
TUI meldet Umsatzrekord – Untergang verschoben
Deutschland ist am Ende, verarmt, nicht mehr zu retten. Das lese ich so und ähnlich in vielen Sozialen Netzwerken, von Mitbürgern, die das offenkundig wirklich glauben.
Und Sie wissen, dass ich der Letzte wäre, der unerfreuliche Entwicklungen in Deutschland schönreden wollte. Ich sehe auch die Wohnungsnot und den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Ich sehe auch Rentner und Bettler, die schauen, ob in öffentlichen Mülltonnen etwas Verwertbares zu finden ist. Und sowas zerreißt mir das Herz.
Die drei Schlüsselindustrien in Deutschland befinden sich deutlich im Abwärtstrend. Auto und Chemie ist ganz schlecht, Maschinenbau funktioniert noch halbwegs, wahrscheinlich, weil es sich dabei oftmals um mittelständische Familienunternehmen handelt.
Aber, liebe Freunde, Untergang geht anders
Der Reisekonzern TUI hat in seinem dritten Geschäftsquartal einen Bestwert beim operativen Ergebnis erreicht. Das bereinigte Betriebsergebnis stieg von April bis Juni um 38 Prozent auf 321 Millionen Euro, teilte TUI mit. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 6,2 Milliarden Euro. TUI hatte am Dienstag bereits Zahlen zum Zeitraum von neun Monaten vorgelegt und die Jahresprognose angehoben auf neun bis elf Prozent Gewinnwachstum statt bisher sieben bis zehn Prozent.
Nahezu alle unsere Freunde liegen gerade irgendwo am Strand – Ostsee, DomRep, Kroatien. Ganz ehrlich, so schlimm kann die Krise noch nicht sein…
Übrigens…
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Man kann den TUI Umsatzrekord so verstehen, werter Herr Kelle.
Persönlich denke ich auch, dass noch Luft ist; aber sie wird rasant dünner. Auch für die, die jetzt TUI noch zu neuen Rekorden verhelfen.
Vielleicht ist es aber auch eine Trotzreaktion: wenn nicht jetzt das Geld ausgeben, wo man noch etwas bekommt und reisen (= oft fliegen) kann, BEVOR jemand auf die dümmliche Idee kommt, dass Reisen an ein personalisiertes CO2 Budget zu binden, wie es aktuell in Großbritannien (!) ernsthaft diskutiert wird. Wozu natürlich eine digitale Währung mit einer Wallet auf dem Smartphon gehört.
Die Dinge sind alle in der Mache und werden auch kommen. Ist übrigens kein Weltuntergang diese absehbare Entwicklung; bedeutet „nur“ die Aufgabe von Freiheit, sein Leben selbst zu bestimmen.
Dann doch lieber jetzt lecker verreisen 😉
Volle Zustimmung von meiner Seite, @Johannes. Daneben ist dieser Bericht, wie viele andere auch, unter dem Schleier der Statistik zu lesen. Wenn in einer Ortschaft 1.000 Menschen leben und einer davon eine Villa besitzt und Vorräte für 1.000 Menschen hortet, können trotzdem noch 999 Dofbewohner Hunger leiden – gleichwohl die Statisik sagen würde, dass jeder in diesem Dorf über genügend Vorräte verfügt.
Die Schere zwischen Arm und Reich geht in diesem Land immer weiter auseinander. In meinem Umfeld sieht es hierbei ähnlich aus, wie im Umfeld von Herrn Kelle. Der Grund dafür ist einfach – die Menschen mit denen ich mich umgebe sind quasi alle „gut situiert“.
In meinem Job sieht die Welt schon anders aus. Da sind viele dabei, die sich den jährlichen Urlaub hart absparen müssen oder nichtmehr leisten können… während einige wenige Andere in allen Ferien mit dem Flieger verreisen.
Wir Deutschen und Deutschinnen sind ein Volk von Miesepeter*/-/:/_/•/Innen, Schwarzseher*/-/:/_/•/Innen und Angsthäs*/-/:/_/•/Innen.
Über uns selbst lachen ? Undenkbar. Wer SIND wir denn schließlich ?!
Spätestens im Urlaub, z.B. am Ballermann, lassen wir dann die Sau raus, bis die Schwarte kracht.
Für Viele MUSS das wohl auch sein, denn nach einer, zwei, spätestens drei Wochen ist der Urlaub wieder vorbei und der schnöde Alltag ruft.
Und selbstverständlich gibt es Länder auf diesem Planeten, in denen sieht es deutlich, sehr deutlich schlimmer aus als hier in Duisburg-Marxloh oder Mannheim oder Gelsenkirchen.
Aber die Älter*/-/:/_/•/Innen unter uns werden sich vielleicht erinnern, wie so Manches hierzulande vor zehn, zwanzig oder noch mehr Jahren ausgesehen und funktioniert hat..
Daß in diesem Land „nichts mehr funktioniert“ ist sicher übertrieben, solange fließend Wasser aus dem Hahn läuft, aber der Ver- und Zerfall des Landes ist m.E. offenkundig und überall zu sehen.
Dieses Land ist grundsätzlich, und damit meine ich in nahezu ALLEN Bereichen, auf dem absteigenden Ast.
Alle diese Äste aufzuzählen, wäre ein abend-, ja wochenendfüllendes Programm.
Und solange wir noch Geld in 7-, 8-, 9- und mehrstelliger Höhe für E-Rikschafürhrerscheine für Transmenschen in Thailand, Entwicklungshilfe für die Raumfahrtnation Indien und ähnlichen Unfug ausgeben können, wird es weiterhin zahllose und mehr werdende Menschen geben, die lieber vom Bürgergeld als von ( selbstverrichteter ! ) Arbeit zu leben vorziehen.
Wenn das Geld irgendwann „alle“ ist, drucken wir halt neues und spätestens dann gehen die TUI-Aktien durch die Decke – aber sowas von !