Schon vor dem 20. Januar: US-Präsident Trump nimmt die Zügel fest in die Hand

Das Glanzstück in seiner ersten Amtszeit war die unkonventionelle Außenpolitik. Nun drängt der designierte amerikanische Präsident Donald Trump darauf, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im Mittelpunkt dabei steht das von ihm schon im Wahlkampf immer wiederholte Versprechen, nach Übernahme der Macht in Washington werde er den Ukraine-Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Ein ehrgeiziges Ziel, dass der Präsident elect nach seinem Treffen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, am Rande der Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Kathedrale Notre Dame in Paris konkretisierte.

Putins Russland, so Trump auf seiner Plattform truth social, sei durch die hohen Verluste seiner Truppen in der Ukraine in „einem geschwächten Zustand“. Das konnte die ganze Welt am Wochenende sehen, da die selbsterklärte Schutzmacht des gestürzten syrischen Präsidenten Assad nicht in der Lage war, dessen Sturz zu verhindern und wiederstand gegen die vorrückenden Islamisten zu organisieren. „Ich kenne Wladimir gut“, so Trump und weiter: „Jetzt ist seine Zeit zum Handeln gekommen!“ Die Welt warte darauf, dass sich Russland jetzt bewege, möglicherweise zusammen mit China, um „den Wahnsinn in der Ukraine zu stoppen“.

Gleichzeitig kündigte Trump an, es sei wahrscheinlich, dass die USA die finanzielle und militärische Hilfe für die Ukraine reduzieren würden: „…wahrscheinlich oder sogar sicher“, erklärte er im Interview mit NBC. Trump: „Es ist an der Zeit, den Wahnsinn in der Ukraine zu stoppen!“ Es müsse eine „sofortige Waffenruhe“ geben, verbunden mit dem Beginn von ernsthaften Verhandlungen.

In dem Interview drohte Trump, wie schon in seiner ersten Amtszeit, die NATO zu verlassen, wenn die europäischen Partner nicht mehr Geld für die Verteidigung ausgeben. Wörtlich: „Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen!“

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Dieser Artikel wurde 14 mal kommentiert

  1. gerd Antworten

    Die Nachricht von gestern: Die US-Regierung des scheidenden Präsidenten Joe Biden stellt der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffskriegs ein weiteres Paket mit Militärausrüstung bereit. Das neue Paket habe einen Umfang von rund 988 Millionen US-Dollar (rund 935 Millionen Euro), teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Es enthalte unter anderem Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ Himars sowie Drohnen.

    • Jörg Schmitz Antworten

      Ja… Biden und/oder seine Administration versuchen einen in Aussicht stehenden Frieden mit allen Mitteln zu hintertreiben!

      • gerd Antworten

        Der amtierende Präsident schickt im Dezember 2024 für knapp 1 Milliarde Dollar Waffen in die Ukraine, während der künftige Präsident den Wahnsinn in der Ukraine mit ernsthaften Verhandlungen beenden will.
        Was machen die Deutschen? Die hängen dem US Präsidenten Biden die „Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik“ um den Hals. Steinmeier in seiner Rede während der Lametta-Party: „Anstand ist vermutlich die Eigenschaft, die am stärksten vom Untergang bedroht ist. Ihr Anstand jedoch ist ein Licht, das weithin strahlt.“

        Ist kein Scherz, Steinmeier richtete diese Worte an Sleepy Joe. „Ein Licht das weithin strahlt“, vermutlich die Munition für das Raketenwerfersystem vom Typ Himars.

  2. Dr. Hildegard Königs-Albrecht Antworten

    Und Herr Merz hat nichts Besseres zu tun, als heute nach Kiew zu reisen und Selenskyj die geforderten Marschflugkörper zu versprechen, damit der Wahnsinn in der Ukraine weiter geht.

    Hoffentlich gelingt es Trump, diesen Wahnsinn zu stoppen.
    Auch das seltsame „Engagement“ der USA in Syrien bedarf dringend einer Überprüfung. Die NZZ berichtet, die USA würde Rebellenziele um Idlib bombardieren.

    Erstaunlich finde ich, daß die MSM sich diesmal im Bashing des neuen-alten Präsidenten zurückhalten

    • H.K. Antworten

      Als ich die Nachrichten von Merzens Besuch und seiner quasi-Zusage sah, kam mir spontan ein Schrank mit zahlreichen Tassen in den Sinn …

      Irgend etwas MUSS in der Luft oder im Trinkwasser sein, das da nicht hingehört …

      • GJ Antworten

        Mir gefällt da auch so einiges nicht. Die Ausführungen zu Habecks möglicher weiterer Zukunft als Wirtschaftsminister, die Raketenagenda, das Kriegstüchtigkeitsnarativ, die Anzeigeritis gegen allerlei Bürger etc. Auch wenn die Titanic sinkt, die Brandmauer steht. Analog der 3Wetter-Taft-Werbung. Auch wenn du im Grab liegst – die Frisur sitzt!

  3. Nordlicht Antworten

    Sollten die USA die NATO verlassen, wäre das mE für Europa positiv. Dann sollten die europäischen NATO-Partner die Organisation umbenennen und sich auf die eigenen Füsse stellen.

    Russland ist wie richtig festgestellt, durch den Ukraine-Krieg geschwächt und wird einem zusammenstehenden EU-Block (plus N/CH) konventionell nicht überrollen können.

    Ein US-Out würde allerdings erhebliche Mehrkosten bei uns für die Verteidigung erfordern. Die Abkopplung vom Hegemon (- das ist freundlich, man übesieht dabei das imperiale Moment) ist überfällig.

      • Günther M. Antworten

        Und jetzt stellen Sie sich nur mal für einen kurzen Moment vor:
        Deutschland wäre 1945 oder 1989 den gleichen Weg gegangen.

    • H.K. Antworten

      „ … Sollten die USA die NATO verlassen, wäre das mE für Europa positiv. …“

      Sind Sie da SICHER ??

      Europa bekommt nicht einmal in Sachen einheitlicher Flüchtlingspolitik etwas auf die Kette.äMan kümmert such um extrem wichtige Dinge wie das Rauchverbot im Freien, die Krümmung von Gurken, Bananen und ( warum fällt mir das gerade jetzt ein ? ) die Normierung von Präservativen.

      ( Irgend etwas Sinnvolles müssen die ich weiß nicht wievielen kärglich bezahlten EU-Beamten ja zu tun haben. ).

      Diese EU ist unfähig, wichtige Dinge wie die Verteidigung ihrer selbst anzugehen. Solange wie Koniferen wie Corona-Uschi am Ruder sind, obwohl sie nicht rudern können, wird das nichts.

      • Achim Koester Antworten

        @H.K
        Nicht zu vergessen die 22-seitige Schnullerketten-Verordnung , eine Glanzleistung der EU.

        • S v B Antworten

          Einspruch, lieber Achim Koester. Bei dieser überaus wichtigen Verordnung handelt es sich, laut Hamburger Abendblatt, um 52(!) „eng bedruckte“ Seiten mit 40(!) Unterpunkten. Wie konnten Sie nur annahmen, dass eine läppische 22-Seiten-Verordnung dem Objekt Schnullerkette auch nur im Mindesten gerecht geworden wäre. Nein, wirklich nicht.

  4. Elena Antworten

    Trump will also die militärische und finanzielle Hilfe für die Ukraine kürzen. Das wird dann relativ bald zur Folge haben, dass die Ukraine aufgeben muss und schon hat man „Frieden“. Vieles ukrainisches Gebiet geht dann „friedlich“ an Putin, und diejenigen Ukrainer, die nicht mit dem neuen Frieden, geschaffen von Trump und Putin, leben wollen, flüchten dann zu uns. Und die Afd hat noch mehr Grund, gegen die massenhaften Einwanderung und Flüchtlingsflut zu wettern und weitere Wahlstimmen erhalten. Passt doch alles zusammen – Trump und die Afd sind sich ja ohnehin von jeher sympathisch.

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