Jahrestag des Kriegsendes 1945: Wir wollen Frieden, aber nicht um jeden Preis

Heute vor 77 Jahren endete der Zweite Weltkrieg. 55 Millionen Tote geschätzt, unzählige Verletzte, zerrissene Familien, eine neue Weltordnung. Deutschland verlor ein Drittel seines vorherigen Staatsgebietes. Der Holocaust mit sechs Millionen Opfern eines industriell organisierten Massenmordes wird das Ansehen unseres Landes für immer besudeln.

Es sollte nie wieder Kriege geben. Nie wieder. Aber wir alle erleben gerade, dass das ein schöner Traum ist, aber eben nur ein Traum.

Skrupellose Machthaber, die militärisch dazu in der Lage sind, werden Gewalt und Krieg immer als Mittel zur Durchsetzung ihrer politischen Ziele in Betracht ziehen und einsetzen.

Insoweit sind wir uns sicher einig hier.

Nicht einig sind wir uns zumindest mit einigen Lesern und Diskutanten hier im Forum, dass man das Recht des Stärkeren demütig hinnehmen muss. Ich bin wirklich erstaunt, wer in diesen Tagen zum Peacenik und wer zum Hardliner wird.

Unsere Außenministern Annalena Baerbock von der grünen Pazifistenpartei wirbt dafür, möglich schnell möglichst schwere Waffen aus Deutschland zur Verteidigung an die Ukraine zu liefern. Und Thüringens Rechtsausler Björn Höcke von der AfD, dessen Partei sonst keine Probleme mit Armee und militärischer Stärke hat, mutiert mit einer hellblauen Kachel und Friedenstaube neben seinem Konterfei zum Friedensbewegten. Statt „Deutschland, Deutschland, über alles“ jetzt „We shall overcome“. Man kann sich das gar nicht alles ausdenken, was hier derzeit gerade passiert.

Sie kennen meine Haltung, Als Vater von fünf Kindern bin ich der Letzte, der für Krieg ist oder gar einen russischen Atomschlag herausfordern will. Aber vor allen Dingen will ich nicht in einem Land leben, das ungerührt zusieht, wie ein 44-Millionen-Volk mit Gewalt unterworfen werden soll. Haben Sie die Bilder gesehen von Mariupol und Odessa, von Butscha?

Mit der Haltung, die einige in Deutschland in diesen Wochen vertreten, kann ich nichts anfangen. Lasst die doch verrecken da, Hauptsache, wir können in Ruhe im Strandkorb sitzen?  Und wer hilft uns dann, wenn irgendwann Deutschland dran ist?

Der Westen hat viele Fehler gemacht. Besonders 2014, wo auf die völkerrechtswidrige Annexion der Krim nur eine laue Reaktion erfolgte. Genau das hat Wladimir Putin ermuntert, zu denken, wenn er jetzt den Nachbarstaat noch einmal angreift, um „russische Erde einzusammeln“, dann wird das wieder so sein. Und da hat er sich getäuscht.

Wie viel Menschenverachtung habe ich in den vergangenen Wochen in den Sozialen Netzwerken über die Ukraine, die Ukrainer und besonders ihren Präsidenten Wolodymyr Selenskyj gelesen? Einen Anführer, wie er in Deutschland nicht einmal mehr denkbar wäre heutzutage in der linksgrünen Woke-Gesellschaft.

Nein, ich will keinen Krieg, ich will Frieden und eine diplomatische Lösung. Aber wenn der Preis Tod und Unterwerfung für ein Volk ist, das heroisch um seine Freiheit kämpft, dann bin ich auf deren Seite.

Es gibt nämlich noch etwas Wichtigeres als Frieden – und das ist Freiheit. Individuelle Freiheit ebenso, wie das Recht eines jeden Landes, selbst zu entscheiden, welche Gesellschaftsform es haben will und mit wem es sich verbündet.

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Dieser Artikel wurde 58 mal kommentiert

  1. Tina Hansen Antworten

    „Ich bin wirklich erstaunt, wer in diesen Tagen zum Peacenik und wer zum Hardliner wird. (…) Man kann sich das gar nicht alles ausdenken, was hier derzeit gerade passiert.“

    Vielleicht kann man das auch positiv sehen? Es ist doch ein Zeichen für eine lebendige Demokratie!

    • S v B Antworten

      Tut man sich heute am Ende schwerer als vordem, andere Meinungen zu akzeptieren? Gerade das ist es doch, worüber schon seit längerem laut und häufig Klage geführt wird. Und nun hat diese viel gescholtene Malaise sich anscheinend auch dieses Blogs bemächtigt. Wenn fremde Meinungen als geradezu unerträglich wahrgenommen werden, läuft etwas gehörig schief im zwischenmenschlichen Diskurs, ja im gesamten Umgang miteinander. Dies wird zwangsweise zu einer immer tieferen und letztlich unüberbrückbaren Kluft innerhalb einer Gesellschaft führen. Letztlich bricht daran entzwei. Um keinen noch so hohen Preis sollte man eine solch dramatische, tragische und gefährliche Entwicklung in Kauf nehmen. Wollen wenigstens wir uns hier im Blog um Frieden bemühen. Wenn dies schon nicht im Kleinen gelingen sollte, ja wie dann erst im Großen???

      • H.K. Antworten

        „ Wollen wenigstens wir uns hier im Blog um Frieden bemühen.“

        Ich muß zugeben, daß ich derzeit nicht sehe, daß irgend jemand hier KEINEN Frieden will.

        Kein halbwegs geradeaus denkender, bei Verstand befindlicher Mensch kann dich einen III. Weltkrieg, garveinen Atomkrieg, der für alle Beteiligten nur tödlich enden kann, eintreten.

        Was mir allerdings schon Sorgen macht, ist der sehr unterschiedliche Gedankengang über das Vorgehen bzgl. Lieferung „schwerer“ Waffen.

        Ich wäre diesbezüglich sehr viel vorsichtiger, wenngleich ich auch die andere Sichtweise nachvollziehen kann.

        • S v B Antworten

          Habe mich offenbar bezüglich des Bemühens, wenigstens den „Blogfrieden“ zu wahren, missverständlich ausgedrückt. Gerade was das aktuelle Thema, die Ukraine, angeht, wird auch hier mitunter ungewohnt scharf geschossen. Das und nichts anderes war gemeint, lieber H.K. – Dass man den Menschen in der Ukraine und auch in den Zufluchtsländern einen baldigen und nachhaltigen Frieden für ihr Land wünscht, dürfte auch hier im Blog wohl Konsens sein. Keine Frage.

          • H.K.

            Liebe SvB,

            Sie wissen, daß wir i.d.R. zu 107,3 % übereinstimmen.

            Und daß es angesichts eines möglicherweise bevorstehenden III. Weltkrieges, aus dem ganz schnell ein Atomkrieg werden könnte, nicht zugeht, als würde man über ein Salatrezept und die genaue Menge der Zutaten sprechen, ist doch mehr als logisch.

            Wer angesichts dessen sagte, er habe keine Angst und die Nerven würden nicht irgendwie blank liegen, dem würde ich eher skeptisch gegenüberstehen.

            Und daß da unterschiedlich diskutiert wird und auch das weitere Vorgehen angesichts möglicher Folgen differenziert gesehen wird, ist für mich mehr als logisch.

            Eine „Zeitenwende“ passiert nicht jeden Sonntag …

            Vermutlich wissen wir morgen nach Putins Rede mehr …

          • S v B

            107,3 Prozent Übereinstimmung – wow!!! Oder am Ende doch a bisserl fad? Gewisslich nicht. Aber im Ernst, meine Ängste halten sich tatsächlich in Grenzen. Insofern bin ich fast geneigt, die besondere Lebenssituation, in der ich mich befinde, als eine Art der „Privilegierung“ zu werten. Ein Gedanke, der nicht gerade leicht zu vermitteln ist, schon gar nicht in einem Blog. – Und nicht vergessen, auch mal etwas zeitiger zu Bett zu gehen…

      • Rosebrock Antworten

        Wir, Polen, die Ukraine müssen, werden IMMER, auch die nächsten 20, 50, 100 Jahre als Nachbarn Russlands leben. Ich fände einen respektvollen Umgang, auch wenn es schwerfällt, statt pauschal und auch Recht brechender Enteignung „aller“ Russen, usw., heftige Unterstellungen, unbelegt, gegen Putin, der immerhin dem größten Land der Erde vorsteht, Totalzensur dessen, was er sagt, dafür Selenskyj und Melnyk „auf allen Kanälen und Parlamenten“ – mich gruselt dabei. Es ist Meinungsmache, Kriegspropaganda, Manipulation hier wie da. Die Sicht der real unterdrückten und bekriegten Russen in der Ostukraine müsste auch betrachtet und berücksichtigt werden. Die atmen jetzt gerade auf, können endlich aus den Kellern wieder raus. Die russischen Soldaten versorgen sie mit Allem, was sie brauchen, endlich wieder ruhig schlafen in der Nacht.
        Demnächst wird das Land, durch unsere und der Amis Waffen, (hoffentlich nicht!) zum Schlachtfeld…. . Ich wünsche es Keinem!!! Was ist der Verzicht auf einen kleinen Teil des Landes, bzw. Entlassen in Autonomie gegen die Gefahr von WK 3???

        • H.K. Antworten

          1. „ Wir, Polen, die Ukraine müssen, werden IMMER, auch die nächsten 20, 50, 100 Jahre als Nachbarn Russlands leben.“

          Wenn Herr Putin nicht morgen zur Krönung seiner Parade auf dem Roten Platz auf den roten Knopf drückt und wir alle nur noch ROT sehen …

          2. „ Die Sicht der real unterdrückten und bekriegten Russen in der Ostukraine müsste auch betrachtet und berücksichtigt werden. Die atmen jetzt gerade auf, können endlich aus den Kellern wieder raus. Die russischen Soldaten versorgen sie mit Allem, was sie brauchen, endlich wieder ruhig schlafen in der Nacht.“

          Und dazu ist es nötig, 150.000 russische Soldaten plündernd, vergewaltigend, mordend durch die Ukraine ziehen und Krankenhäuser, Schulen, Kindergärten bombardieren zu lassen ?

          • Mütze. B.

            Die eigentliche Ursache ist doch der Flüssiggas Verkauf der USA nach Europa. Die Ukraine ist doch der Helfershelfer!
            Russland baut eine Milliarden
            schwere Gasleitung und u. a.
            Deutschland knickt ein.
            Es kauft nun Gas aus den USA
            Wir als Bürger zahlen alles!

          • Konrad Kugler

            Woher haben Sie dieses Wissen, von unseren Staatspropagandamedien?
            Seit 2015 sitze ich „berufsmäßig“ mit vielen Überstunden am Rechner, um die andere Hälfte der Wahrheit zu erfahren, die nicht in der Zeitung steht. Nebenbei muß ich ununterbrochen „Meldungen“ über Flüchtlinge, Klimawandel, Corona und jetzt Ukraine TV-Fernhören.

            Haben Sie jemals etwas davon gehört, daß die Ukraine seit 8 Jahren einen Krieg gegen den Donbass führt mit schweren Waffen. Immer wieder schlagen Raketen mitten in Städten ein. In Donezk am 14. März. Was bei uns berichtet wird ist Kriegspropaganda und die Medien betreiben Kriegshetze. Die bisher 14 000 Toten spielen da keine Rolle.

            Es geht um USamerikanische Interessen, die mit der NATO betrieben werden. Der Regime-Change in der Ukraine ist 2014 erfolgt und den nächste soll in Rußland stattfinden. Kiew ist der 10.
            Rußland ist von der NATO umzingelt. Die Stationierung von Fernwaffen in der Ukraine entspricht dem Vorbild Kubakrise.

          • S v B

            Zu 1. Hat der Kommentator denn nicht recht? Ich finde, er hat.

            Zu 2. Welchen Vorschlag zur Güte hätten Sie, lieber HlK. unterbreitet, um die Lebenssituation, sprich die Sicherheit, der russischen Bevölkerung im Donbass zu garantieren? – Es muss sich in all den Jahren für den russischen Bevölkerungsanteil offenbar „nicht eben sonderlich angenehm“ dort gelebt haben. Natürlich rechtfertigt das alles wahrlich keinen groß angelegten Krieg. Aber – wo blieb Minsk? Auf der Strecke, wie es scheint. Funktioniert hat’s jedenfalls nicht so wie gedacht.

            Man hätte wohl immer wieder – am besten bis zum Umfallen – verhandeln müssen. Und zwar beizeiten. Jetzt wird leider deutlich, dass sich ein Umschwenken vom aktiven Kampfgeschehen auf ernsthafte Verhandlungen – mit einer beidseits signalisierten und erforderlichen Kompromissbereitschaft – enorm schwierig, ja fast schon unmöglich, gestaltet. Und so wird immer weiter gekämpft, getötet und zerstört. Blutig und furchtbar, doch am Nachschub soll’s schließlich weder hüben noch drüben scheitern.

            Auch ich wünsche mir nichts sehnlicher als einen nachhaltigen(!!!) Frieden für das geschundene Land. Darüber hinaus bin ich tollkühn genug, mir längerfristig eine für beide Seiten zuträgliche, friedliche Koexistenz vorzustellen. Dann, so stelle ich mir vor, könnten die vielen Kriegstoten endlich in Frieden ruhen.

            Spätestens jetzt wird man auch mich zu der ach so unbedarften, ja berüchtigten Friede, Freude und Eierkuchen-Fraktion zählen. Bestenfalls. Aber ich stehe zu meinen Visionen, die sowohl von Hoffnung als auch Überzeugung getragen werden.

          • H.K.

            Liebe SvB,

            mitunter bin ich schon etwas irritiert.

            Ich habe nun weiß Gott hier immer und immer wieder geäußert, daß, wenn zwei Böcke das Geweih kreuzen, immer wenigstens diese beiden Beteiligte bzw. Betroffene sind.

            Und wie Sie sich vielleicht auch erinnern, habe ich nie die eine Seite für „DIE Guten“ und die andere nie für „DIE Bösen“ gehalten.

            Darüberhinaus habe ich nahezu von Anfang an das Verhalten und Benehmen des ukrainischen Botschafters sowie die permanenten Forderungen und Beleidigungen kritisiert und auch gesagt, man möge sich doch bitte EINMAL auf die jeweils andere Seite des Tisches setzen.

            Außerdem habe ich mehr als einmal geschrieben, daß man auf dieser Erde und erst recht in einem relativ kleinen Europa als Volk oder Nation nicht einfach „umziehen“ kann, wenn einem der Nachbar nicht gefällt oder nicht wohlgesinnt ist.

            Ebenso bin ich immer dafür eingetreten, um Gottes Willen bloß keinen III. Weltkrieg und erst recht keinen damit vermutlich verbundenen bzw. daraus entstehenden Atomkrieg zu riskieren.

            Ich nenne nur das von mir aufgezeigte Beispiel des 11. September 2001 und die damit verbundenen Diskussionen über möglicherweise abzuschießende entführte Flugzeuge.

            Daher nehme ich für mich in Anspruch, nun weiß Gott kein mit Anlauf und Hurra „in-den-großen-Krieg-Stürmer“ zu sein.

            Vielleicht liege ich mit meinen diesbezüglichen Bedenken völlig falsch. Trotzdem werde ich nicht müde, zu sagen, daß Herr Putin nicht rational denkt und handelt – zumindest m.E. – und der Krieg sofort beendet werden muß.
            Was vor diesem Überfall auf die Ukraine alles passiert ist, unterliegt nur sehr oberflächlich meiner Kenntnis, weil vieles wenn, dann nur „nebenbei“ berichtet wurde. Aber wie ich auch bereits sagte: selten sind die Verhältnisse in einer „Schuld-Frage“ bei 100:0.
            Meist bei 80:20, 70:30, 60:40 oder umgekehrt.

            Und obwohl ich die Ukraine nicht für „DIE NUR Guten“ halte, rechtfertigt nichts und niemand einen Krieg mit zahllosen Vergewaltigten, Verwundeten und gar Getöteten im „Haus Europa“.

            Von Millionen Flüchtlingen und die Folgen ganz zu schweigen.

      • Fam. Boel Antworten

        Ja, VIELE anderslautende Meinungen sind schwer (oder auch nicht) erträglich: die kommunistische, nationalsozialistische, kolonialistische und auch die pazifistische Meinung…und daran wird sich weder etwas ändern, noch ist das undemokratisch…undemokratisch ist hingegen, daß sich vermeintliche Intellektuelle hinter eine Steuerhinterzieherin und Hetzerin gegen „Männer“ scharen, um für einen „Kompromiß mit einem Mörder und Kriegsverbrecher zu werben…

    • aha Antworten

      Da hat man den Leuten früher Rollen zugeschrieben die nicht der Realität entsprachen.

      Warum werden der Höcke und die AfD immer automatisch mit Krieg und Gefahr für die Demokratie verbunden. Solche Unterstellungen haben für mich faschistoide Züge.

      Und andererseits die Grünen mit Frieden. Die Grünen gehen auf junge Leute , die nix gelernt hatten, auf der Straße zurück. Die haben einen aggressiven Stil. Die Bundeswehr hat zum ersten mal mitkämpfen müssen, als wir das erste Mal einen grünen Außenminister hatten. Und jetzt ne grüne Außenministerin und plötzlich braucht man paar hundert Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr.

      Wenn der Höcke den Begriff “ Umvolkung“ benutzt, gibt es einen Nazi-Vergleich. Andererseits schiebt unser Staat Bauern, welche die Landwirtschaft der Nazis (Demeter) machen, einen Haufen Geld rüber. So kommt die Republik nicht von der Neigung zum Faschismus runter.

  2. H.K. Antworten

    Ich verstehe und teile jedes Wort. Jedes.

    Aber bei mir bleibt ein Punkt offen.

    „ Es gibt nämlich noch etwas wichtigeres als Frieden – und das ist Freiheit. Individuelle Freiheit ebenso, wie das Recht eines jeden Landes, selbst zu entscheiden, welche Gesellschaftsform es haben will und mit wem es sich verbündet.“

    Was ist eine „Freiheit“ – des Einzelnen ebenso wie die eines Staates – OHNE Frieden ?

    Es kann, nein, es DARF nicht heißen „Frieden ODER Freiheit“, es MUSS heißen „Frieden UND Freiheit !“

    Der Einzelne, ein Volk, ein ganzes Land, MIT Freiheit, aber OHNE Frieden wird nie wirklich frei sein.

    Wir können nur abwarten, mit sehr, sehr viel Gottvertrauen, was der Kremlherr morgen auf dem Roten Platz verkünden wird …

  3. S v B Antworten

    „Der Westen hat viele Fehler gemacht.“ Dieser Einsicht lässt Herr Kelle einzig die Anklage des Versäumnisses einer deutlichen Reaktion des Westens auf die Annexion der Krim folgen. Die weiteren Fehler des Westens – Herr Kelle spricht gar von vielen – bleiben unerwähnt. – Warum Herr Kelle die Einstellung von Leuten, die sich redlich bemühen, die Dinge gerade nicht nur in Uni-Schwarz oder Uni-Weiß zu malen, die im Laufe ihres Lebens irgendwann zur Einsicht gelangt sind, dass es ratsam ist, ja Sinn macht, alle, ja alle nur möglichen Geschehnisse auf dieser Welt stets von verschiedenen Seiten aus zu beleuchten, sie also differenziert zu betrachten, nicht ertragen – geschweige denn akzeptieren – kann, befremdet; vielleicht nicht nur mich.

    • Tina Hansen Antworten

      Also erst einmal: Ich bin – und ich denke, da spreche ich für uns alle hier – Klaus Kelle sehr dankbar für sein Engagement und seinen Mut, für den dieser Blog steht. Danke für die Möglichkeit, dass wir uns hier frei äußern und austauschen können! Das ist – weiß der Himmel! – nicht selbstverständlich in diesen Zeiten und aller Achtung wert.

      Im Moment fremdele ich tatsächlich auch oder bin befremdet – und habe das Gefühl, dass es unserem Gastgeber umgekehrt mit einigen seiner treuen Diskutanten nicht viel anders geht. Ich zitiere:

      „Nicht einig sind wir uns zumindest mit einigen Lesern und Diskutanten hier im Forum (…)“.

      Hier dachte ich spontan: Wer ist wir? Und muss es nun in dieser Frage auf ein „Wir“ und entsprechend „Die anderen“ herauslaufen? Jeder von uns bemüht sich doch nach bestem Wissen und Gewissen um Antworten in einer extrem komplexen und gefährlichen Situation.

      Nachdenkliche Grüße

      • Klaus Kelle Antworten

        @Tina Hansen,

        Sie wissen, dass ich die engegaierte Debatte hier zu allen Themen nicht nur zulasse, sondern ausdrücklich begründeten Widerspruch möchte. Womit ich bei diesem Thema fremdle, dass ist das Negieren von Einigen, die tatsächlich versuchen, Putin reinzuwaschen oder sogar als ein Opfer darzustellen, der gar nicht anders konnte, als zerstören, morden und vergewaltigen zu lassen. Das geht mir wirklich zu weit.

        Klaus Kelle

        • Fam. Boel Antworten

          Völlig richtig. Und mit den Fehlern des Westens ist möglicherweise auch gemeint, daß die westliche Welt nach Sotchi gefahren ist, während der dortige „Gastgeber“ einem anderen Staat Teile dessen Staatsgebiet wegnahm…daß Steinmeier ausgeladen wurde, war völlig richtig…als Signal…als Außenminister hat er seine Pflichten, unschuldige deutsche Staatsangehörige bestmöglich vor fremden Mächten zu schützen NICHT richtig ausgeübt, er hätte schon deshalb NIEMALS Bundespräsident werden dürfen…

    • Gerd Rau Antworten

      Herr Kelle hat wohl eher ein Problem damit, wenn dieses alle Seiten eines Problems zu betrachten dazu führt, das man ein Land was sich gegen einen Aggressor verteidigen musst mehr kritisiert als den Aggressor. Diese Diskussionen in Deutschland über den Ukrainekrieg laufen ja oft darauf hinaus, den Westen für diesen Krieg verantwortlich zu machen und dabei über die Entwicklung hinwegzusehen die Russland unter Putin genommen hat. Ich denke eben auch, wenn ein Staat einen Krieg beginnt, dann muss dieser Staat den Krieg verlieren um weitere Kriege zu verhindern, Zugeständnisse an einen Aggressor sorgen nur für weitere Kriege.

    • Klaus Kelle Antworten

      @S v B,

      es geht nicht um andere Meinungen, liebe SvB, es geht darum, eine Begründung zu finden, warum eigentlich Russland das geschädigte Land ist. Weil Herr Putin sich mit seiner Amtommacht ja bedroht fühlt von 450 Bundeswehrsoldaten in Litauen und 12 alten F-16-Flugzeugen in Rumänien. Und deshakb musste er jetzt die „Faschisten“ alle umbringen, die bei den letzten Parlamentswahlen auf 1% der Stimmen in der Ukraine kamen. Oder der „Faschist“ Selenskyj – ein Jude, der einige Familienmitglieder im zweiten Weltkrieg verloren hat. Und er soll ein schwarzes Konto haben mit viel Geld drauf. Ja, vielleicht. Haben Sie die Panama-Papers gelesen von MILLIARDEN russischen Staatsvermögens, die auf Konten privater Freunde Putins in Südamerika geleitet wurden?

      Nein, tut mir leid, da kann ich nicht mehr mitgehen…

      Klaus Kelle

  4. H.B. Antworten

    Ich habe heute bei Herrn Reitschuster gehört, dass die Erweiterungsrunden der NATO sogar die Billigung des Kremls gefunden haben. Kleiner Tipp: die NATO hat dies sowohl bei der Stationierung von Truppen wie auch beim Material angemessen berücksichtigt. Glaubt hier jemand im Ernst die NATO würde überlegen Russland zu überfallen? Wo läge der Gewinn für den Westen? Das ist einfach eine völlig absurde Annahme, die man als ein Hereinfallen auf russische Propaganda werten muss.

    • Luzi Ferase Antworten

      Könnte es sein, dass die Dems einen Geeigneten gefunden haben, um den Konkurrenten RUS weitgehend auszuschalten, da dieser in die Falle seit Jahren gebaute gegangen ist, und nun bis zum letzten Ukrainer kämpfen werden? Ein paar kleine Kollateralschäden in Europa sind doch sicher verkraftbar.
      Wie schon gesagt, Ziel muss Freiheit und Frieden sein – sprecht z.B. wieder über MinskII!
      Hat Herr Hofreiter eigentlich gedient oder nur die Erträge der Kriegsgeneration und der nachfolgenden Aufbaugeneration konsumiert? Dieser und die FrauIn BarbockIn sind mehr als aergerlich!

    • S v B Antworten

      Vielleicht sollte sich doch jeder mal die Mühe machen und den von Edward Barnays verfassten Klassiker „Propaganda“ lesen…?

    • aha Antworten

      Dass die Nato Russland überfallen würde glaube ich auch nicht. Ich denke eher, dass man in einigen Jahren-so wie es bezüglich Ukraine kolportiert wird- einige Milliarden $ nehmen wird und in Russland einen Machtwechsel arrangiert.

      Ich frage mich, wo die Ukrainer wohl besser leben würden. Unter russischer Fuchtel oder als Ausgebeutete des westlichnahöstlichen Kapitalismus.

      Langfristig wäre es für die Europäer strategisch besser die Ukraine im europäischen Konglomerat zu halten und die Amis aus Europa zu vertreiben. Aber die Europäer Fühlen sich in der Rolle des „Betreuten “ mittlerweile wohl.

      • H.B. Antworten

        Die Ukrainer würden beschützt in einem freiheitlich-demokratischen Westen leben wollen!!!

        • S v B Antworten

          Aus diesem Grunde werden viele der Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihr Land im Laufe der vergangenen Wochen in Richtung Westen verlassen haben, dort wohl auch für immer bleiben.

  5. Bettina Antworten

    Es steht jedem frei, in der Ukraine Seit an Seit mit den Ukrainerinnen und Ukrainern zu kämpfen. Dieser Krieg ist kein Fußballmatch, bei dem man sich zu einem oder dem anderen Club bekennt. Moralismus und Haltung sind gratismutig. Der Hinweis auf Höcke daneben. Wenn sich Europa und die Welt in einen Krieg hineinziehen lässt, verlieren wir alle und nicht alleine die Ukraine. Die meisten der neuen „Freiheitskämpfern“ wussten vor einem nicht mal,wo das liegt, ausser dass es auf der Korruptionsskala ganz weit oben steht. Wir erleben hier wieder das gleiche Schema wie bei Corona. Coronaleugner/Putinversteher. Du bist gegen Impfung, du nimmst Tote in Kauf, du bist ein Mörder usw.

    • Klaus Kelle Antworten

      @Bettina,

      ganz im Gegenteil, der Hinweis auf Höcke in diesem Zusammenhang ist genau richtig. Haben Sie die Kachel mit ihm und der Friedenstaube gesehen? Einfach nur lächerliches Ranwanzen an den Zeitgeist.

      • S v B Antworten

        Ach, lieber Herr Kelle, wer in der deutschen Politik hat sich nicht schon mindestens einmal, meist jedoch mehrfach, an den Zeitgeist rangewanzt? In der Vergangenheit ebenso wie in der Gegenwart. Ein Ranwanzen kann zumindest in diesem Falle nicht als Alleinstellungsmerkmal des Herrn Höcke gelten. Nur, ihm nehmen Sie’s mutmaßlich übler als manchen anderen.

    • S v B Antworten

      Ähnlich sehe ich das alles auch, werte Bettina. Ich gehe davon aus, dass die wenigsten, ja allerwenigsten deutschen Väter gewillt wären, für Frieden und Freiheit der Ukraine etwas wahrhaft „Schwerwiegendes“ in die Waagschale zu werfen; beispielsweise indem sie einen Sohn in wehrfähigem Alter in die Ukraine aufbrechen lassen, damit er dort „Seit an Seit“ mit den tapferen ukrainischen Soldaten für die gute Sache kämpfen und gegebenenfalls sein Leben opfern würde. Wie man bekanntlich nicht müde wird zu betonen, werden dort zur Zeit schließlich auch die hohen Werte des gesamten Westens, also auch Deutschlands, verteidigt. Dafür sollte kein Preis zu hoch sein. Mir ist bewusst, dass diese Frage eine hypothetische ist, weil eine Beteiligung deutscher Kämpfer eine Reaktion seitens Russlands triggern könnte, die keinem von uns gefallen würde. Dennoch, die Bereitschaft, den eigenen Leib, das eigene Leben, also echte Gegenwerte, in der sich so mutig wehrenden Ukraine aufs Spiel zu setzen, dürfte selbst bei den moralisch Höchststehenden in unserem Lande wohl gegen null tendieren. Die lediglich von Gratismut getragenen Ersatzhandlungen und -bekundungen können mich nicht wirklich beeindrucken. Vor allem, weil in diesem Land Demonstrationen und Empathie-Bekundungen aller Arten in jüngerer Zeit fast schon zum Tagesgeschäft gehören.

  6. H.K. Antworten

    Bei manchen Dingen weiß ich nicht, was ich davon halten soll.

    In einem anderen Artikel hier ging es bereits um die zahlreichen Reisen zahlreicher Politiker und sonstiger wichtiger Menschen nach Kiew bzw. sonstwo in der Ukraine.

    Inzwischen reisen auch Schauspieler*/-/:/_/Innen, die sich wohl für wichtig halten, zum Sightseeing ins die Kriegsgebiete.

    Inzwischen war der kanadische Premier Trudeau dort und wohl auch die First Lady der USA.

    Ob von denen mal einer darüber nachgedacht hat, was passieren würde, wenn – gaaaanz zufällig – ein kleines russisches Bömbchen dort explodieren würde, wo sich Mrs Biden aufhält und sie im Zinksarg nach Washington zurückkehrte ?

    In Berlin werden Kränze am sowjetischen Ehrenmal niedergelegt. Dabei dürfen – bis auf Ausnahmen wie Veteranen und,Politiker – von niemandem russische oder ukrainische Fahnen gezeigt werden.

    Herr Melnyk „tobt“, wie berichtet wurde.
    Und die Regierende von Berlin, Fr. ( Dr. ) Giffey, hat nichts besseres zu tun, als diesen Herrn Melnyk, der offenbar vorzieht, seine diplomatischen Botschaften sowie seine Meinung über deutsche Regierungspolitiker via Twitter zu verbreiten, anzurufen und ihm ihre Entscheidung zu erklären.

    Ich frage mich allen Ernstes, was sich ein ausländischer Botschafter, der Gast in diesem Land und dazu Diplomat ist, noch alles leisten darf, bevor da jemand einmal klar sagt „so, es REICHT.“

    Überall heißt es „DER Westen hat viele Fehler gemacht“. „DER Westen“ – das ist auch Deutschland.

    Und ich denke, ein Herr Putin ( und nicht nur der ) beobachtet sehr genau, wie weit man mit der deutschen Regierung umspringen kann und was sie sich noch alles gefallen lässt.

    Würde der russische Botschafter sich dermaßen aufführen, er wäre längst zur „unerwünschten Person“ erklärt worden – bei allem Verständnis für die Lage der Ukraine.

    Die Rede des Kanzlers vorhin beinhaltete sehr deutlich, daß er geschworen hat, „Schaden vom deutschen Volk abzuwenden“. Und daß wir nicht zusehen können und dürfen, wenn ein Land in unserer Nachbarschaft „ausgelöscht“ wird.

    Wir sollten uns aber nicht auf der Nase herumtanzenmlassen – auch nicht von der Ukraine oder deren Botschafter.

    • aha Antworten

      Das Verhalten von Melnyk passt für mich gut zu dem Bild, das ich sonst habe. Ich war mal mit einer russland-deutschen Freundin auf dem Christkindlesmarkt. Sie meinte:

      „Hier ist alles so schön geordnet. Am schlimmsten war es in der Ukraine. Lauter Rüpel!“

      Ansonsten sind mir allgemein Migrantinnen aus Russland lieber als solchterne aus der Ukraine. Und ich kenne Einige.

      Sollte der Selensky wirklich Milliardär sein, dann wird er ja doch wohl erst sein Vermögen einsetzen, bevor er von anderen Ländern Hilfe verlangt. lol

      • H.K. Antworten

        Hm.

        „DIE Deutschen“ gibt es m.E. genauso wenig wie „DIE Amerikaner“, „DIE Engländer,“ oder eben „DIE Russen“ und „DIE Ukrainer“.

        Selbst in meiner Straße hier sind die Leute so unterschiedlich, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten.

        Ich bin überzeugt, daß es über all auf der Welt, in welchem Land und in welchem Volk auch immer, es tolle, tüchtige, sympathische und emphatische Menschen gibt, genauso wie – na, Sie wissen schon …

        Der von mir hochgeschätzte Wolfgang Bosbach hat es einmal so ausgedrückt:

        „Bei mir wird ein Mensch nicht nach seinem Aussehen, seiner Hautfarbe, seiner Religion oder seiner Herkunft beurteilt, sondern ausschließlich nach seinem Charakter“.

        • S v B Antworten

          Lieber H.K., wenn ich mich nicht völlig täusche, sind wir uns neulich schon einmal einig darüber geworden, dass sich durchaus – Vorsicht, jetzt kommt’s – „übergeordnete Mentalitäten“ innerhalb der Bevölkerung einzelner Nationalstaaten erkennen lassen. Nochmal, was die eben nicht nur vage erkenntlichen „Overall-Mentalitäten“ angeht, steht es weder uns noch irgendjemandem sonst zu, zwischen „guten“, „weniger guten“ oder gar „schlechten“ zu unterscheiden. „Anders“ ist der Begriff, der – bar jeglicher Bewertung – in diesen Zusammenhängen verwendet werden sollte. Auch „wir Deutsche“ (ob von Nord, Süd, Ost oder West) wirken auf andere anders, mitunter sogar sehr anders; glauben Sie mir. Zu dieser Einsicht bin ich übrigens im Laufe meiner Jahre im multikulturellen Südafrika gelangt. Für mich erklärt der vermeintlich aussageschwache Begriff „anders“ die so erfreuliche Diversität der Erdbewohner wie kein zweiter. Für mich ist er geradezu ein Zauberwort.

    • S v B Antworten

      Wie soll man sich dann erklären, dass die Menschheit seit ihren frühesten Tagen nicht ohne auszukommen scheint? Man müsste annehmen, dass sich Ihr Postulat in Abertausenden von Jahren eigentlich herumgesprochen haben müsste. Offenbar fand und findet sich immer wieder eine Rechtfertigung für gewaltsame Auseinandersetzungen. Selbst zwischen Individuen finden solche regelmäßig statt, wie Polizeiberichten zu entnehmen ist. Wenn es schon so schwierig sein muss, im Kleinen dauerhaft friedlich zu koexistieren, kann und wird es im Großen nicht einfacher sein. Es muss sich um eine biologische Programmierung des Menschen handeln, deren Ursache wohl schon ganz am Anfang der Evolution zu suchen ist. Fast wäre man geneigt, es einen Fluch zu nennen. Aber nur fast.

  7. gerd Antworten

    „Der Holocaust mit sechs Millionen Opfern eines industriell organisierten Massenmordes wird das Ansehen unseres Landes für immer besudeln.“

    Das Konzentrationslager Ausschwitz Birkenau wurde am 27. Januar 1945 durch Truppen der Roten Armee befreit. Es waren also größtenteils Russen, die das größte Vernichtungslager der Nazionalsozialisten auslöschten.

  8. Johannes Antworten

    „Nein, ich will keinen Krieg, ich will Frieden und eine diplomatische Lösung. Aber wenn der Preis Tod und Unterwerfung für ein Volk ist, das heroisch um seine Freiheit kämpft, dann bin ich auf deren Seite.“

    Und dann auch an einem heißen Krieg beteiligt sein, der nach Deutschland getragen wird?

    Ganz offen: Für diese letzte Konsequenz bin ich – nach lage der Dinge – nicht bereit.

    • S v B Antworten

      „…dann bin ich auf deren Seite.“ Aussagen wie diese können wohl auch unter der Rubrik Gratismut verbucht werden. Haben sie prinzipiell doch rein symbolischen Charakter. Gerade auch Andrij Melnyk, der ukrainische Botschafter in Berlin, dürfte dies so sehen. Wenn auch manche anderen Äußerungen dieses Herrn, insbesondere jedoch sein Ton, als völlig inakzeptabel gelten können, so würde ich ihm in diesem Falle ausdrücklich recht geben.

      • H.K. Antworten

        Auch hier muß man m.E. zweierlei sehen:

        1. Die Ukraine befindet sich im Krieg, jeden Tag werden dort Menschen vergewaltigt, verwundet, getötet, vertrieben, verschleppt.

        2. Der Ton macht die Musik. Und der ist seitens des ukrainischen Botschafters absolut undiplomatisch und völlig inakzeptabel. Leider sagt ihm das außer der einen oder anderen Talkshow-Moderatorin niemand.

        Unterm Strich:

        Völlig daneben – aber ich fürchte, wäre ich an seiner Stelle, würde ich genauso reden und handeln, wenn ich wüßte, daß meine Landsleute abgeschlachtet werden.

        Insofern: …

  9. Konrad Kugler Antworten

    An die hiesigen Ignoranten
    Ich habe die Reden von Putin 2001 vor dem Bundestag gelesen und die kurz vor dem Angriff auf die Ukraine. Wer noch??? Außerdem gibt es noch die Rede von George Friedman vor dem Chikago Council of Global Affairs im Jahr 2015.
    Vorsicht, es könnten Ihnen wie mir die Augen aufgehen.

    Aus der NATO wurde nach der Bekehrung Rußlands vom Kommunismus statt einem Verteidigungs- ein Kriegsbündnis offenbar mit Hintergedanken. In 23 Jahren jetzt der 10. Krieg. Papst Franziskus sagt das nicht so genau.

    • S v B Antworten

      Werter Herr Kugler, natürlich sollte man sich auch mit den von Ihnen aufgeführten Quellen (und noch vielen mehr) beschäftigt haben. Ich gehe davon aus, dass Sie wohl kaum der Einzige hier im Blog sein dürften, der sich zumindest mit einigen der Quellen näher befasst hat. Sich nach allen Richtungen hin zu informieren, ist harte Arbeit, ich weiß. Und enorm zeitaufwendig ist es obendrein. Insofern ist es nicht nur unfair, sondern völlig unangemessen, Ihre Mit-Foristen der Ignoranz zu bezichtigen.

  10. DM Antworten

    Sturmgepäck schon gepackt Herr Kelle?
    Ja? Dann ab an die Front!

    Ihr Vermögen können Sie ja auch noch schnell für ein paar Panzer, die schon in Lemberg in Flammen aufgehen, zur Verfügung stellen …

  11. H.K. Antworten

    Alles merkwürdig.

    Am Samstag findet die Generalprobe der Putinschen Flugshow mit 77 Flugzeugen und Helikoptern statt, darunter auch die „Weltuntergangs-Iljuschin“ – heute berichten russische Medien über besonders gutes Wetter zur Siegesparade – und dann wird die gesamte Flugshow kurz vor Beginn der Parade „wegen schlechten Wetters“ abgesagt – während auf dem Bildschirm geradezu blauer Himmel zu sehen ist.

      • H.K. Antworten

        Die Spekulationen geben mächtig Feuer und schießen ins Kraut.

        Da bereits die Zahl sowohl der Soldaten als auch der an der Parade beteiligten Fahrzeuge im Vergleich zu den Vorjahren wohl deutlich reduziert war, die Rede von Herrn Putin deutlich kürzer und deutlich zahmer als erwartet ausfiel und dazu spekuliert wird, daß der Kremlherr „blaß, aufgedunsen, nervös“ wirkte und bereits morgen „unter Vollnarkose operiert“ werden soll, dazu der Komplettausfall der russischen Luftwaffe – ach, wahrscheinlich alles ganz normal …

        • S vB Antworten

          Lieber H.K. Man sollte sich von den Medien nicht dazu verführen lassen, sich allzu dolle in die Sache hineinzusteigern. Ich jedenfalls bin nicht gewillt, mir eines Tages vielleicht auch noch Nachrichten über über die Verdauung des Kreml-Herrn oder gar die Verödung seiner Hämorrhoiden berichten zu lassen. Oder, Herrschaftszeiten, über was auch immer. Also wirklich. Die Medien laufen heiß, heißer als in Corona-Zeiten. Und das will was heißen. Es wird auf Teufel komm‘ heraus spekuliert. Im übrigen soll es schon mal vorkommen, dass man sich selbst als blass, aufgedunsen und nervös empfindet. Besonders am frühen Morgen, beim Blick in den Spiegel, nach einer durchzechten oder gar von Herrn Putin (bzw. Herrn Rontzheimer) zu verantwortenden schlaflosen Nacht. Ich werde ganz gewiss nicht auf jede Sau springen, die von den Medien durch Moskau, Kiew, Berlin, Brüssel oder Washington getrieben wird. Und weil ich Sie als Mit-Kommentator und Mensch sehr schätze, gebe ich diese meine Empfehlung gerne an Sie weiter. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit – hahaha.

          • H.K.

            Besten Dank !

            Ich werde es auch für mich behalten.

            Wir sind ja hier entre-nous …

  12. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Vielleicht hängt alles mit allem zusammen, Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Inflation, europäische Zentralregierung, Lieferketten- und Welternährungsproblematik, und last but not least The Great Reset, wer weiß das schon?

    Warum sollte die Berichterstattung in diesem schrecklichen Krieg anders ablaufen als in der Corona-Krise, in der bis heute mit Hilfe der Leitmedien getrickst und gelogen wird.
    Manches befremdet gewaltig: „Kriegs-Tourismus“ scheint kein Problem zu sein, Berichte von einzelnen zivilen Toten durch russische Angriffe (damit kein Mißverständnis aufkommt, jeder ist einer zu viel!), während an anderen Ecken der Welt sich solche Dramen mit größeren Zahlen seit Monaten und Jahren ohne Reaktion der Weltgemeinschaft abspielen.

    Wieviel Kriege haben die USA in den letzten Jahrzehnten geführt und mit welcher Begründung? Afghanistan, Syrien, Irak…alles mit den besten Absichten, um den Völkern Frieden, Wohlstand und Demokratie zu bringen?

    Mit meinen Fragen will ich Putin nicht entlasten, der Einmarsch in die Ukraine war für mich unvorstellbar und ist so abstrus, daß man wirklich mit dem Schlimmsten rechnen muß. Um so wichtiger wäre es, die Situation ehrlich zu analysieren und jede Möglichkeit einer Lösung zu suchen, die von allen Seiten akzeptiert werden kann. Eskalation darf nicht die einzige Option sein.

    • S v B Antworten

      Wir wollen zukünftig kein russisches Öl mehr. In Ordnung. Aber würden wir statt dessen wirklich Öl aus einem Land importieren wollen, das schon seit Jahren Vergleichbares, ja noch Schlimmeres, im Jemen „veranstaltet“? Na, ich weiß nicht… Wie schon vor Hunderten von Jahren verströmen viele Grundstoffe auch heute noch den Geruch von frischem menschlichen Blut. Dies sollte man ehrlich zugeben.

    • gerd Antworten

      „Wieviel Kriege haben die USA in den letzten Jahrzehnten geführt und mit welcher Begründung? Afghanistan, Syrien, Irak…alles mit den besten Absichten, um den Völkern Frieden, Wohlstand und Demokratie zu bringen?“

      Das sind die guten und gerechten Kriege Frau Königs-Albrecht. In diesen Kriegen ist es vollkommen wurscht, wer wen tötet, vergewaltigt und zerbomt, Hauptsache das Feinbild stimmt. So sieht es Putin, Biden, Scholz, Baerbock, Habeck und Co. Nichts Neues unter der Sonne.

      • S v B Antworten

        Kriegsverbrechen sind scheußlich. Sie sind unentschuldbar, nicht wieder gut zu machen und werden im Allgemeinen als wohl als noch scheußlicher denn das „eigentliche Kriegsgeschehen“ empfunden und verdammt. Darüberhinaus ist man international in besonderem Maße bemüht, die jeweiligen Täter ausfindig zu machen und sie, wenn ihre Tatbeteiligung nachgewiesen ist, einer gerechten, meist harten Bestrafung zuzuführen. Gut und richtig so, handelt es sich bei den Verbrechen doch eindeutig um Fälle von Schwerst-Kriminalität, die mit nichts auf der Welt zu rechtfertigen ist. – Was mich in diesem Zusammenhang jedoch nachdenklich stimmt, ist die Tatsache, dass dies offenbar nicht überall auf der Welt auf gleiche Weise betrachtet, geschweige denn geahndet wird. Wenn dies in Staaten so sein sollte, die in Verruf stehen, es mit Recht und Gesetzlichkeit sowie der Würde des Menschen ohnehin nicht so genau zu nehmen, könnte die internationale Gemeinschaft gezwungen sein, dies unter starken Bauchschmerzen wenn schon nicht zu akzeptieren, so doch hinzunehmen. Innerhalb einer zivilisierten Staatengemeinschaft jedoch darf solches niemals geschehen. Wer immer ein Kriegsverbrechen begangen hat, muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die Staatsbürgerschaft des oder der Täter darf dabei keine Rolle spielen. Ansonsten wird die Glaubhaftigkeit der gesamten Staatengemeinschaft letztlich erheblichen Schaden nehmen.

      • Gerd Rau Antworten

        Wenn ich zum Beispiel mal an den Krieg denke der auf den Einmarsch Iraks in Kuweit folgte, da wurde die USA in Deutschland mehr kritisiert als der Irak für den Einmarsch. Könnte es nicht sein das manche vor lauter Amerikahass die eigentlichen Gründe für die Kriege nicht mehr wahrnehmen?

        • gerd Antworten

          Ein Grund war sicherlich, dass die USA (der Westen) neben der Sowjetunion den Irak im ersten Golfkrieg gegen den Iran mit Waffen und technischem Knowhow massiv unterstützten und somit einem Typen wie Saddam Hussein Macht die Hände gab, die den „Verbündeten“ des Irak im zweiten Golfkrieg auf die Füsse gefallen ist. Erst eine Marionette instalieren, dann die Fäden durchschneiden.
          Im übrigen muss man dem Russenhass hier wenigstens ein Mindestmaß an Widerspruch entgegen bringen.

  13. Freichrist343 Antworten

    Die SPD hat bei der Wahl in SH ein Desaster erlitten. Die Wähler haben begriffen, dass die SPD für die Wirtschaftskrise verantwortlich ist. Bei der Wahl in NRW am Sonntag wird es endgültig zur konservativen Wende kommen. Es wird eine schwarz-grüne Landesregierung geben. Bitte googeln: Manifest Natura Christiana

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