Heute ist übrigens wieder „Boys & Girls Day“, falls Sie noch nicht an diese überaus wichtige Veranstaltung gedacht haben, mit der staatlicherseits versucht wird, Mädchen zu vermitteln, wie schön doch typische Männerjobs sind, und neuerdings Jungs, wie toll es doch ist, Kindergärtner (ja, ja, Erzieher), Friseur oder Krankenbruder zu werden, auch wenn das – leider, leider – schlecht bezahlt wird. Mehr als zehn Millionen Euro hat sich die Bundesregierung bisher diese gut gemeinte Volkserziehung kosten lassen. Erfolge oder wenigstens die Aussicht auf Erfolge gibt es nicht, wie die offiziellen Statistiken gnadenlos belegen. Die Mädchen finden den „Girl’s Day“ toll, sie schauen, wie spannend es in einer Kfz-Werkstatt zugeht, klettern in einen Feuerwehr-Löschzug und dürfen den Blaulicht-Knopf drücken oder bewundern den Chefsessel in der Versicherungs-Hauptverwaltung. Dann beenden sie ihre Schullaufbahn und werden, was Mädchen fast immer werden wollten: Lehrerin, Erzieherin, Pflegerin und Verkäuferin. Und die Jungs finden es auch toll, denn sie haben einen Tag lang keinen regulären Unterricht. Anschließend werden sie dann, was Jungs eben immer so werden.

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Dieser Artikel wurde 3 mal kommentiert

  1. Helmut Zilliken Antworten

    Der Autor dieser Zeilen ist selbst Lehrer und hat diesen verrückten „Jungen+Mädchen-Tag“ mehrfach miterleben dürfen. Völlig gaga und an der Realität vorbei. Kein Junge und kein Mädchen läßt sich dadurch in seiner Auswahl beeinflussen. Allenfalls kann es dazu führen, daß Mädchen als KFZ-Meister weniger schäl angeguckt werden – aber das war schon immer so. Ist längst Alltag, Männer als Grundschullehrer (davon kann wirklich keiner eine Familie ernähren – aber es gibt ja noch die Möglichkeit abends in der Kneipe zu kellnern…) und Frauen hinterm Buslenkrad oder auf dem Bau – absolut nix Neues. Wer das will konnte und kann auch ohne diesen völlige überflüssigen Tag seinen Beruf frei wählen. Deshalb: Klaus Kelle und guter Kommentar!

  2. Felix Becker Antworten

    Ob der nächste politische Akt die Einführung einer Quote für alle Berufe sein wird?

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