Nicht nur im Internet gibt es Meinungsblasen, lieber Herr Schäuble
«Mitreden soll in den Internetblasen vornehmlich, wer der gleichen Meinung ist.»
Das sei das Gegenteil von einer demokratisch verfassten Öffentlichkeit, die darauf beruhe, dass alle miteinander reden können, sagte heute der CDU-Politiker und Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble bei einem Symposion der Landesmedienanstalten in Berlin.
Spontan fiel mir da ein: Gilt das nicht auch für die Sendung von Frau Will in der ARD?
Schäuble hat ja recht. Was er aber leider nicht thematisierte war, dass genau die sogenannten Talkrunden in den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF das Schleifen eines offenen Diskurses bis zum Erbrechen praktizieren. Der größte Oppositionspartei im Deutschen Bundestag wird nur eingeladen, wenn es gar nicht zu vermeiden ist, weil es dann zum Beispiel um sie selbst geht. Wenn es um Flüchtlinge von Lesbos geht, wird die Partei, die wegen des Migrationsthemas überhaupt noch existiert, gar nicht eingeladen. Statt dessen vier „Diskutanten“, die sich in der Sache alle nahezu einig sind. Die sechs Millionen AfD-Wähler dürfen mit keinerlei Meinungsvielfalt bei den Staatssendeanstalten rechnen, deren Zwangsgebühren man aber gern kassiert.
Natürlich trifft es nicht nur die AfD, wenn sie sich zum Beispiel an den armen Philipp Amthor bei Anne Will erinnern, der es mit eine Runde aufgeregter Damen – inklusive Moderatorin – zu tun bekam, weil er Werbung für Abtreibung gar nicht gut findet.
Dass man Diskussionsrunden auch paritätisch besetzen kann und dass die AfD in allen Parlamenten vertreten ist und Gehör verdient, das erwähnte Wolfgang Schäuble leider nicht.
Lieber Herr Kelle, mancher Leser Ihres Artikels – so auch ich – wäre Ihnen dankbar, wenn Sie noch kurz bekannt geben könnten, aus wessen berufenem Mund der dem Artikel vorangestellte, weise Ratschlag stammt. Vielen Dank.
Eigentlich kann die weithin zurecht gescholtene, brüskierend offensichtliche Unausgewogenheit gerade der medialen Präsenz „genehmer“ und „unliebsamer“ Diskussionsteilnehmer oder Gesprächspartner auch einem Herrn Schäuble nicht entgangen sein. Warum nennt er „das Kind“ also nicht einmal beim Namen? Traut er sich nicht, seine Finger in die Wunden politisch Korrekter zu legen? Was hätte ein Mann seiner Reputation zu befürchten? Die günstige Gelegenheit, auf einen gravierenden medialen Missstand hinzuweisen, ja ihn anzuprangern, wurde einmal mehr verpasst. Schade. Finden Sie also Ihren Fehler, werter Herr Schäuble, und zwar bald!
„Die CDU muss ihren Anteil dazu leisten, klarzumachen, mit denen wird nicht geredet, mit denen wird nicht kooperiert, mit denen wird nicht koaliert“.
(A. Laschet vor der Wahl in Sachsen-Anhalt)
Nach der Meinung von Herrn Schäuble ist die Aussage von Herrn Laschet das Gegenteil von Demokratie. Entweder halten diese Politiker das Volk für vollkommen verblödet, oder sie sitzen selber in einer Blase. Ich vermute beides.
…und diese Formel kann man noch mit Blick auf diese Politkriminellen weiter verallgemeinern: «Mitreden soll im Parlament vornehmlich, wer der gleichen Meinung ist.»
«Mitreden soll in der Demokratie vornehmlich, wer der gleichen Meinung ist.»
„…wer der gleichen Meinung ist wie wir.“
Dieser teilzeitdemente senile Kasper (oder doch nur Seppl)? soll dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Seine Äußerungen der letzten Jahre sind mehr als grenzwertig… ich denke da z.B. an die Inzucht-Äußerung: „500 Mio Europäer…“ Was für eine Klapse und im September kommen dann noch die Aasfliegen des Sozen-Kadavers dazu: Stegner, Kühnert, Müller, Chebli…
Ich weiß gar nicht, warum Wolfgang Schäuble immer wieder als „Grandseigneur“ und „Urgestein“ der CDU bezeichnet wird.
Ich denke da eher an diverse Skandale, Geldkoffer u.ä.
Ich denke an sein Verhalten gegenüber Helmut Kohl, der nach dem Attentat alle Hebel dieser Welt in Bewegung setzte, um ihm zu helfen.
Und ich denke an seinen Auftritt bei der Pressekonferenz als Finanzminister, wo er vor laufenden Kameras rief „Kann mir mal einer den Offer hierherholen ?!“ und seinen Staatssekretär öffentlich vorführte, worauf der dann zurücktrat.
Er tritt tatsächlich nochmals für den Bundestag an. Wenn gewählt wird, ist er 79.
Anderen sagt man mit 70, sie seien „viel zu alt“.
Aber was sollte Herr Schäuble auch zuhause anfangen ?
Wenn ich an Wolfgang Schäuble denke, fällt mir nur ein verbitterter, egozentrischer Querulant ein, dessen einziges Verdienst es war, in der Regierung „Mutti“ nicht zu duzen.
Und Abgeordneten vorzuhalten „Unterlassen Sie es, unseren Bundespräsidenten zu kritisieren !“ zeugt auch nicht wirklich von Demokratieverständnis.
Ach ja, ganz vergessen:
Sicher nur purer Zufall, daß eine Tochter, Christine Strobl, unseres zweithöchsten Repräsentanten des Staates Programmdirektorin bei der ARD und zufällig auch Ehefrau des baden-württembergischen Innenministers Thomas Strobl ist …
Diese gewiss rein „zufällig“ zustande gekommene Berufung fand auch ich unverschämt „klüngelig“. Der Vorgang erinnert an feudalistische Strukturen. Manchmal frage ich mich, ob selbst Angehörige der Polit-Prominenz nicht einmal mehr einen Funken Anstand in sich tragen. Auch ihnen müsste doch – genau wie dem gemeinen Volk – auffallen, dass sie reinste Vetternwirtschaft betreiben. Eine großzügige Gabe hochdosiertes Vitamin B, und die Sache läuft wie geschmiert. Verabscheuungswürdig.
Er soll im Bundestag nicht zu selten einschlafen.
Tabletten, Alkohol, Drogen. Ein Schnelltest vor jeder Sitzung könnte aufklären. Wer nicht clean ist (egal, ob mit oder ohne gesundheitliche Probleme, die Belastungen verlangen Topgesunde) wird abgewiesen und verliert sein Sitzungsgeld für den Tag. Geht jedem Busfahrer so!
In diesen Tagen ist Normalität geradezu sensationell. Während es der Bertelsmann-Sender ntv in gewohnter AfD-Framing-Manier fertigbrachte, bei einem Bericht über die Übergabe des Abschlussberichtes des Wirecard-Untersuchungsausschusses an Herrn Schäuble, den vorsitzenden AfD-Politiker Kay Gottschalk weder zu zeigen noch zu erwähnen, brachte die ARD sogar ein kurzes Statement dieses Politikers in ihrem Beitrag. Allerdings versuchte die ARD-Moderatorin dies kleinzureden, worauf ihr Kollege vor Ort eher dem AfD-Politiker Recht gab.