Tag der Arbeit: Die IG Metall dreht durch

Zum heutigen Tag der Arbeit hat IG-Metall-Chef Jörg Hofmann noch einmal die Vier-Tage-Woche für Arbeitnehmer in der Industrie gefordert.Da schlägt das Herz des Lohnabhängigen mit Mitgliedsausweis sofort schneller. 20 Prozent weniger arbeiten, gleich Kohle – wer möchte das nicht?

Hofmanns Argument ist hanebüchen

Das Arbeitsvolumen könne dadurch sogar gesteigert werden, sagt er. Denn bei einer Vier-Tage-Woche mit 32 Stunden Arbeitszeit «wären viel mehr Frauen bereit, in Vollzeit zurückzukehren, weil dieses Modell auch mit Familie funktioniert».

Ja, der Jörg weiß, was die Frauen wollen.

Der Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist da deutlich näher an der Realität. Steffen Kampeter nennt den Vorschlag des Gewerkschafters eine «Milchmädchenrechnung». Un in der «Bild am Sonntag» sagt er etwas, was jeder von uns weiß: «Nur mit mehr Bock auf Arbeit und Innovationen werden wir unseren Sozialstaat und den Klimaschutz auf Dauer finanzieren können.» Amen!

Der erste Bundeskanzler, Konrad Adenauer (CDU) formulierte es einst so treffen:

„Alles, was die Sozialisten vom Geld verstehen, ist die Tatsache, daß sie es von anderen haben wollen.“

Immer weniger arbeiten und gleichzeitig immer mehr verdienen, das hat noch nie irgendwo funktioniert, und wir alle wissen das aus unserem Alltag. Denn Geld – Sozialisten wissen das nicht – kommt nicht einfach aus einer Druckmaschine. Es muss werthaltig sein und verdient werden.

Selbst Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, auch Sozi, spricht sich gegen die flächendeckende Einführung einer Vier-Tage-Arbeitswoche aus. Zwar könne ein solches Modell im Einzelfall sinnvoll sein, damit ein Unternehmen für Beschäftigte attraktiv sei, sagte der SPD-Politiker in der ZDF-Sendung «Berlin direkt». Und er kommt zu dem Schluss: «Ich kann mir das nicht vorstellen für alle Branchen.» Ich auch nicht.

An manchen Tagen wünsche ich mir eine Margret Thatcher für Deutschland, die diesem Unsinn energisch bekämpft.

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Dieser Artikel wurde 18 mal kommentiert

  1. Achim Koester Antworten

    Die 32-Stunden Woche passt doch exakt zur Wirtschaftspolitik der Ampel, es muss doch zu schaffen sein, dieses Land kaputt zu kriegen.
    Auf dem Lieferwagen eines Handwerkers sah ich kürzlich einen Aufkleber: „32-Stunden Woche schafft Arbeitsplätze „, dann, sehr viel kleiner, darunter: „in China“

  2. Gerd_ Rau Antworten

    „Immer weniger arbeiten und gleichzeitig immer mehr verdienen,“ das hat schon wo funktioniert, wenn man den öffentlichen Dienst hernimmt. The GermanZ hat schon mal einen guten Artikel über den Wasserkopf in der Verwaltung bei der Bundeswehr geschrieben und das ist nur ein Beispiel.
    Die Äusserung des Arbeitgeberpräsidenten empfinde ich als lächerlich. Wer hat den dafür gesorgt das die Löhne in Deutschland in vielen Bereichen niedriger sind als die Hartz4 Sätze, die Arbeitnehmer? Zur Betriebsversammlung vor ein paar Jahren sagte mal unser Betriebsratsvorsitzender, sinngemäß, zum Geschäftsführer „die Arbeitnehmer kommen auf Arbeit weil Sie von dem, was am Monatsende auf dem Lohnzettel steht leben müssen, als Hobby hat kommt keiner auf Arbeit“
    Bock auf Arbeit reicht zum Überleben nicht.
    Noch ein letzter Gedanke, ich würde mir Margret Thatcher nicht wünschen. Wir waren mal in England im Urlaub, der dortige Reiseleiter meint Thatcher hätten nur Zahlen interessiert, Menschen nicht die Bohne. Von der Sorte haben wir in Deutschland schon mehr als genug.

    • Achim Koester Antworten

      @Gerd_Rau
      Der Öffentliche Dienst ist kein so gutes Beispiel für die Gleichung weniger arbeiten-mehr verdienen, da er so gut wie nichts zum BIP beiträgt, im Gegensatz zum produktiven Gewerbe. Wenn ein Betrieb 20% höhere Lohnkosten hat, kann er, auch in Verbindung mit den höheren Energiekosten, nicht mehr kostendeckend produzieren. Preiserhöhungen aber treiben die Spirale der Inflation weiter an, zu lasten derjenigen, die weniger Lohnerhöhung erhalten haben. Ganz abgesehen davon, dass ein unrentabel arbeitender Betrieb über kurz oder lang insolvent würde, bzw. nicht mehr produzieren kann.
      Das Verhalten der IG Metall erinnert mich an die Geschichte, in der ein Mann von seiner Bank Schecks erhalten hat und davon eifrig Gebrauch macht. Auf die Frage des Bankangestellten, wie er sich denn die Deckung seines überzogenen Kontos vorstelle, antwortete er:“kein Problem, ich schreibe Ihnen einen Scheck.“

    • Günther M. Antworten

      @Gerd_Rau
      Der Herr Koester antwortet Ihnen:
      „Der Ö f f e n t l i c h e Dienst ist kein so gutes Beispiel für die Gleichung weniger arbeiten-mehr verdienen, da er so gut wie nichts zum BIP beiträgt“
      * Falsch…
      Das BIP umfasst die Summe a l l e r Güter und Dienstleistungen,
      welche in einem Land erzeugt wurden;
      hierzu gehören selbstredend die A u s g a b e n des Staates.

      * Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird in Deutschland über die
      Entstehungs- und Verwendungsseite berechnet.
      1) Entstehungsrechnung:
      1.1) Wertschöpfung aller Produzenten
      1.2) – Vorleistungen
      1.3) = Bruttowertschöpfung
      1.4) + S t e u e r n
      1.5) – S u b v e n t i o n e n durch den Staat
      1.6) = BIP

      2) Verwendungsrechnung:
      2.1) Private Konsumausgaben
      2.2) + die K o n s u m a u s g a b e n des Staates
      2.3) + Bruttoinvestitionen
      2.4) + Exporte
      2.5) – Importe
      2.6) = BIP

      • Achim Koester Antworten

        @Günther M.
        Sie haben insofern recht, das BIP umfasst auch die Staatsausgaben, das ist per definitionem so.
        Andererseits erzeugt der Staat mit Ausnahme weniger Posten wie z.B. die Bundesbank, kein eigenes Vermögen, dieses wird fast ausschließlich durch die Steuerzahler bereitgestellt, die somit die hauptsächlichen Träger der Wertschöpfung sind. Im Klartext: der Staat kann nur so viel Geld ausgeben, wie ihm seine Steuerzahler einbringen, damit muss er auskommen oder Schulden machen, aber auch die müssen die Steuerzahler mit Zinsen zurückzahlen.

        • Günther M. Antworten

          @Achim Koester
          „…mit Ausnahme w e n i g e r Posten wie z.B. die Bundesbank, kein eigenes Vermögen, …“
          Für Sie:
          Handelsblatt vom 01.07.2021…
          Laut aktuellem Bundesbeteiligungsbericht, Anfang des Jahres vorgelegt, ist der Bund an 106 Unternehmen unmittelbar beteiligt und an weiteren 401 mittelbar.

          Und für jene „Ausnahmeökonomen“ die sogleich munter drauflosplappern, denen aber der grobe Rechenfehler des Blogbetreibers nicht auffällt:
          C a p i t a l vom 09.05.2023…
          Wärmepumpen – Viessmann zahlt auf Milliarden-Deal nur 1,5 Prozent Steuern.
          * Frage an diese „coolen Possenreiser“…
          Und was bleibt steuerpflichtigen, sozialversicherten Arbeitnehmern vom Brutto?

  3. Frank Schubert Antworten

    Derzeit gibt es in Deutschland keinen wirtschaftlichen oder auch sonstigen Unsinn, der schamlos und/oder ahnungslos in die Öffentlichkeit gebracht wird. 4-Tage-Woche und Mindestlohn gehören dazu.

  4. H.K. Antworten

    Da fällt mir die Gewerkschaftsversammlung wieder ein:

    Steht der Gewerkschaftsboss vor der Mannschaft – äääh: Männ*/-/:/_/•/Innenschaft und sagt: „Und liebe Genossinnen und Genossen, WIR werden dafür sorgen, daß Ihr bei VOLLEM Lohn nur noch Mittwochs arbeiten müßt !“

    Tönt es aus der hintersten Reihe: „Watt – JEDEN Mittwoch ???“

      • H.K. Antworten

        Ok, es ist schon deutlich nach 21:00.

        Daher: Immer zu schnell ist auch Sch….

        😂

  5. Juvenal Antworten

    Ja, wenn der Hofmann so seine Erkenntnisse daher stammelt.
    Also: Die meisten Handwerker / Industriearbeiter (habe gerade eine Besichtigung gemacht) sind zu 90-95% männlich – auch nicht divers, trans oder diffus. D.h. wenn ich Frauen (z.B. in der Verwaltung) motiviere mehr zu arbeiten, was hilft mir das bei der Produktion, Zerspannung, Handwerk etc.?
    Genau: Nix.
    Aber danke, dass wir darüber geredet haben.
    Dass die IG Metall so etwas von sich gibt, ist bewusste Täuschung und Dummschwätz.

  6. S v B Antworten

    Das, was besagte Gewerkschaft den Leuten wohl als nächstes versprechen wird, müsste eigentlich das Paradies auf Erden sein. Insofern ist die Überschrift, die Herr Kelle gewählt hat, absolut zutreffend. Wie der ganze Artikel. Die immer sicht- und spürbarer werdende links-grüne Tendenz zu Übertreibung, ja Maßlosigkeit, scheint, einem Virus gleich, zumindest auch auf die IG Metall übergesprungen zu sein. Nur muss man sich allmählich verzweifelnd fragen, wer dem tollen Treiben Einhalt gebieten, wer die führenden Köpfe wieder zurechtrücken könnte, noch dazu möglichst ohne weiteren Verzug. Um Land und Leute kann einem wahrlich angst und bange sein. Schaut es doch in etlichen Bereichen schon ganz danach aus, als sei den jeweiligen Akteuren jeglicher politische, insbesondere aber jeglicher ökonomische Verstand abhanden gekommen. Vorausgesetzt, dass die Anlagen dazu denn je vorhanden waren.

    • H.K. Antworten

      Wo ist das Problem ?

      Wenn man(n) entweder nicht wieder zum Gewerkschaftsboss gewählt wird oder „keine/n Böck*/-/:/_/•/In“ mehr hat, wird man(n) halt MdB bei den Grün*/-/:/_/•/Innen.

      Soll angeblich auch recht ordentlich vergütet werden …

  7. Seneca Antworten

    Also, ich bin für die 0 Tage-Woche bei doppeltem Lohn. Robert ‚macht das schon irgendwie‘, Annilein vertritt das nach außen und der Rest der ‚Bande‘ versteht es auch nicht. Ist doch wunderbar, oder?

  8. Günther M. Antworten

    OWL Mathematik:
    „Da schlägt das Herz des Lohnabhängigen mit Mitgliedsausweis sofort schneller.
    20 P r o z e n t weniger arbeiten,…“
    Tarifbereich IG Metall – zur Zeit: fünf-Tage-Woche mit 35 Stunden Arbeitszeit, die Forderung: vier-Tage-Woche mit 32 Stunden Arbeitszeit.
    * 35 Std = 100% !
    * 32 Std = 80% ?
    * 3 Std = 20% ? – siehe oben.
    Wenn ein Handwerker pfuscht, kommt prompt der Spruch:“Lass dir dein Lehrgeld wieder geben.“

  9. Gerd_ Rau Antworten

    Es fällt schon auf, viele haben sich schon darüber geäußert das KI, Digitalisierung und ähnliche Themen dafür sorgen werden das nicht mehr für alle Menschen Arbeit da ist. Aber sobald sich jemand mit einer Idee äußert wie man dem vielleicht begegnen könnte, schreit man in Deutschland auf „der hat doch keine Ahnung, der Spinner“
    Wie wäre es denn mit eigenen Ideen?

  10. Günther M. Antworten

    Zu der „professionellen Milchmädchenrechnung“ dieses Beitrages passt dieser Netzfund:
    „Wenn jeder Haushalt in Deutschland 10 Steckdosen hat und würde auf zwei verzichten, könnte man den Stromverbrauch um 20% verringern.“

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