Kindisches TV-Gezerre: Warum behandelt man Frau Weidel nicht einfach nur fair?

Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, hat ausgeschlossen, an einem TV-Duel mit der AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel teilzunehmen. Und Alice Weidel will überhaupt keine Zweierduelle, sondern am Tisch mit allen vier Kanzlerkandidaten  ihren Platz einnehmen.

Und ARD und ZDF wollen am 9. Februar die Platzhirsche Olaf Scholz (SPD) und Friedrich Merz (CDU) allein streiten lassen.

Es nervt einfach nur

Genau dieses Gezerre trägt dazu bei, dass sich immer mehr Bürger vom Politikbetrieb und damit langfristig von der Demokratie abwenden.

Alice Weidel liegt mit der AfD in Umfragen klar vor der SPD, auf Platz 2 hinter der Union. Warum lasst ihr die Frau nicht einfach diskutieren? Mit allen anderen der Aussichtsreichen? Dieses kindische Getue, dieser krampfhafte Versuch, Frau Weidel als „Schmuddelkind“ im Politbetrieb zu behandeln, ist ätzend, unwürdig und macht – nebenbei bemerkt – die AfD immer stärker.

Vier Kanzlerkandidaten, alle an einen Tisch, Kamera an – und dann los.

Das nennt man Demokratie…

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Dieser Artikel wurde 27 mal kommentiert

  1. Johannes Antworten

    Warum lasst ihr die Frau nicht einfach diskutieren?

    Weil sich dann die Zuschauer live einen Eindruck davon verschaffen könnten, wie die „Politgrößen“ Merz und Scholz im direkten Vergleich mit Frau Weidel abschneiden würden.

    Darum haben ARD und ZDF – aus ihrer Sicht – das kleinere Übel gewählt, denn für beide steht die GroKO reloadet ja schon fest. Da kann man H. Habeck auch für „opfern“.

  2. gerd Antworten

    „und macht – nebenbei bemerkt – die AfD immer stärker.“

    Nein!-Doch!-Ohh!

    Bitte cancelt jeden AfD Politiker der nicht bei drei auf den Bäumen ist. (50,1% könnten dann schneller kommen als erwartet)
    Wäre ja auch ziemlich blöd, wenn ausgerechnet jetzt ein Politker der AfD in irgendwelchen Talkshows auftauchen würde, nachdem man diese Partei 10 Jahre nicht hat vorkommen lassen.

  3. H.K. Antworten

    Gestern in den n-tv Nachrichten war von „den 5 Kanzlerkandidaten“ die Rede.

    Der ( nach links, rechts oder auch nach vorn ) geneigte Zuschauer begann verwirrt, nachzuzählen.

    Leider kam man nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis.

    Nun sind wir wieder bei VIER „KK‘s“.

    Warum es nicht möglich sein soll, bei den Öffentlich Rechtlichen eine Viererrunde zu organisieren, wo alle mit gleichen Chancen diskutieren können, erschließt sich mir nicht.

    Bemerkenswert finde ich nach wie vor, daß die „demokratischen Parteien“ viele Dinge nur deshalb tun, um „die da“ nicht zu stärken – und das sagen sie auch nich ganz offen.

    Sie tun etwas, nicht, weil es RICHTIG oder NOTWENDIG wäre, sie tun es NUR, um „denen da“ wie sie sagen „das Feld nicht zu überlassen“.

    Interessant auch, was sich in dieser außergewöhnlichen Sitzungswoche im Bundestag abspielt;

    Der Rest der Ampel und die Union haben selbstherrlich vereinbart, vor der Bundestagswahl nur noch die „wirklich wichtigen Punkte“ ins Parlament zu bringen ( „um Zufallsmehrheiten auszuschließen“ ).

    Und, was steht heute als allererster Tagesordnungspunkt an ?

    „13:00: Filmförderungsgesetz“

    Dazu erfährt der ( nun eger nach hinten ) geneigte Zuschauer

    „ Die Filmförderungsanstalt soll zur zentralen Einrichtung der Filmförderung des Bundes werden, die Vergabe der Fördermittel verstärkt automatisiert, die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion und Antidiskriminierung stärker berücksichtigt und die Erhebung der Filmförderabgabe verlängert werden. Das Filmförderungsgesetz in seiner jetzigen Fassung wird Ende dieses Jahres auslaufen, die Novelle soll Anfang 2025 in Kraft treten.

    Konkret sieht der Gesetzentwurf eine deutliche Stärkung der Filmförderungsanstalt (FFA) vor. Sie soll in Zukunft sowohl für die abgabefinanzierte Filmförderung als auch für die kulturelle und jurybasierte Filmförderung verantwortlich sein. Insgesamt soll ihre Selbstverwaltung gestärkt werden. Zusätzlich eingerichtet werden soll bei der FFA ein Diversitätsbeirat mit Vertretern der Filmbranche als beratendes Gremium.“

    Aaaah ja.

    Gaaaanz wichtig also.

    Da versteht sich von selbst, daß Nebensächlichkeiten wie die „aktuelle Stunde zur Lage in Syrien“ bis 15:30 warten müssen.

    Wer glaubt, daß dieses Gagaismus unter einer schwarz-roten oder gar schwarz-grünen Regierung unter einem Kanzler Merz aufhören würde, der muß schon „sehr fest im Glauben“ sein …

    • Tina Hansen Antworten

      Frau Wagenknecht hat jetzt ihre Kandidatur angekündigt. Sie findet diese Inflation wohl selber etwas lächerlich, will aber ins Fernsehen? genauer zum Duell geladen werden. Und damit wären es schon 5 🙂

      • H.K. Antworten

        Laut n-tv Umfragen von gestern liegt das BSW bei 4%.

        Da ist verständlich, daß eine Partei eine/n Kanzlerkandidat*/-/:/_/•/In stellt.

        Sollte die FDP, die Freien Wähler und die CSU auch tun !

        • Tina Hansen Antworten

          Nur immer rein mit den Bewerbungen! Nach der schönen Sahra gerne auch den Söder Markus, den Aiwanger Hubert und last not least Christian Lindner!

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Filmförderung ist ein Propaganda-Werkzeug: Geschlechtergerechtigkeit, Inklusion, Antidiskriminierung – das sind die Themen, die dem Filmfreund immer wieder vorgesetzt werden, damit er sie verinnerlicht.

      Filme, die die Anliegen der Transformationspolitik vertreten, helfen, die Gesellschaft im Sinne der Akteure zu verändern. Sie werden dann nicht nur gefördert, sie bekommen auch die begehrten Preise.

      • H.K. Antworten

        Wenn man(n) dann noch erfährt, wen die phantastische ehemalige „Ton, Steine, Scherben“-„Managerin“ nun zur documenta-Chefin erklärt hat, versteht man vieles besser.

    • Achim Koester Antworten

      @H.K.
      Filmförderungsgesetz: immerhin haben wir erfahren, dass es Fördergeld nur gibt, wenn am Set recycletes Toilettenpapier verwendet wird. Fazit: Hier geht es um Sch….

      • H.K. Antworten

        Grün ist eine schöne, wirklich tolle Farbe !

        ( Besonders British Racing Green – von all dem bald wieder sprießenden Grün gar nicht erst zu schwärmen! )

        Die Grün*/-/:/_/•/Innen dagegen sind der Untergang dieses Landes. Wenn es dabei bleibt …

  4. Lupo A Antworten

    Habeck schafft es in öffentlichen Diskussionen ja noch nicht einmal zu punkten, wenn es um sein eigenes Themengebiet geht und er mit Bürgern diskutiert, die gar nicht im Stoff sind.

    Wie will er da in einer Diskussion mit den anderen Kanzlerkandidaten bestehen, geschweige denn, sich in Szene setzen? Die am einfachsten zu kaschierende Niederlage könnte ihm Alice Weidel beibringen. Wenn die ihn zerlegt, ist es der üble Rechtspopulismus der Teufelstochter von Schwefelpartei.

    Noch besser ist es natürlich, das Gespräch mit ihr abzulehnen. Dann hat man es auch gleichzeitig verhindert, dass sich Alice Weidel öffentlich darstellen kann.

    Und der liebe Robert kann ja weiterhin vorher festgelegte Gespräche mit gecasteten Gesprächsteilnehmern in einer auf heimelig getrimmten Küche führen.

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Mit seinen Küchentischgesprächen scheint der gescheiterte Wirtschaftsminister bei Lieschen Müller leider zu punkten. Ein geschicktes Format.

      Auch im Bundestag machte er geschniegelt und gestriegelt am Tag des Mißtrauensvotums gegen den besten Kanzler aller Zeiten bella figura. Dabei kommt es dann leider weniger auf den Inhalt als auf die Präsentation an.
      Aber das beherrscht Olav aus Wolkenkuckusheim noch besser.

      Bei Alice Weidel, der Betriebswirtin und promovierten Volkswirtin, würde der Märchenerzähler keine Schnitte kriegen. Das weiß der Schlaufuchs ganz genau und deshalb kneift er.

      • H.K. Antworten

        „ Mit seinen Küchentischgesprächen scheint der gescheiterte Wirtschaftsminister bei Lieschen Müller leider zu punkten. Ein geschicktes Format.“

        Ja logisch !

        Wenn das Lieschen wie ein hypnotisiertes Kaninchen vor der Schlange sitzt „Schau mich aaaaan …!“ ).

  5. GJ Antworten

    Mein Stand ist, daß auch Frau Wagenknecht als Kanzlerkandidatin fungiert. Das wären dann 5. Die Narrative müssen dringend in den Realitätscheck. Mein Highlight des Tages ist die Premiere des neuen Formates von Alexander Kissler. Klare sachliche Worte, da sitzt jeder Satz. Kein Wort zu viel, keines zu wenig. Positiv, konstruktiv aber schonungslos auf den Punkt. Erfrischend, gute Manieren.

    Zur Kultur der Kandidatenrunde: Meine Regionalzeitung lädt in der heutigen Ausgabe zur von der Chefredakteurin moderierten Podiumsdiskussion Ende Januar ein. Teilnehmer: ALLE Kandidaten des Wahlkreises, die sich um ein Direktmandat bewerben, inklusive AFD, Linke, Freie Wähler und VOLT. So gehört sich das. Und wenn es um Koalitionen geht, so trifft dies nach aktueller Lage NICHT auf CDU & SPD zu. Mathematik & Physik bietet eine wertvolle Orientierungsbasis. Der Wortgebrauch „gesichert rechtsextrem“ hat im Dunstkreis der Entwicklungen um den thüringischen Verfassungsschutz einen faulen Geschmack. Der Geschmack wird nicht besser dadurch, daß sich Herr Kretschmer heute mit Stimmen der Linken wählen ließ. Ausgerechnet in Sachsen, wie die Linke zu den linksradikalsten im Bundesvergleich zählen dürften. Damit hat die CDU aber scheinbar kein Problem. Sollte sie aber. Die unbedingte Beachtung von Mathe & Physik empfehle ich jeder Person, jedem Journalisten und auch
    Herrn Dr. Habeck.

    • GJ Antworten

      Da fehlt ein entsprechendes Wort vor Koalition: GROßE Koalition. Nach derzeitigem Stand wäre das nicht mit der SPD zu machen, denn der GROßE Partner wäre für Merz die AFD. Aber da gilt das Voldemort-Prinzip. Sollte die CDU sich trauen, diese linksideologische diktierte Mauer einzureisen oder eine Notausgangstür einzubauen, dann bekämen sie es mit Antifa & Co zu tun. Mutmaßlich ist die Angst davor zu groß. Schwäbische Hausfrauen auf Weihnachtsmärkten einer Messerkontrolle zu unterziehen, ist eine leichte Übung. Gewaltbereiter, organisierter und bürgerkriegstrainierter Klientel entgegenzutreten, ist eine deutlich andere Hausnummer für die Ordnungsbehörden.

  6. gerd Antworten

    „Genau dieses Gezerre trägt dazu bei, dass sich immer mehr Bürger vom Politikbetrieb und damit langfristig von der Demokratie abwenden.“

    Was genau meinen Sie, werter Herr Kelle, dass sich immer mehr Bürger von der Demokratie abwenden könnten? Die Bürger können doch die AfD wählen.

    • Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

      Eigentlich wenden die Bürger sich gar nicht von der Demokratie ab, da formuliert Herr Kelle ungenau. Die Bürger wenden sich von dem Schauspiel ab, das die Politiker uns als demokratischen Rechtsstaat verkaufen.

      • H.K. Antworten

        Die Frage, insbesondere angesichts der Ereignisse in Thüringen, ist, wie lange sich „das Volk“ diese Auslegung der Demokratie und der Wahlergebnisse noch gefallen lässt …

  7. Elena Antworten

    Habeck und Weidel dürfen nicht mit Merz und Scholz auftreten, das „…ist ätzend, unwürdig und macht – nebenbei bemerkt – die AfD immer stärker….“

    Ja, der Staatsfunk. Für wen agiert der nun überhaupt? Für die Noch-Regierung oder schon für die künftige? Oder für die Afd, wenn die durch den Staatsfunk immer stärker gemacht wird?

  8. Günther M. Antworten

    Umfragewerte z.Zt.:
    CDU/CSU: 30%
    AfD: 19%
    SPD: 17%
    Grüne: 13%
    BSW: 4%
    FDP: 4%
    Endergebnis der BTW am 23.02.2025 (Fragezeichen)
    CDU/CSU: 30%
    AfD: 19%
    SPD: 17%
    Grüne: 13%
    BSW: 5%
    FDP: 4%
    Welche eine Konstellation würde für ellenlange Gesichter sorgen?
    Keine Namen, nur so viel:
    Ein Sauerländer und ein Lipperländer sind inkludiert.
    * Muss eine Kennzeichnung als Satire erfolgen?

  9. H.K. Antworten

    Interessant ist m,E, die n-tv Umfrage vom Mittwoch, 18.12.2024:

    „Soll die Brandmauer zur AfD fallen ?“

    Ergebnis:

    Ja: 81 %

    Nein: 19 %.

    Unklar ist die Zahl der Abgestimmthabenden*/-/:/_/•/Innen.

  10. Achim Koester Antworten

    Habeck lehnt eine Diskussion mit Frau Weidel wahrscheinlich deswegen ab, weil er ihr rhetorisch und fachlich einfach nicht gewachsen ist. Ihr Fachwissen ist dem seinen haushoch überlegen, und nur die Schützenhilfe von ARD/ZDF Propaganda-Agitatoren könnte einen Totalabsturz durch Unterbrechungen und Wortverdrehungen halbwegs verhindern.

  11. Alexander Droste Antworten

    Wen in einer sozialistischen oder gar neofeudalistischen Diktatur interessiert Fairness, oder gar Gleichbehandlung?

  12. GJ Antworten

    ZDF/Böhmermann hat im Prozess gegen Herrn Schönbohm in 4 von 5 Punkten krachend verloren. Zur Beruhigung aller unsere-Demokratie-Fans will Herr Böhmermann ein Trial veranstalten, aber nur mit DEN 3 demokratischen Kanzlerkandidaten…

    • H.K. Antworten

      Vielleicht sollte er seinen besonderen Gönner Recep Tayyip E. dazu einladen.

      Oder auch mal als Sologast.

      Dann kann er dem mal zeigen, wo Bartel den Most holt …

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