Ist es wirklich zu viel verlangt, Politiker der AfD in der ARD ungestört zu Wort kommen zu lassen?

Mir kann niemand erzählen, dass der Skandal um das ARD-Sommerinterview mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel nicht zumindest mit Duldung von ganz oben im Sender stattgefunden hat. Die Sommerinterviews, deshalb heißen die ja so, finden traditionell immer unter freiem Himmel und möglichst bei Sonnenschein im Regierungsviertel statt, nicht nur dann, wenn Frau Weidel kommt.
Auf der anderen Seite des Spreeufers hatte sich eine mit Trillerpfeifen und lauter Musik bewaffnete zahlenmäßig überschaubare linksextreme Aktivistenschar versammelt, die das TV-Gespräch zwischen Moderator Markus Preiß und Frau Weidel nicht nur für die Fernsehzuschauer schwer verständlich machte, sondern auch den Dialog vor der Kamera sichtbar erschwerte.

Weidel sagt hinterher zurecht, dass die Störungen „weder im Interesse der AfD-Vorsitzenden noch im Sinne der ARD als Interview führendes Medium“ gewesen seien.

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Denn das Publikum nimmt das ja nicht als legitimen demokratischen Protest wahr, sondern als das was es ist: eine unfaire Beeinträchtigung des Rechtes der AfD als größte Oppositionspartei vor der Bevölkerung zu Wort zu kommen.

Entweder hätte man die Schreihälse am anderen Spreeufer vorher abräumen und außer Hörweite bringen müssen, bevor das Interview begann. So geschah es ja später – als die Polizei eingriff, da die Störkation nicht angemeldet war. Oder man verlegt das Interview ins Innere des Reichstagsgebäudes, oder man verschiebt den Termin. Aber dieses öffentlich-rechtliche Trauerspiel ist niemals akzeptabel.
Und all denen, die sich klammheimlich freuen, dass man die unliebsame und erfolgreiche rechte Konkurrenz mal wieder so richtig vorgeführt hat – genau sowas bringt der AfD immer mehr Zulauf, so wie auch jeder Wahlgang im Bundestag, wo man AfD-Politikern ihr Recht auf einen Platz im Präsidium verweigert oder die ihr zustehenden Vorsitzenden der Fachausschüsse oder die Staatsfinanzierug der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung.

Die Fernsehzuschauer, die Leser von Tageszeitungen, die Nutzer von Internetmedien – jeder sieht, dass die AfD ungerecht behandelt wird. Und das darf nicht passieren in einem demokratischen und freiheitlichen Rechtsstaat.

In unserem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es Menschen, die die AfD strikt ablehnen, und es gibt Menschen, die die AfD wählen, weil sie sich anders nicht mehr zu helfen wissen. Aber alle sagen bezüglich des Umgangs der Staatsmedien und der anderen Parteien mit der AfD, dass dies nicht in Ordnung ist.

Und weil aber offenbar niemand willens ist, am Umgang mit dieser Partei etwas zu ändern, wird die AfD immer größer und immer stärker, obwohl es auch gute Gründe gibt, sie nicht zu wählen. „Was verboten ist, macht uns erst richtig scharf“, hat der frühere DDR-Bürgerrechtler und Liedermacher Wolf Biermann bei seinem legendären Konzert am 13. November 1976 in einer Kölner Sporthalle gerufen. Und so ist es auch heute.
Wenn man versucht, die AfD, der bei der vergangenen Bundestagswahl mehr als zehn Millionen Bürger ihre Stimme gegeben haben, einzuschränken, sie mundtot zu machen, sie niederzubrüllen, ihnen Veranstaltungsräume zu verweigern, im schlimmsten Fall ihr Politiker anzugreifen und ihre Autos anzuzünden – dann wächst der Zuspruch für die AfD weiter. Einfach, weil die Leute sehen, dass es nicht richtig ist, wie die Machtelite und der Mob mit denen umgeht.

Die ARD teilte anschließend ihr Bedauern mit und versprach, man werde aus den Vorkommnissen „Schlüsse ziehen“, was immer das auch bedeuten mag. Und man werde bei zukünftigen Interviews mit AfD-Repräsentanten „Vorkehrungen treffen“. Bleibt die Frage, warum man es nicht dieses Mal vorher schon gemacht hat? Man hätte doch vielleicht wissen können, dass bei Auftritten von Top-AfDlern sowas passieren könnte…

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Dieser Artikel wurde 44 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    „Und weil aber offenbar niemand willens ist, am Umgang mit dieser Partei etwas zu ändern, wird die AfD immer größer und immer stärker…“

    Ganz vorne dabei ist die CDU. Jetzt bitte nicht jammern. Wie bestellt so geliefert.

  2. Johannes Antworten

    Die ARD hat mit Ihrer Tatenlosigkeit exzellente Wahlkampfhilfe für die AfD geleistet.

    Die Macher der ARD begreifen ganz offensichtlich nicht, dass ihr Unterlassen nicht gut bei den Menschen ankommt…

  3. gnomen est omen Antworten

    „Mir kann niemand erzählen, dass der Skandal um das ARD-Sommerinterview mit der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel nicht zumindest mit Duldung von ganz oben im Sender stattgefunden hat…. “

    Natürlich nicht; das war meiner Meinung nach pure Absicht und exakt so geplant wie es dann auch abgelaufen ist. Vermutlich hat die ARD darauf spekuliert Frau Weidel würde abbrechen bzw. anderweitig die Nerven verlieren um das im Anschluss noch entsprechend ausschlachten zu können.

    Dieser ÖRR ist nicht reformierbar und gehört abgewickelt.

  4. GJ Antworten

    Die „Aktionskünster“, linksextreme Aktivisten, haben ihre Störaktion inklusive Einsatz des Adenauer-Busses vorab schriftlich im Internet angekündigt. Wie es sein kann, daß dieser polizeibekannte Bus ungehindert in die Bannmeile einfahren kann und die nicht angemeldete Lärmbelästigungsaktion so lange stattfinden kann, ohne daß die Polizei das unterbindet, ist für mich unverständlich. Das Grinsen des ARD-Manns spricht Bände. Dieser Spezialbus dürfte mit dieser Ausstattung keine Betriebserlaubnis und keinen Versicherungsschutz haben. Mich würde interessieren, was ein TÜV-Prüfer, ein Versicherungskundiger, Tuningexperte der Polizei und Zulassungsstelle dazu sagen. Der Scheiß-AFD-Chor aus Augsburg wurde bereits preisgekrönt, weil er so schön bunt und Flinta und queer ist. Wahrscheinlich bekommt die ARD für seine Gesamtperformance in Berlin noch einen Kulturpreis. Was sagt Herr Weimer dazu? Im Kontrafunk kann man übrigens das Interview störungsgefiltert hören, mit Gegenüberstellungen zum Original. Sehr wirkungsvoll.

    • Achim Koester Antworten

      @GJ
      Komisch, ich habe das Pamphlet zwar nicht gesehen, meine aber gehört zu haben, dass „Scheiß ARD“ skandiert wurde. Hätte besser gepasst.

  5. H.K. Antworten

    Das Interview gestern mit Alice Weidel und der Umgang mit ihr als „Studiogast“ und den Umständen, insbesondere auch die Beiträge gestern abend bei „heute journal“ und „Tagesthemen“ bringt „denen da“ nochmal 2 %.

    Besonders empfehlenswert dazu: die heutige NIUS-Sendung.

    Besonders schlappe Figuren machen in diesem Spiel Jens Spahn und Friedrich Merz.

    Zumindest habe ich bislang keinen einzigen Ton zum Umgang mit der Oppositionsführerin von den beiden gehört.

    Von rot-links-grün habe ich das gar nicht erst erwartet.

    Auch die Frage, wer dem „Ton-Terror-Bus“ erlaubt hat, ins ansonsten hermetisch abgeriegelte Regierungsviertel zu fahren, ist bisher ungeklärt.

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Merz und Spahn stecken in der Klemme oder Zwickmühle.
      Sie haben sich selbst in diese Sackgasse manövriert, aus der sie nur ein Paukenschlag befreien kann. Viel zu lange haben sie das böse und undemokratische Spiel gegen die Konkurrenz mitgemacht.

      Und es wird weiter gehen:
      Die Linke fordert einen eigenen Kandidaten für das Bundesverfassungsgericht, verweigert ihn aber im gleichen Atemzug der größten Oppositionspartei. Sollte sie keinen Kandidaten bekommen, will sie den CDU-Kandidaten nicht wählen. Das wäre kein Problem, da die AfD die fehlenden Stimmen liefern könnte.
      Aber was ist mit dem Unvereinbarkeitsbeschluss der CDU/CSU, dementsprechend die Union mit keiner der beiden Parteien zusammenarbeiten wollte?
      Außerdem hält Herr Klingbeil nach wie vor an der Kandidatin Brosius-Gersdorf fest.

      Was für ein Possenspiel!

      • H.K. Antworten

        Für mich ist Letztgenannte noch lange nicht aus dem Rennen.

        Und Kaufhold erst recht nicht.

        Aber vielleicht bringen ja deren Enteignungspläne den Einen oder Anderen noch dazu, das selige Schlummern endlich zu beenden.

        Ich fürchte, bei beiden wird die Union huldvoll und gnädig lächelnd nicken – und sich damit endgültig in die Hände von links-grün und Mauerschützen begeben.

  6. H.-J. Pöschl Antworten

    Das erinnert mich an die akustischen Störungen von RIAS und EFN in den 60′ bis 80′ Jahren, die das Hören dieser Sender in der DDR unmöglich machten.
    Und trotzdem fanden wir Wege, diese Geräuschkulisse zu umgehen.
    Das Ergebnis – diese Sender wurden für uns noch spannender und auch interessant für Leute, denen sie vorher total unbekannt waren.
    Liebe „demokratische“ Medien, ihr schafft es schon, die AfD auf über 50 % zu hieven! Da zahlt man doch den Rundfunkbeitrag gerne.

  7. Achim Koester Antworten

    In NIUS wird die Frage aufgeworfen, ob die ARD die Krawallaktion gebilligt hat und warum die Polizei nicht eingegriffen hat.
    In beiden Fällen liegt der Schluss nahe, dass die ARD nicht nur davon wusste, sondern das Ganze auch gebilligt, wenn nicht sogar unterstützt hat.
    Das beweist die Aussage eines Tontechnikers, der bestätigt hat, dass man die „Atmo“ einfach hätte ausblenden können, zumal es sich bei der Sendung um eine Aufzeichnung handelte. Insgesamt ein Paradebeispiel für Schmuddeljournalismus der übelsten Sorte.
    Die Polizei vor Ort hat nicht die Entscheidung darüber, ob eingegriffen werden soll, das kommt von ganz oben, also von „unserer Demokratie“ (O-Ton W.Ulbricht)

  8. GJ Antworten

    Die Lärm- und Störtruppe brüstet sich damit, mit der Berliner Polizei Hase und Igel zu spielen. Sie haben zig Leitzordner voll mit Dekra-Gutachten, angeblich ist dieser Terrorbus mit allen Zulassungsweihen ausgestattet. Grüne und linke Abgeordnete unterstützen das Ganze nach Kräften. Janz Berlin is eene Wolke, un icke sitze obendruff, wa?!

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Nicht genehmigte Demo? Bus im Sicherheitsbereich des Parlaments, in der sog. Sperrzone?

      • .TS. Antworten

        Es gibt keine Bannmeile mehr. Nur noch einen „befriedeten Bezirk“ gemäß BefBezG in dem seit geraumer Zeit beliebig Radau gemacht machen kann solange die „Tätigkeit der Verfassungsorgane“ nicht gestört wird – wozu weder die ARD noch irgendein außerparlamentarisches Gespärch der AfD zählen.

  9. Querdenker Antworten

    Mit einem Tag Abstand und nach vielen Berichten, die ich zu diesem Thema gehört und gelesen habe, haben sich bei mir drei Gefühle verfestigt.

    Einerseits empfinde ich Mitleid mit Frau Weidel, in einer zivilisierten Gesellschaft gehen wir so nicht mit einem anderen Menschen um. Wo bleibt hier die in den letzten Tagen viel zitierte Würde des Menschen. Die Würde gilt offensichtlich nur innerhalb einer grün/linke Politik und Medienblase sowie deren brave Untertanen, Mitläufern und Schützlingen.

    Gleichzeitig zolle ich Frau Weidel sehr hohen Respekt, so ruhig zu bleiben und mit stoischer Gelassenheit die mitunter provokanten Fragen zu beantworten, das hat sie sehr gut gemacht. Wenn ich mir die Vertreter der sogenannten demokratischen Parteien in dieser Situation vorstelle, dann könnten wir höchstwahrscheinlich einige Wutausbrüche beobachten.

    Zu guter Letzt schäme ich mich meiner Staatsbürgerschaft und damit meiner Zugehörigkeit zu einem Teil der Gesellschaft. Von den Omas gegen Rechts und alle linken NGO, bis zur grün/linken Politik und Medienwelt und deren brave Untertanen und Mitläufern, euer Verhalten ist nur noch zum Fremdschämen. Ich habe mit diesem Teil der Gesellschaft nichts gemein, ich will mit denen nichts zu tun haben und eigentlich auch keine gemeinsame Staatsbürgerschaft mehr.

    • H.K. Antworten

      Das m.E. wirklich Schlimme ist, die, für die SIE SICH schämen, wissen gar nicht, was das ist oder zumindest schämen DIE sich nicht.

      Und dazu kommt, daß die tatsächlich überzeugt sind, sie wären die Guten und würden „unsere Demokratie“ verteidigen und retten.

      Dieses Land hat fertig.

          • H.K.

            Es ist zum Verzweifeln.

            Von links-grüner Seite und Mauerschütz*/-/:/_/•/Innenpartei habe ich nichts Anderes erwartet.

            Aber von der Union …

            Und wer ernsthaft glaubte, in unserer phantastischen, nach allen Seiten offenen Capitale würde sich durch den Wahlsieg der CDU etwas zum Besseren wenden, sieht die Weisheit „schlimmer geht immer“ mehr als bestätigt.

      • H.K. Antworten

        Bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich vom Hausherrn wieder wegen „Dauergejammer“ angeklagt werde …

  10. gerd Antworten

    @HK

    Ich gebe mal etwas Futter!
    Carsten Linnemanns scharfsinnige Erklärung nach dem Sommerinterviewfiasko der ARD:
    „Weidel ist nur daran interessiert, schlechte Nachrichten zu konsumieren und dann den Champagner aufzumachen. Sie freut sich, wenn die Insolvenzzahlen nach oben gehen und die Wirtschaft abschmiert.“

    Das ist „Dauergejammer“ auf CDU Generalsekretärniveau. Und dieses Granate will die AfD „inhaltlich“ stellen. Viel Spass dabei!

    • H.K. Antworten

      Inzwischen ist es in diesem Land üblich, nicht den, der für „mißliche Zustände“ verantwortlich ist, anzuklagen, sondern den, der sie feststellt und benennt.

      Früher wurde der Überbringer schlechter Nachrichten geköpft, geteert, gefedert und / oder gevierteilt …

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Wie billig, Herr Linnemann. OPffensichtlich passen sie gut in diesen Verein, der sich Union nennt.

      • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

        offensichtlich und Sie…
        Vor Wut über die Situation und ihre Verursacher tippen die Finger schneller als erlaubt.

    • GJ Antworten

      Herr Linnemann? Gibt es den doch noch? Ich dachte, er wäre ins Sommerloch gefallen. Die CDU schaut sich dieses linken Terror angsterfüllt an und bibbert bei dem Gedanken, daß sie die nächsten sind, die derart behandelt würden, sobald sie auch nur in Richtung der Brandmauer schauen. Es ist wie im Zirkus. Die Linken knallen mit der Peitsche und die CDU macht Männchen, mit wenigen Ausnahmen. Manche machen schon im vorauseilenden Gehorsam Männchen. So wie der Berliner Regierende, der aus dem Reichstag ein Zirkuszelt mit Regenbogenflagge ÜBER der Deutschlandflagge macht mit Merz als Clown. Parteischädigendes Verhalten, sowas.

      Den Schampus machen Reichinneck, Koc, Klingbeil und Bas auf. Und Frau Weidel gönne ich am Ende eines solchen Tages ein gutes Glas Wein.

  11. Tina Hansen Antworten

    Wenn es etwas Positives zu verzeichnen gibt, dann ist es, wie diese Frau Alice Weidel gestanden hat. Es gibt wenige Männer im politischen Raum, denen ich das zutrauen würde. Hut ab!

    • H.K. Antworten

      Inzwischen gibt es einen großen Artikel in der „Zeitung mit den vier Buchstaben“ mit der Frage, warum und wieso dieser Propaganda-Bus unbehelligt kreuz und queer durch die Bannmeile fahren und dann über eine halbe Stunde im absoluten, mit Pollern begrenzten Halteverbot stehen konnte.

      Da ist auch zu erfahren, daß der Bus „abgeschlossen“ war und erst ein Verantwortlicher herbeigeholt werden mußte, def den Bus jedoch angeblich nicht fahren konnte.

      WAS bitte macht sie Berliner Polizei beruflich ?!

      • H.K. Antworten

        „Proteste gegen Weidel

        Warum funktionierte die Bannmeile nicht ?“

        VOR der Bezahlschranke, frei lesbar.

        Bild online, 21.07.2025 13:07

      • GJ Antworten

        Im ARD-Film sieht man, daß in diesem Wendehammer ein Polizeibus stand, als der Adenauer eintraf. Der fährt an der Polizei vorbei und parkt vor der Polizei ein. Danach fährt die Polizei weg! Hätte noch gefehlt, daß der Adenauer durch Polizei hineskortiert worden wäre. Ungeheuerlich!

  12. S v B Antworten

    Das sonst so beliebte Argument, die AfD würde, bzw. könnte, aufgrund dieser primitiven, infantilen, ja schon bösartigen Belästigung mal wieder in die Opferrolle schlüpfen war, bisher jedenfalls, noch nicht zu vernehmen. Man hätte es Frau Weidel wahrlich nicht übel nehmen können, ja es wäre in diesem Falle mehr als gerechtfertigt und verständlich gewesen, wenn sie im Laufe der Sendung sowohl ihrem Gegenüber – als auch den Zuschauern – eine kurze, saber chlüssige Erklärung nebst Entschuldigung dafür gegeben hätte, dass sie sich genötigt sähe, den akustisch total verpesteten Ort hier und jetzt verlassen werde, aber für ein Gespräch unter den sonst allgemein üblichen Bedingungen selbstverständlich kurzfristig bereit stünde. Man darf vielleicht doch davon ausgehen, dass die an Primitivität und Unverschämtheit nicht mehr zu überbietende Aktion auf der anderen Spree-Seite durchaus auf das Wohlwollen der ARD gestoßen sein könnte. Wie leicht hätte man – selbst kurzfristig – eingreifen und das Interview an einen anderen Ort verlegen können. Gerade weil es sich wohl um eine Aufzeichnung gehandelt hat.So könnte, ja muss man fast davon ausgehen, dass die mehr als nur irritierende, lästige, lautstarke, linke Agitation dem Moderator und dessen Sender gar nicht so ungelegen gekommen sein könnte. In jedem Falle stand, bzw. steht das unsägliche Spektakel für einen weiteren Schritt weg von „wahrer“ Demokratie. Mit „unserer“ hingegen war es durchaus kompatibel.

    @H.K. Ihr bisweilen zitierter Rat für den Notfall, nämlich „Hope for the best, prepare for the worst“ scheint im Zusammenhang mit den jüngeren Entwicklungen im Land zunehmend fragwürdig zu werden. Schon das Hope for the best krieg‘ ich nicht mehr wirklich hin…

    • H.K. Antworten

      „Hope for the best and prepare for the worst“.

      Ich bleibe dabei.

      Oder auch „ die Hoffnung stirbt zuletzt“.

      ( Obwohl auch meine Hoffnungen mit Friedrich Merz und dessen ( zumindest von mir ) völlig unerwartetem Verhalten seit der Wahl deutlich gesunken sind … )

  13. H.K. Antworten

    Es wird immer skurriler, um nicht zu sagen: alberner.

    Wie zu lesen ist, findet heute abend in Regensburg ein Konzert im Rahmen der „aschloßfestspiele“ „derer von Thurn und Taxis“ statt.

    Dieses Konzert wird von Vicky Leandros gegeben.

    Und als diese Dame erfuhr, daß auch Alice Weidel unter den ( geladenen ) Gästen sein und ihren Liedern lauschen wird, hat sie gehandelt und „ein Zeichen gesetzt“:

    Sie hat die Hausherrin ( darf man(n) das so noch sagen ? ) angerufen und ihr erklärt, sie möchte Frau Weidel nicht unter den Zuhörend*/-/:/_/•/Innen sehen.

    Und Fürstin Gloria, die sich selten in irgendwelche Schranken weisen lässt, hat klipp und klar erklärt – daß sie Alice Weidel wieder auslädt.

    Der Adel müßte, existierte er wirklich noch, nicht mehr abgeschafft werden. Er tut es selbst.

    Dieses ganze Land ist nur noch ein einziger Kindergarten …

  14. .TS. Antworten

    Die Gloria, sonst so kontrovers populisierend, aber dann doch linientreu? Klingt so vertrauenswürdig und stabil wie Reichelt & Ko.
    Wo man singt da laß dich nieder? Es war einmal…

  15. .TS. Antworten

    Viele sagen mittlerweile daß Vorfälle wie dieser kontraproduktiv sind weil sie die verfemte Konkurrenz in Wirklichkeit immer weiter stärken.
    Aber sind die Verantworltichen wirklich so dumm?
    Viele offensichtlich schon, aber sicherlich nicht nicht alle.
    Manche meinen daß eben dies die eigentliche Absicht sei, einen Wechsel voranzubringen ohne dies offen zu bekennen.
    Ich meine jedoch daß da noch ein ganz anderes Interesse dahintersteckt: Die gesamte vertraute Ordnung der letzten 80 Jahre dermaßen zu diskreditieren und bis zur totalen Funktionsunfähigkeit zu sabotieren daß sie komplett abgelöst wird – wer davon profitiert beibt als Übung dem Mitleser überlassen, in Übersee wird man da gehäuft die Worte „Intelligence“, „Confidence“ und „Sustainability“ auffinden.

  16. GJ Antworten

    Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang ist das Gespräch mit Herrn Hahne bei Marc Friedrich.

  17. GJ Antworten

    Der Chefstörer des Beschallungsvereins hat ein Ronzheimer-Interview abgeliefert und behauptet, die Busperformance sei mit der Berliner Polizei abgesprochen gewesen. Frau Polizeipräsidentin: Bitte erklären Sie sich dazu! Ich gehe davon aus, daß dazu die entsprechenden Presseanfragen kommen und nachgehakt wird.

  18. Michael Lubk Antworten

    Die modernen Ansteckmikrofone sind so gebaut, dass sie möglichst wenig Störgeräusche aufnehmen. Zur Not hätte es ein altes dynamisches Mikro, dicht an den Mund gehalten, auch getan. Hatte Frau Weidel nicht sogar einen InEar-Lautsprecher? Über den hätte sie die Fragen des Moderators ungestört hören können. Und für die Sendung hätte man die Störgeräusche rausfiltern können.
    Hätte, wenn man gewollt hätte!
    ARD wollte wohl genau diese Bilder und Töne auf Sendung haben?
    Und wundern sich über verloren gegangenes Vertrauen?

    • GJ Antworten

      So ist es. Die Tontechnik war offenbar manipuliert, um Frau Weidel größtmöglich zu stören und aus der Konzentration zu bringen. Die ARD hat wohl erwartet, daß sie aufgibt, austickt, abbricht. Aber sie blieb beherrscht, souverän, freundlich und hat tapfer durchgehalten und die Ruhe bewährt. Bei der Demo gegen sie in Regensburg führten die Verfechter für „unsere Demokratie“ sogar DDR-Fahnen und UDSSR-Flaggen mit sich, wenn das Bildmaterial authentisch ist.

  19. H.K. Antworten

    Übrigens:

    Soeben kommt von Focus online dieser Artikel“

    „“Konnten machen, was wir vorhatten“
    Störer zu Maßnahmen bei Weidel-Interview: Alles war eng mit der Polizei abgesprochen“

    Quelle: Focus online, 22.07.2025 15:12

    Wenn das stimmt:

    Ob da wohl zumindest der Rücktritt 1. der Polizeipräsidentin und 2. der Innensenatorin fällig ist ?

  20. Achim Koester Antworten

    Heute meldet der FOCUS, dass die Störaktion eng mit der Berliner Polizei abgesprochen war, was diese allerdinmgs dementiert. Die Absprache helte ich für wahrscheinlich, auch von seiten der ARD wird man sie, wie es im Juristendeutsch heißt, billigend in Kauf genommen haben, sonst hätte ja man etwas dagegen unternehmen können.

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