Was macht Viktor Orban da?

Vorweg: Ich bin ein Fan des ungarischen Präsidenten Viktor Orban und der Ungarn an sich. Ich mag die Art, wie er die Interessen seines Landes vor den Interessen der Europäischen Union vertritt. Make Ungary great again sozusagen.

Ich mag, wie er sein Land – gemeinsam mit Polen – als Bollwerk gegen Uschis linkswoke Bürokraten-EU positioniert.

Und als Orban und seine Fidesz am 3. April 2022 erneut einen fulminanten Wahlsieg errangen, stand ich in Budapest in einer  jubelnden Menge von Fidesz-Anhängern, um den widerborstigen Präsidenten zu feiern.  Mit viel zu viel Bier, wie ich gern zugebe. Aber es ist auch mal schön, wenn Konservative einen Sieg feiern  können. In Deutschland ist es lange her, seit ich das erlebt habe.

Also, Orban ist mein Mann

Ich habe nicht vergessen, dass es die Ungarn waren, die mit einem „Paneuropäische Picknick“ im August 1989 für eine kurze Zeit den Grenzzaun zu Österreich lüfteten und den Weg zur deutschen Wiedervereinigung ebneten.

Und als ein Berliner Zeitungshaus im vergangenen Jahr Viktor Orban zur Diskussion bat, war ich dabei und habe es genossen.

Ich verstehe auch, dass sich Ungarn – trotz einer leidvollen Geschichte mit Russland – mit Putins Unrechtsstaat irgendwie arrangieren muss, bezieht es doch 100 Prozent seines Energiebedarfs von dort.

Aber was jetzt gerade läuft, ist inakzeptabel

Wie in einer Familie muss man auch in einem Bündnis oder Staatenbund am Ende des Tages zusammenstehen.

Doch die aktuellen ungarischen Sonderregeln für „Gastarbeiter“ aus Russland und Belarus sind völlig inakzeptabel aus Sicht der anderen EU-Mitgliedsstaaten.

Die konservative Europäische Volkspartei (EVP), der auch die deutschen Parteien CDU und CSU angehören, fordern in einem Brief an EU-Ratspräsident Charles Michel, Maßnahmen gegen „Schlupflöcher für Spionageaktivitäten“ und eine große Anzahl von Russen zu ermöglichen, die über Ungarn in den grenzkontrollfreien Schengen-Raum einsickern.

Ungarns Verhalten ist nicht partnerschaftlich und ein Affront gegen die Staaten der Europäischen Gemeinschaft.

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Dieser Artikel wurde 16 mal kommentiert

  1. Martin Ludwig Antworten

    Nur zum Verständnis: Ungarn darf Serben und Ukrainer über diese Sonderregelung bedenkenlos in die EU hinein lassen, bei Weißrussen und Russen sieht man jedoch ein Problem, weil unter den Ernte- und Bauhelfern Spione sein könnten, vor denen sich die EU schützen muss.
    Wir reden aber über die gleiche EU, die keine Außen- oder Innengrenzen schützt und einem Deutschland, in das jeder einreisen kann, der das Wort „Asyl“ über die Lippen bekommt, gleichwohl er einen Pass besitzt oder dieser eine Fälschung darstellt?!

    Herr Kelle, ich bitte Sie. Russlands Spione sind nicht auf den Weg über Ungarn angewiesen, die kommen auch so bedenkenlos in jedes Land der EU. Daneben haben die Russen genügend Satelliten, von denen man vermutet, dass die Kamera-Auflösung hoch genug wäre um den Wert einer am Boden liegenden Briefmarke bestimmen zu können.
    Außerdem hat Russland die EU nicht angegriffen, die Ukraine hingegen höchst wahrscheinlich kritische Infrastruktur auf deutschem Grund und Boden gesprengt. Ich für meinen Teil kann sagen, wen von diesen Beiden ich lieber im Land hätte – oder noch besser, Grenzen schließen und niemanden hinein lassen. Auf 75 % des ukrainischen Staatsgebiets herrscht frieden. Da ist genug Platz für Saboteure, Gewaltverbrecher, Bürgergeldempfänger und Sportwagenfahrer.

    Fun Fact: Unter den angeblichen Ukrainern in Deutschland befindet sich eine nicht unerhebliche Zahl von Rumänen, genauer gesagt Zigeunern. Diese beziehen über korrupte Beamte in der Ukraine Pässe und reisen damit direkt nach Deutschland ein.
    Bei uns gibt es eine Erstaufnahmeeinrichtung für Menschen aus der Ukraine. Diesen 120 „geflüchteten“ wurde ein Dolmetscher gestellt, der Deutsch – Ukrainisch vermitteln sollte. Nach 3 Minuten ist besagte Person aus der Einrichtung gegangen, weil niemand dort ein Wort Ukrainisch gesprochen, jeder jedoch einen relativ neuen Ukrainischen Pass besaß.

    • S v B Antworten

      @Marin Ludwig

      Logisch kommentiert. Auch in einer oberbayerischen Kleinstadt z. B. wunderte man sich schon des öfteren über das äußere Erscheinungsbild ukrainischer Flüchtlinge. Dies entsprach bzw. entspricht mitunter tatsächlich dem von – wie Sie sich trauen, es auszudrücken – „Zigeunern“. Zudem handelt es sich dabei meist um ausgesprochen kinderreiche Familien, was im Falle „ukrainischer Ukrainer“ selten, eher nie der Fall ist. Europa hat die Kontrolle über den Zustrom von Menschen längst verloren. Fraglich, ja zweifelhaft, ob es ihn in der notwendigen Konsequenz überhaupt je wiedererlangen wird. Bedenkliche Aussichten, euphemistisch ausgedrückt.

  2. Hildegard Königs-Albrecht Dr. Antworten

    Auf Victor Orban ruhen meine Hoffnungen, in der EU etwas im Sinne der Menschen und nicht der Akteure einer globalisierten und überwachten Welt und deren Handlanger, den unzähligen Bürokraten, zu bewegen.

    Victor Orban handelt mit gesundem Menschenverstand, er ist keine Marionette der Mächtigen.
    Er hat erkannt, wie wichtig die Familie als Stabilitätsanker einer Gesellschaft ist. Dazu gehört, daß wir genügend Kinder haben.
    Er handelt nicht kopflos wie die EU bei den Sanktionen gegen Russland, die uns selbst auf die Füße fallen.
    Und er erkennt, daß dieser unsägliche Krieg, der hunderttausende Menschen vernichtet und ein ganzes Land zerstört, endlich zu einem Ende kommen muß.

    Ich bewundere seinen Mut gegen die geifernde Meute in der EU einen eigenen Standpunkt zu vertreten und hoffe sehr, daß er Erfolg hat.

    • S v B Antworten

      Obwohl Ungarn bekanntlich ein Binnenland ist, demnach nicht einmal einen einzigen Kilometer Meeresküste aufweisen kann, meine ich, in Victor Orban den „letzten Leuchtturm Europas“ zu erkennen. Yep.

  3. H.K. Antworten

    „ Also, Orban ist mein Mann.“

    Aber Herr Kelle, nur weil Ralf Schumacher sich „geoutet“ hat, …

    😉

    Spaß beiseite:

    Ich kann Martin Ludwig, SvB und Frau Dr. Königs-Albrecht nur zustimmen.

    Rußland würde „echte Spione“ wohl eher nicht als „Erntehelfer“ ins Land bringen.

    Und merkwürdig fnde auch ich die zahlreichen „Ungereimtheiten“ bzgl. „ukrainischer Flüchtlinge“.

    Da passt so manches absolut gar nicht zusammen,

    Aber da wir ja inzwischen gelernt haben, daß unsere oberste Diplomatin immer wieder gern „Luftsprünge“ ( wie gestern wieder zu bestaunen ) macht, und ihr so ziemlich egal ist, was Gesetze, Regeln und sonstige Vorschriften für Einreisen nach Deutschland vorsehen, wundert mich absolut nichts mehr.

    Ich fürchte, dieses Land ist hoffnungslos verloren.

    Mein kleines Pflänzchen Hoffnung auf Besserung hat Friedrich Merz mit seinem Zickzack-Kurs endgültig begraben.

    Der Mann hat noch immer nicht begriffen, daß seine idiotische „Brandmauer“ und Links-Grün-Woke das Synonym für den Untergang Deutschlands bedeuten.

  4. H.-J. Pöschl Antworten

    Lieber Herr Kelle,
    in den ersten zwei Absätzen stimme ich Ihnen ohne Einschränkungen zu. Wir haben seit 50 Jahren gute Freunde in Ungarn und haben für dieses Jahr wieder ein Besuch dorthin geplant. Da haben wir keine Probleme, da wir uns zu gut kennen. Aber gegenüber vielen anderen Bürgern ist die bisher ausgesprochene „Deutschlandfreundlichkei“ doch schon zurückgegangen.
    In vielen Leserkommentaren der „Qualitätspresse“ (soweit diese noch publiziert werden) liest man haarsträubende Texte über Orban und die Ungarn allgemein.
    „Diktator“, „kleiner Hitler“, ungebildetes Volk“ usw.
    Würden Sie ein Volk achten, die diese Hetze von sich gibt?
    Und nun zu Ihrem dritten Absatz:
    Maßnahmen gegen „Schlupflöcher für Spionageaktivitäten“ in Europa. Ich lache mich tot. Offene Grenzen, Einladung an alle Weltbürger, staatliche Schlepperdienste, Visaskandal; und die EVP fordert, Schlupflöcher zu schließen. Einfach grotesk.
    Ich kenne diese ungarischen Sonderregelungen nicht im Wortlaut und ebensowenig die Beweggründe von Orban – aber nach meiner bescheidenen Meinung hat er bisher politisch alles richtig gemacht.

    • Klaus Kelle Antworten

      @H.-J. Pöschl,

      ich sehe das so wie Sie und beschreibe nur, was Ungarn idiotischerweise vorgehalten wird.

      Beste Grüße, Klaus Kelle

  5. H.K. Antworten

    Ich kann Viktor Orban sehr gut verstehen in puncto Einwanderung und Offenheit der Grenzen.

    Er sieht sehr deutlich, was in Deutschland los ist, jeden einzelnen Tag der Woche, in Frankreich schon länger.

    Und er sieht, was selbst auf der Insel Großbritannien aktuell passiert. Auch da werden die, die klar sagen „es reicht“, als „rääächts“ abgetan.

    Mehr als logisch, daß er all das in seinem Land nicht haben will.

    Immer wieder lese oder höre ich von nach Ungarn Ausgewanderten, die mitleidig in ihre alte Heimat schauen. „HIER passiert sowas nicht“ sind noch die zurückhaltenden Kommentare.

    Und das Schlimme in Deutschland ist nicht, DASS „etwas passiert“, sondern daß wir zu blind, blond und blöd sind, daraus unsere Schlüsse und Konsequenzen zu ziehen.

    Daß die ganze Welt über uns mitleidig lächelt und uns nicht mehr für voll nimmt, ist nur logisch.

    Danke, „Mutti“ !

  6. Steve Acker Antworten

    Heute auf welt.de
    „Selenskyj will Gebiete nur mit Zustimmung des Volkes abtreten“

    erstaunlich: noch bis vor kurzem wären er und viele andere jemanden an die Kehle gegangen, sobald er nur das wort Gebietsabtretung in den mund nimmt.

    • S v B Antworten

      @Steve Acker

      Potzblitz, was sind denn DAS für neue Töne? Aber im Ernst, auch einem Wolodymyr Selenskyj sollte man inzwischen eine wachsende Kriegsmüdigkeit zugestehen. Kein Wunder. Der tapfere Mann hat mir im Grunde von Anfang an leid getan. Die Rolle, in die er, überrascht und völlig unerfahren, schlüpfen musste (dass er das Land – wie ihm in den ersten Kriegstagen angeboten – nicht verlassen hat, sprach fraglos für ihn und wies ihn als mutigen, pflichtbewussten und verantwortungsbereiten Präsidenten seines Landes aus. Wacker hat er sich geschlagen, in der Überzeugung, für das Land und seine Menschen im besten Sinne zu entscheiden und zu handeln. Mag sein, dass die eine oder andere „Eingebung“ aus der Ferne erfolgte, aber dennoch – Chapeau für Selenskyjs Gesamtleistung. Der Wunsch, ja die Sehnsucht nach Frieden für das ukrainische Volk, ebenso wie für sich und seine Familie, könnte, nein, wird Selenskyj vermutlich schon bald offener für Verhandlungen machen. Dass es möglichst rasch zu einem Waffenstillstand, letztlich gekrönt durch einem Friedensschluss, kommen sollte, war spätestens zwei Wochen nach Kriegsbeginn mein sehnlichster Wunsch. Nach einer viel zu langen Zeit des Kämpfens, der Zerstörung und des Massentötens rückt das Ende all dessen nun hoffentlich (wenn auch noch nicht in greifbare Nähe, so doch) ein gutes Stück näher. Zu nachhaltigen Lösungen von Problemen haben Kriege eher selten einen produktiven Beitrag leisten können. Oft stellte sich heraus, dass die dem Geschehen zugrunde liegenden Entwicklungen und Wirren doch um etliches komplexer, also komplizierter, waren als angenommen. Die menschliche Neigung, durch Kampf, Zerstörung und Töten ein Ziel erreichen, lässt eigentlich eine erschreckende menschliche Unreife erkennen, unterlegt mit hormonell geregelten Steuerungsmechanismen. Dass der Mensch zukünftig einmal befähigt sein könnte, sein Streben nach Dominanz, seine Gier und die sich darauf gründende Kampfeslust abzuschütteln, kann man ja gerne hoffen, sollte diese Vorstellung jedoch möglichst schnell im umfangreichen Ordner der Evolution, am besten unter Wishful Thinking abheften. Denn dafür scheint Homo „sapiens“, der „weise, einsichtige“ Mensch – jedenfalls wie man ihn seit laaangem kennt – wohl einfach nicht geschaffen.

      Trotzdem noch einmal… TRUCE NOW!!! – Waffenstillstand jetzt!!!

  7. H.K. Antworten

    Nachdem ich dieses Video gestern abend bei youtube entdeckt habe, kann ich Viktor Orban mehr denn je zuvor verstehen:

    „ Islamic March Shuts Down London: More Evidence of Two Tiered Policing?“

    Ich bin sprachlos. Entsetzt. Bestürzt. Fassungslos.

    Genau DAS werden wir hier auch erleben – und keiner sagt etwas …

    • S v B Antworten

      @H.K.

      Danke für den Hinweis aufs Video.

      Mit der schon akustisch von tiefen Sorgenfalten durchzogenen Beurteilung der Lage Britanniens gegen Ende des Videos hat der Wandering/Wondering Englishman auch, aber nicht allein die dramatische Lage Britanniens treffend beschrieben. Er erkennt keine Anzeichen, sieht keinen Grund, hegt keine Hoffnung mehr, dass sich diese zukünftig wieder zum Besseren „Britischeren“ (oder auch Europäischeren) hin wenden könnte. Vielmehr ist er sich der Menetekel gewahr, durch welche sich der kulturelle Niedergang Britanniens, und letztlich auch ganz Europas abzeichnet. – Dass sich kaum, eher gar kein Widerstand gegen diese Entwicklung zu regen scheint, ist letztlich wohl der Dekadenz, will heißen der Bequemlichkeit, der Indifferenz und Teilnahmslosigkeit, die sich offenbar etlicher europäischer Gesellschaften bemächtigt hat, zuzuschreiben. Hopfen und Malz dürften somit schon fast verloren sein im jüngst noch weltweit bewunderten, in mancherlei Hinsicht so großartigen Europa. Die von alldem durchaus noch vorhandenen, sich jedoch in massivem Schwund befindlichen Elemente dürften allerdings immer weniger geeignet sein, um einen kräftigen Tritt auf die Bremse auszulösen und einen womöglich letzten Versuch zu unternehmen, das Blatt zu wenden, sprich für Europa als ungünstig erkannten Entwicklungen entgegenzuwirken. – Es scheint ganz so, als hätten die Protagonisten, die Verführer, ja Meister der „Kulturellen Transformation“ schon zum gegenwärtigen Zeitpunkt erstaunlich viel erreicht. Allerdings dürfte sich der Weg Europas hin zum längst definierten Ziel noch eine Weile hinziehen. Zeugen dieser so ungewöhnlichen Zeitläufte sind wir alle. Von deren Folgen hauptbetroffen werden jedoch Andere sein.

      • H.K. Antworten

        Ich muß zugeben:

        Wenn ich diese Bilder aus London, die so wohl auch in anderen britischen Städten zu erleben sind, sehe, bekomme ich Beklemmungen, ja, Angstgefühle.

        Selbst die Londoner Metropolitan Police wußte offenbar nichts von diesem Marsch und konnte oder durfte nichts sagen.

        Und wenn ich höre, daß in meinem ( bisher sehr geschätzten und geliebten ) Großbritannien den Cabs verboten wurde, zu EM und Olympia den Union Jack zu zeigen, „religiöse Fahnen“ aber durchaus geduldet werden, so kommt es mir vor wie in Deutschland, wo bereits zur damaligen WM u.a. von den Jusos gefordert wurde, bloß keine Deutschland-Fähnchen zu zeigen.

        Wenn von den im Video gezeigten insgesamt schwarz Gekleideten auch nur jeder 10. ein Messer bei sich trägt und auch nur einige wenige loslaufen, irgend einen Mist verzapfen, WER von den ( meist älteren, nicht wirklich schlanken, sportlichen ) Polizisten wollte da WEN identifizieren oder gar festnehmen ?

        Was mich besonders erschreckt, ist, daß diese Bilder aus dem bisher vermeintlich halbwegs verschonten Großbritannien kommen. Und wie schnell der Messermord an den drei kleinen Mädchen aus dem Taylor Swift Tanzkurs derartige Ausmaße annehmen kann.

        Es gibt noch mehrere derartige aktuelle Videos bei youtube:

        Z.B. „England burning – enough is enough“.

        Von Charles & Co ist bisher dazu wohl gar nichts zu hören.

        Ich fürchte, all das ist der Anfang vom Ende Europas, wie wir es kannten.

        • S v B Antworten

          Fanden Sie nicht auch, dass die Gesichter der Londoner Polizisten Bände sprachen? Äußern durften sie sich offensichtlich nicht. Wer weiß, was diese wackeren Ordnungshüter insgeheim gedacht haben mögen? Und was die unsrigen bei ähnlichen Anlässen…

          • S v B

            PS: So „verschont“ wie Sie vermuten, war Großbritannien in der Vergangenheit leider nicht.

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