
Potsdam hat gewählt: Weiter so – aber wenigstens ohne Sozis
In Potsdam ist gestern etwas Historisches passiert. In der Stichwahl um den neuen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt von Brandenburg setzte sich erstmals nach 35 Jahren – also nach der Vollendung der Deutschen Einheit – NICHT der Kandidat der SPD durch. Das ist eine Sensation.
Neue Oberbürgermeisterin wird die parteilose Noosha Aubel, nachdem sie gestern – unterstützt von Grünen und allerlei linksalternativen Gruppierungen und Parteien – 72,9 Prozent der abgegebenen Stimmen erhalten hatte und ihren blassen Gegenkandidaten Severin Fischer von der SPD (27,1 Prozent) geradezu deklassierte.
Aubel ist die Tochter einer Inderin und eines Deutschen, die ihr einst den Namen zu Ehren der Sängerin Noosha Fox gegeben hatten. Die neue Oberbürgermeisterin lebt mit dem Potsdamer Politiker Sascha Krämer (parteilos, zuvor Die Linke) zusammen und hat zwei Kinder.
Ich wohne im Umland Potsdams und habe mein Büro in der Stadt. Die Stadt hat etwas, was man „weltmännisch“ nennt, atmet aber gleichzeitig immer noch den alten sozialdemokratischen Mief der Nachwendezeit. Sie erinnern sich sicher noch an Ministerpräsident Manfred Stolpe und die heute hier immer noch populäre Sozialpolitikerin Regine Hildebrand, die bereits vor einem Vierteljahrhundert verstorben ist.
Heute sieht Potsdam auf den ersten Blick aus wie eine quirlige Großstadt, kleine Gassen, schicke Restaurants, die höchste SUV-Dichte in Deutschland bezogen auf die Einwohnerzahl.
Wenn Sie hier im Straßencafé unter einem Sonnenschirm sitzen und Espresso trinken, sich beim Weinfest auf dem Luisenplatz mit Freunden volllaufen lassen oder durch die berühmten Lustgärten von Schloss Sanssouci flanieren, dann denken Sie: alles schön, Potsdam ist angekommen in der neuen Zeit und im Westen.
Aber das täuscht leider
Wie sie auch an den Wahlergebnissen ablesen können. Warum wählen die Menschen in der Stadt, in der Friede Springer und Mathias Döpfner, Wolfgang Joop und Günther Jauch ihr Domizil gefunden haben, mit großer Gleichmut immer wieder links? Und damit eine Politik, die dem reichlich vorhandenen wohlhabenden Bürgertum diametral entgegenwirkt – mit ihren Skandalen und Skandälchen, einst um die Stadtwerke, dann um den geplanten Bau eines großen Flüchtlingsheimes, über Schulden, autofreie Innenstadt-Pläne und über Vetternwirtschaft im Rathaus.
Irgendwann ist das Maß mal voll
Und der letzte Oberbürgermeister von Potsdam, ein Mann namens Mike Schubert, den Sie sich aber nicht merken müssen, war wahrscheinlich der unfähigste Stadtführer aller Zeiten hier, ein SPD-Apparatschik ohne Ideen, ohne Begeisterungsfähigkeit, ohne Glanz. Das hätte in Potsdam niemals für eine Abwahl gereicht.
Auch seine selten dämlichen öffentlichen Aussagen zum angeblichen Skandal um ein böses rechtes „Geheimtreffen“ in einem Potsdamer Hotel hätte nicht für seine Abwahl gereicht, wenngleich Schubert dem Ansehen der Stadt damit echten Schaden bereitet hat.
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Aber als die Staatsanwaltschaft Neuruppin Ermittlungen gegen den SPD-OB aufnahm, weil der VIP-Tickets für Sportveranstaltungen angenommen und manchmal mit seiner Frau besucht haben soll – Gesamtwert 13.000 Euro – wuchs das Murren in Potsdam, auch in der SPD, hörbar an. Gegen 34.000 Euro „Geldauflage“ wurde das Verfahren eingestellt, Schubert mit einem Bürgerentscheid gestürzt und sein von den Sozis ausgeguckter Nachfolger deutlich nicht gewählt. Ende gut, alles gut, könnte man meinen.
Ich aber nicht so
Frau Aubel ist links, na klar. Weit links. Die Grünen und allerlei Linke tragen sie in der Stadtverordetenversammlung (SSV). Die SPD hat direkt signalisiert, man werde sie nun konstruktiv unterstützen. Alles also beim Alten, die gleiche linke Soße, nur etwas umgruppiert.
Wie ich Brandenburg kenne, wird Mike Schubert bei nächster Gelegenheit Minister in der Landesregierung aus SPD und BSW. Wie es in Köln immer heißt: Mer kenne uns, mer helfe uns…
De facto wird Potsdam jetzt wieder von der SED regiert, auch wenn die neue Bürgermeisterin nominell parteilos ist. Die Unterstützung durch die Grünen lässt nichts Gutes ahnen.
Dann braucht es ja nur noch einen klimarelevanten Volks(!)entscheid a la Hamburg und Potsdam ist vor Vernunft und Wirtschaftlichkeit gerettet 😉
Habe gar nicht mitbekommen, daß in Potsdam gewählt wurde. Meine Aufmerksamkeit war und ist in Israel, wo heute 20 überlebende Geiseln frei gekommen sind, darunter 4 DEUTSCHE. Historische Stunden. Grandioser Empfang Trumps in Tel Aviv, glanzvolle Reden und Jubel in der Knesset. Mit Spannung erwarten wir, wie es in Sharm El Sheikh weitergeht und ob sich die Hamas an die Vereinbarungen halten wird. Ich hoffe inständig, daß die jüngsten Entwicklungen dazu führen, daß die Gewalttätigkeiten und die Bedrohungslage konsequenter bekämpft wird, die von Hamasunterstützern in Deutschland und Europa ausgehen. Und ich hoffe, daß Juden unter uns friedlich Leben können. Schluß mit Nachsicht und Unterwerfungsgesten.
Während sich die Geiselfreilassung anbahnte, zog „ein Mann“ im Petersdom die Hosen runter und urinierte auf den Hauptaltar. Welch ekelhafte Schändung.
Ja – das „Tal der Ahnungslosen“ hat sich deutlich verschoben.
Daran kann auch nur der Klimawandel schuld sein … ( Die Hamburger haben es begriffen und ziehen den Untergang fünf Jahre vor. )
„Westfernsehen“ bringt aber heutzutage auch keine wirklichen Erkenntnisse mehr …
In Potsdam regiert die SED, in Hamburg gewinnt „Fridays for Future“ und Friedrich Merz ist Bundeskanzler… man könnte zu der Einsicht gelangen, dass die Wählerinnen und Wähler in diesem Land es einfach so wollen… dann schaut man allerdings etwas genauer hin und stellt fest, dass in Hamburg die Wahlbeteiligung bei der Klimawahl bei 43.6 % gelegen hat und in Potsdam bei unterirdischen 42,5 %. Die Wähler scheinen also einfach die Schnauze voll zu haben und ihrem Unumt über Nichtwählen zum Ausdruck zu bringen. Freilich ist das nicht unbedingt clever, es sollte jedoch von den Selbsternannten „Rettern der Demokratie“ viel mehr dafür getan werden, die Leute überhaupt erst dazu zu bewegen, von ihrem Wahlrecht auch gebrauch zu machen. Ein Schelm wer vermutet, dass dies genau nicht gewollt ist… zumindest so lange die Ergebnisse den „Guten“ gefallen.
Spätestens wenn die AfD mehr Einfluss und Ämter gewinnt, wird jemand auf die Idee kommen, eine mindestquote an gültigen Wählerstimmen zu verlangen. Ich muss gestehen, dieser Gedanke würde mir sogar teilweise gefallen. Demokratie lebt eben von der Intelligenz und Beteiligung der Wähler. Deutschland hat ein gewaltiges Problem mit beiden genannten Punkten!
@Martin Ludwig
Wundert es Sie, dass die Wähler die Schnauze voll haben, wenn sie nach der Wahl das Gegenteil dessen bekommen, was sie gewählt haben?
Natürlich nicht, werter Achim. Ich werde nie vergessen, wie Manfred Weber zum EU-Kommissionspräsidenten gewählt und Ursula von der Leyen stattdessen ernannt wurde um sie vor Strafverfolgung zu schützen und weitere krumme Deals auf den Weg zu bringen.
Davon sprechen bestimmt auch immer alle, wenn es um die „Guten alten Zeiten“ geht 😉
Für „wahre“ CDU-Anhänger sind das alles nur Verschwörungstheorien …
„Friedrich Merz liefert“ …
Wer dachte, nur was Kommunisten, Grüne und Sozialisten wollen, sei ja klar, sag sich sehr lange in seiner Ansicht bestärkt.
Da mittlerweile aber auch da, wo „Schwarz“ draufsteht, nicht nur in unserer phantastischen Bundeshauptstadt eher links-grün-woker Unsinn drinsteckt und jeder, der nicht mit augenverklebter Ganzkörperverschleierung durch die Gegend läuft, deutlich sieht, daß das „linke Lager“ klar und eindeutig zementiert ist und die Union aufgrund ihrer weit überdurchschnittlich intelligenten Brandmauer auf verlorenem Posten steht, auch ( oder gerade ) WEIL sie die Regierung im Bund anführt und aktuell den Kanzler stellt, der aber außer „schöner Bilder“ als Außenkanzler nichts auf die Reihe bekommt, schon gar nicht „die da“ zu „halbieren“, offenbar die Mehrheit der Wähler aber alles toll findet, was in diesem Land passiert, gleichzeitig aber nicht begreift, daß wir auf dem besten Weg in eine muslimische Scharia-Gesellschaft sind, wird es noch eine Weile dauern, bis der deutsche Schnarchmichel begreift, daß es nicht lang-, sondern bereits sehr kurzfristig zu spät ist.
Wer den aktuellen Artikel von Julian Reichelt zum Thema „Einbürgerung“ gelesen hat und dazu noch die Nachrichten in einigen wenigen Medien dazu verfolgt, dem dürften spätestens jetzt entsprechende Bedenken kommen.
Wie die Beispiele Potsdam und auch Hamburg zeigen, haben offenbar ganze Heerscharen von Wählern resigniert und gehen gar nicht mehr zu Abstimmungen.
Aber zumindest die neue grüne Jugend-Doppelspitze macht ja Hoffnung, daß das Ende schneller naht als bisher schon befürchtet.
Man ( frau auch ) fragt sich, wann die CDU es endlich kapiert …