Pizzaessen mit ein paar CDU-Kommunalpolitikern aus Nordrhein-Westfalen. Wie sieht es aus mit der Nominierung? Wer schielt auf welchen Job? Wer hat welche Chancen? Alltag, normal. Dann kommt das Thema auf „die Medien“ und es wird richtig spannend. „Hier im Landkreis gibt es nicht eine Zeitung oder einen unabhängigen Blog, der uns auch nur halbwegs fair behandelt“, sagt einer aus der Runde. Alle erzählen auch von der vergangenen Wahl, wie sehr sich die Berichterstattung in Lokalblättern, bei Lokalradios und sogar den kostenlosen Werbeblättern ihnen gegenüber verändere, je näher man auf die Wahl zustrebe.

Da kämen Lokalreporter zu Veranstaltungen, schießen Fotos umd gehen – aber es erscheine keine Zeile. Tut uns leid, zu wenig Platz… Würde etwas Wichtiges verkündet, käme das im letzten Absatz des Artikels  mit einem Halbsatz vor. Stehe ein CDU-Kandidat mit auf einem Gruppenfoto, würde der Name genannt aber nicht, zu welcher Partei man gehöre. Und so weiter und so weiter. Ich bin sicher, dass AfDler hier müde abwinken. Bei denen ist solches Vorgehen vom ersten Tag an Alltag gewesen. Journalistische Unabhängigkeit, seriöse Berichterstattung…das wird immer seltener. Auch im engen Bereich, der Region, dem Landkreis, der Großstadt.

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Dieser Artikel wurde 9 mal kommentiert

  1. HB Antworten

    „Was Du nicht willst, das man Dir tu‘, das füg‘ auch keinem andern zu!“
    Es kommt alles zurück!

  2. Querdenker Antworten

    Es gibt nur eine Sprache, die diese Blätter und Journalisten verstehen. Das ist die Pleite und der Verlust des Arbeitsplatzes. Ich kann nur jeden ermutigen das Abo zu kündigen und keinen Cent für diese Machwerke auszugeben. Nach meiner Beobachtung gibt es kaum noch lokale Tageszeitungen, die den Mut zur eigenen Meinung besitzen und neutral berichten. Fast alle lassen bei den großen überregionalen Zeitungen, Redaktionsnetzwerken oder bei den öffentlich rechtlichen Medien denken und die kennen nur die links/grüne Ausrichtung. Ohne Rückgrat aber mit viel Haltung wird zu den überregionaler Themen ausschließlich die Position der sogenannten Leitmedien übernommen. Damit sind diese Tageszeitungen überflüssig, denn die Versorgung mit der links/grünen Weltsicht haben wir mit der Rundfunkgebühr bereits einmal zwangsweise bezahlt.

  3. S v B Antworten

    Da sollten die Damen und Herren Lokalpolitiker ihre Klage am besten wohl in Berlin führen. Schließlich war es dort, wo die Weichen – ob absichtlich oder nicht – für das, was sie nun erleben müssen, gestellt wurden. Im Falle der ehemals zuverlässig konservativen CDU, geschah dies insbesondere durch den Führungsstil aber auch die politische Ausrichtung der Großen Vorsitzenden nebst ihrer ergebenen Genossen-schaft. Wie will man auf der Ebene der Lokalpolitik Aufmerksamkeit und Anerkennung, einfordern, wenn selbst der „großen“ Berliner Politik immer weniger Respekt gezollt wird. Im Unterschied zur Bundespolitik und auch noch zur Landespolitik macht sich der allmählich eigeleitete Entzug medialer Aufmerksamkeit in der Lokalpolitik dennoch recht bald und spürbar bemerkbar. Auch in diesem Falle trifft verlässlich zu, dass sich der Gestank des Fisches vom Kopfe aus verbreitet. Ja und nun ist’s passiert, „nun ist er eben da“, wie Merkel es vielleicht ausdrücken würde. Der Geruch in der Provinz. Wenn man’s genauer betrachtet, erkennt man die Zwangsläufigkeit dieser Entwicklung. Wundern tut’s einen trotzdem nicht. Dennoch wird es spätestens jetzt höchste Zeit, dass die Lokalpolitiker den schrillen Alarm ihres Weckers vernehmen und den Ernst der Lage, auch ihrer, klar erkennen. Vielleicht hilft’s ja noch was…

  4. colorado 07 Antworten

    Wer Presse hat, hat die Macht. Und dass sie ihre Macht so unverschämt ausüben, geht ganz gegen die journalistische Ehre. Aber Ehre zählt heute ja sowieso nicht mehr viel.

  5. Konrad Kugler Antworten

    Helfen würde wahrscheinlich ein Käuferboykott, kündigen für einen Monat. Weiterbezug in Aussicht stellen, wenn nix Trump, nix Klimawandel usw.
    Aber gibt es eine unabhängige Vernetzungsmöglichkeit?

  6. GJ Antworten

    Mir fiel in der Lokalpresse ein größerer Artikel auf, als im Bundestag die Abstimmung zur Organspende anstand. Da wurde dann vorab veröffentlicht, welche/r Abgeordnete, die aus der Region im Bundestag sitzen, wie und warum abstimmen werden. Mal davon abgesehen, dass es ein no go für mich ist, VOR der Abstimmung schon öffentlich zu machen, wie die MdB’s abstimmen werden, so viel auf: Die in unserem Kreis wohnende MdB der AFD wurde nicht erwähnt. Nur die „etablierten“, die „demokratischen“ MdB’s von SPD, FDP, Grüne und CDU. Die Linken haben keinen drin, sonst hätte der Erwähnung gefunden.

  7. Robert Schilken Antworten

    Warum gibt es keine „unabhängigen Medien“? Der Leser möchte das nicht. Denn wenn dem so wäre, müsste für deren gute und sachliche Tätigkeit auch etwas bezahlt werden und das möchte der Leser nicht.

    Ja gerne, aber bitte alles „für lau“. So läuft es aber nicht!

    Gerade bei den lokal tätigen Medien ist es schwierig Einnahmen zu generieren. Über Werbung/ Werbebanner? Das möchte der Leser nicht! Es stört.

    Auch könnte es vorkommen, dem Anzeigenden gefällt etwas nicht und schon brechen die Einkünfte weg. Es besteht demnach eine direkte Anhängigkeit. Das möchte hingegen der Herausgeber nicht. Es könnte einschränkend wirken.

    Lokaljournalismus kann nur funktionieren, wenn Leser auch ihren Beitrag dazu leisten. Aber das möchte der Leser scheinbar nicht, lieber sich aus unterschiedlichen Quellen alles selber zusammen suchen. Es kosten ja nichts. Qualität und Glaubwürdigkeit der Informationen? Egal, in der eigenen „Blase“ bildet sich jeder eine Meinung.

    Lieder Leser: Journalistische Unabhängigkeit und seriöse Berichterstattung gibt es nicht umsonst!

  8. GJ Antworten

    Ja nun, meine lokale Tageszeitung habe ich abonniert, also ich zahle dafür. Das Thema, sie abzubestellen, weil einem dies und das nicht gefällt, nur abgeschrieben bzw. Fremdgeschriebenes übernommen wird, weil demokratisch gewählte Personen oder Parteien ignoriert und als Nichtdemokraten bezeichnet werden, weil die Zeitung immer mal wieder nicht oder viel zu spät im Briefkasten liegt… Sicher, von meinem Abonnementgeld wird die Zeitung und was da alles dran hängt nicht überleben können. Sie lebt von Anzeigen, und wer da bezahlt, schaut sich auch an, was ihm ggf. alles in der Zeitung nicht gefällt und reagiert darauf. Immerhin gibt es in unserem Blatt jede Menge Leserbriefaustausch. Da kreuzen sich die Klingen, allerdings mit Klarnamen. Man kennt sich. Ewig 68er-Vertreter, CO2-Erklärer, Mittelmeerretter, alte weiß/se Männer. Ein kleiner überschaubarer Kosmos. Gerade letzte Woche wollte mein Mann wutentbrannt mal wieder abbestellen, weil die Zeitung mehrmals nicht kam und nur die Kunden, die sich persönlich beschwerten, bekamen dann gegen Abend eine Nachlieferung. Pa, abends ist das ja schon alles Schnee von vorgestern, außerdem steht eh nix drin…. Nun, unser Austräger war krank. Jetzt läuft es wieder und man hat sich beruhigt. Die Episode mit dieser jüngsten Aufregung hat mich nachdenklich gemacht. Wir erwarten, dass alles in unserem Sinne läuft. Und wehe, wenn nicht. Wer zahlt, bestimmt. Im Kleinen und noch mehr im Größeren.

  9. Muller Antworten

    Hier kommt inzwischen die Subventionspraxis der Regierung gegenüber den sogenannten/selbsternannten „Qualitätsmedien“ und deren Anhängsel voll zum Tragen.
    Alfred Hugenberg lässt grüßen…

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