Die Wahlen an der Alster haben für die politische Stimmung in Deutschland nur eine begrenzte Aussagekraft. Hamburg war immer SPD-Hochburg, ist SPD-Hochburg und wird vermutlich auf lange Sicht SPD-Hochburg bleiben. Eine pragmatische Sozialdemokratie, geführt von einem Olf Scholz, der in seinem Politikverständnis durchaus mit Kanzlerin Merkel und der ruhigen Hand vergleichbar ist, kann im hohen Norden nicht geschlagen werden. Schon gar nicht von einem blutleeren CDU mit einem Kandidaten, dessen Namen die meisten Menschen jetzt schon vergessen haben, und der – wenn überhaupt irgendwo – nur mit der Fußnote „Er hat sich stets bemüht“ in der politischen Historie vermerkt sein wird. Die FDP ist wieder da, Katja Suding sei Dank – und Christian Lindners Knallerrede zum Thema Gründergeist im Landtag, die im Internet hunderttausendfach angeschaut wurde. Die Grünen sind noch da und stehen nun als Hilfstruppe für Olaf Scholz bereit, obwohl sie seine Politik eigentlich gar nicht mögen. Die AfD hat es auch mit einem liberal-konservativen Angebot an die Wähler geschafft. Dass noch am Wahlabend ihr national-konservativer Flügel aus Ostdeutschland belehrend in die Jubelparade grätschte, lässt Zweifel aufkommen, ob das auf Dauer gut gehen wird. Und die SED/PDS/Linke hat auch deutlich zugelegt. Fast jeder 10. Hamburger Wähler hat ihr gestern die Stimme gegeben. Eine Schande ist das.

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Dieser Artikel wurde 7 mal kommentiert

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  2. Hans-Jürgen Merten Antworten

    Schande oder nicht,

    die Wahlergebnisse der letzten Jahre zeigen nur, wie oberflächlich diese Gesellschaft und deren (Meinungs) Führer mittlerweile sind. Selbst Prekariats-TV und Wahlkampfplattitüden reichen offenbar nicht mehr aus, um die Menschen an die Wahlurnen zu bekommen. Denn dort kann ja auch derzeit nur noch zwischen Not und Elend (aus) gewählt werden. Das haben ja wohl mittlerweile alle mit bekommen.

    In Hamburg hat so die graue Maus genug Stimmen bekommen um weiter regieren zu können. Lange Beine haben die blau gelbe Fahne wieder zu flattern gebracht! Und die derzeit herrschende linke Journaille hat ihr übriges dazu beigetragen, dass die Ex-Mauerschützen die linksextreme Wagenburg in der Hamburger Bürgerschaft in bestens bekannter Manier weiter ausbetonieren konnten.

    Das alles ist nicht schlimm, denn diese haben doch ihre Macht an die Lobbyisten der Wirtschaft, der Sozialverbände und Minderheitenvertreter abgegeben, welche wirklich die derzeitige Politik machen. Jenseits aller Parlamente, in deren Speckgürteln. Und b i s h e r leben wir doch ganz gut damit!

    Was ich fürchte, sind die 48% Hamburger Wahlberechtigte, die eben nicht gewählt haben! Wenn die sich organisiert hätten, wären die deutschen Ableger von Bewegungen wie „Podemos“ oder „Syriza“ (Pegida lässt grüßen) die Wahlgewinner!

    Reicht die Tatsache, dass Olaf Scholz gerade einmal die Zustimmung von rund 22% aller Hamburger Wahlberechtigten erhalten hat, nicht aus um zu erkennen, dass nur die Extremisten in unserer Gesellschaft (SED/PDS/LINKE, Nazis, Pegida, Islamisten, etc.) vom Agieren der derzeit herrschenden Nomenklatura profitieren? Wir haben nur das Glück des Wohlstands, welches uns vor der Wiederholung der Ereignisse in der Weimarer Republik bewahrt.

    Wo bleibt die Demut und der Erkenntnisgewinn unserer Politikerkaste, angesichts der Gefahren die im immer größer werdenden Block der Nichtwähler schlummern?

    • U. Osterwind Antworten

      Ja, Herr Britz, das stimmt, aber nicht nur er, und das ist es, was uns Sorgen machen sollte. Rechnet man die Ergebnisse der letzten Bundestags- oder auch Landtagswahlen herunter auf die tatsächlichen Prozente, dann sieht es überall so aus. Es ist nur ein kleiner Teil der Wahlberechtigten, die den Wahlausgang bestimmt.
      Den anderen ist es egal oder wir soll man das deuten? Wenn man Leute fragt, ob sie auch wählen waren, bekommt man Antworten wie „Nein, wir hatten was vor“ oder „Schlechtes Wetter, da sind wir nicht raus“ oder auch „Warum soll ich dahin gehen und wählen, bewirkt doch eh nichts“.
      Und das stimmt ja irgendwie auch. Alle paar Jahre geht man wählen und dann ist man für die Politiker wieder uninteressant. Eigentlich sind das alles nur Wahlvereine, die ihr ganzes Tun darauf abstellen, wie sie mit möglichst wenig Aufwand bei der nächsten Wahl wieder durchkommen.

  3. Martina Bergmann Antworten

    .. Ja , wen wunderts? Die Hälfte ging in Hamburg nicht zur Wahl. Stolz- Herr Scholz ? Die CDU hat keine christlichen Werte mehr. , die SPD hebt Kindergartengebühren und Die Grünen kümmern sich nicht um Bäume und Gräser sondern um Asylanten. Die Linken, mit ihrer gewaltvollen Antifa und Autonomen? Welche „Alternative “ für Deutschland bleibt uns? Hihi….:-) Nein , schimpft nicht…ich habe gute Gründe das zu tun. Sehr gute sogar. Und ich kann diese erklären.

    • Fritz - Ulrich Hein Antworten

      Werte Dame, die gewaltvolle Antifa und Autonomen schieben Sie lieber den GRÜNEN zu. Aus derem Dunstkreis kommen die nämlich. Schönes Wochenende noch.

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