die Hand. Dann ging es ab.

Christian, Daniela, wenn Ihr mich übermorgen zum Rednerpult tragt, dann rocke ich den Laden trotz Fuß und Wehwehchen. Wir schaffen das…

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Dieser Artikel wurde 43 mal kommentiert

  1. Wolfgang Bensch Antworten

    Danke für diesen schönen Bericht aus eigenem Erleben, Herr Kelle! Ich bemühe mich um Weitergabe in anderen „Blasen“.

    • Wolfgang Bensch Antworten

      Mal schon Rückmeldung darauf anderswo:
      „man kann natürlich darauf schließen, dass es ein Zwei Klassen System gibt und zu wenig Fachärzte. Keine Frage.
      Aber für mich ( und das ist nur mein subjektives Empfinden ) liest sich der Text wie : Mann hat aushaltbare Schmerzen, kann zur Notfallsprechstunde aber es geht ihm nicht schnell genug. Gleichzeitig bemängelte er in einem anderen Artikel dass Ärzte am Fließband arbeiten und sich zu wenig Zeit für die Patienten nehmen.
      Für mich liest sich das einfach wie ein Mimimi. Seine Ibus hätte er auch in der Apotheke bekommen können 🙈
      Wenn man wirklich über Ärztemangel oder die zwei Klassengesellschaft im Gesundheitssystem sprechen will. Gerne, bin ich sofort dabei.
      Aber der Text ist einfallsloses Mimimi.“

      • Petra Sommerlad Antworten

        In diesem Bericht fehlt so ziemlich alles, was man brauchen würde um die Unzufriedenheit nachzuvollziehen. Augenscheinlich waren ja viele Patienten da, sonst hätten Sie sich nicht beschwert, dass viele Ihnen unbekannte Mitpatienten erfahren haben, was Ihnen wehtut. Viele Patienten heisst aber auch, dass der Arzt Arbeit hat und gerade dann, wenn er nicht schlampig ist dafür Zeit braucht.
        Da ist jetzt der Punkt : Sie haben mässige Schmerzen, die durchaus noch mit Ibuprofen behandelbar sind, aber ein anstehendes Wochenprogramm, das heftig ist . 3 Wochen warten geht nicht, es geht nicht mal 2 Stunden warten oder 3, das lässt sich mit Ihrem vorgesehenen Programm nicht vereinbaren, weil Sie wichtig sind. Das heisst : Wunderheilung wird erwartet und bitte zeitnah. Klare Vorgabe :Maximal 20 Minuten Wartezeit sind machbar, danach muss der Arzt ran, sofort eine Diagnose stellen können, die Reparatur des betreffenden Körperteil fachgerecht durchführen, die Ibuprofen auffüllen und Sie startklar in die lange Arbeitswoche entlassen. Dabei darf von Ihnen nicht verlangt werden, dass Sie sich schonen oder irgendetwas anders machen als ohne Diagnose. Das klappt nicht, weder beim Kassenpatienten, noch beim Privatpatient.
        Dabei fliesst hier noch der Ärger mit ein, dass der Herzkatheter Termin versiebt wurde, was zwar bedauerlich ist, aber nicht diesem Facharzt hier zuzuschreiben ist.
        Was tatsächlich nicht richtig ist, ist die Frage nach Ihren Beschwerden vor anderen Patienten. Allerdings wäre „Ihre Syphilis“ da auch nicht als Schockdiagnose gelandet, da Sie ja Maske getragen haben und die Hände desinfiziert hatten. Das überträgt sich nicht durch die Luft.
        Alles in allem, beweist mir dieser Report allenfalls, dass Sie sich nicht wichtig genug genommen fühlen. So richtig bedauern, kann ich Sie nicht. Von der Anmeldung aus würde ich vermuten, dass jetzt an Ihrer Akte ein kleiner, roter Vermerk klebt :Beziehunsstatus – es ist kompliziert -.

        • Dondorf Antworten

          Sehe ich leider genauso!
          Patienten,die Freitag vormittags in einer Notfallsprechstunde aufschlagen mit einer relativen Lapalie,die anscheinend a. mit rezeptfreiem NSAR behandelbar ist und b. offenbar bereits seit einiger Zeit besteht und die sich dann noch über Wartezeit aufregen – die braucht keiner.
          Und zwar weder als Kassen – noch als Privatpatient.
          Denn auch der Privatpatient spült mit ca.10 Euro Gespräch und ca.10 Euro symptomorientierter Untersuchung keine Reichtümer an – und zeichnet sich zudem gerne durch besonderes Anspruchsverhalten aus.
          24/7 und am liebsten sofort einen Heiler und Helfer für alle Imponderabilien zur Familien-Flatrate auf Abruf – der Anspruch ist verbreitet.

  2. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Gute Besserung! Aber wenn es zu schlimm wird, ab zum Notdienst!

    Später mehr zum Thema.
    Liebe Grüße.

    • Angelika Antworten

      Notdienst ist auch so eine Sache. Man weiß nicht, wer dort gerade Dienst hat. Und gut gelaunt und besonders sensibel sind die ganz sicher nicht. Da würde ich mich nicht darauf verlassen, dass die bei der Untersuchung/Behandlung allzu genau und sanft vorgehen. (Vorsichtig ausgedrückt).
      Meine Erfahrung: Notdienst sollte man vermeiden, wenn es geht. Besser beim Arzt, den man kennt, zeitnah hingehen und warten, warten, warten. Jedenfalls als Kassenpatient. Im Notfall muss man eigene Termine absagen oder verschieben, wenn der eigene Motor nicht mehr so läuft.
      Wenn man gute Ärzte oder gute Handwerker hat, ist das Gold wert.

  3. Freier Mensch Antworten

    Lieber Herr Kelle, man soll ja keine Schleichwerbung machen , aber besorgen Sie sich mal in der Apotheke Traumeel s Salbe, um den Fuss einzureiben. Sie ist keine schlimme, brennende, komisch riechende Medikamentensalbe, sondern aus dem Kühlschrank genommen kühlt sie angenehm und ansonsten heilt sie mit schneller Linderung und nimmt auch die lokalen Entzündungen aus der eingeriebenen Stelle, die aber keine offenen Wunden sein dürfen ! Bitte Packzettel lesen und es kann auch ruhig ein Salbenverband (auch über Nacht) gemacht werden. Diese Salbe hat mir vor Jahren der Stationsarzt eines Krankenhauses empfohlen, als er mich ambulant im Krankenhaus behandelte in das mich der Rettungswagen infolge meines Motorradunfalls gebracht hat. Ich habe danach auf eigene Verantwortung das Krankenhaus verlassen und seitdem ist Traumeel s meine Haus- und Hofsalbe wenn ich orthopädischer Heilung bedarf. Zur Unterstützung kann man auch noch kleine neutral schmeckende (ähnlich wie homöopathische Schüsslersalze) im Mund auflösen. Beide Arzneien sind auch nicht sehr teuer und haben mir bisher immer super geholfen. Ich wünsche Ihnen, lieber Herr Kelle, zügig gute Besserung und möchte an dieser Stelle auch meinen Dank aussprechen und wie froh ich bin, dass Sie immer so ein engagierter Frontkämpfer sind, der uns Bundesbürgern so oft aus der Seele spricht! Ihre Person muss unbedingt (nicht nur gesund) erhalten bleiben!!!

  4. Alexander Droste Antworten

    Also auf dem Fußballfeld macht man einen „Sterbenden“, wenn man im Zweikampf ums Leder über selbiges fällt – natürlich, um sich einen Vorteil zu verschaffen und ggf. einen Freistoß zu bekommen. Könnte man beim Arzt ja auch mal versuchen.

    Dass es Patienten und Unterpatienten gibt, ist ja kein Geheimnis. Außerdem gibt es ja noch die Unterscheidung in „Geimpft“ und „Gefahr für die Allgemeinheit.“ Und Ärzte haben gefälligst zu gehorchen und Geld abzudrücken.

    Mein Neffe, seines Zeichens Zahnarzt, kann viele sehr interessante Geschichten zum Besten geben. Er ist jetzt Berufsschullehrer.

  5. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Hallo Herr Kelle,

    da gibt es ja mächtig Gegenwind für Sie, den man bei den überlasteten Praxen auch ein Stück weit verstehen kann. Ich habe selbst mehr als 30 Jahre eine Zahnarztpraxis geführt, daher mein Verständnis.

    Ihren Frust kann ich nachvollziehen. Selbst als Privatpatient ist es bei meinem Orthopäden oft nicht möglich, am gleichen Tag in die Praxis zu kommen.
    Die Terminabsprache geht meist über Anrufbeantworter. Orthopädischen Beschwerden sind sicher nicht lebensbedrohlich, aber Schmerzen können unerträglich sein.
    Wenn aber in dieser Corona-Impf-Hysterie internistische oder kardiologische Beschwerden auftreten, darf man nicht zum Zuwarten raten. Es gibt sehr gefährliche Impffolgen , die auch noch nach Wochen auftreten können!

    Ich bin sehr froh, nach der Praxisabgabe meines bisherigen „Hausarztes“ einen Allgemeinmediziner in unserem Ort gefunden zu haben, der jeden Morgen bis 11 Uhr eine offene Sprechstunde hat. Weil er Corona-Skeptiker ist, ist er nicht so überlaufen und die Wartezeit überschaubar. Nach 11 Uhr kommen die Patienten mit Erkältungssymptomen (Corona-Alarm) und für den Nachmittag gibt es Terminabsprachen. Eine wirklich gute Regelung.

  6. D.H. Antworten

    Hallo, Klaus Kelle!
    Meine Erfahrung war ähnlich, nach einem unbeabsichtigten Tritt vor den Bettpfosten hatte ich das schmerzhafte Gefühl, dass der ‚Ring‘-Zeh am linken Fuß komisch schief stand. Da ich schon 4x einen kl. Zeh-Knochenbruch hatte, ‚tapte‘ ich mir den kranken Zeh an den Gesunden nächststehenden, ganz so, wie ich es gelernt hatte. Nach zwei Wochen war das fragile Gefüge schon ganz gut wieder in der Reihe und einigermaßen schmerzfrei, bis…, bis ich im Garten auf einer Treppenstufe nur die halbe erwischte, es war als hätte die Kante unter dem Fuß die Knochen verschoben, aber so, wie sich nicht wirklich passte. Nun musste ich doch noch einen Orthopäden aufsuchen. Das Dilemma mit den Niedergelassenen kenne ich schon zu genüge, und nicht jeder Arzt auf dem Land hat und kann Röntgen. Ich musste aber geröntgt werden…., da blieb nur die Klinik in 25 km Entfernung. Also, am Sonntag 23.00 Uhr ist da wohl niemand, der noch röntgt, und schon gar kein Arzt, der dann das Bild begutachtet. Und ich mag keine Krankenhäuser!(Ja, ich bin Krankenschwester!) Dann halt am nächsten Morgen ganz früh in eine Klinik mit orthopädischer Abteilung!
    3 1/2 Stunden war ich insgesamt dort, den Arzt habe ich in dieser Zeit zunächst 30 sec. gesehen! …Dann auf zum Röntgen! Warten! – Dann 5 min. für 2 Aufnahmen , und…wieder warten!- … und in die Ambulanz zurück ,-nochmal Kurzbesichtigung durch den Arzt… =1 1/2 -2 min. dauerte das! Ergebniss: Der Zeh ist gebrochen! (Ach nee, das wusste ich schon, ich wollte doch nur wissen, dass die Knochen regelrecht sitzen!…) wieder Warten! Die Schwester machte einen viel zu engen Dachziegelverband und darauf wartete ich…. wieder 1/4 Std. ! Die CD mit dem Rö.-Bild soll ich mir an der Rö.-Anmeldung holen, …-noch mal 45 min. warten. Ich kann mir nicht helfen, das Herumgeschiebe, die Warterei auf digitale Arztbriefe und Bilder, der Ton und die Hektik… -Trotzdem keine Zeit für den Patienten- all das kenne ich nicht, in meiner Zeit, in der ich auf Station gearbeitet habe, gab es das nicht, dass sich Betten mit Patienten von Röntgenzimmern und MRT- Räumen ’stapeln‘. Beim Rangieren der Betten mit verletzen Patienten kam es mehrfach zu heftigen Zusammenstößen, so dass die Patienten schmerzhaft stöhnten, sich auf die Lippen bissen oder einfach aufjaulten. Ein gehetztes ‚Entschuldigung‘ und die Schwester war schon im Abflug! Mein Anliegen, mit der Bitte vielleicht doch noch die Diskette zu bekommen wurde mit: ….“ach, haben sie die noch nicht, dann geh ich mal nachfragen!“… beantwortet. Ich dachte, dafür gibt es Telefon? Technik, die zu umständlich ist, oder nicht genutzt oder gehört wird, Wege, die doppelt und dreifach gemacht werden, weil man vergessen hatte was man wollte, unzählige Anamnesebögen, Unterschriften, Einwilligungen und / oder, oder, oder …! Ich bin schier fassungslos, wie unsere Krankenhäuser arbeiten. Die Überforderung des Personals, oder die schlechte Orga ist das eine, die Desinteressiertheit des Arztes und die Kälte der Maschinerie haben mich richtig verärgert! Wohl dem, der diese Institution nicht braucht! Ich ‚tape‘ meinen Zeh regelmäßig weiterhin selber, das passt schon!

  7. H.K. Antworten

    Das ganze System ist krank.

    Man stelle sich vor, ein Mann steht geduldig an der Supermarktkasse und will einen Liter Milch kaufen.

    Dafür kassiert die nette Dame beim check out € 1. ( aufgerundet … ).

    Dahinter steht ein drängelnder, nörgelnder Mann mit einem Sechserpack Milch.

    Dafür kassiert die nette Dame am check out wieviel ?

    Genau. EINEN €.

    Finde den Fehler …

  8. Gunnar WITZMAN (AfD) Antworten

    Moin Klaus,

    Lernsatz: Wwenn Du 60 bist, wirst morgens wach und Dir tut nichts weh, dann bist Du mausetot“
    Nun hab Dich doch nicht so. Du lebst in einem der besten Gesundheitssysteme weltweit.
    Oder doch nicht ?
    Es ist ist eines der am besten finanziell ausgestatteten System, steht dem aber eines in dem die Resourcenallokation hinterfragt werden muss.
    Ein großes Thema für die nächste Legislaturperiode.
    Wer hat den Mut, das anzupacken und die Disruption des feststeckenden Systems auszulösen ?

  9. Ruth Antworten

    Lieber Herr Kelle,

    es ist doch normal geworden, das man in Arztpraxen warten muss. Mit einer Selbstverständlichkeit verfügen die Halbgötter in Weiss über die Zeit ihrer Patienten und nutzen deren Notlage aus.

    Kleines Beispiel:
    Mein Mann, ebenfalls Herzpatient, nach Infarkt, Koma und komplizierter OP – das volle Programm. Er sollte zu einer Nachkontrolle zum Kardiologen nach Euskirchen, etwas Fahrerei für uns. Damit er keine leidigen Wartezeiten zu befürchten hatte, ließen wir uns extra den ersten Termin morgens geben, um 8 Uhr. Wir waren da, pünktlich. Wer sich nicht blicken lies, der tolle Kardiologe. Es verging 1 Stunde, andere Patienten, die weit nach uns kamen, wurden ins Sprechzimmer gerufen. Mein Mann, nach dem erlebten noch ein reines Nervenbündel, ließ man warten und warten. Und nein, es kam kein „plötzlicher Notfall“ dazwischen.
    Um 10 Uhr sind wir gegangen.

    Meine Tante, 92 Jahre alt, in der Pflegestufe, schwaches Herz, musste regelmäßig zur „Entwässerung“ ins Krankenhaus in Fulda. Die Prozedur, der Hausarzt stellte eine Überweisung aus, die medizinischen Unterlagen lagen der Klinik vor. Sie sollte um 10 Uhr da sein. Und da saßen wir nun im Rollstuhl in der Notaufnahme – was sollte meine Tante in der Notaufnahme? Und man lies die arme Frau warten und warten. Ohne etwas zu trinken, ohne etwas zu essen, keiner der half, als sie dringend zur Toilette musste, keiner schaute nach ihr. Während man die alte Frau, die ihr Leben lang hohe Summen in die SV-und Steuerkassen einbezahlt hat, warten liess, wurden „Ein-Männer“ vorgezogen. Keiner der Ein-Männer musste länger als 15 Minuten warten. Auf meine Rückfrage hin sagte man mir, die würden sonst zu viel Krawall machen. Meine Tante kam gegen 18 Uhr endlich auf ihr Zimmer. Das Prozedere war kein Einzelfall. Mein Tantchen musste für diese, immer gleiche Behandlung 1-2 x im Jahr in die Klinik, immer lies man sie 4 – 8 Stunden warten.

    Patienten warten zu lassen ist normal geworden.
    Das Gesundheitssystem gehört dringend reformiert. Es ist lächerlich dass Patienten mit Dauermedikation jedes Quartal antanzen müssen, um ein neues Rezept zu bekommen. Es ist lächerlich, dass die Covid-Impfungen durch Ärzte durchgeführt werden mussten, wobei jeder gut ausgebildete Sanitäter oder Krankenschwester dies routinierter hätte erledigen können. Man braucht kein Studium, um eine Impfung zu setzen. Die Praxen sollten in der Lage sein, Termine zum Wohle der Patienten zu gestalten. Vollgestopfte Wartezimmer, ewiges Warten lassen, hilft nicht gerade der Genesung.

    Ihnen wünsche ich gute Besserung, achten Sie auf sich. Nach dem, was Sie mit ihrer Pumpe durchgemacht haben, muten Sie sich viel zu, hetzen von hier nach dort, von einem Termin zum anderen.

    1 Woche Urlaub mit langer Anfahrt – kann die notwendige Erholung auch kaum lange halten.

    Passen Sie auch sich auf.

  10. S v B Antworten

    Ach, an manchen Tagen ist man eben nicht so gut drauf wie an anderen, lieber Herr Kelle. Stimmt’s? Da stört einen die sprichwörtliche Fliege an der Wand schon mal wesentlich schneller als sonst. Wenn vielleicht auch nicht alles zu jeder Zeit 100%ig läuft in unserem Gesundheitssystem, so muss ich meinem Vor-Kommentator dennoch recht geben. Verglichen mit den Gegebenheiten in den meisten, ja vermutlich sogar allen anderen, Ländern der Welt geht es uns Otto-Normal-Patienten hier ganz hervorragend. Und das zu vertretbaren Konditionen.

    Beileibe nicht nur, aber gerade auch im Land Ihrer Träume, den USA, sollten Sie möglichst niemals so krank werden, dass Sie ärztlicher Hilfe bedürfen. Von einem Krankenhausaufenthalt mit notwendiger OP erst gar nicht zu reden. Es sei denn, Ihre Kreditkarte weist eine Deckung im Wert einer Zwei- bis Dreizimmerwohnung in mittlerer Münchner Lage auf. Was man hierzulande so nonchalant mit dem Einscannen eines Plastik-Kärtleins als erledigt betrachtet, wird selbst demjenigen, der auf eine umfangreiche Auslands-Krankenversicherung verweisen kann, nicht selten als veritabler Albtraum in Erinnerung bleiben. Cash ist gefragt, nichts sonst. Lieber Herr Kelle, Sie können sich nicht ausmalen, was man diesbezüglich so alles erleben kann. Selbst dann, wenn alle Vorzeichen auf ein unmittelbar bevorstehendes Infarkt-Geschehen hindeuten! Höllisch hektisch, nervenzehrend, aber es ging dann gerade nochmal gut.

    Es besteht also jede Veranlassung, lieber Herr Kelle, bei Krankheit auf das hiesige Gesundheitssystem zu bauen. Zumindest was dieses angeht, dürfte das Gras wohl nirgendwo auf der Welt grüner sein als hierzulande. Ein Faktum, das sich bekanntlich schon weithin herumgesprochen hat.

      • Ruth Antworten

        Nun nicht ganz, in den USA hat jeder die Möglichkeit, eine Krankenversicherung abzuschließen. Diese kostet ein Bruchteil von den Beiträgen, die man in Deutschland abdrücken muss.

        Mit einer entsprechenden Krankenversicherung bekommt man in den USA eine sehr gute Behandlung. Zumindest habe ich dies selbst erlebt, in California und New England.

        • S v B Antworten

          Besonders kostengünstig ist die Krankenversicherungsprämie einer in den USA lebenden Freundin dann doch wieder nicht, werte Ruth. Aber das mag vielleicht auch von anderen Dingen abhängen. Im Falle von Herrn Kelle würde es sich hingegen um einen „touristischen“ Arzt- bzw. Klinikbesuch handeln. Und in solchen Fällen kennt man bekanntlich gerade auch in den USA keine Gnade, sprich man langt bei Besuchern des Landes noch heftiger hin als dies in außereuropäischen Ländern ohnehin schon der Fall ist. Und, wie ich schon bemerkte, versichert man sich der zuverlässigen Zahlungsfähigkeit des Patienten noch bevor auch nur ein Handschlag erfolgt. Man traut dem fremden Leidenden einfach nicht über den Weg. Mit anderen Worten – Vorkasse! Da kommt man dann als Patient (und/oder als Angehöriger) gehörig ins Schwitzen.

          • Ruth

            Nun, beim Beispiel USA, den Vergleich wie es in anderen Ländern zugeht, sprach ich auch nicht von einer KV für Touristen. Sondern die KV die jeder US Bürger abschließen kann. Mit dieser KV erhält der versicherte US Bürger auch eine solide Gesundheitsversorgung.
            Zwar schwanken die Gebühren für die Versicherung auch, dennoch liegen die Beträge weit unter denen, die ein deutscher AN oder Privatversicherter an die KV in unserem Land abdrücken muss.

            Bei Touristen ist es völlig korrekt, dass sich eine Ärzte und Kliniken im Ausland absichern. Dafür sollte man als Reisender auch eine entsprechende Auslands-KV abschließen. Wer eine Reise in die USA plant, sollte auch soviel Vorsorge treffen, einen entsprechenden Reiseschutz zu haben. In anderen Ländern ist es noch besser, da erhält man nur ein Einreisevisum, wenn man eine entsprechende Reisekrankenversicherung nachweisen kann.

            Nur Deutschland ist so eingestellt, dass jeder der ins Land kommt kostenlose medizinische Rundumversorgung erhält, oft sogar neue Brillen, Hörgeräte, Zahnbehandlungen – denn diese Patienten werden zu den Sätzen wie Privatpatienten abgerechnet, die Kosten für alles übernimmt der Steuerzahler.

            Um auf das Thema von Herrn Kelle zurück zu kommen: Es ging um die Unart der Arztpraxen, Patienten ewig warten zu lassen, auch einen Patienten mit coronalen Vorerkrankungen, der seit Wochen über Schmerzen klagt, wenn er nur „Kassenpatient“ ist.

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Im Rahmen der Diskussion über die Corona-Erkrankung habe ich einen Beitrag von Dr. Thomas Ly gesehen, der von einer Krankenhausgruppe in Thailand sprach, von der wir in Deutschland nur träumen können. Über die allgemeinen Bedingungen der ärztlichen Versorgung dort kann ich nichts Näheres sagen.

      Es ist sicher nicht alles schlecht bei uns, aber das Zeitmanagement in den Krankenhäusern ist in vielen Fällen grottenschlecht.
      Eine gute Bekannte wurde morgens nüchtern bestellt und ohne jegliche Versorgung erst am frühen Abend behandelt. Das ist menschenunwürdig und muß nicht sein!

      • S v B Antworten

        Ein Grund für lange Wartezeiten könnte z. B. darin bestehen, dass es wohl gerade „wir Deutsche“ sind, die als Weltmeister in Arztbesuchen gelten dürften. Ich meine sogar, einmal gelesen zu haben, dass dies statistisch erwiesen sei. Wundern würde es mich kaum. Der letzte Arztbesuch, eine erfolgte oder noch anstehende OP, Behandlungen, Rehas, Medikamente, alternative Heilmethoden, Kritik am Arzt oder den Assistentinnen uvm. bilden nicht selten eines DER Themen in der zwischenmenschlichen Kommunikation. Bisweilen „schwelgt“ mancher geradezu in der ausführlichen Schilderung persönlicher Befindlichkeiten. Manch einer neigt gar zur Hypochondrie. Dagegen schallte mir gerade im angelsächsischen Sprachraum selbst von durch Krankheit gezeichneten Menschen in den weitaus meisten Fällen ein munteres „FINE!“ als Antwort auf meine Frage nach deren Befinden entgegen. Wie ich feststellte, tendiert man vielerorts weitaus weniger als hierzulande dazu, andere mit gesundheitlichen (und darüber hinaus auch anderen!) Problemen zu belasten. Irgendwie kommt es mir vor, als seien die Leute hierzulande besonders wehleidig. Nein, nein, natürlich nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer. Letztere allerdings um einiges weniger.

        • Wolfgang Bensch Antworten

          Deutschland hat eine spezielle Sozialgesetzgebung inklusive einer besonderen Sozialgerichtsbarkeit … das ist weltweit einzigartig und bislang wohl auch nicht exportfähig.
          Ausserdem wird die „bewährte Selbstverwaltung“ mittels Körperschaften des öffentlichen Rechts – dazu zählen die gesetzlichen Krankenkassen, kassenärztliche Vereinigen und Landesärztekammern – je nach Lage und angesprochenen Teilen im Gesundheitssystem entweder über den grünen Klee gelobt oder gescholten, wie verbohrt rückständig man sei …
          Letzteres vor allem bezüglich der Digitalisierung, was besonders in den staatlichen Gesundheitsämtern – Corona sei Dank – aufgefallen ist.
          Munter wird Quartal um Quartal das Jahr finanziell gevierteilt und statistisch belegt Deutschland unangefochten seit Jahrzehnten bezüglich der Arztkontakte Platz eins.

      • S v B Antworten

        Jaaa, hochklassige Privat-Kliniken findet man inzwischen in vielen Ländern der Welt, selbst in Ländern der dritten. Allerdings können sich nur Super-wohlhabende in deren Obhut begeben. Die „Normalbevölkerung“ ist meist auf die weitaus „bescheidener“ ausgestatteten staatlichen Krankenhäuser angewiesen. Obschon ich z. B. in südafrikanischen State Hospitals sehr fähigen und dem Patientenwohl verpflichteten Ärzten begegnet bin, kann sich die Wartezeit für Patienten dort leicht schon mal über einen ganzen Arbeitstag hinziehen. Auch ist es schon vorgekommen, dass man die Patienten, nach stundenlangem, geduldigen Warten, unverrichteter Dinge wieder nach Hause schickt, weil der diensthabende Arzt plötzlich unbedingt zu einem Meeting musste. Ebenso kann die Wartezeit bis zur Aushändigung der verordneten Medikamente an den Patienten (diese erfolgt meist durch die Krankenhaus-Apotheke) ein Stündchen oder auch erheblich mehr betragen. Was Geduld angeht, können wir uns von Afrikanern also eine dicke Scheibe abschneiden.
        Diesbezüglich habe ich dort jedenfalls so einiges gelernt.

        Dagegen war die spätnachmittägliche Information durch einen hiesigen Chirurgen, dass mein (ernster) operativer Eingriff sich um einen Tag verzögern würde, ein echter Klacks. Immerhin hatte ich es mir in meinem Krankenzimmer schon richtig gemütlich gemacht. Der Fernseher funktionierte, ebenso das Telefon. Auch um Essen und Trinken brauchte ich mir keine Gedanken machen. Was wollte ich mehr? Als nervig betrachtete ich einzig das häufige, Corona-bedingte Maske-auf, Maske- ab. Dem soll ja wohl bis zum heutigen Tage noch so sein. – Also vielleicht doch „etwas runter vom Gas“?

      • Werner Meier Antworten

        Im Mittelpunkt unseres Gesundheitssystems stehen nun mal die „Kosten“ und Profitmaximierung durch Apparatemedizin und fragwürdige Medikamente wie aktuell die „innovativen“ mRNA-Corona-Impfstoffe, die die Geimpften nur vor „schweren Verläufen“, aber eher nicht vor Ansteckung schützen sollen. Manche Experten raten gar zu eienr dritten Impfung, obwohl die mRNA-Impfung sowieso nur für fünf oder sechs Monate schützen soll. Dabei gibt es konventionelle und preiswerte Antigen-Alternativen, die kaum Nebenwirkungen haben und die Geimpften auch vor Ansteckung schützen und zwar nicht nur für ein halbes Jahr sondern für mindestens 3 Jahre. Sie wurden beispielsweise von Prof. Stöcker, einem erfahrenen Virologen in Lübeck, entwickelt und könnten kurzfristig in großer Zahl verimpft werden. Aber was will man in einem Land schon Anderes erwarten, wo ein gelernter Bankkaufmann als oberster „Mediziner“ dilettiert, der sich nach Ausbruch einer Gesundheitskrise von angeblich „nie dagewesenem Ausmaß“ eben mal eine 4 Mio Euro Villa im Grunewald zulegt und ein wirrer Professor, der sich eben noch für Klinikschließungen und Abbau von Intensivbetten „engagiert“ hat, plötzlich als Dauersirene durch die Talkshows trampelt und ständig vor angeblichen „Versorgungsengpässen“ warnt, die so nicht eingetreten sind? Hier spielt es nun mal keine Rolle, dass die allermeisten Patienten in Krankenhäusern in Zwei- und Mehrbettzimmern zusammengepfercht werden, was nicht nur die psychische Belastung erhöht und damit die Heilung erschwert, sondern auch noch die Ansteckkungsgefahr massiv erhöht.

  11. Achim Koester Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    so leid es mir tut, dass Sie so schlechte Erfahrungen gemacht haben, so sehr warne ich davor, diese zu verallgemeinern. Ich bin auch Kassenpatient, habe aber das große Glück, dass meine Hausärztin recht kurze Wartezeiten mit zeitintensiver ausführlicher Beratung zu verbinden weiß. Natürlich versuche ich möglichst immer einen Termin zu vereinbaren, aber auch hier halten sich die Vorlaufzeiten im Rahmen.
    Jedenfalls wünsche ich Ihnen, dass sich mit dem neuen Arzt Ihres Vertrauens die Situation verbessern wird.

  12. H.K. Antworten

    Ehrlich gesagt kann ich mir die Lobhudeleien auf unser Gesundheitssystem nicht wirklich erklären.

    Der Verweis auf die Situation in anderen Ländern ist sicher völlig richtig.

    Aber, wie heißt es schon seit Ewigkeiten ?

    „Unter den Blinden ist der Einäugige König.“

    Ein System, das zulässt, daß ein alleinstehender Angestellter den gleichen oder sogar einen höheren monatlichen Beitrag in die Gesetzliche Krankenkasse leistet, wie jemand, der mit drei Frauen und 23 Kindern hier die volle Alimentation unseres „Rechtsstaates“ bekommt, kann nicht funktionieren.

    Ein System, das zulässt, daß Versichertenkarten für ein paar € gehandelt und genutzt werden, kann nicht funktionieren.

    Ein System, bei dem der „Leistungsempfänger“ keinerlei Rechnung/ Quittung/ Beleg darüber bekommt, was wenn genau für ihn abgechnet wurde, öffnet für manches schwarze Schaf Tür und Tor und kann nicht funktionieren.

    Die Frage, warum denn mittlerweile wieder kräftige Beitragssteigerungen für die GKV angekündigt wurden, kann sich jeder selbst beantworten.

    Es funktioniert dauerhaft schlicht nicht, wenn Hunderttausende, die keinen Cent Beitrag gezahlt haben, sich das „Speisezimmer“ renovieren lassen und sämtliche möglichen psychologischen Leistungen aufgrund „traumatischer Erlebnisse“ auf Kosten der Allgemeinheit bekommen, während die 90-jährige Omi, die ihren Arzt weder zu Fuß noch per Bus oder Bahn erreichen kann, das Taxi nicht bezahlt bekommt.

    • Wolfgang Bensch Antworten

      Kann nicht funktionieren … las ich richtig?
      „Ein System, bei dem der „Leistungsempfänger“ keinerlei Rechnung/ Quittung/ Beleg darüber bekommt, was wenn genau für ihn abgechnet wurde, öffnet für manches schwarze Schaf Tür und Tor und kann nicht funktionieren.“

      Doch, es gibt ja nun Sozialgesetzbuch Fünf und das „Sachleistungssystem“, das Sozialpolitiker parteiübergreifend stets vehement verteidigen. Diäten der Parlamentarier sind eine andere Sache … die sich automatisch an gewisse Begebenheiten anpassen.

    • S v B Antworten

      Dass das System immer schamloser ausgenutzt wird, hat mit der ihm zugrunde liegenden Qualität nichts zu tun. Ganz im Gegenteil. Wenn in diesem Lande mit Leistungen aller Art ähnlich großzügig umgegangen wird wie mit den Kamellen im Kölner Karneval, brauchen wir uns über eine rasant steigende Anzahl von Leuten, welche diese „gierig auflesen“, will heißen für sich in Anspruch nehmen, nicht zu wundern. Dabei wird das Problem an Brisanz im Laufe der kommenden Jahre mit Sicherheit noch weiter zunehmen. Dass dieser höchst bedenklichen Entwicklung in irgendeiner Form entgegengesteuert würde, ist bis heute jedenfalls (noch???) nicht zu erkennen.

  13. H.K. Antworten

    Mir treibt eher die Falte auf die Stirn, wenn ich auf der Homepage eines Arztes lese

    „… wir können zur Zeit keine Vormerkungen für eine Covid 19 Impfung mehr annehmen. Aufgrund von großem zeitlichen und bürokratischem Aufwand und der nicht vorhersehbaren Lieferung von Impfstoff ist eine vorausschauende Planung wie in Impfzentren bei uns in der Praxis nicht möglich.


    Die existierende Anmeldeliste wird nach und nach abgearbeitet. Bitte sehen Sie von telefonischen oder schriftlichen Anfragen ab. Nutzen Sie bitte jeglich erdenkliche Möglichkeit, anderweitig eine Impfung zu erhalten.“

    Und weiter
    „ Wir haben kein Wartezimmer mehr. Jeder Patient kommt nach der Anmeldung direkt in ein Behandlungszimmer. Bei fünf Räumen bedeutet dies. 5 Patienten gleichzeitig in der Praxis. Auch bei Regen kann das Treppenhaus zum Schutz der Mieter im Hause nicht als Warteraum genutzt werden. Bitte halten Sie Ihren Termin ein, aber kommen höchstens 5 bis 10 Minuten früher. Wenn Sie wesentlich zu früh an der Praxis eintreffen, warten Sie im Auto oder machen Sie noch einen kleinen Spaziergang (Regenschirm nicht vergessen).“

    Ein Arzt, der seine Patienten im Internet auffordert, nicht anzurufen oder nachzufragen, sie dazu aufruft, sich „anderweitig“ zu orientieren ?

    Besonders hilfreich für Ältere, die im Internet vielleicht nicht ganz so fit oder ansonsten deutlich angeschlagen sind.

    Ein Arzt, der seine Patienten buchstäblich “im Regen stehen“ lässt, ist wirklich unverzichtbar …

    • Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

      Daß die Patienten im Regen stehen, ist in der Pandemie-Hysterie doch die Regel. Leider haben die wenigsten Ärzte einen A… in der Hose, um sich über hirnrissige Anordnungen der Gesundheitsämter hinwegzusetzen.
      Ich halte es z.B. für unmöglich, daß ein maskierter Arzt bei einem ebenfalls Mundschutz tragenden Patienten eine Anamnese erstellt, obwohl beide durch eine Glaswand getrennt sind.
      Es soll sogar Psychotherapeuten geben, die meinen, sie könnten dem Patienten in dieser Kostümierung helfen.

      Andererseits hat es tatsächlich Fälle gegeben, in denen polizeiliche Durchsuchungen angeordnet wurden, weil Ärzte z.B. Maskenbefreiungsrezepte ausgestellt haben. Diese Aktionen wurden sehr rüde durchgeführt, elektronische Geräte beschlagnahmt und dem Behandler damit die Möglichkeit genommen, seine Arbeit weiter auszuüben.
      Die gleichen Aktionen gab es bei Wissenschaftlern, die sich erdreisteten ihre Erkenntnisse entgegen den politischen Vorgaben bekannt zu machen. Es erinnert sehr an autoritäre Regime und man könnte es Rechtsbeugung nennen.

  14. Christoph Antworten

    Auch in mir kocht es , wenn ich Ihren Bericht lese. Leider, Leider sind es Fakten . Frechheit und Dummheit von Arzthelfer :::**** inen ist doch bekannt. Man muß einfach so deutlich sagen weil es den Tatsachen entspricht . Deshalb sollte man immer eine passende Antwort bereit halten .

    • S v B Antworten

      Aber, aber, werter Herr Christoph. Ihr so ungeheuer negatives Pauschalurteil über medizinisches Assistenzpersonal finde ich heftig (to say the least). Vielleicht nehmen Sie den Fuß doch mal ein wenig runter vom Gas..?

    • H.K. Antworten

      Selbstverständlich gibt es freche und dumme Arzthelferinnen. Habe ich selbst schon erlebt.

      Aber ich kenne bei vielen auch das genaue Gegenteil.

      Also, alle über den berühmten einen Kamm zu scheren, ist für mein Empfinden recht kühn.

      Im Übrigen hat überlange Wartezeit auch etwas mit Praxismanagement zu tun.

      Bei meinem Zahnarzt z.B. funktioniert das erstklassig.
      Das Wartezimmer ist nie übervoll, die Wartezeit nie länger als 15 – 20 Minuten – für Kassenpatienten genauso wie für privat Versicherte.
      Und auch nur eine freche, dumme Arzthelferin gibt es dort auch nicht.

      • S v B Antworten

        „Selbstverständlich gibt es freche und dumme Arzthelferinnen. Habe ich selbst schon erlebt.“

        Abgesehen davon, dass es vermutlich in vielen, wenn nicht gar allen Berufssparten freche und dumme Mitarbeiter geben könnte bzw. wird, kann zumindest ich behaupten, dass mir Arzthelferinnen wie die auch schon von Ihnen erlebten noch nie unter gekommen sind. Ungelogen. Dabei bin ich wahrlich keine 20 mehr. Wo in diesem Land sollte ich mich für eine Weile niederlassen, damit auch ich einmal in den fragwürdigen Genuss einer solchen Erfahrung kommen kann. Einfach, um wenigstens ein bisserl mitreden zu können… ;-)))

        • H.K. Antworten

          Auf manche Dinge oder auf das Zusammentreffen mit manchen Menschen kann man ( frau auch ) gut und gern verzichten.

          Habe mich kürzlich mit einer ( älteren ) Arzthelferin eines Facharztes „meines Vertrauens“ unterhalten.
          Ich war ( im wahrsten Sinne des Wortes ) der „letzte Patient“ ( nein, nur an diesem Tag ! ) und sie hatte somit etwas Luft und keiner sonst konnte zuhören.

          Abenteuerlich, was sie mir über ihre Erlebnisse an diesem einen Tag mit Patienten erzählte.

          Zur Wahrheit gehören immer beide Seiten …

          • S v B

            „Abenteuerlich, was Sie mir über ihre Erlebnisse an diesem einen Tag mit Patienten erzählte.“

            Das mag ich wohl glauben.

  15. Christoph Antworten

    Mir ist bewußt , daß ich sehr drastisch formuliert habe. Ich weiß auch , daß es so nicht in die heutige korrekte Sprache paßt . Aber wenn wir nicht lernen, endlich mal wieder die Dinge beim Namen zu nennen, wird sich nie etwas ändern . Natürlich habe auch ich schon nette Helferinen kennengelernt, aber die Mehrheit kommt sich wichtiger und kompetenter als der Arzt vor. Und die Frage nach den Beschwerden ist jedesmal peinlich . Die beste Antwort lautet : Das werde ich dem Doktor gleich selbst erzählen !!! Meist wirkt das dann .

    • H.K. Antworten

      Der „Apotheker meines Vertrauens“ hatte plötzlich „aus Datenschutzgründen“ vor den Bdienungstresen edle, messingfarbene Absperrpoller mit roter, samtener, dicker „Kordel“ aufgestellt, so daß der nächste, hinter dem gerade bedienten Kunden ca. 80 cm hinter diesem stand.

      „Also, Herr Müller-Lüdenscheid, gegen Ihre Hämorrhoiden haben Sie diese Salbe verschrieben bekommen, und gegen Ihren Tripper nehme Sie diese Tabletten hier täglich um Viertel nach drei“.

      Inzwischen ist der „Datenschutz“ in der Apotheke entfernt worden …

  16. Jürgen Antworten

    Die beste Verabschiedung nach einem Arzt ist doch die….Dann kommen Sie in vier Wochen nochmal wieder zur Kontrolle. ……. Ach nee, kommen Sie doch lieber in 5 Wochen. Das ist besser. Warum….weil dann das neue Quartal angefangen hat und dann die FAllpauschlae wieder kassiert werden kann. Besonders interessant bei einem DMP-Patienten, der mehr als die dreifache Fallpauschale bringt.

  17. C.B. Antworten

    Schon lustig, dass jemand, der wahrscheinlich über 30 Jahre lang an jeder Wahlurne immer exakt jene Partei gewählt hat, die für die von ihm geschilderten, Zustände maßgeblich verantwortlich ist. Geliefert wie bestellt, würde ich sagen …

    Ungeachtet dessen, dass der informierte Bürger sein Ibuprofen rezeptfrei in der Apotheke kauft (400 mg rezeptfrei + 400 mg rezeptfrei = 800 mg verschreibungspflichtig), sollten Sie sich einmal über das Gesundheitssystem anderer Länder erkundigen, bevor sie sich in jenem Land, dass seit Jahrzehnten bei der Zahl der Arztkonsultationen pro Bürger und Jahr teilweise um den Faktor 3 über dem anderer Länder liegt, über das Desinteresse IHRES Facharztes beschweren: In Ländern wie Finnland, Dänemark oder Holland wären Sie mit Ihren Beschwerden gar nicht erst zu einem Arzt vorgelassen worden, während in Deutschland nicht nur eines der weltweit dichtesten Netze an niedergelassenen Ärzten, Kliniken und Notärzten besteht, sondern das ebenso irrsinnig teure wie unnütze System eines kassenärztlichen Bereitschaftdiensts dafür sorgt, dass auch Menschen mit katastrophalem Husten und Schnupfen sowie mit dem seit Tagen tobenden Gichtanfall odermit dem seit vorgestern eitrigen Fingerchen eine entsprechende Plattform geboten wird, seine ganz individuellen Befindlichkeiten vorzutragen, die in aller Regel der Kontextkategorie „Z“ und eher nicht einer echten Notfall-Diagnose zuzuordnen sind.

    Darüber hinaus sollte auch der letzte Bürger endlich begriffen haben, dass der niedergelassene Arzt an einem „Mehr“ an Kassenpatienten überhaupt nicht interessiert ist, da es eben völlig egal ist, wie oft Herr Müller oder Frau Meier pro Quartal die Praxis aufsuchen: Es bleibt (je nach Fachgebiet) bei irgendwas um 20 Euro pro Patient und Quartal – eine Gebühr, für die Ihr Waschmaschinen-Notdienst noch nicht einmal zu Ihnen anfährt.

    Wenn Sie sich über dieses System beschweren wollen, dann rufen Sie am besten unseren ebenso geschätzten wie qualifizierten Gesundheitsminister an. Fragen Sie diesen wunderbaren Spezialisten doch einmal, warum von den (durchschnittlich) 600 Euro, die Sie und Ihr Arbeitegeber jeden Monat abdrücken, nur an die 20 Euro bei Ihrem niedergelassenen Arzt ankommen.

    BTW: Antibiotika gegen Fußschmerzen? Das muss ja eine wirklich exotische Sache gewesen sein …

    • Ruth Antworten

      Sie empfehlen, die Patienten sollen sich bei unserem ach so kompetenten Gesundheitsminister beschweren.

      Mit anderen Worten, die Ärzte und Praxen sind mit dem System, so wie es läuft völlig einverstanden?

      Ich denke, auch die Ärzte sollten rebellieren. Die Ärzte hätten die Macht, sie könnten die wirren Vorgaben der Regierung aufdecken!

      Warum hatte keiner die Courage zu sagen: Ich habe wichtigeres zu tun als zu impfen, dass kann jeder Sanitäter und jede Krankenschwester. Ein Arzt im Impfzentrum für eventuelle Problemfälle hätte gelangt, aber nein!

      Warum haben die Apotheken bei dem Irrsinn mit den angeblich fälschungssicheren Impfausweisen mitgemacht? Weil es Spass machte? Nein weil sie eifrig mitverdient haben. An dem Masken-Irrsinn ganz zu schweigen.

      Frei nach dem Motto beisse nicht die Hand, die dich füttert.

      Aber nein, der Patient, jemand der krank ist, Hilfe braucht – der soll alleine bei Herrn Spahn anrufen. Ein altes Frauchen kommt da nicht weiter, egal wieviel SV Beiträge sie ihr Leben lang in die Kassen eingezahlt hat.

  18. Dr. Hans-Peter Knöß Antworten

    Ich war 18 Jahre lang Kassenarzt.
    Das System der Kassenärzte ist schlichtweg unterfinanziert.
    Als Orthopäde bekam ich zuletzt 20 Euro brutto pro Quartal., pro Patient.
    Als Kassenarzt wird man nicht mehr reich.

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