„Ein schwarzer Tag für Amerikas Demokratie“, überschreibt das einstmalige „Sturmgeschütz der Demokratie“ DER SIEGEL heute einen Artikel über die gestrige Abwahl von Liz Cheney aus der Fraktionsführung der Republikaner im Repräsentantenhaus. Ein schwarzer Tag für die Demokratie?

Hier ist nicht der Gouverneur von Texas gestürzt worden oder der amerikanische Außenminister, sondern eine Frau, die Abgeordnete war und weiter bleibt. Sie war in der Fraktionsführung der GOP, in der Rangliste die Nummer drei. Nicht unwichtig, aber es geht nicht um ein Staatsamt oder die herausgehobene Position eines Sprechers der Fraktion, sonder sie saß oben mit am Tisch.

Sie hat aber etwas getan, was Alltag in der Parteipolitik ist: Sie hat ihren Mund aufgemacht und in diesem Fall konkret Ex-Präsident Donald Trump öffentlich kritisiert. Das kann man für gerechtfertigt halten oder auch nicht. Sie hat gesagt, man müsse sich von der Politik Trumps und seinem Einfluss auf die Partei loslösen, die Trump-Ära quasi Vergangenheit sei lassen.

Das findet Trump nicht gut – verständlicherweise. Er schoss zurück, organisierte eine ihm genehme Gegenkandidatin. Die hat jetzt Cheneys Amt – that’s it. Wo ist der Skandal? Was rechtfertig das mediale Getöse?

Es ist einzig die Frustration des Juste Milieu, dass diese Konservativen einfach nicht totzukriegen sind, dass Trump immer noch mitspielt, ja vielleicht sogar nochmal ins Rennen für das Weiße Haus 2024 antritt (was ich persönlich nicht glaube).

Ich meine, wir erleben das doch jeden Tag auch hier in Deutschland. Röttgen gegen Laschet, Laschet gegen Söder, alle gegen Merz. Baerbock gegen Habeck. Da wird gestritten, intrigiert und abgestimmt. Und dann hat einer gewonnen und einer verloren. Das ist alles.

Aber ein schwarzer Tag für die Demokratie? Geht es auch eine Nummer kleiner als ein Postenwechsel im Fraktionsvorstand zum Weltuntergang zu erklären?

Der 22. November 2005 war ein schwarzer Tage für uns Deutsche und unser Land. Da wurde Angela Merkel erstmals zur Bundeskanzlerin gewählt. Und damit die CDU zu einer linken Partei transferiert und auf den jämmerlichsten Stand aller Zeiten runtergezogen, unser Land in eine EU-Schuldenunion geführt, unkontrollierte Massenmigration organisiert mit all den Folgen, mit all dem Hass und der Gewalt, mit der Aufweichung von Grund- und Freiheitsrechten und dem Rückgängigmachen demokratischer Wahlen. Ein skandalöser Vorgang ohne Gleichen.

Aber ich bitte Sie: Eine Trump-Gegnerin verliert ihren Posten im Fraktionsvorstand? Da sollten wir gleich den UN-Sicherheitsrat einberufen, liebe SPIEGEL-Qualitätsjournalisten!

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    Solange in den V.S. keine Wahl rückgängig(!) gemacht wird ist doch alles in Butter. Da sind wir in der BRD schon weiter fortgeschritten. Das interessiert den Spiegel allerdings nicht die Bohne.

  2. HB Antworten

    Womit soll denn dieses Käseblatt seine leeren Blätter sonst beschmieren? Mit dem, was Sie oben aufgelistet haben, seit 22.11.2005, doch sicherlich nicht. Die waren doch mit die schlimmsten „Jubelberliner“. Da ist projizieren auf Feindbilder allemal einfacher! Und Verlogenheit ist doch heute kein Problem mehr, s. Junker, Sobotka etc.

  3. Dieter Zorn Antworten

    Wenn man einmal Haltungsjournalismus zum Beruf erkoren hat, gibt’s keinen Weg mehr zurück. Dann kommentiert man nur noch die Welt durch seine Brille. Insbesondere dann, wenn man genau dafür bezahlt wurde. Übrigens: Es war schon immer so, dass Medien nicht neutral waren. Man denke an die von Kohl so genannte „Hamburger Mafia“ aus Spiegel, Stern und Zeit. Die in den Siebzigern den links-liberalen Zeitgeist verkörperten. Aber es gab halt auch die Welt, die FAZ und den Rheinischen Merkur als Gegenpol. Heute sind die MS-Medien wie gleichgeschaltet. Und die Opposition findet sich nur noch in den alternativen Medien. Wenn deren Reichweite weiter steigt, ist das kein Problem mehr. Bis dahin gilt, die Oma informiert sich im ÖR, der Mittvierziger in Stern und Spiegel, und die Jungen im Internet. Hätten wir ein freies Fernsehen wie in den USA, wäre auch das kein Problem. Aber nach der Kathastrophe mit Adolf, trauten wir uns selber und die anderen hauptsächlich, nur noch ein betreutes politisches Dasein zu. Das ist das Problem. Jetzt hat die Neo-Linke die Institutionen besetzt und Opposition gibt’s nur noch im Internet.

  4. I am Ei Antworten

    Wenn es nach dem Spiegel et al. geht, gibt es nur noch schwarze Tage. Dieses „Juste Milieu“ ist die wohlstandsverwahrloste geistige Müllkippe. Schon aufgefallen, immer mehr bekannte mittvierziger Lohnschreiber versterben. Der selbst zugeschriebenen und veröffentlichten „Lebensdramatik“-Meinung nicht mehr gewachsen(?)

    • Konrad Kugler Antworten

      Ich lege besondere Aufmerksamkeit auf diese Fälle. Wer sammelt?
      Feuerwehrmann, München, 40, Kissing bei Augsburg.

      Diverse Fachleute erwarten eine wachsende Zahl.

  5. H.K. Antworten

    Es ist schon erstaunlich, mit welcher Vehemenz unsere Qualitätsmedien immer wieder über den Tellerrand hinausblicken.

    Wahrscheinlich haben sie das bei ihrer „Lenkerin“, unserer „Mutti“, gelernt.

    Da werden „Ereignisse“ in den USA oder sonstwo auf der Welt „hochgeschrieben“ und es wird eine Riesennummer daraus gemacht. Ob zu recht, will ich gar nicht bewerten.

    Aber auffällig ist, daß „Ereignisse“ INNERHALB unseres Tellerrandes offenbar nicht bemerkt oder aber schlicht ignoriert werden.

    Wie sagte „Mutti“ mit Blick „über den Tellerrand“ ?

    „Wahlen sind zu respektieren“ – und machte in Deutschland kurzerhand eine demokratische Wahl „rückgängig“.

    Und unsere Medien ?

    Die schauen nach Myanmar, in die Ukraine, nach Weißrußland oder sonstwo hin.

    Unsere Regierung – unter „Muttis“ Anleitung – wirbt für Respekt, Menschenrechte, Demokratie etc etc etc.

    Gleichzeitig wird die Werteunion – ein TEIL dieser CDU – zum „Krebsgeschwür“ erklärt, das „weg“ müsse – das sagt u.a. ausgerechnet die „Integrationsbeauftragte“.

    Da sitzt gestern abend der CDU-MP von Schleswig Holstein bei Lanz und erklärt, er hoffe, daß in Thüringen nicht der CDU-Mann Maaßen den Wahlkreis gewinnt, sondern „ein anderer, dann hat sich das Problem Maaßen von selbst erledigt“.

    Ich dachte, ich höre nicht richtig.

    Da erklärt Deutschland aus allen Rohren, „die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson“.
    Gleichzeitig enthält sich Deutschland in der UN bei Abstimmungen gegen Israel und stimmt nicht für, sondern sogar gegen Israel.

    Und dann heißt es in den Medien „Judenhass auf deutschen Straßen“ und „Hassdemonstrationen vor Synagogen in Deutschland“.

    Da werden seit vier Tagen ein paar tausend Raketen aus Gaza auf Tel Aviv und Jerusalem etc. abgeschossen – und was sagt unser Bundeskommunionanzug oder seine „Mutti“ ?

    Lautstarkes Schweigen.

    Das gleiche Deutschland, das rund 2 Mio Muslime ins Land eingeladen und bejubelt hat, sie fürstlich alimentiert, wundert sich nun, daß da in unserem Land „Judenhass“ propagiert und Israelfahnen verbrannt werden ?

    Wie nennt man sowas ?

    Naiv ?

    Schizophren ?

    Oder schlicht dumm ?

    Oder berechnend ?

    Klima-Greta trompetet heftig gegen Israel – und unsere Qualitätsmedien ?

    Der „Schwarze Tag“ für Deutschland war tatsächlich der 22.11.2005 …

    Für die „Qualitätsmedien“ auch …

  6. Felix Becker Antworten

    Ja, einerseits kann man es so sehen wie Sie, Herr Kelle. Andererseits muss man natürlich sehen, dass dieser Trump dahinter steckt. Dieser Coronaleugner mit x Toten auf dem Gewissen (sein Cleugnerkumpel Bolsonara soll bereits in Den Haag angeklagt sein) hat die Republikaner immer noch im Griff. Ach ja, Trump der Nahostfriedensstifter = Ergebnis seines den Evangelikalen geschuldeten Nahostpopulismus: Siehe aktuelle Nachrichten. Dafür wollte dieses Großmaul den Friedensnobelpreis bekommen -:)
    Man kann nur hoffen, dass sich die Republikaner schnell vom Trumpismus befreien, sonst müssen wir auf diesen Verbündeten verzichten.

    • Klaus Kelle Antworten

      Lieber Herr Becker,

      kann man natürlich so sehen wie Sie, absolut legitim. Mann kann aber auch sagen, solange Trump im Amt war, ist der Nahe Osten nichts explodiert wie jetzt.

    • Friedrich Albrecht Antworten

      Sie glauben wohl auch nur das, was in unseren „Qualitätsmedien“ steht?

  7. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Daß Trump nicht der Corona-Panik verfallen ist, eher Zuversicht als Angst verbreitet und seine eigene Erkrankung mit Hilfe seiner Ärzte gut überstanden hat, finde ich immer noch in Ordnung.

    Denn noch längst wissen wir viel zu wenig, welche Rolle die WHO bei der Corona-Pandemie spielt. Wir wissen nicht, ob die Impfstoffe wirklich notwendig, genügend getestet oder nur eine gigantische Einkommensmöglichkeit für Big Pharma sind.

    Trump ist sicher ein bizarrer Typ, aber er hatte auch kaum Chancen, vorurteilslos beurteilt zu werden.

    Ich bin sicher, daß wir in Deutschland aus Politik und Presse ein vorgefertigtes Bild von Amerika geliefert bekommen.

    Ich frage mich, wofür Obama eigentlich den Friedensnobelpreis bekommen hat?

    • gerd Antworten

      „Ich frage mich, wofür Obama eigentlich den Friedensnobelpreis bekommen hat?“

      Er war der nette Präsident von nebenan. Perfekte Garderobe, gute Rethorik und Frisur reichen heuer für einen Nobelpreis aus.

  8. Karl-Christian Hausmann Antworten

    Sehr guter Kommentar. Teile vollkommen die Einschätzung über Liz Cheney wie auch den Spiegel Artikel

  9. B. Minzenmay Antworten

    Aber lieber Klaus Kelle,
    Sie vertrödeln Ihre Zeit etwa immer noch mit dem Lesen dieses Umerziehungsblatts? Nach dem Rauswurf von Peter Sieferle aus der spiegel-Bestsellerliste und den strammen Märchenerzählungen der „Gebrüder Relotius und Leyendecker“ habe ich mir einen Hund zum Spazierengehen angeschafft und dieses Pamphlet abbestellt.
    B. Minzenmay
    Massarosa (It.)

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