Parteigründung, die nächste: Auch das wird nix!

Der langjährige Publizist, Burda-Manager und CDU-Politiker Jürgen Todenhöfer wird eine neue Partei gründen. Der Name: „Team Todenhöfer“. Schon zur Bundestagswahl 2021 will er antreten und damit eine gewaltfreie Kulturrevolution auslösen.

Von 1972 bis 1990 gehörte der heute 80-Jährige dem Deutschen Bundestag an.

Jürgen Todenhöfer war und ist das, was man eine schillernde Persönlichkeit nennt. Anfang der 90er Jahre wurde der Jurist einem breiten Publikum bekannt, als er mehrfach in Begleitung afghanischer Widerstandskämpfer, die gegen die Besetzung des Landes durch die sowjetische Armee mit Gewalt kämpften, illegal einreiste. 1984 war er selbst bei einem Angriff der Mudschaheddin auf eine sowjetische Garnison dabei und wurde durch eine russische Maschinengewehrkugel am linken Knie verletzt.

Später wechselte er die Seiten, kritisierte nach der Jahrtausendwende mit Inbrunst amerikanische Interventionen etwa im Irak und war kurzzeitig Herausgeber der linksextremen Wochenenzeitung „Freitag“. Schlagzeilen produzierte er Ende 2014, als er in die syrischen Kampfgebiete einreiste, eine Woche Gast der islamistischen Terrororganisation IS war und „Interviews“ mit Anführern der Mörderbande führte.

„Das Deutschland von heute wird weit unter Wert regiert“, behauptet Todenhöfer, und ich stimme ihm ebenso wie Millionen Bürger zu. Todenhöfer fordert uns auf zu einem „Aufstand der Anständigen gegen die Unanständigen“ auf.

Nicht das erste Mal, dass in Deutschland zu einem Aufstand der Anständigen aufgerufen wird. Todenhöfer schreibt: „Wir brauchen menschliche, ehrliche und unabhängige Politiker. Politiker, die zuerst dem Volk dienen und nicht sich selbst.“ Und auch damit hat er recht, doch die Frage, die sich aufdrängt: Woher nehmen wir die denn, diese ehrlichen und anständigen Politiker, die nur unserem Land und seinen Bürgern verpflichtet sind? Und die jeden Morgen mit dem Gedanken aufstehen: Was kann ich heute für Deutschland tun? Natürlich gibt es solche, ich kenne einige persönlich und würde für sie die Hand ins Feuer legen. Aber mir scheint nach 35 Jahren Journalistenleben, dass eine Mehrheit in den Parlamenten der Mutter aller Politikerfragen folgt: Was wird aus mir?

Der Wunsch, eine neue Partei zu gründen, die so ganz anders ist als die anderen, ist weit verbreitet in unserem Land. Auch rund um diesen Blog gibt es jede Woche ernsthafte Menschen, die mich und mein Team fragen, ob wir uns mit unseren Netzwerken wie der Schwarmintelligenz an so etwas beteiligen wollen. Und jedesmal sage ich, dass es aus meiner Sicht nicht möglich ist, weil wir die ehrlichen und anständigen Politiker, diejenigen, die unserem Land dienen wollen, die die Fähigkeit zu reden besitzen, eine durch und durch weiße Weste und Anführerqualitäten haben, eben nicht in ausreichender Zahl haben. Weil es das Geld nicht gibt, dass man dafür braucht, weil die Zeit bis zur Bundestagswahl nicht ausreichen würde, um tragfähige Strukturen aufzubauen. Weil der mediale Mainstream aus allen Rohren feuern würde, um jeden Ansatz einer bürgerlichen Wahlalternative, nennen wir das mal wieder so, zu eliminieren.

In den 70 Jahren Bundesrepublik Deutschland haben es ganze zwei Parteien geschafft, sich zu etablieren, dutzende sind gescheitert. Nur die Grünen und die AfD hatten Erfolg beim Wähler, und letztere sind noch lange nicht durch, denn anders als die Grünen damals, überlegte man bei den Blauen noch, ob man ernsthafte Politik oder Totalopposition mit starken Sprüchen im Bierkeller machen will. Wohlgemerkt, es gibt auch viele gute Politiker dort, die etwas für ihr Land tun wollen, aber der rechte Narrensaum hat auch heute noch das Zeug dazu, die AfD komplett kaputtzumachen.

Als vor einigen Monaten der Arzt Dr. Bodo Schiffmann von der Schwindelambulanz in Sinsheim, der uns in den ersten Corona-Wochen mit seinen Videos so viel Freude bereitet hat, ankündigte, er werde nun eine Partei gründen, war klar: Das war es jetzt. Ich habe damals darüber geschrieben. Er hatte von Anfang an keine Chance und auch wenn er sich vielleicht jetzt noch am Jubel auf „Querdenker“-Demos erquickt, auch eine Querdenker-Partei hat nicht den Hauch einer Chance, die Fünf-Prozent-Hürde zu knacken. Jetzt in Corona-Zeiten wird es keine erfolgreiche Neugründung geben, darauf nehme ich Wetten an. In der Krise versammelt sich die Mehrheit hinter den etablierten Anführern. Schauen Sie auf die Umfragen, sogar eine Koalition aus Union und SPD ist erneut möglich, ja – das Grauen schlechthin – eine erneute Amtszeit der Gottkanzlerin.

Eine neue Partei zwischen Union und AfD, bürgerlich, konservativ-liberal, marktwirtschaftlich, die für Rechtsstaat und Demokratie steht und dann auch noch Erfolg in der Wahlarena hat, ist nicht aus dem Stand aufzustellen. Auch nicht von einem schillernden 80-Jährigen.

Aber es ist grundsätzlich auch nicht unmöglich, wenn man es durchdacht und Schritt für Schritt in Angriff nimmt.

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Dieser Artikel wurde 15 mal kommentiert

  1. Stefferl Antworten

    Leider haben wir so etwas wie eine „Werteunion“ ja nicht. Da würden gute, clevere Menschen mit vernünftigen Ansichten zusammensitzen und eine Alternative zur Mainstream-Links-SED-CDU aufbauen. Wenn die Leute endlich den Hintern hochkriegen würden und sich aus der CDU verabschieden würden, dann hätte man eine echte Chance auf eine Parteineugründung. Man müsste natürlich akzeptieren, dass das auch das Ende der CDU als Volkspartei ist. Aber dieses Ende ist doch schon längst da. Merkel schafft es von Wahl zu Wahl noch schlechtere Wahlergebnisse abzuliefern. Inhaltlich und seelisch hat sie die CDU entkernt und der SED nahegebracht. Gerade jetzt in der Corona-Krise erkennt man die wahre Bestimmung von Söder und Merkel und all der anderen. Beide sind in ihrer Einstellung zur Demokratie Kim Jong Un näher als viele denken. Wären sie echte Demokraten, bräuchten sie kein Ermächtigungsgesetz, sondern würden mit den Parlamenten (auch mit der Opposition!) zusammen Konzepte und Maßnahmen ausarbeiten und sie würden nicht gegen die Bürger, sondern mit den Bürgern arbeiten. Dann hätten sie auch die Zustimmung des Volkes verdient. Das Tragische ist aber, dass sie den Bürgern ihre Grundrechte wegnehmen und viele Bürger applaudieren und sie wünschen sich noch mehr davon.

  2. Torsten von Stein Antworten

    Klaus, mal richtig realistisch und ehrlich. Es gibt KEINE Möglichkeit gegen dieses sozialistische Regime anzugehen. Alle Kritiker werden durch die Medien und durch die Politiker diffamiert. Egal wie sie sich nennen, egal welche Intention sie haben.
    Egal ob sie sich Wirtschaftsunion, Querdenker, Pegida nennen. SIe sind vom Klassenfeind, den parasitären faulenden Kapitalismus und nun neu rechts (möglichst radikal) gestempelt, gebrandtmarkt.
    Welche demokratische Möglichkeit (Demonstration oder Veröffentlichung) ist heute möglich gegen dieses Regime (wie in der DDR) aufzutreten?
    Ja lernt mit diesem Scheißregime umzugehen…..IHR habt es so gewollt und immer und immer wieder diese „Real Sozialistin“ zum Parteivorstand gemacht.

    Und echt jetzt, ihr wartet (nach Pegida, nach Querdenker, nach Schiffmann, nach Werteunion, nach AfD) auf einen 80 Jährigen Parteigründer?
    Was ist mit DIR Klaus? Warum gründest du keine Partei? Deine CDU wurde ja wohl richtig vermurkselt. Mach……aber auch du hast in den Medien KEINE CHANCE!
    Lebt mit dem von EUCH protegierten Postsozialismus. Ihr habt keine Ahnung was auf euch zukommt!

    • gerd Antworten

      Das trifft den Nagel auf den Kopf. Der Postsozialismus wird allerdings ärger ausfallen, als die Erfinder es sich je vorstellen konnten oder erträumt hätten.

  3. Wolfgang Bensch Antworten

    Vielleicht liesse sich die Betrachtung noch erweitern, wenn die Situation mit der Situation in USA und lediglich zwei Optionen Demokraten oder Republikaner verglichen würde. Letztlich sammeln sich in jeder Partei unterschiedliche Strömungen.

  4. Markus Mittwoch Antworten

    Jürgen von Arabien, ist in meinen Augen ein Antisemit.

    Natürlich ist er redegewandt und klug genug seine antisemitischen Botschaften hinter einer guten Rhetorik zu verstecken, aber er war, ist und bleibt eine Antisemit.

    Quasi ein Judenhasser im Nadelstreifen Anzug.

    Was natürlich die nächste Frage aufwirft, wer finanziert diese Partei?

  5. Andreas Meier Antworten

    Ich denke Sie unterschätzen die 20% der Corona-Maßnahmen-Kritiker. Im Osten dürften es 30-50% der Menschen sein. Die Umfragen spiegeln nur noch die Meinung derjenigen wieder, die den Institutionen weiterhin vertrauen, sind also nicht mehr repräsentativ. Schauen Sie sich einmal auf der Seite von Samuel Eckert die Veranstaltung gestern Abend in der ehemaligen CDU-Hochburg Paderborn an: An der Veranstaltung mit Bodo Schiffmann und Ralf Ludwig haben tausende Bürger teilgenommen.

    Die CDU wird sich noch wundern, wie wenig von den guten Umfragezahlen bei der nächsten Wahl übrigbleibt. Wenn es im nächsten Jahr überhaupt eine Bundestagswahl noch gibt, denn die Bundesregierung wird versuchen diese „pandemiebedingt“ zu verschieben. Laut wissenschaftlichem Dienst des Bundestages kann Merkel noch bis 2025 weiterregieren, wenn bis dahin das SarsCov2-Virus nicht ganz aus der Welt verschwunden ist…

    • gerd Antworten

      Die nächste Sau wird schon vorbereitet: Jeder der sich nicht an die Maßnahmen hält, ist ein Brudermörder. Hoffentlich kommen bald die Staatspleiten, damit dieser Spuk endlich ein Ende hat.

  6. Hildegard Dr. Königs-Albrecht Antworten

    Es ist aussichtslos, eine Gegenposition zur Politik der Bundeskanzlerin zu vertreten.
    Die Ministerpräsidenten folgen ihr wie Hündchen an der Leine, weil es sonst kein Zückerchen gibt. Frau Merkel hat die Medien voll im Griff, die Zeitungen haben gerade ihr Zückerchen bekommen, in den Rundfunk- und Fernsehanstalten sitzen eh nur Vasallen der Chefin. Im Internet wird jeder Beitrag gelöscht, der auch nur einen Hauch von Kritik am Corona-Narrativ übt. Die Oppositionsparteien schwächeln, wobei die AfD erfolgreich kaltgestellt wurde und wird.

    Bleiben die Demonstrationen? Alles dumme oder rechte oder böse Menschen. Sie tragen keine Masken, sie halten keinen Abstand, da muß man streng durchgreifen. Am besten läßt man eine Gegendemonstration zu, die durch ihre Blockaden verhindert, daß die Demonstranten sich überhaupt in Bewegung setzen können. Herr Reul behauptet, daß ein Drittel der Teilnehmer dem rechten Spektrum zuzurechnen ist. Der Rest sind nach Frau Eskens Covidioten.

    Man kann schon verzweifeln, wenn sich die Bundesregierung zur gleichen Zeit ohne großes Aufheben „ermächtigt“, am Parlament vorbei ihr „Gesetz zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ zu installieren.

    Diese Gesetz ermöglicht es, daß die Bevölkerung mit ungeeigneten und manipulierbaren millionenfachen Tests weiterhin in Angst und Schrecken versetzt wird, daß Maßnahmen fortgesetzt oder sogar verschärft werden, die mehr Schaden als Nutzen bringen.
    Dabei scheint es mir nur um das Gesundheitssystem zu gehen, dessen Versagen verheimlicht werden soll, die Menschen spielen nur eine untergeordnete Rolle.
    Ich sehe keinen Hoffnungsschimmer am Ende des Tunnels

  7. Achim Koester Antworten

    Frei nach Goethes Faust:
    O glücklich, wer noch hoffen kann,
    Aus diesem Meer des Irrtums aufzutauchen.
    Korrekte, fähige Politiker brauchte man,
    Die man jetzt hat, sind nicht zu gebrauchen.

  8. Johanns Antworten

    Werter Herr Kelle, Sie schreiben:

    „ Wohlgemerkt, es gibt auch viele gute Politiker dort, die etwas für ihr Land tun wollen, aber der rechte Narrensaum hat auch heute noch das Zeug dazu, die AfD komplett kaputtzumachen.“

    Wäre Abhilfe möglich? Ja!

    Der rechte Narrensaum verliert an Kraft. Pasemann flog aus der Partei, jetzt aus der Fraktion. Er reiht sich die immer länger werdende Reihe der völlig zurecht Ausgeschlossenen ein.

    Sie haben einen besseren Einblick als manches AfD-Mitglied. Das Sie der AfD nicht beitreten verstehe ich – es wäre ihr wirtschaftlicher Totalschaden. Auf der anderen Site bräuchte es Menschen wie sie.

    Ein schwer zu lösendes Dilemma. Irgendeine Idee?

  9. HB Antworten

    „Der rechte Narrensaum der AfD…“
    Diese ständig gleiche Leier und Ablenkung angesichts des am Mittwoch zu beschliessenden Ermächtigungsgesetzes der CDU/CSU, ehemals Zentrumspartei im 3. Reich, ist fast schon eine Beleidigung des informierten Lesers.
    Wer hat denn im 3. Reich das Ermächtigungsgesetz abgelehnt und ist aus dem Parlament direkt in die KZ’s gewandert? Sozis und Kommunisten!
    Und so werden am Mittwoch AfD’ler, auch die vom rechten Narrensaum und vermutlich einige Linke das neue Ermächtigungsgesetz ablehnen. Die Christdemokraten nicht!

    • Johannes Antworten

      Werter HB,
      ich bin seit März 2013 Mitglied der AfD und meine, meine Partei recht gut zu kennen 🙂 Dort tummelt sich in der Tat der Eine oder Andere auf den diese Bezeichnung zutrifft. Die Narrheit bezieht sich bei den Nichtextremen „Rechten“ auf ihr Auftreten und politisches Wording, dass mitunter grottig ist. Dieses Auftreten und Wording zeigen sie zumeist auch nach innen. AfDˋler, die sprachlich mit dem Florett „kämpfen“ werden, belächelt bis verächtlich gemacht. Ihnen wird häufig Anpassung anˋs „System“ unterstellt.
      Diese „Narren“ haben schlicht nicht die Logik des Spruches „wie ich in den <Wald hinein rufe, so schallt es heraus“ mental erfasst. Sie wundern sich statt dessen über die Ablehnung die ihnen persönlich und inzwischen der AfD insgesamt entgegen gebracht wird. Und in ihrer oftmals verqueren Logik werden sie diese Ablehnung auch noch als Beleg für richtiges Handel…
      Ich bin sehr froh, das die AfD kommenden Mittwoch gegen das Gesetz stimmen wird und ich hoffe, sie beantragt die namentliche Abstimmung.
      Beste Grüße

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